Mittwoch, 31.März

Heute haben
Francois Villon * 1431
Alexandra Kollontai * 1872
Octavio Paz * 1914
John Robert Fowles* 1926
Hartmut Lange * 1937
Geburtstag.
Und es ist der Todestag von Christian Morgenstern.
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Christian Morgenstern

Brenne durstig himmelan!
Brenne stumm hinab! Doch – brenne!
Daß dein Los von dem sich trenne,
Der sich nicht verschwenden – kann.
Laß ihm seine Angst und Not!
Du verstehe nur den – Tod.
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Das Buch zum Blumensamentütchen:

Dave Goulson: „Bienenweide und Hummelparadies
Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke
Hanser Verlag € 25,00

Hummeln? Gefährlich? Unbekannt?
Dave Goulson klärt uns auf. Er zeigt uns, wie wir zwar nicht die Welt retten, aber Hummeln, Bienen und Co. Irgendwie sind sie doch die etwas unbekannten „Verwandten“ der Bienen“. Aber wir brauchen sie. Zum Bestäuben, damit es auch im nächsten Jahr wieder blüht und schmeckt. Was nicht hilft sind kurzgeschorene Wiesen und Steingärten. Goulson zeigt und, was wir machen können. Er klärt uns auf, dass es kein Unkraut gibt und wie wichtig Pollen sind. Also nicht in der Nase, aber im Garten.
Wenn Sie Lust haben, können Sie mitmachen. Ob Minibalkon oder großer Garten. Sorgen wir dafür, ein wenig die Artenvielfalt zu retten.

Auf dieser Seite gibt es nur mehr Tipps und ein Quiz:
https://www.hanser-literaturverlage.de/themen/dave-goulson

Und bei uns im Buchladen gibt es passendem zum Buch Samentütchen für Ihren Garten, oder als Samenbombe für sie Steingärten. Einfach bei uns abholen, so lange der Vorrat reicht.
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Neue Romane

Neue Taschenbücher

Dienstag, 30.März

Heute haben
Paul Verlaine * 1844
Sean O`Casey * 1880
Jean Giono * 1895
Heinz Risse * 1898
Tom Sharpe * 1928
Uwe Timm * 1940
Gert Heidenreich * 1944
Geburtstag
und Eric Clapton * 1945
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Ab heute gilt wieder der Verkauf an der Ladentür.
Die verschiedenen Bilderreihen sollen Ihnen als kleine Anregung dienen, da Sie ja nicht mehr um unsere Tische herumlaufen und die Bücher nicht in die Hand nehmen können.
Stöbern Sie hier auf dem Blog. Vielleicht hilft ihnen das Suchfenster.
Wir versuchen Ihnen täglich etwas Neues/Besonderes auf der Diaschau einzubauen.

Tipps gibt es auch weiterhin auf unserem Webshop www.jastram-buecher.de (auch E-Books) und auch auf Instagram und Twitter.

Oster Bilderbücher

Jugendbücher

Kinderbücher

Krimis

Internationale Literatur

Taschenbücher

Tierisches

Sachbücher

Montag, 29.März

Heute meldet die Ulmer Südwest Presse, dass die Schließung des Einzelhandels erst ab morgen, Dienstag, in Kraft tritt.
Was für ein Durcheinander.

Die neue Corona-Verordnung ist veröffentlicht.
Buchhandel gilt nicht mehr zur Grundversorgung. ­
­Die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ist am 27. März veröffentlicht worden. Danach sind Buchhandlungen nicht mehr gesondert aufgeführt, sie wurden gemäß der Entscheidung des VGH Mannheim aus der Liste der Ausnahmen vom Öffnungsverbot gestrichen. Das bedeutet für Buchhandlungen in Baden-Württemberg ab sofort:
Buchhandlungen werden behandelt wie der sonstige, nicht privilegierte Einzelhandel.
Da Ulm einen Inzidenzwert über 100 hat, besteht nur noch die Möglichkeit des Verkaufens an der Ladentür, (auf deutsch: Click&Collect) und Zustellungen per Post/dpd, oder an die Haustür mit dem Radl.
Bestellungen abholen im Erdapfelbistro in Söflingen ist erlaubt.

Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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Heute haben
Yvan Goll * 1891
Ernst Jünger * 1895
Ur-Opa Hans * 1927
Georg Klein * 1953
Jo Nesbo * 1960
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Von weit

Von weit ein laues Lüftchen weht
Das mir von fremden Freuden
Und längst vergess’nem Tun erzählt
Der Baum
Der wie ein Turm dort steht
Er ist erwacht
Aus langen, bangen Träumen
Und sucht nach neuen, weit’ren Räumen
Er leuchtet auf im Sonnenschein
Er will sich straffen, dehnen, recken
Während Sterne, weiß und gelb,
Die der Himmel nachts als Boten
Auf den Blätterboden warf
Aus dem Laub die Köpfe strecken
Vorbei ist sie die alte Zeit
Ich bin nicht mehr allein
Ich höre Farben
Rieche Licht
Die frische Brise im Gesicht
Hab ich nur einen Wunsch
Im Herzen unbeschwert
Einfach nur sein
Ich will die Hände falten
Der Grünspecht lacht
Die Lerche singt
Es ist soweit
Ein neues Lied erklingt
Auch wenn es nicht für immer währt
Der Anfang ist gemacht
Wohlan
Ich bin bereit
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Felicitas Hoppe: „Fieber 17
Eine Erzählung und ein Essay
Dörlemann Verlag € 15,00

Diese kurze Erzählung nimmt in diesem Band mit etwas über 90 Seiten nur einen kleinen Teil ein. Und trotzdem trägt das Buch zurecht den Titel „Fieber 17“. Es ist eines dieser Wunderwerke der Büchner Preisträgerin. Wieder ein Blick zurück in die /ihre Kindheit, wie schon so oft in ihren Bücher. Der Text beruht auf einer Rede, die Felicitas Hoppe in der Mitte des letzten Jahres gehalten hat.
Aber was ist nun „Fieber 17“, an dem die Autorin erkrankt ist? Es befällt ein sogenanntes Halborgan namens Seele. Eine Seele, die auf Reisen ist, die keine Ruhe findet und uns Jahrzehnte später daran erinnert, was wir als Kind erlebt haben. Und so auch bei Frau Hoppe, die als asthamtisches Vorschulkind in Kur geschickt wird. Allein, ohne Eltern. Sie kann weder schreiben noch lesen und schon gar nicht schwimmen, was am Meer natürlich nützlich wäre.
Eine Erinnerungsreise über das Wegfahren und Ankommen, über ein Zuhausefinden und große Sehnsucht und Liebe und Verlust.
Ein Text zum Weinen schön und allein schon deshalb lohnt sich das Büchle.
Das anschließende Essay über den Kinderbuchautoren Dr.Seuss handelt auch auch vom nicht einfachen Erwachsenwerden. Frau Hoppe hat ein Kinderbuch von Dr.Seuss übersetzt und würdigt in hier zurecht.

Felicitas Hoppe liest „Fieber 17“


Sonntag, 28.März

Die vier Bs: Bücher, Blumen, Bier und Babboe-Lastenrad
Neues von unserem Verband:

Neue Corona-Verordnung ist veröffentlicht.
Buchhandel gilt nicht mehr zur Grundversorgung. ­
­Die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ist am 27. März veröffentlicht worden. Danach sind Buchhandlungen nicht mehr gesondert aufgeführt, sie wurden gemäß der Entscheidung des VGH Mannheim aus der Liste der Ausnahmen vom Öffnungsverbot gestrichen. Das bedeutet für Buchhandlungen in Baden-Württemberg ab sofort:
Buchhandlungen werden behandelt wie der sonstige, nicht privilegierte Einzelhandel.
Da Ulm einen Inzidenzwert über 100 hat, besteht nur noch die Möglichkeit des Verkaufens an der Ladentür, (auf deutsch: Click&Collect) und Zustellungen per Post/dpd, oder an die Haustür mit dem Radl.
Bestellungen abholen im Erdapfelbistro in Söflingen ist erlaubt.

Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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Winfried Hermann Bauer
Lichthunger

Wenn der Lichthunger nagt
Reicht weder die Sonne des Südens
Noch der aufgehende Morgen
Ihn zu stillen
Es sind die leuchtenden Himmel des Nordens
Auf die meine Kompassnadel zeigt
Und der
schrille Gesang der Samen
Der mich hinauf treibt bis zum letzten Kap

Unwissend wahrhaftig

Bis ein Stern in das Crescendo
grätscht
Ein wildweiser Bote aus den Tiefen des Alls
Der
m
einen Magnetpol
verschiebt
Und
den Nachthimmel erglühen lässt
Grün wie das Werden selbst
Und ich frage mich

Ob mein Sterben vielleicht auch ein neuer Anfang ist
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Fred Wiegräfe spielt unsere Sorgen weg. Danke!

Samstag, 27,März

Achtung. Änderung.

Voraussichtlich dürfen Buchhandlungen in Baden-Württemberg ab Montag, 29. März 2021 nur noch Click&Collect und Click & Meet anbieten, je nach Inzidenz ihrer Stadt oder ihres Landkreises.
Das Abholen an der Ladentüre und Ausliefern bestellter Ware (Click & Collect) ist generell weiterhin erlaubt, und bleibt es auch inzidenzunabhängig! 
Einkaufen mit Termin (Click & Meet) gestaltet sich komplizierter und darf in Landkreisen, in denen die 7-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 liegt, nicht angeboten werden (Notbremse).

Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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Nachdem ich schon fast 4.000 km mit dem Lastenrad geradelt bin,
stellte mir der Ulmer Radladen Pedaleur, das kleine Babboe-Baby ins Schaufenster.

Heute haben Geburtstag:
Heinrich Mann * 1871
Golo Mann * 1909
Hansjörg Schneider * 1938
Harry Rowohlt * 1945
Patrick McCabe * 1955
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Winfried Hermann Bauer
Frühlingsverlangen

Heiß erwartet
Treiben fleischig Knospen
Sie sind schon am Zerreißen
Der nackte Faun erwacht

Schamlos
Tropft die Zeit
Von nassen Zweigen
Der alte Mond schaut zu

Frech spreizt sich die Lust in dieser Nacht…
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Unser Buchtipp:

Stefan Casta (Test) und Maj Fagerberg (Illustrationen):
Die kleine Hummel baut ihr Nest
Übersetzt von Angelika Kutsch
Sauerländer Verlag € 13,00
Bilderbuch ab 3 Jahren

Ein weiteres Bilderbuch über die kleine Hummel.
Die Frühlingssonne wärmt die Erde. Brummend macht sich die kleine Hummel auf die Suche nach einem Nest. Bald schon werden die Larven schlüpfen und ein summender Schwarm kleiner Hummeln ausfliegen, um den Blütennektar von Apfelblüten, Glockenblumen und wildem Klee zu sammeln.

Wie schon im ersten Band lernen wir wieder viel über Hummeln, was sie sammeln, welche Blumen die passenden sind. Wie so ein Nest aussieht, wie sie aufwachsen und wer für was zuständig ist.

Der kindgerechter Text und die liebevolle Illustrationen ergänzen sich hier wieder ausgezeichnet.

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Die Earth Hour 2021 findet heute am Samstag, 27.März statt.
Um 20.30 Uhr Ortszeit gilt dann bei Millionen Menschen auf der ganzen Welt, tausenden Städten und Unternehmen für eine Stunde: Licht aus. Klimaschutz an.
Gemeinsam setzen wir so ein globales Zeichen für den Klimaschutz und einen lebendigen Planeten.

Freitag, 26.März

Heute haben
Edward Bellamy * 1850
Robert Frost * 1874
Tennessee Williams * 1911
Erica Jong * 1942
Patrick Süskind * 1949
Geburtstag
und es sind die Todestage von Walt Whitman, Raymond Chandler, B.Traven und Tomas Tranströmer
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Winfried Hermann Bauer
Ein Schatten nur

Es ist nur ein Schatten
Der über mich hinweg streicht
Ein Segel vor dem Licht
Der Schatten einer Wolke nur
Vor der strahlenden Sonne
Könnte ich mein Haupt heben
Würde ich sie sehen

Es ist nur ein Schatten
Trotz der Schwere
Mit der er sich auf mein Herz senkt
Als wollte er die Glut darin ersticken
Ein Schatten aus Blei
Der mir den Atem nimmt
Mit seinem Gewicht

Es ist nur ein Schatten
Auch wenn er sich frostig
Auf mich legt
Lodert mein Feuer noch immer
Nach innen – trotz der Kälte
Und ich rufe alle Wasser der Wel
Um nicht zu verbrennen

Es ist nur ein Schatten
Der weiter wandert irgendwann
Auch wenn er sich auf mich senkt
Als wäre er das letzte Tuch
So ist es doch nur ein Schatten
Ein Sichtschutz vor meinem Fenster
Nichts als ein Vorhang
Im Bombenhagel der Wirklichkeit
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Richard David Precht: „Von der Pflicht
eine Betrachtung
Goldmann Verlag € 18,00

So! Jetzt ist es mal wieder passiert, dass dieses Programm meinen kompletten Text gelöscht hat. Diesen K(r)ampf hatte ich schon ein paar Mal. Also nochmal von vorne, aber dieses Mal in Kurzversion, damit ich rechtzeitig im Laden auftauche.

Richard David Prechts aktuelles Buch erläutert uns den Begriff „Pflicht“. Woher kommt er, was bedeutet er? Wem bin ich verpflichtet und kann ich mich auch ent-pflichten, wie es Corona-Gegner tun? Steht der Staat nicht auch in der Pflicht und versorgt uns? Wenn wir nicht als Solidargemeinschaft auftauchen, funktioniert unsere Demokratie nicht mehr.
In den letzten Monaten haben wir gesehen, wie wir versucht haben, die Alten und Schwachen zu schützen und auch uns, indem wir Masken tragen. Wenn nun dies von einer Gruppe von Menschen nicht mehr gemacht wird, trifft das die Gesundheit aller in einem Staat, der gleichzeit aber sein Auffangnetz durch das Gesundheitssystem bereithält.
Precht nimmt uns in einem Kapitel mit zu den alten Philosophen und zitiert ausführlich Cicero.
Am Ende denkt er laut über ein zweijähriges Pflichtjahr für alle nach. Ein Zeichen von Solidariät und eine Pflicht gegenüber unseren Mitmenschen.

Es ist eine Betrachtung und eine ruhige Streitschrift über die heftig dikutiert werden kann. Der „Spiegel“ hat damit schon begonnen. Aber so bleiben wir im Gespräch.

Donnerstag, 25.März

Heute haben
Robert Frost * 1874
Tennessee Williams * 1911
Erica Jong * 1942
Patrick Süskind * 1949
Geburtstag
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Dieses Gedicht von Thomas Dietrich haben wir genau vor einem Jahr hier auf dem Blog veröffentlicht.

Thomas Dietrich
Hoffnung

Hoffnung ist ein großes Wort,
trägt mich in Gedanken fort.
Gerade jetzt, wo eins zwei drei
nichts mehr ist, wie es sonst sei.

Still auf Straßen ist das Leben.
Das hat es noch nie gegeben.
Draußen strahlt die liebe Sonne,
drinnen lebt sich’s wie ’ne Nonne.

Fastenzeit und Osternacht
wären sonst jetzt angebracht.
Frühlingsanfang, starkes Bier,
nichts davon erfreut mich hier.

Bücher helfen mir sehr gerne,
bringen fort mich in die Ferne,
wohin auch mein Geist nur strebt
und die Hoffnung neu belebt.
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Und heute kommt dieses Gedicht von ihm:

Ich möchte gern … zum Zweiten

Mal rauf, mal runter geh’n die wicht’gen Zahlen.
Und manchmal ist mir das schnurzpiepegal.
In diesem Jahr sind auch noch wicht’ge Wahlen.
Und wer die Wahl hat, hat dann auch die Qual.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so könnte denken,
dass ich in allem sehe kaum mehr Sinn.
Ich weiß nicht, wer tut uns’re Schritte lenken,
und ob wir selber kriegen das noch hin.

Aber, ich möchte gern,
ich möchte gern an einer Theke sitzen
und Alkohol ausschwitzen.
Ich möchte gern,
ich möchte gern vom Barhocker fast fallen
und dabei fröhlich lallen,
und alle machen mit.
Dann wär’n wir wieder quitt.
Aber ich weiß, dass das nicht geht:
Zum Hoffen ist es nie zu spät!

Ich wollte eig’ntlich zu den Kindern fahren,
die ich ja eh schon viel zu selten seh‘.
Doch bleib daheim ich, die Idee zu wahren.
Meine Vernunft macht mir das Herze weh.
Ich bin betrübt und habe schlechte Laune.
Auch mit dem Impfen geht es nicht voran.
Dann koch ich was, worüber ich recht staune.
Und darob ich mich wieder freuen kann.

Aber ich möchte gern,
ich möchte gern mit Menschen einfach lachen,
verrückte Sachen machen.
Ich möchte gern,
ich möchte gern mal wieder herumreisen
und mit den Freunden speisen
in Hamburg oder Leer.
Danach ich mich verzehr.
Aber ich weiß, dass das nicht geht:
Zum Hoffen ist es nie zu spät!

Liedtitel immer noch ursprünglich „Die Dame von der alten Schule“
aus der Revue: „Es hat geklingelt“ (1932),
gesungen von Hilde Hildebrand
Text ursprünglich von Hans Hannes (Hans Heinz Zerlett)
Musik von Rudolf Nelson (1878 – 1960)

© Thomas Dietrich
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Das kam gestern Abend von unserem Verband:

Sehr geehrter Herr Wiltschek,

am heutigen Mittwoch, den 24. März, hat der VGH Mannheim einem Eilantrag eines Möbelhauses stattgegeben und §1c Absatz 2 der aktuellen CoronaVO des Landes Baden-Württemberg mit Wirkung vom 29. März 2021 wegen Verstoss gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz ausser Vollzug gesetzt. Es fehle an einem sachlichen Grund für die Ungleichbehandlung. 
Das Land hat nun bis Montag Zeit, den Gleichheitsverstoß entweder durch Aufhebung der Beschränkungen für den sonstigen Einzelhandel oder durch Anwendung der Einschränkungen auch auf den Buchhandel zu beseitigen. Die Pressemitteilung zur Entscheidung finden Sie hier

Was heisst das für die Buchhandlungen in Baden-Württemberg?

Spätestens ab Montag, den 29. März 2021, wird es eine Neuregelung des §1c Absatz 2 der CoronaVO geben müssen. In welche Richtung diese Neuregelung gehen wird, steht noch nicht fest. Es ist allerdings zu befürchten, dass auch für Buchhandlungen ab dann die inzidenz-abhängigen Möglichkeiten Click&Collect bzw Click&Meet gelten. 

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Und trotzdem, oder gerade deswegen, ein kleiner Buchtipp.
Gestern frisch ausgepackt:


Der schöne Augenblick
Geschichten und Gedichte über Glücksmomente
Herausgegeben von Clara Paul
Insel Taschenbuch € 10,00

„Nicht der Tage erinnert man sich“, heißt es bei Cesare Pavese, „sondern der Augenblicke.“
Und das tut gut, nach einem Jahr, das zum Vergessen war.
Ja, es sind die kleinen Momente des Glück, an die wir uns verinnern, auch wenn sich unser Gehirn anch Jahren immer mehr Streiche spielt. Egal. Die Erinnung bleibt.
Diese unvergesslichen Momente hat Clara Paul hier versammelt. Das tut gut.

Mit Geschichten und Gedichten u.a. von Rose Ausländer, Mircea Cărtărescu, Teju Cole, Emily Dickinson, Hermann Hesse, Alexander Kluge, Michael Krüger, Siegfried Lenz, Rainer Malkowski, Friederike Mayröcker, Cees Nooteboom, Rainer Maria Rilke, Antoine de Saint-Exupéry, Andrzej Stasiuk, Wisława Szymborska, Roger Willemsen und u.a. auch Marco Lodoli, auf dessen Spuren wir mehrfach durch Rom gewandert sind.

In der Leseprobe können gleich hineinschnuppern.

Mittwoch, 24.März





Dies schickte uns unser Verband Baden-Württemberg:

Sehr geehrter Herr Wiltschek,
bis spät in die Nacht tagten die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs und Regierungschefinnen der Länder, heraus kamen zum Teil sehr strenge neue Maßnahmen, die wie üblich nun von der Landesregierung Baden-Württemberg umgesetzt werden müssen.
Da wir aber voraussichtlich erst am Wochenende die neuen rechtlichen Grundlagen haben werden, vorab die für uns wichtigsten Punkte im Überblick: 
Vom 1. bis 5. April 2021 soll es einen harten Lockdown geben.
Bis auf den Lebensmittelhandel im engeren Sinne soll alles geschlossen bleiben.
Was das genau bedeutet ist noch offen, wir müssen aber davon ausgehen,
dass am Gründonnerstag und Ostersamstag u.a. Buchhandlungen geschlossen bleiben.
Auch die Einordnung des Buchhandels in den Bereich der „Waren des täglichen Bedarfs“ wird nochmals überprüft werden. Anlass dafür ist vor allem die Entscheidung des OVG Münster, wonach in Nordrhein-Westfalen die bevorzugte Behandlung von Baumärkten, Blumenläden und eben auch Buchhandlungen als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz gewertet und gerichtlich für unwirksam erklärt wurde. Wie diese „Überprüfung“ in Baden-Württemberg ausfällt, müssen wir abwarten.
Mit der geänderten Verordnung ist angesichts der rechtlichen Probleme erst am Wochenende zu rechnen, sie gilt dann voraussichtlich ab Montag, den 29. März 2021.
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Und trotzalledem gibt es von uns auch jetzt einen Buchtipp:


Sharon Dodua Otoo: „Adas Raum“
S.Fischer Verlag € 22,00

Endlich ist er da, der erste Roman der Bachmann-Preisträgerin.
Und was für den Debüt.
Ada lebt in vier Zeitebenen: Im 15.Jahrhundert, im 19.Jahrhundert, 1945 und 2019 im jetzigen Berlin.
Ada durchlebt vier verschiedene Leben und immer sind diese Biographien von Leid, Tod, Erniedrigung und Gewalt und Rassismus geprägt. Wie Sharon Otoo dieses Kapitel miteinander verknüpft, Verbindungen herstellt, Bezügung von jetzt in eine komplett andere Welt vor vielen Jahren herstellt, ist schon sehr gekonnt. So finden wir den täglichen Rassimus und Sexismus, der in den letzten Jahren sehr in die öffentliche Diskussion gekommen ist, schon immer und überall. Gleichzeitig erleben wir mit diesen Frauen Glück, Hoffnung und erfüllte Sehnsucht, die durch ein Armreif symbolisiert wird, der von Frau zu Frau gereicht wird.
Sharon Otoo hat diesen Roman in deutsch geschrieben, obwohl dies nicht ihre Muttersprache ist.
Ein kleines. großes Meisterwerk, das es zu entdecken gilt.

Leseliste von Sharon Dodua Otoo während sie „Adas Raum“ schrieb.

Interview auf dem Dach des S.Fischer Verlages.

Heute abend ab 19.30 Uhr im Literaturhaus Stuttgart
https://www.literaturhaus-stuttgart.de/event/adas-raum-4893.html
Bitte bis eine Stunde vorher Karten reservieren.

Sharon Dodua Otoos Bachmann-Rede von 2020: „Dürfen Schwarze Blumen Malen

Dienstag, 23.März

Heute haben
C.F.D.Schubart * 1739
William Morris * 1834
Dario Fo * 1926
Martin Walser  wird 90. * 1927
Peter Bichsel * 1935
Geburtstag
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Fred Endrikat
Frühling ist’s

Frühling ist’s! Die Hennen glucksen
Veilchen raus – und weiße Buxen.
Frauen schnüren sich geringer,
und der Bauer schiebt den Dünger.
Fliegen klettern unverdrossen
auf den Nasensommersprossen.
Ringsum blüht’s an allen Hecken –
und es riecht aus den Ap’theken.
Ich steck mir voll Übermut
’nen Sonnenstrahl an meinen Hut.
Freudig jubeln und frohlocken
Kirchen-, Kuh- und Käseglocken.
Frühling wird’s mit Vehemenz.
Auf grünen Filzpantoffeln naht der Lenz!
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Claudia Wiltschek empfiehlt:


Iain Lawrence : „Skeleton Tree
Verlag Freies Geistesleben  € 19,00
Jugendbuch ab 12 Jahren


Chris lebt nach dem tödlichen Unfall seines Vaters allein mit seiner Mutter. Um ihn ein bisschen aus der Trauer zu locken, lädt ihn sein Onkel Jack zu einer Segeltour an der Küste Alaskas ein. Seine Mutter willigt nur zögerlich ein, ist doch Onkel Jack als risikofreudiger Draufgänger bekannt. Aufgeregt und voller Freude besteigt Chris das Boot, wird aber etwas enttäuscht, befindet sich doch noch ein Junge dort, etwas älter als er. Frank ist mürrisch, überheblich und wechselt mit Chris eigentlich kein Wort. Chris wird zu alledem noch seekrank. In einem Sturm erleiden sie Schiffbruch und mit letzter Kraft können sich nur Frank und Chris ans Ufer retten. Menschenleere und völliger Wildnis sind die beiden nun ausgesetzt und für beide beginnt ein Leben, das von Nahrungssuche und Kämpfen gegen Bären und Wölfen bestimmt ist. Zudem hat sich Franks Verhalten gegenüber Chris nicht geändert und so muss Chris auch noch täglich Demütigungen ertragen. Die Situation ändert sich, als ein großer Rabe Zutrauen zu Chris findet und eine rührende Beziehung zwischen den beiden entsteht. Die Klugheit dieses Tieres rettet sie aus vielen gefährlichen Situationen und auch Frank wird zugänglicher und erzählt endlich Chris, warum er so abweisend war.
Ich wollte eigentlich nur kurz in das Buch reinlesen: Es hat mich aber so gefesselt und daraus sind einige aufregende Lesestunden geworden. Ein tolles Buch für für alle, die Abenteuer und ein bisschen Grusel mögen und es sich leisten können einige Stunden auf dem Sofa oder sonstwo vor Spannung festgeklebt zu sein. Bestens geeignet für lesemüde Jungs, die sich sicher auch durch das tolle gelungene Cover angesprochen fühlen.
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Heute ab 19.30 Uhr online im Literaturhaus Köln
Hildegard E. Keller: „Was wir scheinen“
Ein Roman über Hannah Arendt
https://literaturhaus-koeln.de/programm/hildegard-e-keller-was-wir-scheinen/23-03-2021/

Montag, 22.März


Heute haben
Albrecht Goes * 1908
Michael Hamburger * 1924
Wolfgang Bächler * 1925
Eveline Hasler * 1933
Bruno Ganz * 1941
André Heller * 1947
Geburtstag.
Heute, im Jahre 1832 ist Goethe gestorben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Lebensregel

Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,
Musst dich ums Vergangne nicht bekümmern;
Das Wenigste muss dich verdrießen;

Musst stets die Gegenwart genießen,
Besonders keinen Menschen hassen
Und die Zukunft Gott überlassen.
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Die Woche digital im Stream in den Literaturhäusern.
Zum Teil sind die Veranstaltungen kostenpflichtig.
Karten müssen dann mindestens eine Stunde vor Beginn gekauft werden.

Am Montag ab 19.00 Uhr in Berlin
Simon Strauß im Gespräch mit Mithu Sanyal und ihrem Roman „Identitti“
https://youtu.be/cFz03dsu0Qg

Am Montag ab 19.00 Uhr in Hamburg
Dorothée de Monfreid und Anke Kuhl zu Gast bei den 9. Hamburger Graphic Novel Tagen
https://literaturhaus-hamburg.de/programm/veranstaltungen/2021-03-22/grossmeisterinnen-nicht-nur-fuer-junge-leser-im-livestream
Eintritt € 5,00

Am Dienstag ab 19.30 Uhr in Köln
Hildegard E. Keller: „Was wir scheinen“
Ein Roman über Hannah Arendt
https://literaturhaus-koeln.de/programm/hildegard-e-keller-was-wir-scheinen/23-03-2021/

Am Mittwoch ab19.30 Uhr in Köln
Mirko Bonné: „Seeland Schneeland“
https://literaturhaus-koeln.de/programm/mirko-bonne-seeland-schneeland/24-03-2021/

Am Mittwoch ab 19.30 Uhr in Stuttgart
Sharon Dodua Otoo: „Adas Raum“
https://www.literaturhaus-stuttgart.de/event/adas-raum-4893.html

Am Dienstag ab 20.00 Uhr in München
„Alles eine Frage der Zeit“
Ein Abend mit Harald Lesch, Karlheinz A. Geissler & Jonas Geissler
Moderation: Caro Matzko
https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/alles-eine-frage-der-zeit/

Am Freitag ab 20.00 Uhr in München
„Jaffa Road“
Buchpremiere mit Daniel Speck
Gespräch: Jan Weiler
https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/jaffa-road/