Heute haben Max Brod * 1884 Dashiel Hammett * 1894 Louis-Ferdinand Celine * 1894 John Cheever * 1912 Andrei Bitow * 19367 Said * 1947 Geburtstag ______________________________________
„Lernen kann man immer nur von dem, der seine Sache liebt, nicht von dem, der sie ablehnt.“ Max Brod ______________________________________
Unser Buchtipp:
Charles Ferdinand Ramuz: „Sturz in die Sonne“ Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Steven Wyss Limmat Verlag € 26,00
Ende Juli 1921 wird in Genf ein Temperaturrekord von 38.3 Grad verzeichnet. Was damals ein Jahrhundertereignis ist, sind wir inzwischen gewöhnt. Zu jener Zeit aber ist eine derartige Hitze aussergewöhnlich. Den waadtländischen Autor Charles Ferdinand Ramuz hat der Sommer 1921 zu einem Gedankenexperiment inspiriert: Was, wenn diese Hitze nie mehr weggeht? Was, wenn es immer heisser und heisser wird? Und: Wie reagieren Menschen im Angesicht einer Katastrophe? Ausgangspunkt des Romans ist ein Gravitationsunfall im Universum. Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Erde dabei ist, in die Sonne zu stürzen. Die Erde wird verglühen, alles Leben enden. Es bleiben nur noch wenige Wochen.Diese Nachricht geht um die Welt. Was die Menschen nun tun? Zunächst ignorieren sie ihr Schicksal. Als sie merken, dass es tatsächlich immer wärmer wird, reden sie sich die Sache schön: Sie preisen das tolle Wetter, den blauen Himmel, hoffen auf guten Wein. Doch schon bald wird sich nichts mehr schönreden lassen. Die soziale Ordnung gerät aus den Fugen. Bei Erscheinen des Romanes im Jahr 1922 wurde er von der Kritik nicht beachtet, oder verrissen. Vielleicht lag es am ungewohnten Thema, oder den unterschiedlichen Sprachvarianten, die Ramuz in seinem Buch benutzt. Auch gibt es keine stringente Handlung. Der Autor springt von Handlungsort zu Handlungsort und beschreibt aus unterschiedlicher Sicht, wie sich die Freude über den blauen Himmel in Gewalt verändert. Aus heutiger Sicht, 100 Jahre später, ist dieser Text aktueller denn je. Aus einem Gedankenspiel, vor einem ganz anderen Hintergrund, wurde und wird Realität durch die heranrollende Klimakatastrophe.
Heute haben Gérard de Nerval * 1808 Arthur Conan Doyle * 1859 Johannes R.Becher * 1891 Robert Neumann * 1987 Geburtstag ___________________________________
Ob etwas tauglich ist, wissen erst die Enkel Robert Neumann ___________________________________
Was für ein tolles Buch:
„Die Wunderkammer des Lesens„ Herausgegeben von Thomas Böhm Gebunden, zweifarbig, mit Kopffarbschnitt, Lesebändchen, Prägung und zahlreichen Abbildungen Verlag das kulturelle Gedächtnis € 28,00
Manchmal denke ich, der Himmel besteht aus ununterbrochenem, niemals ermüdendem Lesen. Virginia Woolf
Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, Sich und die Welt vergißt und in dem Buche nur lebt. Friedrich Schiller
Ist Lesen eine Kunst? Eine Leidenschaft? Eine „edle Beschäftigung“? (Thoreau) „Ein großes Wunder“? (Marie von Ebner Eschenbach) Ein lebenslanges (Selbst)Studium? Ein Gespräch über alle Grenzen von Raum und Zeit hinweg? Ein „Emporwachsen der Seele“? (Voltaire) Dieses Buch ist eine Meisterleistung des Herausgebers Thomas Böhm. So eine große Bandbreite rund um die Themen Buch und Lesen muss man erst mal hinbekommen.
Kapitelüberschriften sind u.a. Die Wahl der Lektüre & Liebesbeweise an das Lesen Ein Opfer der Lesesucht berichtet Die Bibliothek an Bord der ISS Bücher, die noch niemand lesen konnte Über Signaturen und Widmungen Anleitung zum Lesen mit Kindern Aufschrifte auf Literatur-T-Shirts Deutschsprachige Literaturblogs Lektüre deutscher Fronstsoldaten im Jahr 1943 Virginia Woolf über das Lesen und Biografien und Briefen Weltbibliothek – die 100 besten Werke der Literaturgeschichte und und und. Immer noch nicht genug? Bitte: Wie man über ein Buch spricht, das man nicht gelesen hat Eine Geschichte über die Sinnlosigkeit des Lesens
Das ist wirklich nur eine Auswahl aus dem reichhaltigen Sammelsurium an Themen. Dazu kommt, dass dieses Kompendium unglaublich schon gestaltet ist und einem die Druckfarbe in die Nase steigt. Tipp für ein weiteres Thema: Allergien beim Bücherlesen.
Thomas Böhm (geb. 1968) ist Publizist und Organisator von Literaturveranstaltungen, gestaltete u.a. die Gastlandauftritte von Island, Schweiz, Norwegen bei den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. Seine Wunderkammer der deutschen Sprache (2019 mit Carsten Pfeiffer) und seine Wunderkammer des Reisens in Deutschland (2021) waren Spiegel-Bestseller und wurden mehrfach ausgezeichnet. Wöchentlich moderiert er das Buchmagazin Die Literaturagenten auf radioeins (rbb).
Heute haben Henri Barbusse * 1873 Lenka Reinerova * 1916 Lars Gustafsson * 1936 Peter Hoeg * 1957 und Udo Lindenberg * 1946 Geburtstag _______________________________
Arthur Schopenhauer Gebet eines Skeptikers
Gott, – wenn du bist, – errette aus dem Grabe Meine Seele, – wenn ich eine habe _______________________________
Carolina Schutti war kurz vor der Leipziger Buchmesse mit dem Droschl Verlag, der Verlegerin Annette Knoch und ihrem Schriftstellerkollegen Bodo Hell bei uns in der Buchhandlung und hat aus ihrem neuen Roman „Meerebrise“ vorgelesen. Mich hat der Roman bei der Lektüre im Vorfeld und an diesem Abend sehr fasziniert, so dass ich mireinen älteren Text von Carolina Schutti bestellt und die knapp 60 Seiten atemlos verschlungen habe. Wieder steht ein Kind im Mittelpunkt. Jakob. Still und leise. Ein zarter Junge, der sich an den lauten, harten Alltag noch nicht gewöhnt hat. Vater und Mutter wünschen sich einen Sohn, der spricht und zupackt. Jakob ist das Gegenteil, so dass ihn der Schulleiter bei der Einschulung zurückstellt. Nur der Briefträger ist ihm wohlgesonnen. Jakobs Rückzugsorte sind Traumwelten und Carolina Schutti geht mit ihrer Sprache, mit ihren Formulierungen auf Jakobs Welt ein und macht sie für uns sichtbar. Diese Novelle ist in seiner Ruhe, in seiner Stille so präsent in unserer überlauten, hyperschnellen Welt, dass wir uns dieses Buch mindestens einmal im Jahr zum Lesen vornehmen sollten.
Heute haben Alphonse Daudet * 1840 Daphne du Maurier * 1907 Gregor von Rezzori * 1914 Adolf Muschg * 1934 Bruce Chatwin * 1940 Arminstead Maupin * 1944 Christopher Reid * 1949 Geburtstag. _________________________________________
„Proust, more perspicaciously than any other writer, reminds us that the ‚walks‘ of childhood form the raw material of our intelligence.“ Bruce Chatwin aus „Songlines“ _________________________________________
Also falls die Bahn mal wieder fährt und Sie entspannt mit der richtigen Wagenreihung und ohne Lokschaden in Berlin ankommen, dann nehmen Sie sich vielleicht dieses Taschenbuch mit und entdecken damit viel Unbekanntes in der großen Stadt. Mehr als 50 Inseln und fast 60 km² Wasserfläche besitzt Berlin, (grüne) Strände finden sich in allen Himmelsrichtungen und fast jedem Bezirk. Die Insel der Jugend, der Sandstrand von Valentinswerder, Inseln im Seddinsee und natürlich die Pfaueninsel. Die Autor:innen dieses Buches stellen auch die unzugänglichen Inseln vor, denn die vielen unter Naturschutz stehenden Bereiche sind trotz Zutrittsverbot alles andere als unbewohnt: Wildschweine rotten sich zum Insel-Hopping zusammen, Vogelchöre veranstalten Gesangswettbewerbe, und Fledermäuse besetzen in Berliner Manier leerstehende Gemäuer.
Montag, 15.Mai, 19 Uhr Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden Hotel Kleber Post, Die Gruppe 47 in Saulgau Texte & Resonanzen Mit der Herausgeberin Katrin Seglitz Bei uns in der Buchhandlung __________________________________________
Danke an alle Mitradelnde im Jastram-Team. Super viele Kilometer sind da schon zusammengekommen. Ich hänge mächtig hinterher, da ich zwei Wochen ohne Rad im Urlaub war. Aber: Ich strample ab jetzt hinterher. Und für alle anderen: Sie können immer noch mitmachen.
Heute haben Werner Bräuning * 1934 und Eva Demski * 1944 Geburtstag und Helene Weigel, Katherine Hepburn, Joseph Beuys ________________________________________
Theodor Körner
Ich denke dein im Morgenlicht des Maien, Im Sonnenglanz; Ich denke dein, wenn mich die Sterne freuen Am Himmelskranz.
Ich sorg‘ um dich, wenn in des Berges Wettern Der Donner lauscht; Du schwebst mir vor, wenn in den dunkeln Blättern Der Zephir rauscht.
Ich höre dich, wenn bei des Abends Gluten Die Lerche schwirrt; Ich denke dein, wenn durch des Deiches Fluten Der Nachen irrt.
Wir sind vereint, uns raubt der Tod vergebens Der Liebe Lust; O, laß mich ruhn, du Sonne meines Lebens, An deiner Brust! ___________________________________
Unser Buchtipp:
Karina Sainz Borgo: „Das dritte Land„ Aus dem Sapnischen von Angelica Ammar S.Fischer Verlag € 24,00
Angustias Romero flieht mit ihrem Mann und ihren beiden sieben Monate alten Zwillinge aus einem ungenannten Land über die Berge, um der Pest zu entkommen. Die Autorin stammt aus Venezuela und es liegt nahe, dass es sich um dieses Land handelt und die Seuche als Metapher für Willkür, Armut und Aussichtlosigkeit steht. Auf diesem 800 km langem Weg ins rettende Nachbarland sind sie, wie so viele andere, auf sich gestellt und Hitze, Staub, Gewalt, Hunger und Durst überleben viele der Geflüchteten nicht. So auch ihre beiden Kinder. An der Grenze unterhält Visitación Salazar einen illegalen Friedhof (Das dritte Land), in dem sie als Totengräberin diesen Gestorbenen einen Ort der Würde gibt. Hier endlich findet Angustias für die toten Zwillinge einen Ort. Sie beschließt, bei ihnen zu bleiben und die Totengräberin in ihrem Kampf zu unterstützen. Die Autorin schont uns beim Lesen nicht, schreibt über die Hoffnungsloskeit vieler Menschen, die nichts ausser ihr eigenes Leben haben und das wird ihnen oft genug von den wechselnden Machthabern, Todesbrigaden und marodirenden Banden zerstört, oder genommen. Hoffnung auf ein freies Leben, Kraft für Veränderungen kommen einzig und allein von Frauen, deren Lebenswille ein Zeichen für mehr Menschlichkeit ist. Ein Roman ohne Raum und Zeit, aber von einer krachenden Aktualität rund um den Globus.
Eine Buchpräsentation in Kooperation mit dem HfG-Archiv Ulm bei uns in der Buchhandlung. Montag, 15.Mai, 19 Uhr
Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden Hotel Kleber Post, Die Gruppe 47 in Saulgau Texte & Resonanzen Herausgeberin: Katrin Seglitz osbert+spenza Verlag € 24,00
Heute haben Gerhart Hauptmann * 1858 Rose Ausländer * 1901 Camilo José Cela * 1916 Ruben Fonseca * 1925 Henning Boetius * 1939 Geburtstag ___________________________________
Max Herrmann-Neiße (1886 – 1941) Die Eisheiligen
Die Eisheiligen stehen mit steif gefrorenen Bärten, aus denen der kalte Wind Schneekörner kämmt, früh plötzlich in den blühenden Frühlingsgärten, Nachzügler, Troß vom Winter, einsam, fremd.
Eine kurze Weile nur sind sie hilflos, betroffen, dann stürzt die Meute auf den Blumenpfad. Sie können nicht, sich lang zu halten, hoffen; so wüsten sie in sinnlos böser Tat.
Von den Kastanien reißen sie die Kerzen und trampeln tot der Beete bunten Kranz, dem zarten, unschuldsvollen Knospenglück bereiten sie hohnlachend Schmerzen, zerstampfen junges Grün in geisterhaft verbissenem Kriegestanz.
Plötzlich mitten in all dem Toben und Rasen ist ihre Kraft vertan, und die ersten warmen Winde blasen aus der Welt den kurzen Wahn. ______________________________________
Ein sommerlicher kleiner Roman inmitten des Dauerregens.
Vita Sackville-West: „Das Erbe„ Aus dem Englischen von Irmela Erckenbrecht Schöffling Verlag € 18,00
Vita Sackville-West, bekannt durch ihre Romane und Gartenbücher und natürlich durch ihren selbstangelegten Garten Sissinghurst, hat in jungen Jahren, Anfang der 20er Jahre diesen schmalen Text geschrieben, aber er zwanzig Jahre später wiederentdeckt und veröffentlicht. Wir können diese 100 Seiten jetzt als Neuerscheinung im Schöffling Verlag genießen. Während es vor der Türe regnet und die Eisheiligen ihrem Namen alle Ehre machen, wird es in diesem Buch immer sommerlicher und es ist die Sprache von Gartenpartys im Park des zu verkaufenden Anwesens. Der alleinstehende Mr Chase wird plötzlich Erbe dieser vielen Ländereien und des alten Herrenhauses im elisabethanischen Stils ohne Strom, Wasser und Heizung. Sein Geld verdient er als Versicherungsangestelter in Wolverhampton und weiss zu Beginn nichts mit dieser neuen Tatsache anzufangen. Aber irgendwie erliegt er dem Charme des alten Gemäuers und den Menschen drum herum. Der Makler hat jedoch schon eine große Auktion im Haus organisiert und es wird heftig für die Ländereien geboten, als Chase sich plötzlich unter den Bietenden befindet. Ein liebenswerter, amüsanter, spannender Roman, bei dem zu erkennen ist, wie sehr die Autorin diese Häuser und Parks geliebt hat und gleichzeitig ein leicht ironischer Blick auf die Veränderungen der Zeiten. Vorbei sind die die herrschaftlichen Anwesen und im Anmarsch die Neureichen aus Londen, die auf ganz anderen Wegen zu viel Geld gekommen sind und nicht mehr von adliger Geburt sind. ________________________________________
Eine Buchpräsentation in Kooperation mit dem HfG-Archiv Ulm bei uns in der Buchhandlung. Montag, 15.Mai, 19 Uhr
Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden Hotel Kleber Post, Die Gruppe 47 in Saulgau Texte & Resonanzen Herausgeberin: Katrin Seglitz osbert+spenza Verlag € 24,00
Die Geschichte der Ulmer Hochschule für Gestaltung und der Gruppe 47 ist anfangs eng, später locker miteinander verzahnt: Als die Schriftsteller im November 1947 in Herrlingen bei Ulm tagten, lud der damalige Ulmer Oberbürgermeister Robert Scholl die Autoren zu einem Empfang im Rathaus ein. Bei dieser Gelegenheit dürften sich der Gründer der Gruppe 47, Hans Werner Richter, und die HfG-Mitbegründerin Inge Scholl zum ersten Mal begegnet sein. Gemeinsam diskutierten sie in den kommenden Monaten die Idee zu einer neuen, ganz besonderen Hochschule, die in Ulm entstehen und deren Gründungsrektor Hans Werner Richter sein sollte. Zu dieser Zusammenarbeit kam es nicht, doch blieb die Verbindung zwischen der HfG und der Gruppe 47 auch in den folgenden Jahren bestehen.
In dem Buch „Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden“ stellt die Herausgeberin Katrin Seglitz Texte von Mitgliedern der Gruppe 47 vor und lässt heutige SchriftstellerInnen darauf antworten: Nora Gomringer auf Günter Grass, Zsuzsanna Gahse auf Helmut Heißenbüttel, Thommie Bayer auf Otl Aicher und andere mehr. Die Lektüre ermöglicht die Wiederentdeckung von Texten der Gruppe 47, aber auch Einsichten in die unterschiedliche Art und Weise, zu ihnen in Resonanz zu gehen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von HfG-Archiv Ulm und der Kulturbuchhandlung Jastram.
Heute haben Konstantinos Kavafis * 1863, Egon Erwin Kisch * 1885 Walter Mehring * 1896 Walter Kempowski * 1929 Lilian Faschinger * 1950 Geburtstag _____________________________________
„Mode ist das, was morgen von gestern sein wird.“ Walter Mehring _____________________________________
60 Jahre TEXT + KRITIK
Sonderband: „Außer der Reihe„ Literatur zur Zeit edition text + kritik € 28,00
Begründet von Heinz Ludwig Arnold Herausgegeben von Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke
2023 wird die Zeitschrift TEXT+KRITIK 60 Jahre alt. Im Frühjahr 1963 erschien das erste Heft zu Günter Grass – aus der Taufe gehoben von dem damals 22-jährigen Heinz Ludwig Arnold, der die Reihe Zeit seines Lebens herausgab. Seit 2011 wird TEXT+KRITIK von einem seit vielen Jahren eingespielten Redaktionsgremium und wechselnden Herausgeberinnen und Herausgebern in bewährter und erfolgreicher Weise weitergeführt. Die Beiträge beschäftigen sich, in unterschiedlichen Formen und auf verschiedene Weise mit der Zeit – zurückblickend, die Gegenwart betreffend oder Ausblicke wagend.
In diesem Sonderheft mit Beiträgen von u.a. Ulrike Draesner, Kurt Drawert, Durs Grünbein, Alban Nikolai Herbst, Ulrich Holbein, Felicitas Hoppe, Thomas Hürlimann, Navid Kermani, Michael Kleeberg, Peter Kurzeck, Angela Krauß, Thomas Meinecke, Sevgi Emine Ödzdamar, Ulrich Peltzer, Christoph Ransmayr, Sven Regener, Ingo Schulze, Jan Wagner. ______________________________________
Die gestrige Veranstaltung mit Milena Michiko Flasar war ein Erlebnis. Die vielen Menschen in der Buchhandlung waren begeistert vom Vortrag der Autorin und was sie alles über ihr Buch preisgab. Es war wirklich ein sehr vergnüglicher Abend. Vielen Dank an alle und natürlich an die Autorin, die heute zur Leipziger Buchmesse weiterreist.
Wir haben noch ein paar signierte Exemplare von „Oben Erde, unten Himmel“ im Laden. ____________________________________
Heute haben Marry Wollstonecraft * 1759 Cesare Pascarella * 1858 Arnold Höllriegel * 1883 Marta Karlweis * 1889 Cecil Day Lewis * 1904 Zhang Jie * 1937 Aminata Sow Fall * 1941 Geburtstag _____________________________________
Heinrich Heine
Ich hab’ mir lang den Kopf zerbrochen, Mit Denken und Sinnen, Tag und Nacht, Doch deine liebenswürdigen Augen, Sie haben mich zum Entschluß gebracht.
Jetzt bleib’ ich, wo deine Augen leuchten, In ihrer süßen, klugen Pracht — Daß ich noch einmal würde lieben, Ich hätt’ es nimmermehr gedacht. ______________________________________
Tilda lernt für ihr Mathematik-Studium, sitzt wegen des Geldes an der Supermarktkasse (sie versucht die KundInnen anhand der Produkte auf dem Förderband zu erkennen), kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida (die mit ihr nur bei Regen ins Schwimmbad geht), macht den Haushalt und schaut immer wieder nach ihrer alkoholkranken Mutter. Ihre Schulfreundinnen sind alle weggezogen, studieren und sitzen in den großen Städten. Nur Tilda kommt nicht aus ihrem getakteten Alltag heraus. Dies alles klingt düster und negativ. Weit gefehlt. Das Debüt der 1995 geborenen Autorin hat es in sich. Es macht, trotz der Härte, unglaublichen Spaß, ist voller Wortwitz, temporeich erzählt und wird nicht umsonst mit „tschick“ verglichen. 22 Bahnen schwimmt sie im Becken. Nicht mehr und nicht weniger. Als Viktor es ihr gleichtut, kommt einiges in Bewegung. 2 x 22 Bahnen und 2 Biografie, die aufeinandertreffen. Auch sonst ergeben sich Neuigkeiten, da ihr einePromotionsstelle angeboten wird. Caroline Wahl rührt nicht im Sentimentalbrei, sondern gibt ihrem Text nochmal so richtig Tempo. Ein unerwarteter Liebling in diesem Frühjahr, der mich sehr berührt hat. __________________________________
Unsere Veranstaltung am Freitag, den 27.4., mit Milena Michiko Flašar ist jetzt schon gut besucht. Bringen Sie ein Sitzkissen mit, damit die Plätze auf dem Teppichboden nicht so hart sind. Wir freuen uns auf die Autorin und ihren neuen Roman „Oben Erde, unten Himmel„.
Heute haben Henry Fielding * 1707 Madame de Stael * 1766 Ludwig Renn * 1889 Guillermo Cabrera Infante * 1929 Louise Glück * 1943 Peter Weber * 1968 Geburtstag __________________________________________
„Kein Frühling weiß so traut und wohl zu klingen, Als wenn zum Herzen Freundesworte dringen; So tönt kein Lied in kummervollen Stunden, Wie wenn der Freund das rechte Wort gefunden.“ Nikolaus Lenau (1802-1850) ___________________________________________
Was für ein besonderes Buch. Sigrid Nunez tröstet uns mit Tod, Krebs und den traurigsten Geschichten. Liebe, Verlust, Freundschaft, Empathie, Politik und Klimakrise – und viel Weisheit. Das klingt nach sehr viel in einem schmalen Roman. Stimmt. Aber Sigrid Nunez portioniert wohldosiert, mäandert durch die Weltliteratur, durch Filme, kramt Zufallsfunde heraus und lässt zwischen den Zeilen eine anmutige Wärme aufblitzen. Wie schon in ihrem Vorgängerbuch geht es um den Tod eines Freundes/einer Freundin und die gemeinsame Zeit, die die beiden Personen miteinander verbringen. Diesmal ist statt einer Dogge eine Katze mit an Bord, die selbst auch zu Wort kommt. Immer wieder überrascht uns Sigrid Nunez mit einem Netz an Verbindungen, das sie längst gesponnen hat und uns aber nur nach und nach zu erkennen gibt. Lesen!
Heute haben Charlotte Bronte * 1816 Peter Schneider * 1940 Hervé Le Tellier * 1957 Geburtstag ______________________________________
Gotthold Ephraim Lessing Das schlimmste Tier
Wie heißt das schlimmste Tier mit Namen? So fragt‘ ein König einen weisen Mann. Der Weise sprach: von wilden heißts Tyrann, Und Schmeichler von den zahmen. _______________________________________
Was für ein schöner, interessanter Abend mit dem Droschl Verlag, der Verlegerin Annette Knoch und Carolina Schutti und Bodo Hell. Nach einem kleinen Überblick über den Verlag, seine Entstehung, seine Bücher und das Büchermachen in Österreich, warfen sich die beiden Autoren beim abwechselnden Vorlesen die Bälle zu. Obwohl der wunderbare Roman „Meeresbrise“ und der Essayband „Begabte Bäume“ im ersten Moment nichts miteinander zu tun haben, gab es doch einige Scharniere, wie es Carolina Schutti nannte und so funktionierten der Roman mit den beiden Mädchen sehr gut im Zusammenspiel mit dem Alphabet der Bäume und seinen vielen Geschichten dahinter.
Bodo Hell: „Ritus und Rita“ und „Auffahrt“ Essay 69 und 71 Droschl Verlag je € 18,00
Als Zugabe las Bodo Hell die paar wenigen Seiten über die Hl. Cäcilie, oder Santa Cecilia, der eine Kirche in Rom, Trastevere gewidmet ist. In seinen beiden Essay-Bändchen zündet Bodo Hell gleich mehrere Feuerwerke ab. Er schreibt über christliche Märtyrer und Heilige, deren Legenden, Fakten und Fiktionen über sie. Und das in seiner eigenen witzigen, mäanderden Art, in dem Abseitiges und Wissenswertes durch seine Ver-Dichtungsmaschine neu gestaltet werden. Ein wirkliches Sprach- und Sprechereignis. ___________________________________________
Gestern auf tagesschau.de Klimabericht für Europa Beispiellose Hitze und Dürre
Hohe Temperaturen, Trockenheit, Gletscherschwund: 2022 war das Jahr der Rekorde in Europa. Das geht aus dem Bericht des Klimabeobachtungsdienstes Copernicus hervor. So erlebte der Kontinent den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Durchschnittstemperaturen in Europa haben im vergangenen Jahr neue Höchstwerte erreicht. Das geht aus dem Jahresbericht des europäischen Klimabeobachtungsdienstes Copernicus hervor, der in Bonn veröffentlicht wurde. Demnach erlebte der Kontinent den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und das zweitwärmste Jahr insgesamt. Auch bei der Sonneneinstrahlung, dem Gletscherschwund in den Alpen und der Zahl der Tage mit extremer Hitze in südeuropäischen Ländern wurden Rekorde registriert. Zugleich setzten Waldbrände so viel CO2 frei wie seit 15 Jahren nicht. …