Montag, 11.Dezember


Heute haben
Christian Dietrich Grabbe * 1801
Alfred de Musset * 1810
Paul Kornfeld * 1889
Nagib Mahfus * 1911
Alexander Solschenizyn * 1918
Grace Paley * 1922
Geburtstag
___________________________________

“Let us go forth with fear and courage and rage to save the world.”
Grace Paley
___________________________________

Wir ziehen wieder ein besonderes Buch aus dem Regal:


Francois Cheng: „Fünf Meditationen über den Tod und über das Leben
C.H.Beck Verlag € 14,00
_______________________________

Herbei, o ihr Lesenden, fröhlich triumphierend,
O kommet, o kommet nach Jastram hin!

Thomas Dietrich
________________________________

Gestern wurde der Friedensnobelpreis an die iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi verliehen.

Auf tagesschau.de gab es ein Interview:

Der iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde in Abwesenheit der Friedensnobelpreis verliehen. Im Interview aus dem Gefängnis sprach sie zuvor über „Weiße Folter“ und ihren größten Schmerz. Sie befindet sich im Hungerstreik.

ARD: Sie können den Friedensnobelpreis nicht persönlich entgegennehmen. Was ist Ihre Botschaft zum Tag der Preisverleihung?

Narges Mohammadi: Ich fordere die Welt auf, die Verwirklichung der Menschenrechte im Iran, in Afghanistan und in allen Völkern der Region für einen dauerhaften Frieden zu unterstützen und Menschenrechte als absolut notwendig und als Voraussetzung für jegliche Verhandlungen, Verträge und Kontakte mit diesen Regierungen zu betrachten. Solange in den Ländern des Nahen Ostens keine Demokratie erreicht wird, wird ein dauerhafter Frieden nicht Wirklichkeit werden. Autoritäre Regierungen sind die Quelle extremistischer und terroristischer Bewegungen, die weltweit Unsicherheit, Gewalt und Instabilität verbreiten. Demokratie wird in den Ländern des Nahen Ostens nicht erreicht werden, solange in diesen Ländern Menschenrechte und Zivilgesellschaft nicht geschützt werden.

ARD: Der Friedensnobelpreis ehrt auch all jene iranischen Frauen, die seit dem Tod von Jina Mahsa Amini vor einem Jahr unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ gegen das Regime auf die Straße gegangen sind. Wo steht diese Bewegung jetzt?

Mohammadi: Die religiös-autoritäre Regierung hat die Befreiungsbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ mit aller Macht und mit allen Ressourcen unerbittlich unterdrückt; mit den gewalttätigsten Methoden. Die Regierung ist gezwungen, ihre Unterdrückung in alle gesellschaftlichen Milieus auszuweiten. Repression findet überall statt: In Schulen, sogar in Grundschulen, Universitäten, auf den Straßen, in Krankenhäusern, Konzerten, Stadien und Sporthallen, bei politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen. Die Menschen konfrontieren die Regierung immer mehr, indem sie sich auf kreative und vielfältige Weise in sozialen Bewegungen organisieren. Dass die Regierung ihre Unterdrückung derart ausweitet, zeigt, wie stark die Proteste sind und wie breit sie mittlerweile in der Gesellschaft verankert sind. Auch wenn der Protest nicht mehr auf der Straße ist, sein Geist ist noch da.

ARD: Sie haben in Isolationshaft die sogenannte Weiße Folter selbst vier Mal erleben müssen. Sie berichten, wie Sie und andere Insassen in zwei mal drei Meter kleine, permanent erleuchtete Zellen gesperrt werden, häufig ohne Tageslicht. Welche Wirkung hatte diese Einzelhaft auf Sie selbst?

Mohammadi: Als ich 2001 zum ersten Mal in Isolationshaft kam, war ich 29 Jahre alt. In der Zelle spürte ich nur Angst, Schrecken und Unsicherheit. Die Einzelzelle war für mich ein unbekanntes Phänomen, ich war völlig verwirrt und fassungslos. Die Verhöre bestanden nur aus Drohungen, es gab keine normalen Gespräche oder Worte. Die sich ausbreitende Stille war wie ein ständiger Schrei, der meine Gehirnzellen lahmlegte. Auch meine zweite Isolationshaft im Jahr 2010, als meine Kinder, die Zwillinge Ali und Kiana, drei Jahre und fünf Monate alt waren, war quasi tödlich. Es war ein Ort der Qual. Das Leiden dieser Zeit ist unbeschreiblich. Ich weiß nicht, wie ich es ertragen habe.
Diese Zeit ist ein endloser, schrecklicher Albtraum in meinem Inneren. Während dieser Zeit fiel ich in der Zelle mehrmals in Ohnmacht. Mein Körper war übersät mit Prellungen und Wunden. Trotz der Angst, diese Isolationshaft wieder erleben zu müssen, bin ich entschlossen, den Kampf fortzusetzen.

ARD: Sie haben andere Folteropfer interviewt, die der Film „Unbreakable“ nun erstmals im deutschen Fernsehen zeigt. Mit diesen Interviews haben sie zeigen können, wie politische Häftlinge psychisch gebrochen und zu falschen Geständnissen gezwungen wurden, aufgrund derer ihnen die Verurteilung und teilweise auch die Hinrichtung droht. Was hat Sie während Ihrer Interviews am meisten bewegt?

Mohammadi: Was mich schockierte und was für mich schwer zu fassen war, waren die Auswirkungen und Folgen der Einzelhaft. Selbst die Menschen, deren Isolationshaft schon Jahrzehnte her war, sprachen von den immer noch anhaltenden Auswirkungen auf ihren Geist, ihre Seele und sogar ihren Körper. Es ist eine erschreckende Wirklichkeit. Und trotzdem erhalten Menschen, die Einzelhaft durchleben mussten, weiterhin keine Behandlung für diese Traumata. Das liegt daran, dass so wenig über diese Art der Folter bekannt ist. Die Berichte von Menschen, die in Isolationshaft waren und Weißer Folter ausgesetzt waren, sind unerträglich. Ich musste die Gespräche mehrmals unterbrechen, weil Erzählungen wie jene über erzwungene Geständnisse so verstörend waren. Ich denke oft an diejenigen, die in Isolationshaft erzwungene Geständnisse abgelegt haben und hingerichtet wurden. Ihre Geschichten sind mit ihnen begraben.Trennung von den Kindern „wie Sterben“

ARD: Sie waren jahrelang im Gefängnis und kämpfen weiterhin. Gibt es Momente, in denen Sie schwach sind?

Mohammadi: Während die Jahre meines Lebens hinter den Mauern des Evin-Gefängnisses vergingen, war es immer mein Ziel, gegen die Ungerechtigkeit aufzustehen und zu kämpfen. Dreimal nahmen mich Regimekräfte fest, trennten mich von meinen Kindern und brachten mich ins Gefängnis. Da zweifelte ich jedes Mal an meiner Überlebensfähigkeit. Das Wort „schwierig“ ist definitiv nicht laut und deutlich genug.

Die Trennung von Kiana und Ali war fast wie Sterben. In den Momenten, in denen ich über das Fehlen einer Mutter während Alis und Kianas Kindheit und Jugend nachdenke, überkommt mich manchmal eine erdrückende Traurigkeit, die mich denken lässt, dass ich das nicht überlebe – auch wenn ich durch diese lange Trennung nicht besiegt werde. Für meinen Einsatz für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie habe ich als Frau, Mutter und Mensch alles aufgegeben und das bereue ich nicht. Aber das gilt nicht für meine Kinder Ali und Kiana. Ich bedaure, dass ich nicht bei ihnen sein kann.

Das Gespräch führte Katja Deiß, HR

Über das Leben von Narges Mohammadi sendet das Erste um 23:35 Uhr die Dokumentation „Unbreakable – Mein Freiheitskampf im Iran“.


Rowohlt Verlag € 14,00

Sonntag, 10.Dezember


Heute haben
Emily Dickinson * 1830
Nelly Sachs * 1891
Gertrud Kolmar * 1894
Christine Brückner * 1921
Clarice Lispector * 1925
Cornelia Funke * 1958
Geburtstag
_______________________________

Emily Dickinson

“Hope” is the thing with feathers –
That perches in the soul –
And sings the tune without the words –
And never stops – at all –

And sweetest – in the Gale – is heard –
And sore must be the storm –
That could abash the little Bird
That kept so many warm –

I’ve heard it in the chillest land –
And on the strangest Sea –
Yet – never – in Extremity,
It asked a crumb – of me.
____________________________________

Vom Himmel hoch, da komm ich her,
ich bringe Bücher und noch mehr!

Thomas Dietrich
_______________________________

Heute, am 10. Dezember ziehen wir wieder ein Lieblingsbuch aus dem Regal.


Carson McCullers: „Frankie“
Diogenes Taschenbuch € 11,00

Samstag, 9.Dezember


Heute haben
John Milton * 1608
Ödön von Horváth * 1901
Wolfgang Hildesheimer * 1916
Abraham Bar Jehoschua * 1936
Michael Krüger * 1943
Giaconda Belli * 1948
Anna Gavalda * 1970
Geburtstag
_________________________________

Es blaut die Nacht, die Sternlein funkeln,
Bücher liest man gern im Dunkeln!

Thomas Dietrich
___________________________________

Am 9.Dezember ziehen wir ein sehr humorvolles Erinnerungsbuch aus dem Regal.


Hans Werner Richter: „Geschichten aus Bansin“
Wagenbach Verlag € 12,00

Fast als Rektor an die HfG gekommen, später Gründer der Gruppe 47, erzählt er hier Geschichten über seinen Vater, der einen sehr eigenwilligen Kopf hatte.
Humorvolle Geschichten von der Insel Usedom.
_________________________________

Mehr Bücher aus der Region:


„Der Alb-Donau-Kreis im Wandel“
Fotografien von Günther Bayerl
Landratsamt € 39,90

50 Jahre Alb-Donau-Kreis ist ein Grund für das Landratsamt einen opulenten Bildband über diese Region zu veröffentlichen. Neben den Texten besticht dieses Buch durch seine Fotografien von besonderen Orten.

Rudi Kübler, Oliver Schulz, Thomas Steibadler, Hans-Uli Thierer: „Wir“
Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis
Klemm & Oelschläger Verlag € 21,80

5 mal 5 Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis, der vor 50 Jahren auf dem Reißbrett entstanden und in diesen 5 Dekaden zu einer Einheit verschmolzen ist. Dennoch haben die 55 Städte und Gemeinden ihre Vielfalt bewahrt, eine Vielfalt, die sich widerspiegelt in beeindruckenden Porträts und großartigen Fotografien der Menschen, die zwischen Asselfingen im Osten und Emeringen im Westen sowie Amstetten im Norden und Balzheim im Süden leben und arbeiten. Deshalb heißt der Band „Wir. Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis“.

Donnerstag, 7.Dezember


Noch mehr Post für die Wichtel von einem Weihnachtsküken von Anke Raum.
__________________________________

Heute haben
Johann Nestroy * 1801
Willa Cather * 1873
Noam Chomsky * 1928
Anne Fine * 1947
Gertrud Leutenegger * 1948
J.R.Moehringer * 1964
Geburtstag
______________________________________

O du fröhliche, o du selige, Bücherbringende Weihnachtszeit“
1. Weihnachtsbücherspruch von Thomas Dietrich
______________________________________

Unser Buchtipp zum 7.Türchen:


Daniela Krien: Der Brand
Diogenes Taschenbuch € 14,00

Eine Ehe nach 30 Jahren, zwei große Kinder, ein Ferienhaus, ein Sommer.
Daniele Krien ist eine Meisterin der leisen Töne und des Weglassens.
____________________________________

Für alle UlmerInnen und den Rest der Welt:


Annika Stahl: „Ulmer Geheimnisse
Spannendes aus der Donaustadt mit Kennern der Regionalgeschichte
Bast Medien € 24,00

Was wäre Ulm ohne sein Münster, die Donau, Einstein und die Hoeneß-Buben?
Eine Stadt unter vielen. Die bekannten Sehenswürdigkeiten kennen wir, Touristen besuchen sie täglich und versuchen den Münsterturm aufs Handy zu bekommen.
Aber kennen Sie auch die Fingerabdrücke in der Stadtmauer entlang der Donau? Oder warum das Dach des schiefen Metzgerturms so bunt gedeckt ist? Was macht die Kanonenkugel in der Wand am Restaurant „Zur Forelle“? Warum sehen wir über der Tür zum Zeughaus zwei angeschossene Löwen? Wieso hängen präpariete Hirsche an den Wänden im Innenhof des Kulturamtes?
Sie wissen das nicht? Diese Geheimnisse und 45 andere finden Sie in diesem Buch und dazu natürlich die Erklärungen dazu.
_____________________________________

Auf tagesschau.de gefunden von Yasmin Appelhans, NDR

Klimakrise
CO2-Emissionen erreichen neuen Höchstwert

Der Ausstoß von Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern ist auch dieses Jahr wieder auf Rekordniveau. Doch laut einem Bericht zum Kohlenstoffbudget gibt es auch gute Nachrichten.
Ein bisschen, so hieß es bei der Presseveranstaltung des Science Media Center Germany zum globalen Kohlenstoffbudget 2023, sei es wie bei dem Sketch „Dinner for one“: Alljährlich würden die Zahlen veröffentlicht, wie viel CO2 wir weltweit noch immer ausstoßen. Und, wie in jedem Jahr, gibt es dabei schlechte Nachrichten.  
Rekordniveau bei CO2 aus fossilen Energieträgern
Das erklärt auch Judith Hauck vom Alfred-Wegner-Institut in Bremerhaven. Sie ist eine der Autorinnen und Autoren des diesjährigen Berichts des „Global Carbon Project“, an dem mehr als 120 Forschende gearbeitet haben. „Wir haben leider den traurigen Rekord zu vermelden, dass die fossilen Emissionen dieses Jahr wieder ein Rekordniveau erreicht haben. Sie sind so hoch wie nie zuvor“, so die Biogeochemikerin.   
Denn statt zu sinken, wird der Ausstoß an Treibhausgasen von fossilen Energieträgern in diesem Jahr weltweit noch einmal um 1,1 Prozent höher liegen als im vergangenen Jahr. 36,8 Milliarden Tonnen CO2 stoßen wir 2023 so aus. Die fossile Energie macht damit noch immer den größten Teil der durch den Menschen verursachten Treibhausgase aus. Der Rest der insgesamt 40,9 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen kommt zum Beispiel dadurch zustande, dass Wälder gerodet werden.   …

Mehr finden Sie hier.

Montag, 4.Dezember


Heute haben
Samuel Butler * 1835
Rainer Maria Rilke * 1875
Friedo Lampe * 1899
Ursula Krechel * 1847
Feridun Zaimoglu * 1964
______________________________

Christian Morgenstern
Erster Schnee

Aus silbergrauen Gründen tritt
ein schlankes Reh
im winterlichen Wald
und prüft vorsichtig, Schritt für Schritt,
den reinen, kühlen, frischgefallnen Schnee.

Und Deiner denk‘ ich, zierlichste Gestalt.
________________________________

Am 4.Dezember öffnen wir wieder kein Türle, ziehen aber wieder zwei Bücher aus dem Regal und wollen daran erinnern, dass das zwei tolle Romane sind.

________________________________________

Samstag, 2.Dezember

Heute haben
Botho Strauß * 1944
TC Boyle * 1948
George Saunders * 1958
Doron Rabinovici * 1961
Geburtstag
_____________________________________

Ernst Goll (1887 – 1912)
Erster Schnee

Nun seid ihr wiederkommen
Im Sturme über Nacht
Und habt die müde Erde
So still und weiß gemacht.

Ihr bleichen Flockensterne,
Ob ihr es wissen könnt,
Dass rings sich alles, alles
So sehr nach euch gesehnt?

Ich weiß viel weiße Felder,
So leer, so kahl, so weh,
Die warten nun schon lange
Des Leichentuchs von Schnee.

Ich weiß so viele Blümlein,
Die werden müde sein,
O, hüllt sie tief und feste
Zu süßem Schlummer ein. 

Ich weiß ein krankes Herze,
Das sehnt sich so nach Ruh,
O, deckt das friedenlose
Mit eurem Frieden zu.
______________________________________

Unser Bilderbuchtipp:


Erhard Dietl (Text) und Andrea Stegmaier (Illustrationen):
Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind
Oetinger Verlag € 15,00
Bilderbuch ab 4 Jahren

So ein schönes Bilderbuch. Zum Verlieben. Gleichzeitig steckt eine wahre Geschichte dahinter und es gibt am Ende noch Tipps, was zu tun ist, wenn man ein Wildtier gefunden hat.
Ich dicken, dunklnen Wald sitzt das kleine Käutzchen ganz oben in einer Tanne und schaut hinunter auf den See, in dem sich der Mond spiegelt. Doch die Ruhe hält nicht lange, denn große, laute Fahrzeuge kommen lärmend den Waldweg entlang. Männer steigen aus und suchen sich den schönsten Baum für den Weihnachtsmarkt in der Stadt heraus. Mit Sägen fällen sie just den, in dem das Käuzchen im Wipfel sitzt. Baum und Käuzchen werden ins Netz gepackt und abtransportiert. Am nächsten Tag, beim Aufbauen fällt Mario auf, dass sie noch einen völlig erschöpften Gast aus dem Wald mitgebracht haben. Seine Tochter Emilia kümmert sich liebevoll um das kleine Weihnachtswunder, entscheidet aber sehr schnell, den klein Kerl wieder dorthin zu bringen, wo er herkommt.
2020 hat sich im riesigen Baum am New Yorker Rockefeller Center ein kleiner Uhu versteckt. Er wurde im Zoo aufgepäppelt und wieder in die Freiheit entlassen.
Die kurzen Texte und die sehr liebevollen Illustration machen das Bilderbuch zu einem rührenden Moment des Anschauens und Vorlesens.

_________________________________________

Statt eines Adventskalenders zeige ich hier Ihnen hier Bücher die sich bei uns in den Bücherregalen im Buchladen „verstecken“. Bücher, an die wir uns sicherlich erinnern und die es Wert sind, wieder in die Hand zu nehmen.

___________________________________

Weltwetterorganisation
2023 wohl wärmstes Jahr seit Messbeginn

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz haben die Vereinten Nationen einen vorläufigen Bericht vorgelegt. Demnach hat 2023 reihenweise Klimarekorde gebrochen – und dürfte vermutlich das wärmste Jahr seit der Industrialisierung werden.
Das Jahr 2023 wird nach Einschätzung von Klimaexperten der Vereinten Nationen (UN) wohl das wärmste Jahr seit der Industrialisierung werden. Der Abstand zu den vorher heißesten Jahren 2016 und 2020 sei schon bis Ende Oktober so groß gewesen, dass November und Dezember daran praktisch nichts mehr ändern könnten, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem vorläufigen Bericht zum Auftakt der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai.
Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur schon bis Ende Oktober rund 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Für 2024 rechnen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit noch höheren Temperaturen. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit plus 1,3 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900.

Auf tagesschau.de können Sie den kompletten Artikel lesen.

Mittwoch, 29.November


Heute haben
Wilhelm Hauff * 1802
Louisa May Alcott * 1832
C.S.Lewis * 1898
Carlo Levi * 1902
Gerti Tetzner * 1936
Gabriele Wolff * 1955
Geburtstag
_____________________________________

Joseph von Eichendorff
Winterlied

Mir träumt`, ich ruhte wieder
Vor meines Vaters Haus
Und schaute fröhlich nieder
Ins alte Tal hinaus,
Die Luft mit lindem Spielen
Ging durch das Frühlingslaub,
Und Blütenflocken fielen
Mir über Brust und Haupt.

Als ich erwacht, da schimmert
Der Mond vom Waldesrand,
Im falben Scheine flimmert
Um mich ein fremdes Land,
Und wie ich ringsher sehe:
Die Flocken waren Eis,
Die Gegend war vom Schnee,
Mein Haar vom Alter weiß.
_____________________________________

Fast schon ein Klassiker:


Nigel Slater: „Greenfeast
Frühling – Sommer und Herbst – Winter
Aus dem Englischen von Sofia Blind
DuMont Verlag je € 28,00

Der deutsche Untertitel heisst: „Das kleine Buch der grünen Küche“, im Original wird da gleichmal ein „Grünes Festmahl“ draus.

110 vegetarische Gerichte für die kalte Jahreszeit.
Einfach, schnell und höchstens 30 Minuten für die Vorbereitung.
Die Gerichte sollen uns wärmen, etwas verwöhnen und trotzdem nicht überladen sein. Gesund sollen sie sein und gute Laune verbreiten. Nigel Slater schaut natürlich, was überhaupt in diesen Jahreszeiten wächst. Und so gibt es Rezepte mit Polenta und Knoblauch, Kürbis und Porree, einfacher Blätterteig mit Käse und Gemüse, Kohl und Milchreis. Gerichte aus dem Topf, der Pfanne und dem Backofen.
Lassen Sie sich überraschen und nehmen Sie das kleinformatige Buch in die Hand. Schön in Leinen gebunden, mit zwei Lesebändchen und einer Goldprägung, ist es innen einfach und übersichtlich gestaltet. Ideal zum Durchblättern und Nachkochen.
Viel Vergnügen und guten Appetit.
_________________________________

Auf tagesschau.de gefunden.
Vielleicht auch ein Grund, die OB-Wahl-Entscheidung zu überdenken.
Nur verwalten ist zu wenig. Auch in einer kleinen Großstadt wie Ulm.

Wasserverlust in Deutschland
Seit der Jahrtausendwende ein Bodensee weniger

Durch Hitzewellen und Dürren verliert Deutschland so viel Wasser wie kaum ein anderes Land. Das geht aus dem Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung hervor. Er fordert Anpassungsstrategien.
Die Folgen der globalen Erderwärmung verschärfen sich – und Deutschland ist davon in besonderem Maß betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung, den Umweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, jetzt vorgestellt haben.
Laut dem Bericht hat sich die Lufttemperatur in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 1,7 Grad erhöht – verglichen mit der vorindustriellen Zeit. Dieser Wert liegt demnach um 0,6 Grad Celsius höher als der globale Temperaturanstieg im selben Zeitraum. Und Deutschland gehört zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit: Seit 2000 verliert das Land laut dem Bericht 2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr – und damit seit der Jahrtausendwende rechnerisch in etwa die Menge des Bodensees.
„Die verheerenden Folgen der Klimakrise nehmen in erschreckendem Ausmaß zu“, sagte die Grünen-Politikerin Lemke. Dies zeige der Bericht „überdeutlich“. …

Hier geht es zum kompletten Artikel.

Dienstag, 28.November


Heute haben
William Blake * 1757
Washington Irving * 1859
Alexander Blok * 1880
Stefan Zweig * 1881
Alberto Moravia * 1907
Tomi Ungerer * 1931
Ulrike Schweikert * 1966
Geburtstag
________________________________

Ludwig Uhland
Auf die Reise

Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer,
Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen,
Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern,
Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck,
Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt,
Und hält dem Steuermann die Nadel hell,
Die ihm untrüglich seine Richtung weist.
Ja! wenn wir’s hüten, führt durch jedes Dunkel
Ein Licht uns, stille brennend in der Brust.
___________________________________

Unser Buchtipp:


Niklas Maak (Texte) und Leanne Shapton (Illustrationen): “ Eine Frau und ein Mann“
Hanser Verlag € 26,00


Niklas Maak und Leanne Shapton hatten im Hanser Verlag vor Jahren schon einmal ein gemeinsames Projekt verwirklicht. Damals wanderten sie von der Südspitze Manhattans nach Norden und zwar entlang einer Linie, den sie auf dem Stadplan gezogen haben. Niklas Maak schrieb auf, was er sah und Leanne Shapton malte ihre Eindrücke dazu.
Dieses Mal sind sie nicht zu Fuß unterwegs, sondern mit dem Auto: Sie fahren berühmte Filmszenen nach, in denen eine Frau und Mann im Auto sitzen. Nach einer Einleitung zu ihrem Projekt, beginnen sie mit „Annie Hall“, zu deutsch „Stadtneurotiker“, und wir sind wieder mitten in Manhatten zu Beginn der 70er Jahre. Locker, leicht und im Plauderton erfahren wir viel über Woody Allen, Diane Keaton, New York, die Verwandlung vom deutschen Volkswagen zum hippen Käfer, mit dem die beiden im Film durch die Straßenschluchten fahren. Nach einer Bildbetrachtung ganz anderer Art befinden wir uns in Montana, dort wo „Shining“ spielt. Es folgen noch „Un homme et une femme“, „Viaggio in Italia“ und „Crash“ und können uns treiben lassen, sitzen praktisch auf der Rückbank der beiden, hören Niklas Maak zu und übernehmen die Aquarelle, die Leanne Shapton während des Fahrens gemalt hat.
Da Niklas Maak ein großer Autofan ist, der ein Buch über seinen alten Mercedes geschrieben hat, erfahren wir, neben Kino, Kunst und Architektur auch vieles über diese Kultobjekte und natürlich über das Verhältnis von Frau und Mann im Auto.
Ein vergnügliches Lesebuch mit wunderbaren, -samen Aquarellen der kanadischen Künstlerin, die in New York lebt.

Mittwoch, 22.November


Heute haben
George Eliot * 1819
André Gide * 1869
William Kotzwinkle * 1943
Valery Wilson Wesley * 1947
Viktor Pelewin * 1962
Geburtstag
_________________________________

Rainer Maria Rilke
Der Leser

Wer kennt ihn, diesen, welcher sein Gesicht
wegsenkte aus dem Sein zu einem zweiten,
das nur das schnelle Wenden voller Seiten
manchmal gewaltsam unterbricht?

Selbst seine Mutter wäre nicht gewiss,
ob er es ist, der da mit seinem Schatten Getränktes liest.
Und wir, die Stunden hatten, was wissen wir,
wieviel ihm hinschwand, bis

er mühsam aufsah: alles auf sich hebend,
was unten in dem Buche sich verhielt,
mit Augen, welche, statt zu nehmen, gebend
anstießen an die fertig-volle Welt:
wie stille Kinder, die allein gespielt,
auf einmal das Vorhandene erfahren;
doch seine Züge, die geordnet waren,
blieben für immer umgestellt.
______________________________________

Ist die Tradition der Adventskalender nicht großartig?
Die Verbindung von Buch, Kalender, lesen und vorlesen, Spannung und Unterhaltung finden Sie in diesen Aufschneidebücher, die es in den verschiedenen Varianten gibt.




Was Sie brauchen ist, etwas Ruhe und ein Messer, um die einzelnen Seiten aufzuschneiden.
Die Bücher kosten zwischen € 10,00 und € 14,95
Hier können Sie im Buch blättern.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und viel Erfolg.
________________________________

Auf tagesschau.de von Florian Flade:

Nationale Sicherheitsstrategie
BND soll Klimawandel analysieren


Der BND beschäftigt sich mit Kriegen, Terrorismus und fremden Staaten. Nun hat die Bundesregierung den Auslandsgeheimdienst damit beauftragt, die sicherheitsrelevanten Auswirkungen des Klimawandels genauer zu erforschen.
Nach langem Warten und vielen Diskussionen hinter den Kulissen war es im Juni schließlich so weit: Als erste Bundesregierung hat die Ampelkoalition eine Nationale Sicherheitsstrategie vorgestellt. Darin werden aktuelle Gefahren und zukünftige sicherheitspolitische Herausforderungen für Deutschland beschrieben – und zumindest schemenhaft Maßnahmen dagegen skizziert. Ein Fahrplan, wie das Land sicherer werden soll, könnte man sagen.
In der Chausseestraße in Berlin-Mitte, in der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND), wurde das 76 Seiten starke Papier aufmerksam gelesen. Immerhin ist der BND mit seinen mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten deutschen Sicherheitsbehörden. In der Nationalen Sicherheitsstrategie aber wird der Auslandsgeheimdienst nur ein einziges Mal explizit erwähnt. Und dabei geht es nicht um Terrorismusbekämpfung, Spionage gegen Russland oder China, Informationsbeschaffung in Kriegsgebieten oder Cyberabwehr.

Kooperation mit Wissenschaftlern

Auf Seite 67 des Strategiepapiers heißt es: „Um die Auswirkungen der Klimakrise auf unsere nationale Sicherheit besser bewerten und informierte Handlungsentscheidungen ableiten zu können, wird die Bundesregierung eine Untersuchung führender wissenschaftlicher Institutionen zusammen mit dem Bundesnachrichtendienst in Auftrag geben.“ Der BND soll nun also gemeinsam mit Wissenschaftlern den Klimawandel und dessen sicherheitspolitischen Folgen untersuchen.  …

Den kompletten Artikel finden Sie hier.


Dienstag, 21.November


Heute haben
Voltaire * 1694
Wilhelm Friedrich Waiblinger * 1804
Olav Duun * 1876
Marilyn French * 1929
Margriet de Moor * 1942
Andrew Sean Greeer * 1970
_______________________________

Winfried Hermann Bauer
Letzte Ausfahrt

Zu schnell
Viel zu schnell
Ändert sich alles
So scheint es
Zu schnell
Viel zu schnell
Ändert sich alles
So scheint es
Dabei bleibt doch alles wie es war
In der Tiefe
Die wir verlieren
Im Trommelfeuer der Bytes and Pics
Im Neuronengewitter
Das uns über die Oberfläche schleudert
Aus uns heraus
Taumelnd
Bis wir über den ausgetrockneten Rand
Einer abgeflachten Erde
Ins Chaos
stürzen
_________________________________

Bilder der Monate November / Dezember
Albert Cüppers: „Nächtliche Landschaft mit Styx (hüben und drüben) &
„Landschaft mit Albdorf“


_______________________________________

Schukrafts Wundertüte

Zum letzten Mal: „Das Weib ist ein Mann“
Zitate aus dem Gästebuch:
„Toller Text! Tolle Darstellung! Eine echte Überraschung! Das Spiel nimmt den Zuschauer ab dem ersten Satz mit! Einfach großartig!“ Maria und Norbert
„Außergewöhnlich gut!“ A.
Die Inszenierung wird vom deutsch/französischen Theater BAAL und voraussichtlich auch vom „Sandkorn-Theater“ in Karlsruhe übernommen
Letzte Aufführungen am Samstag, 25., und Sonntag 26.11., jeweils um 19 Uhr


Die Proben zu unserer Uraufführung von „Frau Einsteins Nobelpreis“ laufen auf Hochtouren. Sie sind durchaus anspruchsvoll, aber auch höchst vergnüglich.
Celia Endlicher und Andreas Laufer haben Freude an diesem Stück, das die Ehe von Mileva und Albert Einstein aus ganz verschiedenen Aspekten und mit ganz verschiedenen Mitteln spielerisch beschreibt und kommentiert. Es wird auch die Frage beantwortet, wie Mileva es geschafft hat – trotz der katastrophalen Scheidungstragödie – letztendlich für sich und ihre Kinder das gesamte Preisgeld von Einsteins Nobelpreis zu sichern.
Premierenwochenende ist am Freitag, 8., Sa.,9., und So.,10. Dez., um 19 Uhr im Schuhhaussaal, Knustverein, Ulm, Kramgasse 4. 

Mit freundlichem Gruß
Ihr Wolfgang Schukraft

Für die Premiere am Freitag, 8.12., gibt es nur noch Restkarten!