Donnerstag, 31.März

Heute haben
Francois Villon * 1431
Alexandra Kollontai * 1872
Octavio Paz * 1914 (Nobelpreis 1990)
Hartmut Lange * 1937
Geburtstag.
Aber auch Joseph Haydn.
Es ist der Todestag von Charlotte Bronte und Christian Morgenstern.
Und gerade habe ich erfahren, dass Gianmaria Testa gestorben ist.
Er wurde nur 57 Jahre alt.
Ich wollte eigentlich heute den Film „Blau ist ein warme Farbe“ vorstellen, lasse das aber und setze ein paar Musikstücke von Testa auf den Blog. Lieder, die mich seit Jahren begleiten und intensiv berührt haben.

Christian Morgenstern

Brenne durstig himmelan!
Brenne stumm hinab! Doch – brenne!
Daß dein Los von dem sich trenne,
Der sich nicht verschwenden – kann.
Laß ihm seine Angst und Not!
Du verstehe nur den – Tod.

Ein finstrer Esel sprach einmal
zu seinem ehlichen Gemahl:
„Ich bin so dumm, du bist so dumm,
wir wollen sterben gehen, kumm!“
Doch wie es kommt so öfter eben:
Die beiden blieben fröhlich leben.
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Gianmaria Testa:
Es gibt keinen Zoll mehr am Brenner, die Grenze bleibt.
Die Alpen bilden eine größere Barriere als in den Abkommen vorgesehen.
Und eine Grenze behalten wir auch in uns, jeder seine eigene, auf den Kilometern, die unter den Reifen unseres Neunsitzers dahinziehen.

Patrick spricht Englisch mit den anderen und Französisch mit mir, weil ich kein Englisch verstehe. Philippe antwortet ihm auf Englisch, aber mit uns übt er ein farbenreiches eingespanischtes Italienisch. Nicola und Giancarlo haben einen Emilia Romagna-Tonfall, auch wenn sie sich in fremde Sprachen wagen, ich kann gelegentliche Worte auf Piemontesisch nicht unterdrücken.
An den Konzertorten schauen uns die lokalen Techniker während der Proben neugierig an, und ich glaube, sie denken an Babel.
Wir wissen, dass es nicht so ist.
All dieses Herumreisen hat uns eine merkwürdige gemeinsame Sprache geschenkt, die schon Musik ist, bevor wir zu spielen anfangen.
Wir überqueren den Brenner ohne Zollhalt.
Jeder trägt, offen, seine Grenze in sich.

Richard Robert:
Gesang ist nicht nur Klang: Er ist auch Duft, leicht und unwiderstehlich, gelegentlich sogar obsessiv.
Seine poetische Alchimie gründet sich vor allem auf die intime Wahrheit dessen, der ihn verströmt. Gerät er mit der Luft in Schwingung, wird er angereichert, entzündet sich beim Kontakt mit der Außenwelt, ernährt sich von der Energie derjenigen, die ihm zuhören. Die großen Stimmen, die in unser Inneres dringen und uns nicht mehr verlassen, sind nicht diejenigen, die uns durch technische Finessen überfallen, sondern vielmehr solche, die den höchsten Grad der Menschlichkeit erreicht haben und dadurch von jenem geheimen Weg zwischen der tiefen Seele, die die Stimmen entstehen sieht und der weiten Welt, die sie empfängt, kündet.
So ist die Stimme von Gianmaria Testa.


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Dienstag, 5.April um 19 Uhr
„Die erste Seite“
Wir stellen vier neue Bücher vor
Es liest Clemens Grote
Mario Vargas Llosa: „Sonntag“
Lot Vekemanns: „Ein Brautkleid aus Warschau“
Christoph Hein: „Glückskind mit Vater“
Als Gast Florian Arnold, der sein neues Buch:
„Die Ferne“ vorstellt und daraus vorlesen wird
Live Musik: Road String Army
Eintritt frei
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Wis--awa

Mittwoch, 6. April 2016 um 20 Uhr
Stadthaus Ulm
TOMASZ STANKO NEW YORK QUARTET
Tomasz Stanko, tp – David Virelles, p – Reuben Rogers, b – Gerald Cleaver,dr

Raimund Kast schreibt:
Liebe Musikfreunde,

mit Polens Ausnahmetrompeter Tomasz Stanko und seinem New York Quartet setzen wir am kommenden Mittwoch, 6. April, im Ulmer Stadthaus die Reihe unserer Geburtstagskonzerte fort.

Der 73-jährige Stanko gehört zu jenen Virtuosen auf seinem Instrument, für die das so oft gebrauchte Klischee des „eigenen Sounds“ wirklich gelten kann. Mit seiner Tonbildung, seiner Phrasierung setzt er sich vom Gros der Jazztrompeter deutlich ab.
In sein New York Quartet hat er sich drei der aktuell interessantesten jüngeren New Yorker Musiker geholt. Der auf Kuba geborene Pianist David Virelles besitzt feine Antennen für das dunkle Brüten in Stankos freien Balladen und reflektiert in seinem Spiel auch die afrikanischen Wurzeln des Jazz und südamerikanische Melancholie. Das Rhythmusgespann aus Bassist Reuben Rogers und Schlagzeuger Gerald Cleaver (der bereits bei unserer New York-Reihe die Besucher im Stadthaus begeistern konnte) ist eines der einfühlsamsten in der heutigen improvisierten Musik. Absolut meisterhaft gelingt Tomasz Stanko so mit seinem Quartett der Spagat zwischen Alt und Neu, zwischen Tradition und Innovation, zwischen Komposition und Improvisation!

Beginn ist um 20 Uhr. Eintritt: 25,- / 20,- (erm.)
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Premiere am Samstag, 9. April 2016 um 20 Uhr
Café JEDERMANN
in Ulm, Neue Straße 100,
Eintritt € 10,-
Ein Tresenlesen in 5 Stadien:
Wermut – Wein – WaHrsteiner – Whiskey – Wasser
Treibstoff Alkohol
Für manche Dichter ist der Tresen die Triebfeder für das eigene
Schaffen. Andere wiederum nutzen den Kosmos der Bar als Inspiration. Und manch
Einsamer sucht dort Zuflucht – und findet den Absturz. Um Hochprozentiges
aller Art dreht es sich im neuen Programm der Flugfische, einem literarisch-
musikalischen Streifzug durch die Welt der Bars und Spirituosen, mit bekennenden
Trinkern und armen Schluckern, mal heiter, mal gehaltvoll.

Mittwoch, 30.März

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Heute haben
Paul Verlaine * 1844
Sean O`Casey * 1880
Jean Giono * 1895
Tom Sharpe * 1928
Uwe Timm * 1940
Gert Heidenreich * 1944
Geburtstag
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Unser Buchtipp:

Buchcover - Gioacchino Criaco Schwarze Seelen

Gioacchino Criaco:Schwarze Seelen

Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl
Folio Verlag € 22,90

Das Titelbild stammt aus der Verfilmung des Romanes, der schon 2008 in Italien erschienen ist und groß beachtet worden ist.

„Criaco erzählt einen vergessenen Teil Italiens.“
La Stampa

„Africo, das schwarze Loch Kalabriens, Land der ‚Ndrangheta, aus der Innenperspektive erzählt.“
La Repubblica

„Schwarze Seelen erzählt ein finsteres Italien.“
Roberto Saviano

„Am Begräbnis der mafiösen Mafiaopfer nehmen nur die Frauen teil. In Africo hat jeder Blick eine Bedeutung, jedes Schweigen schreit.“
La Repubblica

Beim Lesen war ich mir nie sicher, in welche Richtung die Geschichte geht. Ob es ein biografischer Roman ist, wieviel vom Autoren selbst drinsteckt. Dieses Denken habe ich längst abgelegt, da ich weiss, ein Roman ist ein Roman. Jedoch hier ist es manchmal so nah, so authentisch. Criacos Vater wurde bei einer Blutfehde ermordert, sein Bruder gehörte zu den zehn meistgesuchten Verbrecher Italiens und sitzt für 19 Jahre im Gefängnis. Auch der Lebensweg des Hauptprotagonisten ähnelt sehr stark dem des Autoren. Criaco hat es geschafft, studierte Jura und hat diesen Teil seines Lebens in mehreren Romanen und Verfilmungen bearbeitet. Dies wohl nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Gegend in Kalabrien, die kahle Landschaft im Aspromonte-Gebirge, für sein Dorf Africo und seine Bewohner.
Es gab dort nichts außer Ziegen. Der Vater war Ziegenhirte und der Sohn dann auch. Um der Armut zu entkommen nehmen schon die Alten Kontakt zu Kriminellen auf, zur Mafia. Lassen sich mit ihnen ein, halten sich jedoch immer auf Distanz zu ihnen. Sie verstecken Mafiaopfer in ihrem abgelegenen Gebirge, bis Lösegeld bezahlt worden ist. Ein guter Nebenerwerb, der relaiv sicher war und trotzdem der Mafia die Türen weit öffnete für ihr eigenes Machtbestreben.
Die Söhne lernen von den Vätern und die drei Jungs, um die es in „Schwarze Seelen“ geht, lernen schon von Kindheit, mit Verbrechen, Gewalt, Betrug umzugehen. Um sich Schuluniformen kaufen zu können, brechen sie in Häusern ein, begehen Überfälle und genießen das Leben mit Geld in den Taschen. Es sind die 60er und 70er Jahre und die „Söhne der Wälder“, wie sie sich nennen, schlittern immer mehr in kriminelle Machenschaften. Während der Studienzeit in Mailand dealen sie, in immer größerem Stil, mit Heroin und begehen sogar einen Auftragsmord in Frankreich an einem arabischen Politiker.Das sind die 80er Jahre und Italien ist zerrissen von Gewalttaten von links und von rechts. Das Bombenattentat in Bologna schreckt ganz Europa auf.
Criaco schreibt dies ohne Skrupel auf. Er beschreibt das Böse, die Gewalt, ohne sie zu bewerten. Er erzählt, er moralisiert nicht. Seine Sprache ist einfach und direkt. Er will ein Chronist dieser Zeit sein. Ein Erzähler der Region. Erzähler einer archaischen Zeit, die es so nicht mehr gibt.
Das ist ihm gelungen.

Leseprobe

Dossier zum Buch und ein Gespräch mit dem Autoren.

Dienstag, 29.März

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Heute haben
Yvan Goll * 1891
Ernst Jünger * 1895
Georg Klein * 1953
Jo Nesbo * 1960
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Nach dem schönen langen Wochenende, stellen wir Ihnen heute ein Ferien-Mädchenbuch vor.

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Ute Wegmann: „Dunkelgrün wie das Meer
Mit vielen Illustrationen von Birgit Schössow
dtv (gebunden) € 12,95
als E-Book € 9,99

Endlich Ferien, endlich wieder an das geliebte Haus am Meer, wie die letzten Jahre. Die Eltern packen das Auto, Linn versucht nichts zu vergessen. Sie freut sich auf die Tage am Meer, am Strand, mit ihren Eltern und auf ihre Freundin Smilla. Doch dieses Jahr kommt es anders. Die Eltern haben Knatsch. Auf der Hinfahrt im Auto, bei strömendem Regen, herrscht eine giftige Stimmung und Linn rollt sich auf dem Rücksitz zusammen und träumt sich weg. Linns Vater hat noch einen wichtigen Termin und muss am selben Tag noch einmal zurück, um drei Tage später endlich nachzukommen. So geschieht es und Linns Mutter ist über diese Situation wütend und hat auch nicht die Muße, sich um Linn zu kümmern. Aber es kommt noch schlimmer. Smille, die erwähnte Freundin, steckt mit einem anderen Mädchen zusammen, gackert und tuschelt mit ihr rum und lässt Linn links liegen.
Irgendwie ist dies für Linn zuviel und vielleicht braucht es ein reinigendes Gewitter, um die Situation wieder ins Lot zu bringen. Und dieses Unwetter kommt in Wort und Bild, während sich Linn in einer Holzhütte versteckt hält und von den Eltern und der Polizei gesucht wird. Die verquere Situation klärt sich auf und Linn ist ihre Einsamkeit und Trauer wieder los, denn sie weiss, dass sie sich auf ihre Eltern verlassen kann und dass Smilla immer noch ihre Freundin ist.

Ute Wegmann hat ein einfühlsames, ruhiges Buch geschrieben, dass die Gefühlswelt der neunjährigen Linn exakt trifft und in die wir uns gut hineinversetzen können. Die Illustrationen von Birgit Schössow passen ausgezeichnet dazu, wie Sie im Buchtrailer schön erkennen können.

Ich wünsche Ihnen mit diesem Buch einen guten Start in die zweite Ferienwoche.

Leseprobe
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Werner Färbers Ungereimtheiten der Woche
Der Osterhase (für Erwachsene)

Es wollt‘ verstecken jüngst der Osterhase,
weil das die Leut‘ auch so von ihm erwarten,
die frisch bemalten Eier gut im Garten.
Des Hasen Duft stieg in des Hundes Nase.

Während der Has‘ sich Ei versteckend bückte,
pirschte sich der Hund auf leisen Pfoten an,
einzuverleiben sich Herrn Mümmelmann.
Die Flucht jedoch Dank wilder Haken glückte.

Hechelnd floh der Hase übern S-Bahn-Damm,
raste flink vorbei am süßen Osterlamm
und spürte bald den Hund nicht mehr im Nacken.

Kaum hatte der nämlich das Lamm gesehen,
ließ er erst a) den Hasen einfach gehen,
um b) die leichtre Beute dann zu packen.

Osterfest CCCXII (für Kinder)

Ein Has‘ entdeckt im Wiesengrund
ein Nest mit angemalten Eiern.
Aus Freude über diesen Fund
sieht man ihn mit Freunden feiern.

Sonntgsskizzen (29) – Rügen

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Von Detlef Surrey

Rügen – Impressionen zu Ostern

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Der Ostertisch im Hotel

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Ausblick aufs Meer vom Hotel Lindequist

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Auf der Seebrücke in Sellin

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Ein Bootsschuppen in Seedorf

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Verwaiste Strandkörbe in Göhren

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Blick auf Sellin von der Seebrücke aus



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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de
Facebook: www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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-> Sonntagsskizzen 28 – Bremer Spaziergang
-> Sonntagsskizzen 27 – Dr Sketchy´s Drunken Sailor Session
-> Sonntagsskizzen 26 – Bremen
-> Sonntagsskizzen 25 – Markthalle
-> Sonntagsskizzen 24 – Clärchens Ballhaus
-> Sonntagsskizzen 23 – Paare
-> Sonntagsskizzen 22 – Potsdamer Platz
-> Sonntagsskizzen 21 – Wallersdorf
-> Sonntagsskizzen 20 – Scotch &Sofa
-> Sonntagsskizzen 19 – Peri´s Hairline
-> Sonntagsskizzen 18 – Menschen alleine
-> Sonntagsskizzen 17 – Barcelona
-> Sonntagsskizzen 16 – Fotos von Motiv und Skizze
-> Sonntagsskizzen 15 – Berlin Kreuzberg
-> Sonntagsskizzen 14 – Ecuador 1987
-> Sonntagsskizzen 13 – Adventszeit
-> Sonntagsskizzen 12 – Aktsalon im Wedding
-> Sonntagsskizzen 11 – Rom Pitigliano Skizzen II
-> Sonntagsskizzen 10 – Paris “Nous sommes tous unies!”
-> Sonntagsskizzen  9 – Rom Skizzen
-> Sonntagsskizzen  8 – Dr. Sketchy´s Berlin
-> Sonntagsskizzen  7 – Skizzenfestival Stralsund
-> Sonntagsskizzen  6 – Lesung OL im Literaturhaus
-> Sonntagsskizzen  5 – Konzert Hunting Islands
-> Sonntagsskizzen  4 – Das Reichstagsgebäude und “Karlchen Adler”
-> Sonntagsskizzen  3 – Holzmühle in Vogt
-> Sonntagsskizzen  2 – Literaturfestival Berlin
-> Sonntagsskizzen  1 – Skizzen vom Urban Sketchers Treffen in Darmstadt

 

Ostersamstag, 26.März

Heute haben
Robert Lee Frost * 1874
Tennessee Williams * 1911
Patrick Süskind * 1949
Geburtstag

Robert Frost

When I go up through the mowing field,
The headless aftermath,
Smooth-laid like thatch with the heavy dew,
Half closes the garden path.

And when I come to the garden ground,
The whir of sober birds
Up from the tangle of withered weeds
Is sadder than any words

A tree beside the wall stands bare,
But a leaf that lingered brown,
Disturbed, I doubt not, by my thought,
Comes softly rattling down.

I end not far from my going forth
By picking the faded blue
Of the last remaining aster flower
To carry again to you.
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Jenny Offill:Lucky!
Illustriert von Chris Appelhans
Aus dem Englischen von Sophie Birkenstädt
Aladin Verlag € 12,95
Bilderbuch ab 4 Jahre

Auf geht es zur großen „Fabelhaften Faultierschau“.
Aber bis es so weit kommt, dauert es noch ein wenig.
Das Mädchen im Bilderbuch wünscht sich nämlich ein Haustier. Entweder einen Vogel, ein Kaninchen, oder einen dressierten Seehund. Aber ihre Mutter ist gegen alle drei Vorschläge. Sie sitzt schreibend am Tisch und lässt sich erst nach einem Monat bitten und betteln erweichen, wenn man das Hautier nicht ausführen, wenn es nicht gebadet und gefüttert werden muss. Das lässt sich die kleine Tochter gleich mal schriftlich geben und bestellt sich ein Faultier, nachdem sie sich in der Bibliothek intensiv schlau gemacht hat, welches Tier denn passen könnte. (Nebenbei lernen wir, dass Faultier auf lateinisch Folivora heisst).
Ihre Mutter ist gar nicht begeistert. Aber versprochen ist versprochen und so landet Lucky (der im amerikanischen Original Sparky = lebhaft heisst) auf einem Ast, von dem er sich fast das ganze Buch nicht mehr herunterbewegt und seine Zeit im Dämmerschlaf verbringt.
Jenny Offil, deren Roman „Amt für Mutmaßungen wir schon auf unserem Blog vorgestellt haben, erzählt eine wunderbare Geschichte über eine große Freundschaft, zwischen zweien, die unterschiedlicher nicht sein könnten und von denen einer der beiden (eigentlich) den Erwartungen des anderen überhaupt nicht erfüllt.
Die Illustrationen von Chris Appelhans sind großartig. Es ist sein erstes Bilderbuch. Er arbeitet sonst für Walt Disney.
Wie die Freundin des Mädchen auf das Faultier reagiert und ob das was mit der großen Faultierschau wird, erfahren Sie im zweiten Teil des Bilderbuches.
Da kann ich nur viel Vergnügen bei den Verhandlungen um ein neues Haustier wünschen.


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Morgen gibt es die Sonntagsskizzen (29) von Detlef Surrey
Impressionen von Ostern auf Rügen

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Donnerstag, 24.März

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Wir wollen in loser Folge, wenn es klappt sogar einmal im Monat, Bilder, Bilderzyklen von Albert Cüppers hier auf dem Jastramblog vorstellen.
Das jeweilige Bild, oder ein Bild aus der präsentierten Bilderserie, hängt dann bei uns, im Original, in der Buchhandlung.

Alber Cüppers über seine Arbeit:

Meine Bilder enstehen oft in Form von Bilderzyklen. Unterschiedliche Themen werden über längere Zeiträume bearbeitet. Das Variationsprinzip verbindet die unterschiedlichen Bildfindungen eines Zyklusses. Bilder müssen untereinander bezogen sein, gleichsam im Dialog miteinander sich verbinden. Die folgenden Blogs öffnen den Einblick in meine Denk- und Arbeitsweise, zeigen Notate, Skizzen und Bildergebnisse.

 Turangalila-Zyklus

Insgesamt sieben Bilder zum 5.Satz der 10-sätzigen Turangalila-Symphonie
von Olivier Messiaen.
Alle Bilder Öl/Baumwolle, 120 x 80 cm. Enstanden von 2011 bis 2013.
Der 5.Satz dieser Symphonie trägt den Titel: “Joie du sang des étoiles“,
“Freude des Sternenblutes”.
Der Zugang zu diesem Werk blieb mir viel Jahre verwehrt. Erst nach oft wiederholtem Hören wurde mir der musikalische Werkverlauf, die Klangfarbenpracht vertraut. Ich lernte sie vorweg zu hören.
Die aufbegehrende rhythmische Vitalität, die klangliche Vielfalt dieser Musik hat mich so stark umgetrieben, dass ich ihren Klangcharakter in meine Bildsprache einbringen wollte. Dabei ging es nicht um die Illustration von Musik, sondern um die expressive Klanggestik in ein anderes Medium – der Malerei- in Analogie zu bringen.
Es schien mir ein Weg zu sein, um aus der Strenge und Gesetzmäßigkeit meiner konstruktivistischen Bildern auszubrechen.

Allen sieben Bildern ist gemeinsam:
– Der Umriss der Hemdfigur: die Metapher für die Präsenz des Abwesenden, das      Vorecho des Nichtdarstellbaren.
– Die Bildgliederung ist flächig. Die illussionistische Verräumlichung wird zurückgedrängt.
– Die Bildelemente sind strukturiert. Vergleichbar der Klangorganisation bei Messiaen, z.B. Wolkenfragmente mit Sternfiguren, Farbstreifen, Flächentexturen, “Blutverläufe” (die Farbe rot / siehe Satztitel oben).
– Unterschiedliche Bildelemente überlagern sich, bewirken eine Verdichtung des Bildeindrucks.

2

1.13

4.14

5.55

6.1 62

Albert Cüppers 1932 geboren in Den Haag
1967 Lehrtätigkeit an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel
1971 – 1997 Professor für ästhetische Theorie und Praxis an der Universität Kassel
Seit 1991 lebt und arbeitet in Blaustein
und von 1996 bis 2009 auch in Heiligenberg/Echbeck
Seit 1998 Arbeit mit den Weidacher Malfrauen

Mittwoch, 23.März

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Heute haben
Erich Fromm * 1900
Federica De Cesco * 1938
Geburtstag
und es ist der Todestag von Stendhal

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Eduard Mörike
Auf ein Ei geschrieben

Ostern ist zwar schon vorbei,
Also dies kein Osterei;
Doch wer sagt, es sei kein Segen,
Wenn im Mai die Hasen legen?
Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
Schmeckt ein Eilein jedenfalls,
Und kurzum, mich tät’s gaudieren,
Dir dies Ei zu präsentieren.
Und zugleich tät es mich kitzeln,
Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.

Die Sophisten und die Pfaffen
Stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen
Wohl die Henne? Wohl das Ei?

Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward das Ei erdacht:
Doch, weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat der Hase es gebracht.

Mit diesem Gedicht beginnt das Buch
“Alles. Vom Huhn zum Ei.”
von Ursi Zambrino
Pantonella Verlag € 19,80

So ein schön gestaltetes, informatives, ansprechendes Buch zum Thema “Huhn und Ei” haben Sie sicherlich noch nicht in der Hand gehabt. Ein Buch für die ganze Familie, das als Bilderbuch, als Kindersachbuch für kleinere Kinder geeignet ist, genauso wie für alle Erwachsene, die sich für das Thema interessieren.
Da kommt Frau Zambrino in den Laden und stellt uns dieses fertige Buch vor und wir sind begeistert. Das ist ja großartig, sagen wir und bestellen sofort.
Das war letztes Jahr und nun steht Ostern wieder vor der Türe und ich stelle Ihnen das Buch nochmals vor.
Das Buch-Team stellt sich nicht nur die Frage, wer zuerst da war: Huhn oder Ei. Nein, sie gehen mit dem Ei um die ganze Welt, zeigen uns die besten Rezepte aus den verschiedensten Regionen der Erde, listen auf, wie”Kikeriki” in 20 verschiedenen Sprachen heisst. Aber auch ein toller Hühnertag wird geschildert und ein ideales Hühnerleben können wir hier nachlesen. Das Ei in der Architektur? Gibt es das. Na klar! Schauen Sie nach. Und jetzt vor Ostern ist da Ei natürlich sehr wichtig. Im Brauchtum, in der Kunst und Mythologie spielt das Ei ein sehr wichtige Rolle. Wissen Sie, was die aufgedruckten Zahlen auf den Eier bedeuten? Nein? Na, hier wird es Ihnen erklärt.
“Hühner auf der Stange” ist eine Doppelseite überschrieben und stellt uns acht verschiedene Hühnerarten vor.
“Wer gehört zu wem” zeigt uns 10 Eier und zu welchem Tier sie gehören.
Dann wird es physikalisch, denn auf den Seiten 54 und 55 wird uns erklärt, warum Eier rund sind und auf den nächsten Seiten erfahren, was alles Gesundes im Ei enthalten ist. Und wenn es um Schokolade und Eier geht, gibt es kein Halten mehr. Nur gut, dass die Autorinnen gleich zum Thema “Ei und Design” wechseln.
Die letzten beiden Seiten sind mit wahnsinnig vielen Web-Adressen gefüllt, auf denen für das Buch recherchiert wurde und auf denen wir selbst weiterforschen können, oder uns endlich den eierförmigen Ohrhängerkaufen können.
Davor wird darauf hingewiesen: “Rezepte, die das Huhn als Lebensmittel verstehen, haben hier keinen Platz gefunden. Wir wollen, dass es glückliche Hühner sind und bleiben. Und einem langen Leben frönen.”
Gut so.
Ach, was schreib ich hier rum, Schauen Sie selbst:

Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_1Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_2Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_5Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_6Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_7Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_8Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_12Alles. Vom Huhn und Ei. Ansichtsseiten_17

 

Dienstag, 22.März

Heute haben
Albrecht Goes * 1908
Gabrielle Roy * 1909
Michael Hamburger * 1924
Wolfgang Bächler * 1925
Érik Orsenna * 1947
Eveline Hasler * 1953
Geburtstag
und es ist der Todestag von Goethe.

Johann Wolfgang von Goethe
Bleibe, bleibe bei mir

Bleibe, bleibe bei mir,
Holder Fremdling, süße Liebe,
Holde süße Liebe,
Und verlasse die Seele nicht!
Ach, wie anders, wie schön
Lebt der Himmel, lebt die Erde,
Ach, wie fühl ich, wie fühl ich
Dieses Leben zum ersten Mal!
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Jörg Mühle:Badetag für Hasenkind
Moritz Verlag € 8,95
Kleines Format, dicke Pappe, für die ganz Kleinen

Heut ist Badetag für Hasenkind: Die Wanne ist schon voll.
Ruf doch mal nach ihm!

Nach Nur noch kurz die Ohren kraulen? hat sich Jörg Mühle ein weiteres Pappbilderbuch ausgedacht und wieder müssen wir kräftig mitmachen, damit das mit dem Baden, Einschäumen, Abtrocknen auch wirklich klappt.
Mussten wir im ersten Band dem kleinen Hasenkind den Rücken streicheln, die Ohren kraulen, die Decke hochziehen und das Licht ausmachen, so machen wir ihm jetzt Shampoo auf den Kopf, schäumen es ein und müssen dann schsch machen, damit die Brause die Seife vom Kopf spült. Schnell schnell dem kleinen Hasenkind die Augen zuhalten, damit dort kein Wasser reinkommt. Schön abrubbeln und den Föhn am Schaltern anknipsen. Oh, er geht gar nicht. Also los: Kräftig pusten! Stärker! Weiter!! Jetzt noch Creme ins Gesicht.
Picobello, Hasenkind!
Jörg Mühle schafft es wieder uns alle miteinzubeziehen. Mit ganz einfachen Mitteln wird aus dem Pappbilderbuch ein interaktives Medium. So einfach. Ohne Strom und ohne Tablet.

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Werner Färbers Ungereimtheiten der Woche
Ungleich Verteilung

Hinter eines Menschen Stirn
befindet sich zumeist ein Hirn.
Jedoch begegnet man bisweilen
Leuten, die wohl beim Verteilen
nur durch Abwesenheit glänzten
und den Vergabetermin schwänzten.

Dass ihr Denkvermögen schlicht,
stört die Betroffenen meist nicht.

Für Kinder:
Warzenschwein

Ein wahrhaft warzig Warzenschwein
wollt’ auch mal ohne Warzen sein.
Also beklagt es sich beim Arzt:
„Ich fühle mich total verwarzt!“

Staunend auf die Warzen blickend,
sagt jener mit dem Kopfe nickend:
„Ich bin beeindruckt von der Masse!
Privatversichert oder Kasse?“

Mit einem Griff unter die Schwarte
zückt das Schwein die Plastikkarte,
um bei der Kasse einzureichen
Behandlungskosten und dergleichen.

Doch der Arzt schüttelt sein Haupt.
„Schönheits-OP? Nicht erlaubt!
Ohne Bargeld können Sie gehen.
Tut mir leid, auf Wiedersehen.“

Das arme Schwein kann es kaum fassen.
Entscheidet dann, es zu belassen
bei seinem Zustand, dem verwarzten.
Lässt es sich eben nicht verarzten!

Sonntagsskizzen (28)

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Von Detlef Surrey

Bremer Skizzen (II)

Heute der zweite Teil der „Bremer Skizzen“…

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Skizzen vom Ulrichplatz / Ostertorsteinwegsurrey-hb-hbf-1000x692

Bremen Hauptbahnhof

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Im Café Piano im Viertel


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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de
Facebook: www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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