Heute haben Elizabeth Bowen * 1899 Mascha Kaleko * 1907 Orhan Pamuk * 1952 Louise Erdrich * 1954 Fred Vargas * 1957 Geburtstag und es ist der Todestag von Friedrich Hölderlin, George Sand, Hans Arp, Dorothy Parker, E.M.Forster, Christine Lavant, Henry Miller, Michael Hamburger und Jorge Semprun. _____________________________________
Mascha Kaleko
Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur; doch mit dem Tod der andern muss man leben. Allein im weiten Meer. Man braucht nur einen Menschen, den aber braucht man sehr. ______________________________________
Silke Kipper: „Die Nachtigall„ Ein legendärer Vogel und sein Gesang Mit Illustrationen von Nils Hoff Insel Taschenbuch € 13,00
Solche Bücher sind einfach wunderbar. So wie die Biologin Silke Kipper uns die Nachtigall näherbringt, ist einfach herrlich. Wir erfahren so viel Unterschiedliches über diesen unscheinbaren kleinen Vogel und das in einer leicht verständlichen Sprache. Ab dem 20.April treffen die Nachtigallen in Berlin ein und Frau Kipper kann dann im Treptower Park wieder mit dem Mikro und dem Fernglas losziehen. Dabei nimmt sie nicht nur den einzigartigen Gesang auf, sondern auch jede Menge Nebengeräusche wie Verkehr, Spaziergänger und Liebespaare und das Kraftwerk um die Ecke. Über 200 verschiedene Gesänge haben die Nachtigallmännchen im Programm und die schmettern sie laut, damit sie auch ganz sicher ein Weibchen abbekommen. Aber wie erlernen sie die Gesänge, was bedeuten sie, wer kann sie lesen/hören/interpretieren? Wie sieht der Jahreslauf der 17 cm großen Tiere aus? Wie können sie erforscht werden? Wie ist der Stand der Forschung. Die Nachtigall in der Literatur, in der Lyrik, nimmt auch ein Kapitel in Anspruch, wie die Nachtigall in der Musik. Ein rundum gelungenes Buch, das Spaß macht zu lesen und nebenbei auch lehrreich ist.
Heute haben Friedrich Maximilian von Klinger * 1792 Georg Weerth * 1822 Isabelle Eberhardt * 1877 Chaim Potok * 1929 Ruth Rendell / Barbara Vine * 1930 Frederik Hetman * 1934 Geburtstag ___________________________________________
Winfried Hermann Bauer Im Februar
Es ist kalt! – Nebel hängt zwischen den Bäumen Und zerreißt meinen Blick auf die Welt Frostbraune Blätter zittern Neben Knospen, von Reif umhüllt Sie lassen nicht los Nur das Moos leuchtet grün Zwischen den Eiszungen Ein Schauer läuft mir über den Rücken – Von den Zweigen tropft die Zeit… ______________________________________________
Unser Musik-Tipp:
Raphaela Gromes: „Femmes„ Raphaela Gromes: Cello Julian Riem: Piano Festival Strings Lucerne unter Daniel Dodds Sony Classical CD € 20,40
23 Komponistinnen finden sich auf der Doppel-CD der Cellistin Raphaela Gromes. Es haben sich Purcell, Mozart und Quincy Jones reingeschmuggelt, ansonsten nimmt sie uns mit auf einer Reise mit Komponistinnen vom Mittelalter (Hildegard von Bingen) bis ins 21.Jahrhundert mit Billie Eilish. Sie war bei ihrer Recherche sowohl fasziniert von der Qualität der Stücke und gleichzeitig schockiert, dass sie von einigen Komponistinnen noch nie etwas gehört hat. Zum allerersten Mal auf CD zu hören ist „Drei Momente“ der italienischen Komponistin Matilde Capuis. So können wir, gemeinsam mit der Cellisten, auf Entdeckungstour gehen und in die unterschiedlichsten Klangwelten eintauchen. Aber was schreibe ich so viel, Raphaela Gromes erzählt auf dem Filmchen alles über ihre neue Einspielung.
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tagesschau.de vom 16.2. von Yasmin Appelhans, NDR Vogelgrippe Neue Varianten bedrohen Artenvielfalt
Trotz einiger Fälle unter Säugetieren ist die Vogelgrippe vor allem eine Gefahr für Vögel. Millionen Tiere sind schon gestorben. Das Massensterben ist auch eine Bedrohung für die Artenvielfalt. Die Vogelgrippe greift immer weiter um sich. Allein zwischen September und Dezember letzten Jahres mussten in Europa 50 Millionen Tiere auf Geflügelfarmen gekeult werden. Der Ausbruch im Winter 2021 und 2022 war der weltweit größte bisher. Er hält noch immer an und ein Ende ist nicht abzusehen. Längst sind nicht mehr nur Geflügelställe massenhaft betroffen, erklärt Martin Beer, Fachtierarzt für Virologie am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Greifswald-Insel Riems. „Das Wichtigste, was sich geändert hat, ist, dass das Virus offenbar viel besser an Wildvögel angepasst ist“, sagt er über den Subtyp der Influenza H5N1, besser bekannt als Erreger der Vogelgrippe. Hinzu kommt, dass das Virus seit einiger Zeit nicht nur in den kalten Monaten, sondern auch im Sommer auftritt und sich damit immer weiter verbreiten kann. …
Heute haben Thomas Morus * 1477 Charles Dickens * 1812 Sinclair Lewis * 1885 Ernst Ginsberg * 1904 Paul Nizon * 1905 Herbert Eisenreich * 1925 Doris Gercke * 1937 Geburtstag __________________________________________
Wilhelm Hey (1789-1854) Kind und Buch
Komm her einmal, du liebes Buch; Sie sagen immer, du bist so klug. Mein Vater und Mutter, die wollen gerne, Dass ich was Gutes von dir lerne; Drum will ich dich halten an mein Ohr; Nun sag mir all‘ deine Sachen vor.
Was ist denn das für ein Eigensinn, Und siehst du nicht, dass ich eilig bin? Möchte gern spielen und springen herum, Und bleibst du immer so stumm und dumm? Geh, garstiges Buch, du ärgerst mich, Dort in die Ecke werf‘ ich dich. _____________________________________________
Um Susan Sontag gibt es fast keinen Weg herum. Für Generationen von Studierenden ist die New Yorker Intellektuelle ein Vorbild, ihre Essays zu Politik und Popkultur, aber auch zu Philosophie, Fotografie, Literatur und Sexualität sind bewusstseins- und stilprägend. Sie wollte als Romanschriftstellerin berühmt werden (berühmt werden wollte sie auf jeden Fall und das schon in sehr jungen Jahren), ihre Essays sind es aber, die sie legendär gemacht haben. Ihr bewegtes Leben (und Liebesleben) an der Seite zahlreicher Berühmtheiten – von Andy Warhol bis Annie Leibovitz – hat ebenfalls zum Mythos Sontag beigetragen. Erhellend dazu sind ihre Tagebuchaufzeichnungen und biografischen Bücher von Bekannten und von ihrem Sohn. Wenn es auch zu kontroversen Ansichten zu einzelnen Themen kommt. Susan Sontag ist eine Ikone des Denkens, die sich ganz bewusst gekonnt in Szene setzen konnte und damit provozierte und für Aufmerksamkeit sorgte. Anna-Lisa Dieter hat hier auf 100 Seiten das Leben und Denken von Susan Sontag so gekonnt auf den Punkt gebracht und Lust auf mehr Originaltexte gemacht. Da Susan Sontag ein Fan von Listen war, hat der Reclam Verlag eine Liste von Musikstücken mit einem QR-Code verknüpft. Hier können Sie gleich mal hören, welche Musik Susan Sontag wichtig war. Playlist
Anna-Lisa Dieter ist Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin am Naturkundemuseum BIOTOPIA in München. Sie schreibt als freie Autorin für das Feuilleton verschiedener Zeitungen und konzipiert und moderiert Gesprächsreihen am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden.
Heute haben Isabelle Eberhardt * 1877 Curt Goetz * 1888 Roger Vitrac * 1899 Mario Soldati * 1906 Ellis Kaut * 1920 Geburtstag ____________________________________
Heinrich Seidel Es war einmal
Kehret wieder, goldne Tage, Kehre wieder, schöne Zeit! Ach, gleich einer holden Sage Liegst du in Vergangenheit.
Und zu dir – ich kann’s nicht wehren – Wendet sehnend sich mein Sinn, Wirst du gleich nie wiederkehren, Weil ich selbst ein Andrer bin! – _____________________________________
Ein paar Tipps und Veranstaltungshinweise:
Dienstag, 22.November, 19 Uhr Dr.Martin Mäntele stellt uns Otl Aicher vor. 100 Jahre Otl Aicher, 100 Plakate im Hfg-Archiv Eintritt frei
Achtung!! Alle, die zum Vortrag kommen, erhalten eine Freikarte für die Otl Aicher-Ausstellung oben in der Hfg. ______________________________________
Das Haus der Nachhaltigkeit Ulm, Neu-Ulm und Region e.V. plant das Reparaturangebot „repair4U“ für Wasch- und Spülmaschinen aufzubauen – damit werden Reparaturen wieder wirtschaftlich und wertvolle Rohstoffe landen nicht einfach auf dem Müll. Für das notwendige Startkapital brauchen wir Deine Unterstützung in der Finalrunde des Berblinger Contests! Im Rahmen des Wettbewerbs findet noch bis Ende November ein Crowdfunding statt – jeder Euro hilft uns, unser Ziel zu erreichen. Hier kannst Du uns direkt unterstützen! ________________________________________________
Go plant a tree
Jeder einzelne Baum spendet Schatten, speichert Luftfeuchtigkeit, kühlt durch Verdunstung, filtert Feinstaub aus der Luft, reduziert die Lärmbelastung und bindet nicht zuletzt auch CO₂. So viele Bäume wurden durch die Initiative bereits gepflanzt: Ziel dieser Initiative ist es, möglichst viele Menschen zu animieren, Bäume zu pflanzen. Z.B. auf privaten bzw. privatwirtschaftlich genutzten Flächen, wie Parkplätzen, Firmengelände, Vereinsgelände, Gärten, … oder Schulen und Hochschulen.
„Kleinstadthelden“ des Ulmers Ralf Grimminger auf der Frankfurter Buchmesse.
Der Zeitgeist in der Provinz Literatur Mit „Kleinstadthelden“ legt der Ulmer Journalist und Autor Ralf Grimminger sein vergnügliches Roman-Debüt vor. . . . Einer, der sich sehr wohl an die frühen 80er erinnert, und das ziemlich amüsant. Frei nach dem Motto: So ist es damals zwar nicht gewesen, aber so hätte es durchaus sein können. Und diese Haltung ist es, die das Buch für jene, die sich erinnern wollen, so unterhaltsam macht.
Heute haben Ivan Turgenev * 1818 welimir Chlebnikow * 1885 Erika Mann * 1905 Anne Sexton * 1928 Imre Kertész * 1929 Edoardo Nesi * 1964 _________________________________
„Die Fremde ist herrlich, solange es eine Heimat gibt, die wartet.“ Erika Mann __________________________________
Unser Musiktipp:
Martin Stadtfeld: „Deutsche Volkslieder“ Sony Music / SWR2 € 19,00
Nach seinem Album mit Händel-Variationen, hat sich Martin Stadtfeld den deutschen Volksliedern gewidmet. Die Idee kam ihm während des Lockdowns. „Ich hatte das Gefühl, irgendeine wirklich kreative Leistung vollbringen zu müssen, um mich aufzumuntern. Da hörte ich zufällig das Volkslied ‚Es dunkelt schon in der Heide‘, gesungen von Hermann Prey. Plötzlich hörte ich die reinen Klavierklänge des Lieds in meinem Inneren und begriff: Hier ist dein Projekt!“ 30 bekannte und unbekanntere Lieder hat er sich herausgesucht und für Klavier umgeschrieben. Das Lied „Guter Mond, du gehst so stille“ sogar für vier Hände, das er dann mit seinem Schüler Bela Pflicht eingespielt hat. Stadtfeld schafft es, diesem Volksgut eine neue Stimme zu geben und wenn er auch noch Anleihen bei Mozart, Beethoven, … anklingenlässt, dann wird es noch interessanter beim Zuhören (und Rätseln). Eine guttuende Einspielung, passend zum Monat und den nebliggrauen Tagen.
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Magdeburg (epd). Die Klimaaktivistin Aimée van Baalen hat die umstrittenen Proteste der Bewegung „Letzte Generation“ verteidigt. Menschen setzten ihre körperliche Unversehrtheit, ihre berufliche und familiäre Zukunft sowie ihren Alltag aufs Spiel, „weil alle anderen Protestformen erschöpft wurden“, sagte die Vertreterin der Bewegung, die mit Straßenblockaden und Lebensmittelattacken auf Kunstwerke für Kritik sorgt, am Dienstag in Magdeburg. Man greife zu diesen Protestformen, weil warnende Stimmen weiterhin ignoriert würden und „weil wir Zuversicht und Nächstenliebe im Herzen tragen“.
Baalen sprach in Magdeburg vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die die Aktivistin für die Debatte über Klimaschutz eingeladen hatte. Rund 15 Minuten bekam die Aktivistin das Podium, um ihre Beweggründe und Forderungen vorzutragen. Ein größerer Teil der Delegierten des Kirchenparlaments antwortete ihr danach mit stehendem Applaus.
Die Vertreterin der „Letzten Generation“ rief die evangelische Kirche auf, ihre Bewegung und deren Ziele zu unterstützen. „Wir brauchen die evangelische Kirche auf unserer Seite“, sagte Baalen. Sie habe die Möglichkeit, ihre Stimme für die besonders durch den Klimawandel bedrohten Menschen im globalen Süden zu erheben. Die Kirche müsse zudem darauf bestehen, dass die Bundesregierung ihre eigenen Klimaziele einhalte. Die Regierung rede viel, „leider handelt sie nicht entsprechend“, sagte Baalen.
Für die Blockade von Autobahnen entscheide sich die „Letzte Generation“ nicht leichtfertig, sagte Baalen und betonte, dabei werde die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet. „Wir haben immer und ausnahmslos eine Rettungsgasse“, sagte sie.
Den kompletten Artikel finden Sie auf https://www.evangelisch.de
Heute haben Arthur Rimbaud * 1854 Paul Valéry * 1871 Peter Bamm * 1897 Mario Luzi * 1914 Otfried Preußler * 1923 Art Buchwald * 1925 Oskar Pastior * 1927 Elfriede Jelinek * 1946 John von Düffel * 1966 Geburtstag ________________________________________
Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen, die Pessimisten erleben. Peter Bamm _________________________________________
Als Keith Jarrett im Sommer 2016 seine letzte Europa-Tournee absolvierte, befand er sich in absolut bestechender Spiellaune. Nun erscheint unter dem Titel “Bordeaux Concert” ein dritter Konzertmitschnitt der Tournee. Ein Solo-Konzert von teilweise beruhigender, zarter Schönheit.
Fabio Montale , war bei der Polizei, dann im Gangstermilieu und ermittlet nun als Privatdetektiv. Er liebt gutes Essen, kühlen Wein und viel Musik. (Die Musikliste ist im Buch angehängt und vielleicht sollte der Verlag einen QR Code mit der Playlist dazufügen). Neben Montale ist natürlich Marseille die heimliche Hauptperson. Eine Hafenstadt mit verschiedensten BewohnerInnen: Italiener, Spanier, Algerier und auch noch Franzosen. Und ob man nun ehrlich bleibt oder als Verbrecher endet ist biologischer Zufall. Für Montale auch egal. Wichtig sind ihm seine Freunde. Drei Bände in einem. Wie gut ist das denn. Eine Krimilektüre, die deutlich mehr als das ist und Lust auf den Sommer, das Meer und die Stadt Marseille macht. Jean-Claude Izzo, geboren 1945 in Marseille, war lange Journalist. Nach Veröffentlichung von mehreren Gedichtbänden pubilzierte er mit fünfzig seinen ersten Roman Total Cheops. Dieser wurde sofort zum Bestseller, seine Marseille-Trilogie zählt inzwischen zu den großen Werken der internationalen Kriminalliteratur. Der zweite Teil, Chourmo, wurde 2001 mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Jean-Claude Izzo starb 2000 in Marseille.
Heute haben Djuna Barnes * 1892 Sandro Penna * 1906 Milovan Djilas * 1911 H.C.Artmann * 1921 Christoph Meckel * 1935 Regula Venske * 1955 Wolfgang Herrndorf * 1965 Geburtstag ______________________________________
„Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.“ Der erste Satz aus Wolfgang Herrndorfs: „Bilder einer großen Liebe“ _______________________________________
Während Hartmut durch Wales radelt, tingeln wir durch Italien:
Eric Pfeil: „Azzurro„ Mit 100 Songs durch Italien Kiepenheuer&Witsch Verlag € 14,00
„Azzurro“, aber wie geht es denn weiter? Und was bedeutet das und was steckt hinter diesem berühmten Lied? Oder „La donna cannone“ von Francesco De Gregori. Den Refrain mitsummen, schaffen wir noch, aber dann hapert es doch gewaltig. In Italien gibt es einen anderen Umgang mit dem Liedgut. Ob alte Lieder aus Neapel, den Cantautori landauf landab, bis zu den Sommer-Disco-Hits. Das Mitsingen hat dort einen ganz anderen Stellenwert, als bei uns in Deutschland. Eric Pfeil (u.a. Musikjournalist) nimmt uns mit auf eine Reise quer durch das Land unserer Urlaubsträume und bringt uns dessen Geschichte und Geschichten näher.
U.a. mit Adriano Celentano »Azzurro«, Francesco De Gregori »La donna cannone«, Gianna Nannini »Bello e impossibile«, Lucio Battisti »La canzone del sole«, Loredana Bertè »E la luna bussò«, Lucio Dalla »Anna e Marco«, Rino Gaetano »Ma il cielo è sempre più blu«, Franco Battiato »Centro di gravità permanente«, Fabrizio De André »Crêuza de mä«, Mina »Se telefonando«, Milva »I processi del pensiero«, Al Bano & Romina Power »Felicità«, … ___________________________________________
Hardy on Tour
Tag 16 Von Par nach Thorverton 128 km und 1500 Höhenmeter
Am Morgen musste ich feststellen, dass wohl die Krähen meine eigentlich gut verpackte Toasttüte, die ich auf dem praktischen Holztisch neben dem Zelt aufbewahrt hatte, in der Nacht stibitzt haben. Zumindest fand ich im Gras nur noch die leere Verpackung wieder. So entschied ich mich zu einem einfachen, aber feinen Frühstück (Toast mit Marmelade und Kaffee) im Restaurant. Mein Radeltag heute war phantastisch und völlig ohne Komplikationen. Ein bisschen hatte ich Bauchgrummen vor dieser Etappe mit den vielen Höhenmetern, aber ich habe sie ganz gut geschafft und fühle mich ganz wohl, nach all der Stramplerei heut. Die Route der „End to End Tour“ habe ich dem Buch „Land’s End to John o Groats“ entnommen und die Strecke ist in 14 Etappen aufgeteilt und heute galt es die meisten Höhenmeter zu bewältigen. Mein Highlight des Tages war die kleine Wanderung hoch zur St.Michael de Rupe Kirche. Erbaut ums Jahr 1250, wird in ihr noch jeden Sonntag Gottesdienst gefeiert und ist auch für Hochzeiten sehr beliebt. Und über’m Eingangstor hat sich ein Vogel ein Nest gebaut zum brüten. Die Aussicht von dort oben ist wahrlich himmlisch. Mein Fahrrad hat sich heute sehr gut geschlagen. Da gibt es nix zu meckern und es galt mit einigen Herausforderungen zurecht zu kommen. Mehr noch als die Aufstiege seien die doch etwas halsbrecherischen Abfahrten auf den engen und von hohen Büschen umzäunten und somit völlig uneinsehbaren Abfahrten erwähnt. Ein Daumen hoch an dieser Stelle an die Autofahrer. Die sind allesamt echt sehr sehr rücksichtsvoll und äußerst geduldig und machen immer Platz und warten wie selbstverständlich in der Platzbucht der Straße, auch wenn ich nur mit 6 km/h im Schneckentempo den steilen Anstieg hochgeächzt komme. Das finde ich doch sehr bemerkenswert. Übernachtet wird heute auf der Wiese hinter der Gemeindehalle vom schönen Örtchen Thorverton.
Mit dem Fahrrad kommt man (fast) immer irgendwie schon durch. So auch hier glücklicherweise.Die alte Eisenbahnbrücke „The Meldon Viaduct“ wurde 1874 fertiggestellt und ich durfte 2022 drüberradeln
Heute haben Arnold Höllriegel * 1883 Cecil Day Lewis * 1904 Zhang Jie * 1937 Aminata Sow Fall * 1941 Geburtstag ______________________________________
Ludwig Thoma Lied der Großindustriellen
Wir lieben dieses Vaterland! Doch fesselt uns ein schön’res Band Viel stärker, unvergleichlich zäh Ans Portemonnaie.
Die Treue unserm Königshaus, Wir hängen sie beim Sekt heraus, Indes noch immer hat das Prae Das Portemonnaie.
An Gott im Himmel glauben wir. Wär Er dem Volk nicht mehr’s Panier, Wer wüsste dann, was wohl geschäh’ Dem Portemonnaie?
So lebt sich’s gut bei dem System, Wir ändern es auch je nachdem, Wenn man wo einen Vorteil säh’ Fürs Portemonnaie. _______________________________________________
Donnerstag, 28.April 2022, 20:00 Uhr, vh Ulm, Club Orange Lesung mit Tina Stroheker „Hana oder Das böhmische Geschenk. Ein Album“ Eintritt 8,00 /6,00 €
Die Lyrikerin Tina Stroheker stellt ein neues Buch vor. Erneut hat sie sich einem besonderen Thema zugewandt: 2019 starb mit 67 Jahren die in Tschechien hoch geachtete Dissidentin Hana Jüptnerová aus Vrchlabí (Hohenelbe). Sie war eine Bekannte von Václav Havel, eine engagierte Christin und Brückenbauerin zwischen Deutschen und Tschechen. Tina Stroheker, mit ihr eng befreundet, schrieb, inspiriert von Fotografien aus ihrem Leben, die poetische Biografie einer ungewöhnlichen, mutigen Frau. ______________________________________________
Donnerstag, 5. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthaus Ulm Myra Melford Fire & Water Quintet Myra Melford, p – Ingrid Laubrock, sax – Mary Halvorson, git – Tomeka Reid, cello – Susie Ibarra, dr
Foto: Nicky Chayovae
Ein Allstar-Ensemble um die kalifornische Pianistin Myra Melford! Alle fünf Musikerinnen sind führende Persönlichkeiten des zeitgenössischen Jazz, alle haben ihre eigenen Projekte und haben sich einen Namen als herausragende Improvisatorinnen gemacht. Zusammen kreieren sie eine Musik, bei der die Grenzen zwischen freier Improvisation und durchkomponierter Musik fließend sind. Inspirator für die Musik der fünf ist dabei das Werk des Malers Cy Twombly und dessen unbändiger Energie, die aus jedem seiner Bilder spricht.
Eintritt: 30,– / erm.* 25,– Euro zzgl. VVK-Gebühr *für Schüler / Studenten / Schwerbehinderte mit Ausweis / Mitglieder des Vereins für moderne Musik
Bitte beachten: Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regelungen. ____________________________________________
Sonntag, 15. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthaus Ulm zum 100. Geburtstag von Charles Mingus: Michael Riessler: „Kryptografie. Notizen eines alten Mannes, der zufällig Charles Mingus heißt“ Konzertlesung mit Michael Riessler, bcl – Johannes Gutfleisch, cello – Lorenzo Riessler, dr Sprecher: Stefan Hunstein Text: Harry Lachner
michael riessler
Fotos: Ruth Kappus; Jochen Kohlenberger
Einst voller Energie, rastlos, unberechenbar, jähzornig und zärtlich ist er nun zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Er: ein an der unheilbaren Krankheit ALS erkrankter Bassist namens Charles Mingus, gestrandet in Mexiko, ausgeliefert einer dubiosen Heilerin, deren Künste er abwechselnd bedingungslos vertraut und in Zweifel zieht.
Zwischen Hoffnung und Illusionslosigkeit, sich dem unvermeidlich nahenden Ende widersetzend, dann wieder hingebend: so widersprüchlich, fragmentarisch und sprunghaft erscheinen seine Notizen; Notizen, die allein in seinem Geist formuliert, revidiert und ständig neu kommentiert werden. Bedeutungsspuren verlieren sich in einer realen und imaginierten Vergangenheit, verbinden bis zur Ununterscheidbarkeit; schließlich bis zur Auflösung jeglicher Kohärenz. Konnte die „reale“ Figur Charles Mingus in ihrer fiktiven Autobiographie noch schreiben „Ich bin drei“, zerfällt in „Kryptographie“ auch diese dreifache Wesenheit in zahlreiche kleine (Nicht-)Identitäten. Mit welcher Figur wir es letztlich zu tun haben: wir wissen es nicht. Aber gerade in ihrer Unfassbarkeit kommt sie uns nahe.
Ursprünglich war das Projekt „Kryptografie“ mit Michael Riessler als Hörspiel geplant – eine Idee, die Jahre zurückreicht, aber nie Gestalt annehmen wollte. Seither hat sich das Stück verändert: Nicht nur ist die Besetzung jetzt eine andere, auch schrieb Michael Riessler neue Passagen gezielt auf die aktuell beteiligten Musiker hin. Er greift dabei – wie schon bei der Uraufführung – nicht auf Motive des historischen Mingus zurück, sondern transformiert dessen energetische Impulse in eine zeitgemäße Form, die Jazz, Funk, Blues und Avantgarde gleichermaßen zueinander in Beziehung setzt. Ein Kontrapunkt also zur sich auflösenden, aufsplitternden Identität dieser fiktiven Figur Mingus, die der Schauspieler Stefan Hunstein mit so großer Intensität verkörpert.
Eintritt: 25,– / erm.* 20,– Euro zzgl. VVK-Gebühr *für Schüler / Studenten / Schwerbehinderte mit Ausweis / Mitglieder des Vereins für moderne Musik
Bitte beachten: Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regelungen. ______________________________________
https://www.stadtradeln.de/ulm Vom 1.5 bis zum 21.5. und das Team „Jastram radelt“ ist auch dabei. Anmelden, mitmachen, Kilometer sammeln und Spaß haben.