Sonntagsskizzen (21)

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Von Detlef Surrey

Die Rasenmühle am Sonntagmorgen.
Skizzen aus Wallersdorf, Gemeinde Grebenau im Vogelsbergkreis in Hessen.

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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de
Facebook: www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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Sonntagsskizzen Rückblick:

-> Sonntagsskizzen 20 – Scotch & Sofa
-> Sonntagsskizzen 19 – Peri´s Hairline
-> Sonntagsskizzen 18 – Menschen alleine
-> Sonntagsskizzen 17 – Barcelona
-> Sonntagsskizzen 16 – Fotos von Motiv und Skizze
-> Sonntagsskizzen 15 – Berlin Kreuzberg
-> Sonntagsskizzen 14 – Ecuador 1987
-> Sonntagsskizzen 13 – Adventszeit
-> Sonntagsskizzen 12 – Aktsalon im Wedding
-> Sonntagsskizzen 11 – Rom Pitigliano Skizzen II
-> Sonntagsskizzen 10 – Paris “Nous sommes tous unies!”
-> Sonntagsskizzen  9 – Rom Skizzen
-> Sonntagsskizzen  8 – Dr. Sketchy´s Berlin
-> Sonntagsskizzen  7 – Skizzenfestival Stralsund
-> Sonntagsskizzen  6 – Lesung OL im Literaturhaus
-> Sonntagsskizzen  5 – Konzert Hunting Islands
-> Sonntagsskizzen  4 – Das Reichstagsgebäude und “Karlchen Adler”
-> Sonntagsskizzen  3 – Holzmühle in Vogt
-> Sonntagsskizzen  2 – Literaturfestival Berlin
-> Sonntagsskizzen  1 – Skizzen vom Urban Sketchers Treffen in Darmstadt

Freitag, 29.Januar

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Mit schönen Grüßen aus Rom möchte ich Sie / Euch zu unserer nächsten „Ersten Seite“ am kommenden Dienstag um 19 Uhr einladen.
Dieses Mal mit Marion Weidenfeld und Clemens Grote.
Wir stellen folgende Bücher vor

David Garnett: Dame zu Fuchs
Sarah Kuttner: 180 Grad Meer
György Dragoman: Der Scheiterhaufen
und einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung zum Thema: „Mein Kampf – veröffentlichen, oder nicht“.

Danach gibt es Faßanstich von meinem selbstgebrauten Bier.

Wir freuen uns auf Ihr / Euer Kommen.
Samy Wiltschek

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Dienstag, 26.Januar

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Heute haben
Achimvon Arnim * 1781
Fulvio Tomizza * 1935
Antonio Pennacchi *1950
Geburtstag.
Aber auch Jaqueline du Pré, Paul Newman und Bernhard Minetti.

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Wir hatten zwar gestern schon ein Bilderbuch auf dem Blog, aber dieses Katzenbuch, das aus der selben Bücherkiste kam, muss ich Ihnen einfach vorstellen.

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Alicia Potter:Henriettes Heim für schüchterne und ängstliche Katzen
Illustriert von Birgitte Sif
Aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther
Gerstenberg Verlag € 12,95
Bilderbuch ab 4 Jahren

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Henriette, die im englischen Miss Hazeltine heisst, hat eine tolle Idee. Sie eröffnet ein Heim für Katzen.“Henriettes Heim für schüchterne und ängstliche Katzen“ steht auf dem Holzschild vor ihrem kleinen Haus im Wald. Ob allerdings überhaupt Katzen zu ihr kommen, weiss sie nicht.

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Aber kaum eröffnet, kommen ihre Nachbarn mit verschüchterten Katzen auf dem Arm, um sie bei ihr abzuliefern. Sie haben Angst vor Vögeln und Mäusen, sie wissen nicht, wie man auf Bäume klettert (und vor allem nicht, wie man wieder herunterkommt), sie schnurren und springen nicht. Sie schauen sich nur mit großen Augen hilfensuchend und verängstigt an. Ja, diese Augen haben es mir angetan. Aber Henriette (Miss Hazeltine ist doch irgendwie schöner) versucht alles , damit diesePatienten ihre Ängste verlieren. Sie bringt ihnen das Schnurren bei, macht Yoga mit ihnen, damit sie einen tollen Katzenbuckel machen können. Sie klettert vor ihnen auf einen Baum und wieder herunter. Sie macht ihnen unheimliche Geräusche vor, versucht ihnen die Angst vor einem Besen zu nehmen und gibt Nachhilfeunterricht im Freundschaft-Schließen.

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Eine kleine Katze, Krümel, kommt selber angeschlichen und versteckt sich sofort unterm Bett. Krümel hat zwar vor allem Angst, nicht nur vor einer Sache, ist aber sehr aufmerksam und möchte, wenn sie alle Worte von Henriette gelernt hat, ihr auch dafür danken. Und dazu hat sie dann auch ein paar Seiten allen Grund dazu. Denn Henriette verstaucht sich im Wald den Knöchel und sitzt zwischen Pilzen und Eulen fest. Den beiden Dingen, vor denen sie selbst Angst hat.
Aber Krümel hat aufgepasst und die anderen Katzen dazugelernt. Somit startet die große Rettet-Henriette-Aktion.
Ein ermutigendes und warmherziges Bilderbuch für schüchterne Vier- und Zweibeiner.
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FogFridays 2015

Ein Jahr lang jede Woche einen Frosch.
Eine Ausstellung mit 52 Fröschen von
Wu Gales und 12 Freunden.

Vernissage ist am Samstag, 30.01. ab 19.00 Uhr in der Krawalle
mit Musik von DJ Bashrew Thee (Kapernfahrt) und DJ S.J.Kowboy (München).
Danach bis Ende Februar bei Kratz & Blech.
Werkstatt für Maßbekleidung
Kohlgasse 27 * 89073 Ulm
Di,Mi, Fr 11-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr

Hier können Sie die Frösche anschauen.
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Ich bin ab heute für ein paar Tage nicht im Laden und und werde während der Zeit keine Bücher vorstellen. Sie finden jedoch trotzdem täglich etwas Neues.

Ach: Nicht vergessen: Heute in einer Woche ist um 19 Uhr wieder „Erste Seite“. Diesmal mit Marion Weidenfeld und Clemens Grote. Ich hoffe, wir sehen uns trotz Faschingsdienstag.
Im Kühlschrank steht ein kleines Fässle von mir selbstgebrautes Bier, das ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Anstich ist nach der Veranstaltung.

 

Montag, 25.Januar

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Heute haben
Virginia Woolf * 1882
Eva Zeller * 1923
Silvio Blatter * 1946
David Grossman * 1954
Alessandro Baricco * 1958
Geburtstag
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Die ersten Neuerscheinungen sind eingetroffen.

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Daniela Kulot:Zusammen!
Gerstenberg Verlag € 9,95
Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren

Wie schon in ihrem Vorgängerbuch „Reim dich nett ins Bett“ nimmt sich Daniela Kulot ein wichtiges Thema für Kinder vor und verarbeitet es in Reime und sehr witzigen Bildern. Im kleineren Format und auf dicke Pappe gedruckt, können es auch schon die Kleinen in die Hand nehmen und alleine durchblättern. Jede Wette, sie werden den Text schnell auswendig wissen.
„Ob klein oder groß, beiden schmeckt der Kloß. Ob traurig oder froh, jeder muss aufs Klo. Ob alt oder jung, auf jeden Fall mit Schwung.“ Ganz egal, wie viel uns unterscheidet, es ist viel mehr, was uns verbindet. Gemeinsam essen, spielen, lachen, Unsinn machen – das alles macht zusammen viel mehr Spaß!
Ja, das stimmt. Da sitzt der Papá mit auf dem Klo, wenn die beiden Kleinen auf ihren Töpfchen sitzen. Und auf der Schaukel haben Oma und Enkelin genauso viel Spaß. Klöße essen und Nachtisch mit Soße. Herrlich, wie man sich dabei vollschmieren kann. „Ob dünn oder dick, auf jeden Fall schick.“ So beginnt das Bilderbuch und wir sehen, wie sich beiden Mädels mit Kleidern der Mamá neu einkleiden. Wir sehen aber auch schon auf der ersten Doppelseite einen kleinen grünen Drachenschwanz, der in einer Papierschachtel verschwindet. Aufgepasst! Dieser Schwanz taucht öfter auf und wird zum Schluss noch ganz groß. Aber: „Ob Schleifchen oder Schrammen, auf jeden Fall ZUSMAMMEN!“
Genau.
Daniela Kulot hat ein Buch prima über Freundschaft, Toleranz und Zusammenhalt geschrieben und gemalt.

Daniela Kulot, geb. 1966, hat schon als Kind nichts lieber getan als gemalt und gezeichnet. Seit sie ihr Studium an der Fachhochschule Augsburg (Grafikdesign und Illustration) abgeschlossen hat, arbeitet sie freischaffend als Malerin, Illustratorin und Autorin. Inzwischen sind von ihr zahlreiche Bilderbücher erschienen, die in viele Sprachen übersetzt sind.
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Werner Färbers Ungereimtheiten der Woche

An den AfD Sympathisanten

Noch warte ich auf den Moment,
in dem die AfD mir nennt
einen Vorschlag, realistisch,
der nicht plump und populistisch.

Einen Vorschlag, der nicht hetzt,
nicht unser Gesetz verletzt.
Der jene, die gefloh’n in Not,
weder verunglimpft, noch bedroht.

Einen Vorschlag, welcher nicht
schon beim Formulieren bricht
die Würde und das Menschenrecht
und der die Helfer nicht macht schlecht.

Werd‘ ich in eurem Volksempören
jemals was Konstruktives hören?
Dann setz‘ ich mich in aller Ruh‘
mit euch hin und hör‘ euch zu.

Eine Frage der Tarnung

Die Anakonda hängt im Baum,
wer es nicht weiß, erkennt sie kaum.
Gelassen wartet sie auf Beute,
die der Dschungel ihr bringt heute.
Als unterm Baum ein Warzenschwein,
stellt sie sich schon aufs Fressen ein.
Doch wird die Mahlzeit ihr versaut,
weil das Schwein nach oben schaut.
Weil’s die Gefahr sofort erkennt,
es quiekend in den Dschungel rennt.
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Gestern gab es ein wirkrlich tolles Konzert im Ulmer Sauschdall.
Isolde Werners Mexican Blue widmet sich der Schönheit und Einfachheit von Americana-Folk-Songs, die sich durch tiefgründige Texte und eingängige Melodien auszeichnen.
Zu hören sind Kompositionen von Jolie Holland, Eleni Mandell, Nick Drake, Little Willies sowie Bearbeitungen zu Bob Dylan, Tom Waits, Townes van Zandt oder der New Yorker Sängerin und Violinistin Karla Kihlstedt von 2 Foot Yard und Charming Hostess.
Mit Kontrabass, E-Gitarre und Schlagzeug lässig interpretiert, wird die intime Atmosphäre, die von diesen Liedern ausgeht, zum spannenden und entspannenden Hörerlebnis gleichermaßen.

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Besetzung:
Isolde Werner git/voc
Tilo Werner – e-git
Rolf Zaicescu – Kontrabass
Rob Stirner – drums
Gast: Joe Roscher – voc

Sonntagsskizzen (20)

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Von Detlef Surrey

Scotch & Sofa

Am letzten Montag trafen sich etliche begeisterte Zeichner zum zweiten „Bar Sketchen“. 
„Sketchen bei Pils und Schnack….welche Bar, wird an dem jeweiligen Tag bekannt gegeben. Jeden Montag…“

Diesmal im „Scotch & Sofa“.

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-> „Bar Sketchen“ auf facebook


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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de
Facebook: www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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Sonntagsskizzen Rückblick:

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Samstag, 23.Januar

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Heute haben
Stendhal * 1783
Sergej Eisenstein * 1898
Derek Walcott * 1930 (Nobelpreis 1992)
Geburtstag

Aber auch Jeanne Moreau, Humphrey Bogart und Éduard Monet.

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Unser heutiger Buchtipp:

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Oliver Sacks: „Dankbarkeit
Mit Fotos von Oliver Sacks‘ Lebensgefährten Bill Hayes
Aus dem Englischen von Hainer Kober
Rowohlt Verlag € 8,00
als eBook € 7,99

„Ich habe den Tod vor Augen, aber mit dem Leben noch nicht abgeschlossen“

Oliver Sacks ist uns durch seine neurologischen Fallgeschichten bekannt geworden. Seine Bücher wurden große Bestseller, verfilmt und werden auch jetzt noch, viele Jahre nach Erscheinen, nachgefragt. Kurz vor seinem Tod im Sommer 2015 erschien seine Biografie, die auch bei uns im Buchladen auf großes Interesse stieß. Sacks wusste, dass er Krebs hat, meinte die Krankheit im Griff zu haben, als im mitgeteilt wurde, dass er Metastasen in der Leber habe. Ihm bleibe nicht mehr viel Zeit, sagten ihm die Ärzte. Statt nun zu verzweifeln und mit dem Leben, oder besser mit dem Tod zu hadern, setzt er sich hin und schreibt ein paar Essays, die in der New York Times veröffentlicht wurden. Er macht sowohl seine Homosexualität öffentlich (in der Biographie „On The Move“), als auch seine Krankheit und sein bevorstehender Tod durch diese kurzen Zeitungstexte.

„Ich kann nicht behaupten, ohne Furcht zu sein. Doch mein vorherrschendes Gefühl ist das der Dankbarkeit. Ich habe geliebt und wurde geliebt, ich habe viel bekommen und wenig zurückgegeben. Vor allem war ich ein fühlendes Wesen auf diesem Planeten, und schon das allein war ein wunderbares Privileg und Abenteuer.“

„Dankbarkeit“ heisst das schmale, schön gemachte Büchlein und das spiegelt sich auch in den vier kurzen Texten. Er ist dankbar für sein erfülltes Leben, das nicht immer einfach war. Er ist dankbar für seinen Freundeskreis. Er ist dankbar, dass er in seinen letzten Wochen noch so klar im Kopf ist, um über sich und sein Leben zu refelktieren und dies auch noch so treffend aufs Papier zu bringen.
Wir sollten ihm dankbar sein, dass wir diese Texte in Händen halten dürfen.
Sacks war Forscher, Arzt und lebte in dieser Wissenschaftswelt. Er schreibt, dass er es vermisst, nicht gereist zu sein. Nicht mehr von der Welt gesehen zu haben. Seine Welt waren seine Patienten, seine wissenschaftlichen Arbeiten. Dass dies zu solchen Besonderheiten führte, dass er seine Lebensjahre der Nummerierung der chemischen Elemente zuordnete, finde ich wunderbar. Davon habe ich noch nie gehört, aber gleich mal nachgeschaut und gefunden, dass mein neues Lebensjahr mit der Zahl 57 im Periodensystem korrespondiert und dass Lanthan sich dahiner versteckt. Das habe ich sofort für ein kleines Spielchen benutzt: Sam Lanthan Wiltschek.
Oliver Sacks schreibt über seine jüdisch orthodoxe Familie in „Sabat“ und die Enge in England. Er schreibt jedoch auch über sein großes Glück, dass er den Weg von dort hinaus in die neue Welt gefunden hat.
Er schreibt über Freunde, Bekanntschaften und wir finden immer wieder wunderbare Sätze, Zitate und Bemerkungen, die sehr tröstlich sind. Nicht nur, wenn es an das Lebensende geht.
Wie schön, dass ich nicht tot bin“, ruft er laut an einen schönen Tag und erinnert sich an einen Satz von Samuel Beckett, der bei einem Spaziergang durch Paris auf die Frage eines Freundes: „Sind Sie an einem solchen Tag nicht glücklich, dass Sie leben?“, antwortete: „So weit würde ich nicht gehen.“

Das Buch passt in jede Tasche, ist schnell gelesen und wartet darauf, nochmals gelesen, oder verschenkt zu werden. Es gibt diese Ausgabe auch als eBook, kostet einen (1!) Cent weniger und hat dafür überhaupt gar nichts, aber auch gar nichts von der Schönheit dieses kleinen blauen Büchleins mit goldgeprägtem Texten auf dem Umschlag.
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Morgen gibt es wieder Detelf Surreys Sonntagsskkizzen.
Skizzen vom „Bar Sketchen“ am Montag. Diesmal aus dem „Scotch & Sofa“ in Berlin Prenzlauer Berg.

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Freitag, 22.Januar

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Nacht, Licht und Mond

Heute haben
John Donne * 1572
Gotthold Ephraim Lessing * 1729
Lord Byron * 1788
Agust Strindberg * 1849
Francia Picabia * 1879
Erika Runge * 1939
Wilhelm Genazino * 1943

John Donne

No man is an island,
Entire of itself,
Every man is a piece of the continent,
A part of the main.
If a clod be washed away by the sea,
Europe is the less.
As well as if a promontory were.
As well as if a manor of thy friend’s
Or of thine own were:
Any man’s death diminishes me,
Because I am involved in mankind,
And therefore never send to know for whom the bell tolls;
It tolls for thee.
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Dafür haben wir doch Bücher, damit wir mit ihnen zu den entlegendsten Orten der Welt reisen können.

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Alastair Bonnett: „Die seltsamsten Orte der Welt
Geheime Städte, Wilde Plätze, Verlorene Räume, Vergessene Inseln
C.H.Beck Verlag € 19,95

Der Fuchsbau 54°58’54“ nördlicher Breite; 1°35′ 21“westlicher Lage
Mit dieser genauen geographische Angabe ortet der Geograph Alastair Bennet einen Fuchsbau am zugewachsenen Westrand des Heaton Park in Newcastle. Zwischen Müllsäcken und einem verfaulenden Kinderbett macht er, nach hinlänglichem Tasten, eine feuchte, schlecht gebaute Höhle aus und ging damit dem Bedürfnis nach, einem ihm hin und wieder begegnenden kleinen Fuchs zu folgen.
Wer einmal einem Fuchs begegnete, wird dieses Bedürfnis sofort nachempfinden können.
Und so folgt die Leserin, der Leser dem Autoren mit wachsender Begeisterung in die Mongolei nach Kangbashi zu Museen ohne Besucher, Einkaufzentren ohne Kunden, erfährt dort etwas über die mutigen Bergleute eines der größten Kohlereviere Chinas und reist weiter……. bis nach Camp Zeist, einer niederländischen Militäreinrichtung auf schottischem Boden, verweilt auf einem Friedhof in Manila oder erobert sich das Vereinigte Königreich der Lunda Chokwe. Es liegt in der östlichen Hälfte Angolas.
Dieses unglaubliche Buch, unterteilt in Kapitel mit den Überschriften verlorengegangene Orte, versteckte Geographien, Niemandsländer, Geisterstädte, Ausnahmeräume, Enklaven und abtrünnige Nationen, schwimmende Inseln, vergängliche Orte, fügt am Ende des Buches ein Personen-, sowie Orts- und Sachregister an und bietet zudem noch Illustrationen der Künstlerin Lauren Nassef, die die seltsamsten Orte der Welt, fein und liebevoll darstellt.
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Gehen Sie hin, es lohnt sich:

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Marlies Blume
Abendprogramm „all in one, elles isch ois“:

26.02.2016, 20h, theaterWerkstatt Ulm, Schillerstr. 1 (neben Roxy), 89077 Ulm

Vorbestellung unter 07348 / 982 180
Weitere Infos unter www.theaterwerkstatt-ulm-ev.de
Alle Infos zu Marlies Blume unter www.marliesblume.de
Münch & Sauer Foto
Münch & Sauer
Abendprogramm „Schöne Aussicht“:
30.01.2016
05./06./12./13.02.2016
jeweils 20h, theaterWerkstatt Ulm, Schillerstr. 1 (neben Roxy), 89077 Ulm
Vorbestellung unter 07348 / 982 180
Weitere Infos unter www.theaterwerkstatt-ulm-ev.de
Alle Infos zu Münch & Sauer unter www.muenchundsauer.de

Donnerstag, 21.Januar

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Heute haben
Ludwig Thoma * 1867
Egon Friedell * 1878
Antonio Gramsci * 1891
Geburtstag

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Gedichte, die glücklich machen
Ausgewählt von Clara Paul
Insel Taschenbuch € 7,00

Joachim Ringelnatz
Morgenwonne

Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.

Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich »Euer Gnaden«.

Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.

Das nenne ich mal ein gelungenes Aufstehen. Kein Herumdrehen und nochmals auf den Wecker schauen. Einfach mal hoch und los geht’s.
Clara Paul hat uns mit diesem Taschenbuch ein große Freude bereitet. Wir kennen doch alle Gedichte, die uns nicht mehr loslassen, von denen wir zumindest Bruchstücke kennen. Und sei es nur die erste Zeile. Und hier finden wir sie wieder. Die Gedichte, auf die wir nicht mehr verzichten möchten, und die, auf die man nach dem ersten Lesen einfach nicht mehr verzichten kann: Voller Lebenslust und Fröhlichkeit sind sie, wenn auch ab und an melancholisch, traurig, schön. Sie sind Angebote an das Leben und Liebeswerklärungen, nicht nur an Menschen, sondern auch an jeden Tag und die ganze Welt.
Dies ist alles nicht so einfach in diesen schwierigen Zeiten der großen Umbrüche. Deshalb ist es vielleicht noch besser so ein Taschenbuch dabei zu haben. Wie schön ist es, wenn man jemandem im Zug gegenübersitzt, der schmunzelnd in einem Buch liest. Man möchte schon fast fragen, was er denn so Schönes dabei hat.

Rainer Maria Rilke
Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Mit Gedichten von Ilse Aichinger, Rose Ausländer, Elisabeth Borchers, Thomas Brasch, Bertolt Brecht, Joseph von Eichendorff, Hans Magnus Enzensberger, Robert Gernhardt, Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Ernst Jandl, Mascha Kaléko, Erich Kästner, Angela Krauß, Reiner Kunze, Else Lasker-Schüler, Christian Morgenstern, Rainer Maria Rilke, Joachim Ringelnatz, Peter Rühmkorf, Eva Strittmatter, Kurt Tucholsky und und und …
Somit nicht nur Lyrik aus vergangenen Tagen, sondern auch mit Werken aus dem 20.Jahrhundert. Gut, dass Clara Paul im unendlichen Fundus der Verlage Suhrkamp und Insel stöbern konnte.

Else Lasker-Schüler
Ein Liebeslied

Komm zu mir in der Nacht –
wir schlafen eng verschlungen.
Müde bin ich sehr,
vom Wachen einsam.
Ein fremder Vogel hat in dunkler
Frühe schon gesungen,
Als noch mein Traum mit sich
und mir gerungen.

Es öffnen Blumen sich vor allen Quellen
und färben sich mit deiner Augen
Immortellen…

Komm zu mir in der Nacht auf Sieben-
sternenschuhen
In Liebe eingehüllt spät in mein Zelt.
Es steigen Monde aus verstaubten
Himmelstruhen.

Wir wollen wie zwei seltene Tiere
liebesruhen
Im hohen Rohre hinter dieser Welt.

Robert Walser
Sommer

Im Sommer ißt man grüne Bohnen,
Pfirsiche, Kirschen und Melonen.
In jeder Hinsicht schön und lang,
bilden die Tage einen Klang.

Durch Länder fahren Eisenbahnen,
auf Häusern flattern lust’ge Fahnen.
Wie ist’s in einem Boote schön,
umgeben von gelinden Höhn.

Das Hochgebirge trägt noch Schnee,
die Blumen duften. Auf dem See
kann man mit Glücklichsein und Singen
vergnügt die lange Zeit verbringen.

Reich bin ich durch ich weiß nicht was,
man liest ein Buch und liegt im Gras
und hört von überall her die dummen
unnützen Mücken, Fliegen summen.

Leseprobe
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Unser Veranstaltungskalender ist fertig.
Werfen Sie einen Blick darauf, vielleicht gibt es die eine oder andere Veranstaltung, die Sie interessiert.

Mittwoch, 20.Januar

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Heute haben
Nazim Hikmet * 1902
Eugen Gomringer * 1925
Ernesto Cardenal * 1925
Nigel Williams * 1948
Ulrike Drasener * 1962
Ildikó von Kürthy * 1968
Geburtstag.
Aber auch Federico Fellini und David Lynch.
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Ann Patchett:Aus Liebe zum Buch
Aus dem Amerikanischen von Marion Hertle
Atlantik Verlag € 5,00

„Sie haben gehört, dass der unabhängige Buchhandel tot ist, dass Bücher tot sind, dass vielleicht sogar das Lesen tot ist? – Holen Sie sich einen Stuhl, ich habe eine Geschichte zu erzählen.“
Als im März 2011 die letzte unabhängige Buchhandlung in Ann Patchetts Heimatstadt Nashville, Tennessee, schließt, nimmt die US-amerikanische Schriftstellerin das Schicksal der Stadt selbst in die Hand und beschließt, allen Warnungen zum Trotz, selbst eine Buchhandlung zu eröffnen: „The ParnassusBookshop“.
Ann Patchett ist bei uns mit ihrem Roman „Bel Canto“ berühmt geworden. Ein super Buch, das es (hoffentlich) immer noch als Piper Taschenbuch gibt.
Dieser Text passt sehr gut in die Stimmung des Deutschen Buchhandels. Es gibt eine klitzekleine Rückbesinnung zur kleinen Buchhandlung um die Ecke. Nicht, dass wir damit amazon in die Knie zwingen könnten. Nein, das sicher nicht. Aber damit werden die letzten unabhängigen, engagierten Läden erhalten und diese betreiben weiterhin unbemerkt Kulturarbeit und dies meist ohne Unterstützung durch die öffentlichen Hand.
Petra Hartlieb hat uns vor ein paar Jahren in ihrem Buch aufgezeigt, was es bedeutet, eine eigene Buchhandlung zu eröffnen. Sehr lustig ist dies zu lesen. Im Herbst erschien bei Diogenes eine Anthologie mit Buchhandelsgeschichten im kleinen Format. Wir haben darüber hier auf dem Blog geschrieben.
Gestern lag ein Stapel von Ann Patchetts Büchle „Aus Liebe zum Buch“ in einer Bücherkiste. In dieser kleinformatigen Ausgabe schreibt sie auf 64 Seiten, wie sie dazukam eine eigene Buchhandlung zu eröffnen. Nicht, dass sie täglich im Laden stehen möchte. Aber eine Stadt wie Nashville ohne Bchhandlung – das geht gar nicht. also sucht sie die passenden Partnerinnen, schlägt auf ihren Lesereisen die Werbetrommel und schafft es zur Eröffnung von Parnassus Books auf die Titelseite der New York Times.
Es tut gut, diesen Text zu lesen, der 2012 im Antlantic Monthly unter dem Titel „The Bookstore Strikes Back“ erschienen ist. Was für ein guter Titel. Und wenn Sie auf die Website der Buchhandlung klicken, finden Sie u.a. auch den Spruch: „Parnassus Books – The Indipendent bookstore For Indipendent People“. Passt.
Mein Vorschlag: Sie kaufen dieses Buch. Es liegt bei uns neben der Kasse. Legen € 5,00 auf den Tisch, lesen es mal eben neben einer Tasse Cappuccino und schenken es dann sofort weiter. Mit der Bitte, dass auch diese Person es weitergeben soll. Vielleicht …. naja amazon kratzt es nicht, wie gesagt, aber vielleicht finden ein paar LeserInnen mehr wieder den Weg in unabhängige Buchhandlungen.

Ann Patchett ist eine der bekanntesten amerikanischen Schriftstellerinnen. Sie schreibt Kurzgeschichten, Essays und Romane. Für ihren Roman Bel Canto erhielt sie den PEN/Faulkner Award und den Orange Prize. Das Time Magazine setzte sie 2012 auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Website von Parnassus Books

Dienstag, 19.Januar

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Heute haben
Edgar Allan Poe * 1809
Patricia Highsmith * 1921
Geburtstag
und Julian Barnes wird heute 70.
Gratulation.

Letzte Woche ist eine Sammlung seiner Essays in deutsch erschienen.
Besprechung folgt.

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Musik aus dem hohen Norden, aus Finnland, soll uns heute den kalten Tag etwas erwärmen. Vielleicht auch nur in der Seele. Die junge finnische Sängerin kennt sich wahrscheinlich gut mit Schnee, Eis und Winter aus und weiss sich dies angenehm zu singen.

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Laura Moisio: „Ikuinin Valo“ (2015)
Laura Moisio: „Spiraali“ (2014)
LabeL. Beste! Unterhaltung
CDs je ca. € 18,00
LPs etwas mehr

Die finnische Sängerin und Songschreiberin Laura Moisio ist wahrscheinlich noch ein Geheimtipp. Ich habe den Namen, bis vor Kurzem auch noch nie gehört und bin im Netz über ihre Musik gestolpert und hängengeblieben.
Ende 2015 war sie für ein paar Auftritte in Deutschland. Vielleicht wiederholt sie dies und wir kommen in den Genuss, sie live hören zu können. Wer weiß, was das Ulmer Zelt diesen Sommer auf dem Programm hat.
In Finnland sorgte ihr Debüt-Album für Furore und sie wird dort als die aufregendsten junge Singer-Songwriterin gehandelt. Sie kommt aus der Folkszene, ist mit ihrer Gitarre unterwegs und hat sich von ihrem ersten Album zum jetzigen, 2015 erschienen, stark weiterentwickelt. Immer noch Folk, aber diesmal auch mit Elektronik, Streichern und Bläser. Im Mittelpunkt allerdings immer noch ihre glockenhelle Stimme, die sie gut zu modellieren weiss und die dann auch nicht langweilig klingt. Sie wandert mit ihr zwischen klindlicher Naivität und ernsthafter Frau.
Wenn sie dann Live nur mit Gitarre, Klavier, Geige und Bass begleitet wird, bekommt diese Mischung eine tolle Präsenz.
Laura Moisio singt nur auf Finnisch. Ich verstehe also kein Wort, habe aber gelesen, dass sie in ihren Liedern Alltagsgeschihcten erzählt und sich nicht mit finnischer Mythologie beschäftigt. Gut.

Lassen Sie sich überraschen.
Laura Moisios Website