Donnerstag

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Buchliebhaber gehen nie alleine ins Bett.
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Heute haben
Marie Luise Kaschnitz * 1901
Kurt Marti * 1921
Norman Mailer * 1923
Kenzaburo Oe * 1935
Geburtstag.
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Die Südwestpresse bringt heute einen Artikel über den Abend mit Priya Basil bei uns in der Buchhandlung.
Nachdem die SWP die Autorin mit Asil, statt Basil angekündigt hat, ist es doch mehr als Recht, dass sie nun aus Jastram Jasram gemacht haben.
Der Text gibt einen kleinen Einblick in dieses komplexe Buch.

Hier kommt der Artikel.
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Ein weiterer Text aus Eduardo Galeanos neuem Buch:

Juli
26
Es regnet Katzen

Auf der großen Insel Borneo fraßen die Katzen die Eidechsen, die die Kakerlaken fraßen, und die Kakerlaken fraßen die Wespen, die die Moskitos fraßen.
Das DDT stand nicht auf der Speisekarte.
Mitte des 20. Jahrhunderts bombardierte die Weltgesundheitsorganisation die Insel mit riesigen Mengen von DDT zur Bekämpfung der Malaria und rottete die Moskitos aus und alles andere auch.
Als die Ratten merkten, dass auch die Katzen den Vergiftungstod gestorben waren, überschwemmten sie die Insel, fraßen die Ernten auf und verbreiteten Typhus und andere Schrecklichkeiten.
Angesichts des unerwarteten Rattenangriffs versammelten die Experten der Weltgesundheitsorganisation ihren Krisenstab und beschlossen, Katzen mit Fallschirmen abzuwerfen.
In diesen Tagen des Jahres 1960 flogen Dutzende dieser natürlichen Rattenfeinde durch den Himmel von Borneo.
Sie landeten sanft und wurden stürmisch von den Menschen begrüßt, die die internationale Hilfe überlebt hatten.
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Michael Köhlmeier: „Die Abenteuer des Joel Spazierer
Hanser Verlag € 24,90
als eBook € 18,99
Hörverlag € 24,99 auf 4 CDs gelesen vom Autor

Michael Köhlmeier ist einfach ein ausgezeichneter Erzähler und Vorleser. Das zeigte er schon mit seiner Sagensammlung, die er für das Radio aufgenommen hat und die es als ganz dickes Taschenbuch gibt. Etwas Besseres zu diesem Thema finden Sie nicht so leicht. Immer wieder kommt er auf sein Voralberg zurück, so auch in einem seiner letzten Bücher, in dem es um den Tod seiner Tochter geht. So eindringlich, persönlich und doch mit Distanz habe ich selten ein Buch gelesen. Nun hat er mit den über 600 Seiten und seinem Protagonisten Joel Spazierer eine umwerfend gute Unterhaltung geschrieben. Ich wage kaum den „Hundertjährigen“ zu erwähnen, weil Köhlmeier um Längen literarischer ist und doch einen ganz besonderen Witz hat. Gut und Böse verschwinden, unsere Sympathien sind auf Seiten von Joel. Er wächst uns von Beginn ans Herz. Wie er als 4jähriger allein in der Wohnung ist und da schon nicht weiss, was er machen darf und was nicht.
Köhlmeier hat die Figur in seinem Bekanntenkreis gefunden und immer weiter ausgeweitet. Als dieser Bekannte dann tatsächlich (in einer ganz anderen Funktion) an seiner Türe klingelte, konnte Köhlmeier nicht anders, als diese wieder zuzuschlagen. Zuviel von Wirklichkeit und Fiktion auf einem Quadratmeter.
Lassen Sie sich verführen, nehmen Sie das Buch mit ins Bett.
Bücher schnarchen nicht!
Siehe auch unseren Fotoblog.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=UZO9U4Dv18E]

Leseprobe

Mittwoch

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Bücher schnarchen nicht.
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Heute hat H.E.Nossack Geburtstag (* 1901)
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Die Veranstaltung mit Priya Basil und ihrem Partner Matti war sehr angenehm und interessant.
Sie ist eine sehr sympatische Person, der ich ihr politisches Engagement (in ihrem Buch) sehr wohl abnehme.
Fotos folgen noch.
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Diese CDs gibt es ganz frisch zum Sonderpreis von € 9,99.
Nur im Moment und nicht auf Dauer.
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Lisa

Johannes Brahms: „Violinkonzert“
Clara Schumann: „3 Romanzen op. 22“

Lisa Batiashvili
Alice Sara Ott
Staatskapelle Dresden
Christian Thielemann
Deutsche Grammophon € 19,99

Dies schreibt die Plattenfirma:
Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili und Christian Thielemann am Pult der Staatskappelle Dresden liefern eine Jahrhundertaufnahme des Violinkonzertes von Johannes Brahms. Live aufgenommen in der Dresdner Semperoper im Juni 2012. Abgerundet wird das Programm durch drei Romanzen von Clara Schumann, bei denen Lisa Batiashvili von der deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott begleitet wird.
Die Musik ist einfach sehr sehr schön und tut gut.

„Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili ist längst in der Weltspitze angekommen. Ihre neue CD bietet eine wunderbar tonschön ausgesungene Einspielung des Brahms-Violinkonzerts …“ (Stereo, Februar 2013)

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=JPy8dg6ePwg&feature=player_embedded]

Hier sehen Sie noch ein weiteres Video über Lisa Batiashvili, Christian Thielemann und diese Einspielung:
http://www.emediakit.de/assets/mime/a9e5fc479892afcc352b3983cc241e67/video.ogv

Hier geht es zur Website des Albums.

Dienstag

Heute haben
J.G.Seume * 1763
A.v.Chamisso * 1781
Anton Cechov * 1860
Romain Rolland * 1866
Gert Hofmann * 1931
Geburtstag.
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Feuer

Lass uns mit dem Feuer spielen
Die hundert schönsten Liebesgedichte.
Herausgegeben von Tobias Lehmkuhl
Aufbau Verlag  € 12,99
Hier bestellen

Ein Lesefest für Liebende – für frisch oder heimlich Verliebte,
bei Liebeskummer oder dem großen Liebesglück.

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Hier Beispiele aus dem Buch:

Heinrich Heine
Friederike

I.

Verlaß Berlin, mit seinem dicken Sande
Und dünnen Tee und überwitzgen Leuten,
Die Gott und Welt, und was sie selbst bedeuten,
Begriffen längst mit Hegelschem Verstande.

Komm mit nach Indien, nach dem Sonnenlande,
Wo Ambrablüten ihren Duft verbreiten,
Die Pilgerscharen nach dem Ganges schreiten,
Andächtig und im weißen Festgewande.

Dort, wo die Palmen wehn, die Wellen blinken,
Am heilgen Ufer Lotosblumen ragen
Empor zu Indras Burg, der ewig blauen;

Dort will ich gläubig vor dir niedersinken,
Und deine Füße drücken, und dir sagen:
Madame! Sie sind die schönste aller Frauen!

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Else Lasker-Schüler
Komm mit mir in das Cinema

Komm mit mir in das Cinema,
Dort findet man, was einmal war:
Die Liebe!
Liegt meine Hand in deiner Hand
Ganz übermannt im Dunkel,
Trompetet wo ein Elefant
Urplötzlich aus dem Dschungel –
Und schnappt nach uns aus heißem Sand
Auf seiner Filmenseide
Ein Krokodilweib, hirnverbrannt,
Dann – küssen wir uns beide.

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Georg Christoph Lichtenberg

Auf ein schönes Mädchen, das in der Kirche sehr andächtig war.
Andächtiger und schöner als Lucinden
Wird man nicht leicht ein Mädchen beten sehn;
In jedem Zug lag Reue für die Sünden,
Und jeder reizte zum Begehn.

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Montag

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(gefunden bei rowanlane)

Heute haben
Colette * 1973
Hermann Kesten * 1900
Geburtstag.
Sarko würde heute seinen Geburtstag auch lieber im Kreise seiner Politikerkollegen aus der ganzen Welt feiern. So muss er es halt in „kleinem“ Kreise machen.
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Jastram hat den journalistischen Ritterschlag bekommen und taucht in der
aktuellen ZEIT auf Seite 51 auf.
Es ist eine Besprechung des Buches über die Lieblingsbuchhandlungen von Schriftstellern, das wir auch im Laden hatten.

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In der Südwestpresse vor ein paar Tagen gab es eine Seite über Kinderbücher und dass dort alte, heute rassistische Begriffe verändert werden.
Hier geht es zum Artikel.
Das Interview wurde mit Claudi Wiltschek gemacht und pikanterweise haben sich am Tag danach nur ältere Herren darüber aufgeregt und mich gefragt, was ich denn da geschrieben hätte.
Also: Immer noch nix kapiert und schon gar nicht genau hingeschaut.
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Hier kommt ein weiterer Tagestext von Eduardo Galeano.
Die komplette Leseprobe gibt es kostenlos bei uns im Laden.

Juli
25
Rezept zur Verbreitung der Pest

Im 14. Jahrhundert erklärten die fanatischen Hüter des katholischen Glaubens den Katzen der Städte Europas den Krieg.
Die Katzen, teuflische Tiere, Instrumente Satans, wurden gekreuzigt, gepfählt, lebendig gehäutet und in die Flammen geworfen.
So konnten die Ratten, von ihren schlimmsten Feinden befreit, zu den Herren der Städte werden. Und die schwarze Pest tötete, von den Ratten verbreitet, dreißig Millionen Europäer.
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Morgen um 19 Uhr ist unsere Lesung mit Priya Basil.
Ich bin schon richtig gespannt. Der Verlag meinte, sie sei wirklich eine ganz Nette und Engagierte.
Dienstag, 29.1. um 19 Uhr
Priya Basil liest aus ihrem Buch: „Die Logik des Herzens“
Eintritt € 10,00.
Wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen.
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Mein Gedichtekalender bringt mir heute ein Werk von Tucholsky und wir sind mitten drin in der deutschen Tagespolitik.

Feldfrüchte

Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.
Petersilie und Tomaten,
eine Bohnengalerie,
ganz besonders ist geraten
der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?
Da wächst in der Erde leis
das bescheidene Radieschen:
außen, rot und innen weiß.

Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;
Suppenkohl in allen Arten
im Kompost der Republik.
Bonzen, Brillen, Gehberockte,
Parlamentsroutinendreh …
Ja, und hier – ? Die ganz verbockte
liebe gute SPD.
Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, doof und leis
wie bescheidene Radieschen:
außen rot und innen weiß.
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Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart.
Die Temperaturen sollen bis Mittwoch auf 11 Grad steigen.
Hier geht es zum Wetter in Ulm.

Sonntag

Heute ein später Blogeintrag, dafür auch um so kürzer.
Beim morgendlichen Lauf entlang der Donau sah ich zum ersten Mal das ganze Ausmaß der Biberaktivitäten. Ha! Bald werden die Großzähne zum Abschuss freigegeben, so viele Bäume haben sie angenagt. Und lange wird es dauern, bis der nächste Baum in der Donau liegt. Ich habe mich ein wenig schlau gemacht über die Biber und warum die Bäume annagen.

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Hier gibt es ein paar Antworten.
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Heute haben
Lewis Carroll * 1832
und
Ismail Kadaré * 1936
Geburtstag
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Gestern abend nach der Arbeit war bei mir Lesen angesagt. Ein Leseexemplar fertiggelesen, eines durchgelesen und eines noch angefangen. Darüber berichte ich, wenn es erlaubt ist / wenn die Bücher erschienen sind.
Schön wäre es, wenn ich vor den anstehenden 350 Seiten wüsste, ob mir das Buch gefällt. Mittlerweile schaue ich bei Übersetzungen aus dem Englischen nach Besprechungen aus englischsprachigen Zeitungen und mache mir vorher ein Bild, bevor ich wieder auf die deutsche Werbung hereinfalle. So war Amy Waldmans Buch über ein 9-11-Memorial ein toll geschriebenes, aber auch sehr US-amerikanisches Buch. Joey Goebels neuer Roman spielt an einem Tag an seiner Universität und ist sehr sehr witzig, aber auch sehr amerikanisch. Dieses Buch, das bei Diogenes erscheint, werde ich auch zu den Jugendbüchern stellen und allen Tschick-LeserInnen empfehlen.
Für diesen Restsonntag gibt es von mir einen Filmtipp. Eine DVD, die ich schon oft im Laden verkauft, aber noch nie angeschaut habe. Jetzt besorgte ich mir es aus der Bibliothek.
Ein großartiger Film.

Der Junge mit dem Fahrrad
DVD € 16,95

Der Film lohnt sich wirklich. Einfach auch die Kinder mit auf’s Sofa nehmen und gemeinsam anschauen. Er ist freigegeben ab 12 Jahren.

Nachdem sein Vater ihn für unbestimmte Zeit in ein Kinderheim gesteckt hat, hat der zwölfjährige Cyril (Thomas Doret) nur den Wunsch, seinen Vater endlich wiederzusehen. Doch als er an dessen Wohnungstür klingelt, muss er erfahren, dass der Vater unbekannt verzogen ist. Die Besitzerin eines nahgelegenen Friseursalons, Samantha (Cécile De France), erbarmt sich seiner und nimmt den Jungen mit dem Fahrrad bei sich auf. Aber der Zorn des Verlassenen stellt Samantha vor so manche harte Probe, da Cyril ihre Mutterliebe nicht sogleich zu erkennen vermag.

Der Junge mit dem Fahrrad (OT: Le Gamin au Vélo) stammt von den Brüdern Jean-Pierre und Luc Dardenne. Die beiden Regisseure sind Festival-Lieblinge und haben schon zahlreiche Preise gewonnen, so z.B. die Golden Palme von Cannes für Rosetta sowie für Das Kind.
Erwartungsgemäß war auch Der Junge mit dem Fahrrad künstlerisch wieder ein Erfolg. In Cannes 2011 war er für wieder für die Goldene Palme nominiert und gewann schließlich den Großen Preis der Jury. Auch in Übersee erregte Der Junge mit dem Fahrrad große Aufmerksamkeit: So war er für den Golden Globe als Bester Fremdsprachiger Film nominiert. (EM)

Hier geht es zur Website des Filmes, auf der Sie jede Menge Information erhalten.

Wenn Sie nur den Trailer anschauen wollen:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=alNW3VUXm6Y]
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Ich wünche Ihnen einen geruhsamen Sonntag.

Samstag

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Heute hat
Achim von Arnim * 1781.
Geburtstag.

Ein weiterer Zufall.
Ein Kunde und ich haben gesten im Laden einen Autorennamen gesucht, kamen der Sache immer näher…. Amerikaner, tot, im Alphabet weit vorne. Als ich dann sagt: „Mir fällt immer nur Brodsky ein, aber ist es nicht.“, leuchteten die Augen des anderen und er sagt: „Brodkey, Harold Brodkey. Der ist es!“.
Und heute heute schreibt mein Arche Kalender, dass am 26.1.1996 Harold Brodkey gestorben ist.
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(Mehr Donau-, Biberfotos auf unserem Fotoblog)
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Zinnober

Margret Rettich: „Zinnober in der grauen Stadt
Bilderbuch ab 4 Jahren
Ravensburger Verlag € 10,00

Ja, es gibt ihn wieder. Den Malermeister Zinnober, den Held unserer Kinder. Ganz zerfleddert ging das Bilderbuch von Hand zu Hand und passte so schön in diese Aufbruchstimmung in den 70 er Jahre.
Zinnober, von Beruf Maler, liebt das Bunte und die Farben. Doch er wohnt in einer grauen Stadt, in der niemand das zu schätzen weiß. Als er eines Tages aus Versehen das bunte Pflasterbild zweier Jungen auf der Straße zerstört, ist er darüber so unglücklich, dass er in der Nacht heimlich beginnt die graue Stadt bunt anzumalen. Als am nächsten Morgen die Menschen das Farbwunder sehen, ist die Freude groß und alle werden munter und froh. Und die Stadt wird immer bunter und bunter!
Aber nicht alle. Herr Brüll verlangt unter Polizeischutz, dass sein Haus wieder grau angestrichen wird. Allerdings unter dem Gejohle der dabeistehenden Passanten.
Ha! Alles wird bunt, die Menschen wieder freundlich. Die Brillengläser, die Torten, die Vögel und Fische, die Kleider, … einfach alles wird immer bunter. Und sogar der Rauch aus den Autos, Bussen und Schornsteinen wird „hell und sauber“. (Schön wär’s)

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Auf dem letzten Bild sehen wird das Gewusele der Stadt in allen Farben leuchten.

So sah die Stadt jetzt aus.
Sie hieß Zinnoberstadt und alle wohnten gern hier.
Es gab viel zu sehen.
‚Farben gehören in unsere Stadt‘, sagten die Leute.
Es machte Spaß, in dieser Stadt Maler zu sein.

So endet dieses anarchistische Bilderbuch aus dem Jahre 1973 und fordert uns zu mehr Kreativität heraus.
Aber bitte vielleicht nicht noch mehr Farben. Es ist doch mittlerweile eh alles so grell bunt. Der Kreativität sind jedoch keine Grenzen gesetzt.
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Ein weiteres Eduardo Galeano-Zitat aus seinem neuen Buch, in dem für jeden Tag des Jahres solch eine Geschichte zu finden ist.

Juni
5
Die Natur ist nicht stumm

Die Wirklichkeit malt Stillleben, die man im Spanischen „tote Natur“ nennt.
Die Katastrophen nennt man „Naturkatastrophen“, als sei die Natur der Henker und nicht das Opfer, während das Klima immer verrückter spielt und wir selbst auch.
Heute ist der Internationale Tag der Umwelt. Ein guter Tag, um die neue Verfassung von Ecuador zu feiern, die im Jahre 2008 zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit die Natur als Rechtsperson anerkannte.
Es klingt komisch, dass die Natur Rechte haben soll, als sei sie ein Mensch. Dagegen klingt es völlig normal, dass die großen Firmen in den USA Menschenrechte besitzen. Und die besitzen sie tatsächlich aufgrund einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von 1886.Wäre die Natur eine Bank, man hätte sie längst gerettet.
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Hier stellt sich Priya Basil selbst vor und erzählt u.a. über die Wichtigkeit des Lesens.
Es ist eine richtige kleine Dokumentation über ihr Leben, ihr Schreiben und ihre politischen Ansichten.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=CEmxahvGdRU]

Priya Basil liest im Saint George`s bookshop 25. Oktober 2011.

Mehr von Priya Basil am kommenden Dienstag um 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung.
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Freitag

Bookporn
(gefunden bei bookporn)

Haben Sie heute schon Ihre/n Buchhändler/in geküsst?
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Heute haben
Somerset Maughaum * 1874
Virginia Woolf * 1882
Eva Zeller * 1923
und Silvio Blatter * 1946
Geburtstag
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Ein weiteres Zitat aus Eduardo Galeanos neuem Buch: „Kinder der Tage“

Februar
12
Tag des mütterlichen Stillens

Unter dem geschwungenen Dach des Bahnhofs von Chengdu in Sichuan lächeln Hunderte junger Chinesinnen für das Foto.
Alle tragen genau die gleichen neuen Schürzen.
Alle sind sie frisch gekämmt, gewaschen, gebügelt.
Alle haben sie gerade ein Kind zur Welt gebracht.
Sie warten auf den Zug, der sie nach Peking bringen wird.
In Peking werden sie alle fremde Babys säugen.
Diese Milchkühe werden gut bezahlt und gut ernährt werden.
Unterdessen werden weit weg von Peking ihre Babys in den Dörfern von Sichuan mit Trockenmilch gestillt.
Alle sagen sie, dass sie es für ihre Kinder tun, um ihnen eine gute Ausbildung zu bezahlen.
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Zu den Nachtbildern heute, stelle ich Ihnen ein Bilderbuch vor, in dem wir erfahren, was nachts die Erwachsenen machen.

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Katharina Grossmann-Hensel:
Warum Erwachsene so lange aufbleiben müssen
Annette Betz Verlag € 12,95
Bilderbuch ab 4 Jahren

Ja, warum müssen sie denn so lange aufbleiben?
Zuerst geben sie vor, die Spielzeuge des Kindes aufzuräumen. Das Kind erkennt jedoch schnell, dass die Spiele im Wohnzimmer gleich wieder aufpacken und weiterspielen. Manchmal kommt auch Besuch „auf hohen Schuhen“ und dann schauen sie Fernsehen und es knallt und kracht und die Erwachsenen machen mit Chips und Getränke eine große Sauerei. Allerings waschen sie auch die Wolken nachts wieder weiss, ziehen die Vögel wieder auf, damit sie morgen wieder zwitschern können. Sie reparieren den Marienkäfer, auf das das Kind aus Versehen getreten ist. Sie lernen kochen in der Nachtschule und danach küssen sie sich natürlich auch noch.
Und deshalb ist doch klar, warum die Erwachsenen morgens so saumüde sind, während die Kleinen um sie herumsausen.
Alles klar? Ja, so ist das halt.
Hier können Sie noch ins Buch schauen.
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Donnerstag

Heute haben
E.T.A.Hoffmann * 1776
Vicki Baum * 1888
Eugen Roth * 1895
Geburtstag
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Gestern abend war Hartmut Engler im Stadthaus. Na der Liebling aller Frauen. Oder fast. Der Frontman von „Pur“, der Band aus Bietigheim. Ich hatte meinen Büchertisch aufgebaut und er kam nach der Veranstaltung noch zum Signieren. Dabei habe ich mich mehr als Fotograf für diverse Damen betätigt, wie als Buchverkäufer. Glänzende Agen und spitze Schreie allerorten.

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Auf meine Frage, ob er CDs mitgebracht habe, meinte er, dass chartsverdächtige Produkte nur über Plattenläden verkauft werden. Damit kann er eigentlich nur meinen, dass seine vorgestellte Biografie nicht in den Bestsellerlisten auftauchen wird. Da wird er wohl rechthaben. Und mir hat es dann auch gleich gereicht.
Während meiner Wartezeit las ich meine tägliche Ration Hoppe: „Pigafetta“, den Schluss eines wilden Leseexemplares aus dem Beck Verlag und begann mit Camille de Perettis: „Der Zauber der Casati“. Darin „verknüpft“ die Autorin ihr Leben mit dem der Künstlerdiva Luisa Casati. Und wieder fällt mir wieder etwas zu. Zuerst erwähnt Peretti London und die Carnaby Street (wahr ich gerade) und später dass die Casati am 23.1.1888 geboren worden ist. Just an dem gestrigen Tag/Abend im Stadthaus.
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Priya Basil liest am kommenden Dienstag um 19 Uhr aus ihrem Buch: „Die Logik des Herzens“.
Diesem modernen Romeo und Julia Roman in Zeiten der Globalisierung hat sie ein Zitat vorangestellt.

„Wir sind unsere eigenen Teufel. Wir vertreiben uns aus dem Paradies.“

Wenn Sie wissen, von wem dieser Satz ist und wenn Sie Lust haben, zur Lesung zu kommen, dann erhalten Sie eine Freikarte.
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Twain macht süchtig“ schreibt der Aufbau Verlag.
Naja, aber zumindest macht er Spaß.
Und mit diesem kleinen Sammelurium haben Sie ab sofort immer einen frechen, klugen Spruch in der Hinterhand und sind somit um keine Zeile in einem Poseiealbum verlegen.

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Mark Twain: „Lautstärke beweist gar nichts
Respektlose Wahrheiten
Aufbau Verlag € 14,00

Der Twain für jede Gelegenheit mit einem Nachwort von Rolf Vollmann (und der weiß ja bekanntlich alles).
Ein kleines Büchlein für die Tasche, ein schönes Geschenk für alle Freunde und Feinde.