Montag, 9.Januar


Heute haben
Kurt Tucholsky * 1890
Karel Capek * 1890
Simone de Beauvoir * 1908
Hans Lebert * 1919
Heiner Müller * 1929
Klaus Schlesinger * 1937
Gisbert Haefs * 1950
Benjamin Lebert * 1982
Geburtstag
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„Der Mensch hat, neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören.“
Kurt Tucholsky
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Eine Vorankündigung für Ende Februar 2023.


Percival Everett: „Die Bäume“
Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl
Hanser Verlag € 26,00
Das Buch erscheint Ende Februar.
Als amerikanisches Taschenbuch € 14,90

Nach langer Zeit habe ich ich wieder einen Roman gefunden, den ich, zum allergrößten Teil, in einem Rutsch durchgelesen habe. So eine perfekte Mischung aus Parodie, Slapstick, schnellen Dialogen und einem Krimi, habe ich selten in einem Buch gefunden. Was erst so locker daherkommt, ist eine eiskalte Abrechnung mit dem us-amerikanischen Rassismus. Was mit zwei Morden in der Kleinstadt Money/Mississippi beginnt, endet mit einer großen Welle der Abrechnung.
In den letzten Tagen haben wir viel über die Wahl des Speakers des Kongress der USA lesen können und wie Ultrarechte ihre Macht eingesetzt haben. Diese Rechten, diese Rednecks, bestimmen den Alltag in der Gegend, in der der Roman spielt. Die Großväter haben Schwarze gelyncht und die erwachsenen Enkel sind jetzt noch stolz darauf. Was Percival Everett sich ausgedacht und zu Papier gebracht ist so stark und fesselnd, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe mich amüsiert, war schockiert und als der amerikanische Präsident (der mit der Tolle) auch noch auftaucht und eine seiner Reden hält, legt der Autor seine Finger tief in die Wunde der us-amerikanischen Demokratie.
Jetzt schon vormerken. Wir werden das Buch sicherlich an eine unserer 1.Seite vorstellen.
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„Lützerath muss bleiben“
Aus ganz Deutschland sind Menschen angereist, um die Räumung doch noch zu verhindern.

Zu einem geplanten Dorfspaziergang kam auch die Klimaaktivistin und Fridays-for-future-Sprecherin Luisa Neubauer. Vorab hatte sie Unterstützer dazu aufgerufen, ebenfalls zu kommen.

„Man merkt, dass anscheinend unterschätzt wurde, welche Kraft in diesem Ort steckt“, sagte Neubauer in Lützerath. „Hier zeigt eine Gesellschaft, dass sie versteht: Es geht um alles. Das Dorf hier ist überlaufen von Menschen, die aus der ganzen Republik angereist sind.“ Die Politik traue sich noch nicht, das anzuerkennen, „aber die Zivilgesellschaft schon“, so Neubauer. Die Kohle müsse im Boden bleiben. „Seit Jahren erleben wir die Klimafolgen, im Sommer 2022 wüteten in ganz Europa die gravierendsten Waldbrände, die Zerstörung muss aufhören, die bisher durch die deutsche Politik und Wirtschaft befeuert wird.“

Mehr dazu finden Sie hier.


Mittwoch, 4.Januar


Heute haben
Jakob Grimm * 1785
Gao Cingijan * 1940
Geburtstag
und es ist der Todestag von
Henri Bergson, Albert Camus, T.S.Eliot, Christopher Isherwood und Aharon Appelfeldt.
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T.S.Eliot (1888-1965)
Morning at the Window


They are rattling breakfast plates in basement kitchens,
And along the trampled edges of the street
I am aware of the damp souls of housemaids
Sprouting despondently at area gates.

The brown waves of fog toss up to me
Twisted faces from the bottom of the street,
And tear from a passer-by with muddy skirts
An aimless smile that hovers in the air
And vanishes along the level of the roofs.
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Unser Buchtipp:


Marilynne Robinson: „Jack
Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling
S.Fischer Verlag € 26,00
Amerikanisches TB € 13,90

Die 80jährige US-amerikanische Autorin Marilynne Robinson schreibt ihre „Gilead“-Trilogie weiter.
Gilead, ein biblisches Land aus dem Alten Testament und eine fiktive Stadt in den USA ist der Ort, aus dem sie ihre Geschichten schreibt. So wie Sherwood Anderson, William Faulkner und auch Elizabeth Strout sammelt die Autorin ihre Figuren an diesem Ort, der sie dann auch nicht mehr loslässt. Angelegt als Trilogie, ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis, taucht Jack wieder auf, der schon in einem Vorgängerroman eine Rolle spielt. Dieser Vorgänger spielt allerdings nach diesem aktuellen.
Jack ein Herumtreiber, ein Gefallener, ein Verstoßener. Sein Vater ist Priester und er ist weiß.
Er stolpert über Della Miles, eine engagierte schwarze Lehrerin, und es entsteht eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Denn in Gilead in Iowa der 50er Jahre herrscht der alltägliche Rassismus.
Marilynne Robinson erzählt wieder ein weiteres Stück amerikanische Geschichte. Nicht aus den Metropolen heraus, sondern aus einer Kleinstadt im Irgendwo. Sie schreibt über die Sehnsüchte und Hoffnungen der beiden Protagonisten, über die Schranken und Stolpersteine in den Familien und in der Gesellschaft und über den Begriff Heimat und Zuhause.

Leseprobe
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Gestern auf tagesschau.de

Von Leila Boucheligua, Nina Kunze und Lena Schmidt, SWR

Erreger aus Permafrostboden

Es ist nicht der Yeti, der tief im Eis als Gefahr lauert. Einem internationalen Forschungsteam gelang es, Viren, die jahrtausendelang vom Permafrost konserviert waren, zu reaktivieren. Ihre Untersuchungsergebnisse zu sogenannten „Zombieviren“ veröffentlichten sie vor Kurzem in einer Preprint-Studie. Das Team um Jean-Marie Alempic von der Universität Marseille hatte bereits 2014 und 2015 zwei funktionsfähige Viren im Permafrostboden entdeckt. Nun veröffentlichten die Wissenschaftler ihren Forschungsstand zu 13 weiteren, bislang unbekannten Viren aus dem Eis.
Doch wie kann es sein, dass Viren, die seit prähistorischen Zeiten inaktiv waren, mehrere tausend Jahre später wieder aktiv werden? Permafrostböden sind wie eine natürliche Kühltruhe, erklärt Guido Grosse, Leiter der Sektion Permafrostforschung am Alfred-Wegener-Institut. Er war daran beteiligt, die Bodenproben aus Sibirien zu gewinnen, die nun in Marseille untersucht wurden.
Viele der arktischen Eisschichten bestehen schon seit der letzten Eiszeit. In einigen Regionen könne man sogar noch Überreste von Mammuts finden, erläutert Grosse: nicht nur Knochen, sondern auch konservierte Haare, Fleisch und Blut. Im Gegensatz zu tropischen oder gemäßigten Klimazonen wird das organische Material im gefrorenen Boden nicht zersetzt. Bakterien, die für den Verfallsprozess sorgen, werden erst aktiv, wenn der Permafrost taut.

Den ganzen Artikel finden Sie hier.

Dienstag, 3.Januar

Heute haben
J.R.R.Tolkien * 1892
Maxie Wander * 1933
Geburtstag
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Was vorüber ist / ist nicht vorüber /
Es wächst weiter / in deinen Zellen /
ein Baum aus Tränen / oder / vergangenem Glück.

Rose Ausländer (* 11.05.1901 + 3.1.1988)
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Schön, wenn es Buchtipps von KundInnen gibt.
Da habe ich an ein Ehepaar ein italienisches Buch verkauft und im Gespräch sagten die beiden, dass es noch ein viel besseres gäbe. Bei Bibliographieren stellt sich heraus, dass es im Buchladen vorrätig ist und unbeachtet im Klassikerregal steht.
Also schnappte ich mir das Buch und gebe, nach der Lektüre, die Begeisterung des Ehepaares weiter.

Beppe Fenoglio: „Eine Privatsache
Aus dem Italienischen von Heinz Riedt
Mit einem Nachwort von Francesca Melandri
Wagenbuch Verlag € 20,00

Bei uns in Deutschland ist dieser Roman nicht sehr bekannt. In Italien scheint dieser (posthum erschienene) Roman wohl wegweisend zu sein. Italo Calvino nannte ihn das Buch, das eine ganze Generation von Autoren gern geschrieben hätte, und verglich es mit Ariosts ‚Orlando furioso‘. Es wurde dreimal verfilmt, zuletzt 2017 von den Brüdern Taviani. Allerdings hatte das Buch auch dort eine lange Anlaufzeit, da die Geschichte des italienischen Faschismus und der Partisanenguerilla bis dahin nur ansatzweise verarbeitet worden ist.
In einer einfachen Sprache erzählt Beppe Fenoglio wie der Partisan Milton auf die Suche nach seinem Freund und Mitkämpfer Giorgio ist, von dem er gehört hat, dass er ein Verhältnis mit seiner Freundin Fulvia hatte.
Die Suche nach dem Freund und Rivalen wird zu einer wilden Geschichten um Leben und Tod, in der der Autor sehr genau über die Gewaltbereitschaft der Partisanen schreibt.
Francesca Melandri schreibt in ihrem Nachwort, dass es gerade die Suche Miltons ist, was uns nachhaltig bewegt und dass es die Suche ist, auf das unser aller Leben basiert.

Beppe (Giuseppe) Fenoglio wurde als Sohn eines Metzgers 1922 in Alba, Provinz Cuneo, geboren. Er studierte Philologie an der Universität Turin und begann früh, aus dem Englischen zu übersetzen. 1944 schloss er sich den Partisanen an. Nach dem Krieg arbeitete er für eine Weinexportfirma, was ihm Zeit fürs Schreiben ließ. Seine Erfahrungen im Widerstand prägten Fenoglios Texte maßgeblich. Er veröffentlichte in den fünfziger Jahren mehrere Erzählungen und Romane und arbeitete als Übersetzer. 1963 starb er in Turin. Er hinterließ weitere Werke wie beispielsweise ‚Partigiano Johnny‘, die erst postum erschienen und große Verbreitung fanden. Die Bedeutung seiner Texte wurde erst nach seinem Tod erkannt. Fenoglio gilt heute als wichtigster Zeuge der italienischen Resistenza und als einer der größten Autoren der Nachkriegszeit. In Italien gehört er zur Schullektüre. Bei Wagenbach erschien eine Auswahl seiner Erzählungen unter dem Titel ‚Das Geschäft mit der Seele‘.

Montag, 2.Januar


Heute haben
Ernst Barlach * 1870
Isaac Asimov * 1920
Ilma Rakusa * 1946
Geburtstag
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Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.
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Ein passendes Buch zum Jahreswechsel frisch ausgepackt:

Herlinde Koelbl: „Metamorphosen“
Die Schönheit des Vergänglichen
Steidl Verlag € 45,00

Wie eine indische Farbexplosion liegt das Buch vor mir auf dem Tisch. Herlinde Koelbl hat hier zum ersten Mal keine Menschen fotografiert. Löchrige, feingeäderte Blätter, Früchte und verwelkte Büten(blätter) verschmelzen hier zu einer ungeahnten Phantasiewelt. Verängelichkeit, Veränderungen, Metamorphosen zeigen ihre Schönheit in Form und Farbe. Ein zweiter Blick zeigt, dass es kein Textilprodukt, kein Stein, kein von handgemachtes Kunstwerk ist, sondern ein Spiel der Natur.
So ähnlich kann es auch uns mit dem Ende des jetzigen und dem Beginn des neuen Jahres gehen. Schauen wir mit offenen Augen in die nahe und ferne Zukunft und nehmen wir die sich verändernde Schönheit unserer Umwelt wahr und natürlich auch Veränderungen an uns selbst.
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Freitag, 30.Dezember


Nina Simone
Feel Good


It’s a new dawn
It’s a new day
It’s a new life
For me
And I’m feeling good
I’m feeling good
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Heute haben
Betty Paoli * 1814
Theodor Fontane * 1819
Rudyard Kipling * 1865
Georg v.d.Vring * 1889
Paul Bowles * 1910
Douglas Coupland * 1961
Lukas Bärfuss * 1971
Geburtstag
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Unser Buchtipp:

Andrea Wulff: „Fabelhafte Rebellen“
Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich
Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn
C.Bertelsmann Verlag € 30,00

Wir leiden im Moment ja sehr unter einer Ich-bezogenen Gesellschaft. Ich ich ich, in Verbindung mit einer Selbstoptimierung, steht im Mittelpunkt. Nichtmehr das Wissen der Anderen, der Fachleute zählt, sondern das eigene Ich steht im Mittelpunkt und entscheidet. Durch soziale Medien kann das ganz schön Fahrt aufnehmen.
Aber woher kommt unser Denken und Handeln um das eigene Ich?
Und warum ist das so wichtig?
Ende der 1790er Jahre gibt es in Jena eine Gruppe von Denkern und Dichtern, die das Ich in ihr Arbeiten aufnehmen. Goethe, Schiller, Novalis, Fichte, Schelling, Hegel, die Schlegel-Brüder und natürlich Alexander von Humboldt (über den Andrea Wulff ihren Bestseller geschrieben hat) und natürlich Caroline Schlegel, zählen dazu.
Andrea Wulff schreibt aber nicht nur über diesen Zirkel, sondern erklärt auch, warum wir bis heute zwischen den Gefahren der starken Ichbezogenheit und den aufregenden Möglichkeiten des freien Willens schwanken. Denn die Entscheidung zwischen persönlicher Erfüllung und zerstörerischem Egoismus, zwischen den Rechten des Einzelnen und unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und künftigen Generationen ist heute so schwierig wie damals.

Leseprobe

Mittwoch, 28.Dezember


Heute haben
Alfred Wolfenstein * 1883
und Hildegard Knef * 1925 in Ulm
Manuel Puig * 1932
Burkhard Spinnen * 1956
Geburtstag
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„Brüllt ein Mann, ist er dynamisch. Brüllt eine Frau, ist sie hysterisch.“
HIldegard Knef
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Heute auf dem Gedichte-Kalender:

Emanuel Geibel (1815-1884)
Leichter Sinn

Und wie wär‘ es nicht zu tragen,
Dieses Leben in der Welt?
Täglich wechseln Lust und Plagen,
Was betrübt und was gefällt.
Schlägt die Zeit dir manche Wunde,
Manche Freude bringt ihr Lauf;
Aber eine sel’ge Stunde
Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf.

Wisse nur das Glück zu fassen,
Wenn es lächelnd dir sich beut!
In der Brust und auf den Gassen
Such es morgen, such es heut.
Doch bedrängt in deinem Kreise
Dich ein flüchtig Mißgeschick,
Lächle leise, hoffe weise
Auf den nächsten Augenblick.

Nur kein müßig Schmerzbehagen!
Nur kein weichlich Selbstverzeihn!
Kommen Grillen, dich zu plagen,
Wiege sie mit Liedern ein.
Froh und ernst, doch immer heiter
Leite dich die Poesie,
Und die Welle trägt dich weiter,
Und du weißt es selbst nicht, wie.
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Unser Buchtipp:


Isabel Fargo Cole: „Die Goldküste“
Eine Irrfahrt
Naturkunden bei Matthes&Seitz € 38,00

„Mein Ururopa Arva Fargo war zur Goldsuche nach Alaska abgehauen. He ran off to the Yukon. He ran off to the Klondike. Eine Geschichtsscherbe, hervorgekramt, ratlos zurückgelegt.“

Dieses Zitat von Isabel Fargo Cole steht über dieser Recherche, die sich nicht nur mit ihrem Urgroßvater befasst, sondern einen riesigen Koffer voller Geschichten zutage fördert. Es ist ihre Familie, aber auch die Geschichte der USA, des Kapitalismus, der Vagabunden und Helden. Ein Essay, ein Roman, wie wir ihn von Sebald kennen.
Ein großer Lesespaß in einem sehr schön gestalteten Buch von Judith Schalansky.
Zwar kein Gold-, aber vielleicht ein Bücherschatz.

Leseprobe

Isabel Fargo Cole, geb. 1973 in Galena, Illinois, wuchs in New York auf. Seit 1995 lebt sie in Berlin als Autorin und Übersetzerin aus dem Deutschen, u.a. von Annemarie Schwarzenbach, Wolfgang Hilbig, Franz Fühmann, Alexander Kluge und Adalbert Stifter. Zuletzt veröffentlichte sie in der Edition Nautilus die Romane Die grüne Grenze, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, und Das Gift der Biene.
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Annie Ernaux – Die Super-8 Jahre

Filmstart: 29.12.2022

  • Frankreich, 2022
  • 64′
  • FSK 0
  • Dokumentarfilm
  • OT: Les Années Super 8
  • Regie: Annie Ernaux, David Ernaux-Briot
  • Mit: Annie Ernaux

Annie Ernaux blickt auf ihr Leben & Wirken als Nobelpreisträgerin zurück

Im Winter 1972 gründet die französische Schriftstellerin Annie Ernaux mit ihrem Ehemann Philippe eine Familie, und die beiden legen sich eine Super-8-Kamera zu. In der Folge zeichnen sie über 9 Jahre ein französisches Mittelklasse-Leben auf, nicht nur Szenen einer Ehe, sondern auch Reisen an politisch außergewöhnliche Orte wie Chile, Albanien oder Russland werden dokumentiert.

ANNIE ERNAUX – DIE SUPER-8-JAHRE (1972 bis 1981) ist das feministische Dokument eines 9-jährigen Aufbruchs einer jungen Frau, die am Anfang noch von der Kamera ihres Mannes beim verschämten Schreiben ertappt wird, weil sie als junge Mutter und Lehrerin andere Pflichten hat, als ihren Weg als Schriftstellerin zu suchen. Aber am Ende, nach der Trennung von ihrem Mann, wird ihr mit ihrem Buch „Der Platz“ der internationale Durchbruch gelingen. (Quelle: Verleih)

Mephisto Kino ab Do. 29.12., 18:30

Freitag, 23.Dezember

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Das 23.Küken von Anke Raum
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Heute haben
Martin Opitz * 1597
Mathilde Wesendonck * 1828
Alfred Ehrenstein * 1886
Friedrich Wolf * 1888
Giuseppe Tomasi di Lampedusa * 1896
Norman MacLean * 1902
Donna Tartt * 1963
Geburtstag
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Heute im Harenberg Gedichtekalender

Rudolf G.Binding
Gleichung

Soll ich dann nicht mehr sein
wenn ich dir fern bin?
wirst du dann Erde sein
wenn ich ein Stern bin?

Folgst du mir nicht mehr
wenn ich entschwunden?
wenn ich entfesselt schon
bist du gebunden? –

Leben und Tod ist nur
gleiches Berauschen.
Sterne und Erde sind
nicht mehr zu tauschen.

Sterb ich dir heute nicht
sterb ich dir morgen:
Schwebend im Gleich des All
sind wir geborgen.
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Weil es halt so gut zum Lesen und zum Leben passt:

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Ulmer Klimalauf

Beurer-Klimalauf 2022/2023 – beim Wettlauf um die Erde vom 21. Dezember bis 6. Januar zählt jeder Kilometer.

Wer läuft die meisten Kilometer auf dem jeweiligen Breitengrad um die Erde? Die Läuferinnen und Läufer im Süden oder die im Norden? Leer liegt auf dem 54 Breitengrad (Länge 23.529 km), Ulm/Neu-Ulm auf dem 48 Grad (26.861 km). Damit haben die Nordlichter ein bisschen Vorsprung, aber den laufen wir im Süden weg, oder?

Also Laufschuhe an und vom 21. Dezember bis zum 6. Januar Kilometer sammeln und hochladen. Die Anmeldung startet am 01. Dezember.

Zur Anmeldung geht es hier.
Alle Infos über den Wettbewerb, die Idee, das Hochladen der Kilometer finden Sie hier.
Und für alle Schwaben unter uns: Der Lauf ist kostenlos.

Donnerstag, 22.Dezember

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Das 22.Küken von Anke Raum

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Heute haben
Ulrich Bräker * 1735
Hugo Loetscher * 1929
Renate Welsh * 1937
Margit Schreiner * 1953
Felicitas Hoppe * 1960
Geburtstag
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„Ist das nicht eigenartig, dass man weggehen muss, damit man Nähe spürt?“
Renate Welsh
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Schon an Kalender für die die Kleinen gedacht?

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Ulmer Klimalauf

Beurer-Klimalauf 2022/2023 – beim Wettlauf um die Erde vom 21. Dezember bis 6. Januar zählt jeder Kilometer.

Wer läuft die meisten Kilometer auf dem jeweiligen Breitengrad um die Erde? Die Läuferinnen und Läufer im Süden oder die im Norden? Leer liegt auf dem 54 Breitengrad (Länge 23.529 km), Ulm/Neu-Ulm auf dem 48 Grad (26.861 km). Damit haben die Nordlichter ein bisschen Vorsprung, aber den laufen wir im Süden weg, oder?

Also Laufschuhe an und vom 21. Dezember bis zum 6. Januar Kilometer sammeln und hochladen. Die Anmeldung startet am 01. Dezember.

Zur Anmeldung geht es hier.
Alle Infos über den Wettbewerb, die Idee, das Hochladen der Kilometer finden Sie hier.
Und für alle Schwaben unter uns: Der Lauf ist kostenlos.

Mittwoch, 21.Dezember

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Das 21.Küken von Anke Raum.
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Heute haben
Jean Racine * 1639
Ludwig Christoph Heinrich Hölty * 1748
Isolde Kurz * 1853
Oda Schäfer * 1900
Anthony Powell * 1905
Heinrich Böll * 1917
Felix Huby * 1938
Thomas Hürlimann * 1950
Rolf Lappert * 1958
Geburtstag
und es ist der Todestag von Kurt Tucholsky, T.Scott Fitzgerald, Leon Feuchtwanger
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„Der Regen ist hier absolut, großartig, erschreckend. Diesen Regen schlechtes Wetter zu nennen, ist so unangemessen, wie es unangemessen ist, den brennenden Sonnenschein, schönes Wetter zu nennen.“
Heinrich Böll aus: „Irisches Tagebuch“
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Emanuele Coccia: „Das Zuhause“
Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes
Aus dem Italienischen von Andreas Thomsen
Hanser Verlag 22,00

Daniel Schreiber: „Zuhause“
Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen
Hanser Verlag € 20,00

In den nächsten Tagen fahren viele Menschen an ihr altes Zuhause. Dort, wo sie aufgewachsen sind, wo die Eltern noch wohnen. Ist das dann daheim sein?
Was macht unser Zuhause aus? Welche Rolle spielt das Zuhause für das menschliche Glück. Wie kann ich eine Verbindung zu einem Zuhause aufbauen, wenn ich keine Möglichkeit der Auswahl hatte und nehmen musste, was es gab? Kann es in Großstädten ein Zuhause geben?
Philosophisch, soziologisch und sehr persönlich erzählen die beiden Autoren was für sie Zuhause bedeutet.
Wie verändern wir unsere vier Wände und wie verändern diese Räume uns? Wie haben sich Wohnräume z.B. durch Homeoffice verändert.
Zwei Bücher, die Spaß beim Lesen machen und immer wieder zum Nachdenken anregen.
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Ulmer Klimalauf

Beurer-Klimalauf 2022/2023 – beim Wettlauf um die Erde vom 21. Dezember bis 6. Januar zählt jeder Kilometer.

Wer läuft die meisten Kilometer auf dem jeweiligen Breitengrad um die Erde? Die Läuferinnen und Läufer im Süden oder die im Norden? Leer liegt auf dem 54 Breitengrad (Länge 23.529 km), Ulm/Neu-Ulm auf dem 48 Grad (26.861 km). Damit haben die Nordlichter ein bisschen Vorsprung, aber den laufen wir im Süden weg, oder?

Also Laufschuhe an und vom 21. Dezember bis zum 6. Januar Kilometer sammeln und hochladen. Die Anmeldung startet am 01. Dezember.

Zur Anmeldung geht es hier.
Alle Infos über den Wettbewerb, die Idee, das Hochladen der Kilometer finden Sie hier.
Und für alle Schwaben unter uns: Der Lauf ist kostenlos.
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Montag, 19.Dezember

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Das 19.Küken von Anke Raum.
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Winfried Hermann Bauer
Sonnwend

Leise
Schmirgelt Väterchens Schleiflied
Über das Antlitz der Kleinen
Arglos entwölkt er Spiegel
Welterweiternd
Und hofft auf ein Lichtbad
Am Morgen

Der Narr
Ahnt nicht die Macht
Wild wachsender Klarheit
Und kein Schimmer
Warnt ihn vor Blendwerk
In stockdunkler
Nacht…
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Hartmut Rosa: „Demokratie braucht Religion“
Mit einem Vorwort von Gregor Gysie
Patmos Verlag € 12,00

Hartmut Rosas Text, der auf einer Rede beim Würzburger Diözesanempfang 2022 basiert, befasst sich mit dem Zustand unserer Demokratie. Was können wir tun, damit es nicht so oft zu Pauschalvberurteilungen der Anderen kommt? Wieso stehen sich Gruppierungen und Meinungen so voller Aggression gegenüber? Woher kommt diese Aggression überhaupt?
Der Soziologe Hartmut Rosa geht auf das kirchliche Motte des Jahres, der hörenden Herzen ein, und schreibt, dass wir nicht nur eine Stimme brauchen, damit wir und äußern können und Ohren, damit wir das Gesagte der Anderen wahrnehmen, sondern auch hörende Herzen, damit es zu einer Resonanz in uns kommt. Ein Begriff, den er vor Jahren mit seinem sehr erfolgreichen Buch, geprägt hat.

Oxana Timofeeva: „Heimat. Eine Gebrauchsanweisung“
Matthes& Seitz Verlag € 16,00

Wie kann es gelingen, eine Heimat zu lieben, die geografisch in einem Staat wie Putins Russland liegt, und welchen Handlungsspielraum hat der Einzelne, wenn das Land seiner Heimat sich sukzessive in einen Tyrannenstaat wandelt und schließlich vor Krieg nicht zurückschreckt? Oxana Timofeeva erzählt, in dem 2020 im Original erschienenen Essay, von ihren drei in der Sowjetunion liegenden Heimaten: davon, wo sie geboren ist, wo die Familie herkommt, von den sehr unterschiedlichen Lebensumständen in Sibirien und Kasachstan, ersten Kindheitserinnerungen in der kasachischen Steppe und ihrer Schulzeit nahe des Polarkreises. Schließlich setzt sie sich mit unterschiedlichen Konzepten von Heimat auseinander.
Der Mitte des Bändchen sind Fotos der Autorin aus ihren Heimaten und im letzten Teil ein sehr interessantes Interview zwischen der Übersetzerin und ihr über den Krieg in der Ukraine.

Hier noch eine kleine Auswahl weiterer Sachbücher des Jahres 2022: