
Heute haben
Francois Chateaubriand * 1768
Leonard Frank * 1882
Antonin Artaud * 1896
Richard Wright * 1908
Per Olof Sundman * 1922
Joan Aiken * 1924
Thorsten Becker * 1958
Geburtstag
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Eduard Mörike
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
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Jetzt als Taschenbuch:

Katerina Poladjan: „Zukunftsmusik„
S.Fischer Verlag € 13,00
Katerina Poladjans neuer Roman erzählt nur von einem Tag in einer Kommunalwohnung im Osten der Sowjetunion. Es ist der 11.März 1985, im Radio läuft Trauermusik, da der Staats- und Parteichef Tschernenko am Vortag verstorben ist. Die Mitbewohner:innen wissen noch nicht, dass Gorbatschow der neue Vorsitzende wird und mit ihm eine neue Zeit beginnt. Auf engem Raum wohnen die unterschiedlichsten Menschen und Familien in dieser umgebauten großbürgerlichen Wohnung. Dort, wo früher eine Familie wohnte, lebt nun in jedem Zimmer eine Familie, die sich die Küche, das Bad und die Toilette teilen. In einem der Zimmer wohnen vier Generationen von Frauen.
Warwara, die Großmutter, ist Mitte 60 und arbeitet immer noch aushilfsweise als Hebamme in der städtischen Klinik. Maria ist 45 Jahre alt, lebt getrennt und arbeitet als Museumswärterin. Ihre 20-jährige Tochter Jalka ist seit einiger Zeit selbst Mutter. Sie arbeitet in einer Glühbirnenfabrik Fabrik im Schichtdienst. An diesem Abend möchte sie ein Küchenkonzert in der Kommunalka geben, in der Hoffnung, dadurch der Enge entfliehen zu können, da sich auch ein Musikmanager angekündigt hat. Und es gibt noch Jalkas kleine Tochter, die noch in den Kindergarten geht.
Katerina Poladjan erzählt mit dem Humor der Ohnmacht und Verzweiflung über diese Lebensgemeinschaft. Eigenwillige Mitbewohner:innen treffen sich in der Küche, in der immer etwas Unbekanntes auf dem Herd köchelt, in der ein Tisch zwei Zentimeter länger, als der andere ist und somit abgesägt werden soll. Es gibt verschlosssene Zimmer, Menschen, die nie jemand zu Gesicht bekommt.
Poladjan Sprache ist leicht, verspielt und trifft doch den Punkt genau, so dass wir uns sehr gut die Hoffnungen und die Hoffnungslosigkeit in diesem System, die Sehnsüchte und Verzweiflungen dieser Menschen vorstellen können.
Leseprobe
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Morgen, Dienstag, 5.September, 19 Uhr
Jastrams 1.Seite mit Clemens Grote und vier neuen Romanen.
Richard Ford: Valentinstag
Ia Genberg: Details
Julie Otsuka: Solange wir schwimmen
Jarka Kubsova: Marschlande