Detlef Surreys Atelier zieht um,
Neues Jahr, neue Räume …
Alles Gute in 2018!
wünscht allen Bücherstube Jastram Freunden,
Detlef Surrey
http://detlefsurrey.blogspot.de/2017/12/2018-happy-new-year.html
Kulturbuchhandlung Jastram in Ulm
Unser virtuelles Schaufenster
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Detlef Surrey
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Heute haben
William Gaddis * 1922
Jo Pestum * 1936
Brigitte Kronauer * 1940
Geburtstag
und es ist der Todestag von Rilke.
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Wilhelm Müller
Frühlingstraum
Ich träumte von bunten Blumen,
So wie sie wohl blühen im Mai,
Ich träumte von grünen Wiesen,
Von lustigem Vogelgeschrei.
Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Auge wach;
Da war es kalt und finster,
Es schrien die Raben vom Dach.
Doch an den Fensterscheiben
Wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer,
Der Blumen im Winter sah?
Ich träumte von Lieb um Liebe,
Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen,
Von Wonn und Seligkeit.
Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Herze wach;
Nun sitz ich hier alleine
Und denke dem Traume nach.
Die Augen schließ ich wieder,
Noch schlägt das Herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Wann halt ich dich, Liebchen, im Arm?
Aus der Sammlung: Die Winterreise
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Jetzt sollten Sie diesen Roman lesen. In den Tagen und Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr.
André Aciman: „Acht helle Nächte„
Aus dem Englischen von Renate Orth-Guttmann
dtv € 11,90
André Aciman, geboren 1951 in Alexandria, studierte Komparatistik in Harvard. Er ist Romancier, Essayist und Dozent für Vergleichende Literaturwissenschaft, zudem schreibt er für verschiedene New Yorker Zeitungen. Aciman gehört zu den führenden Proust-Experten. Auf Deutsch liegen seine autobiografischen Bücher „Damals in Alexandria“ und „Hauptstädte der Erinnerung“ sowie der Roman „Ruf mich bei deinem Namen“ vor. Aciman lebt mit seiner Familie in New York.
Mit seinem Buch über Alexandria ist er hier bekannt geworden und die Zeitungen haben sich fast überschlagen. „Ruf mich bei deinem Namen“ gibt es auch als Taschenbuch bei dtv. Und nun liegt dieser Manhattan-Winter-Weihnachts-Liebesroman bei uns auf dem Neuerscheinungstisch. Gut, ich gebe es zu, mich hat das Titelbild gepackt. Wie Sie oben gelesen haben, ist Aciman ein Proust-Verehrer und Experte; das zeigt sich auch hier. Sie brauchen schon etwas Geduld zu Beginns des Romanes. Es sind acht Nächte, die er hier beschreibt. Und das sehr detailverliebt. Gerade das erste Kapitel verleitet vielleicht, das Buch aus der Hand zu legen. Er landet durch eine Einladung auf einer Weihnachtsparty in der Upper East Side. Dort tritt eine junge Frau auf ihn zu, streckt im die Hand entgegen und sagt: „Ich bin Clara“. Dieses „Ich bin Clara“ zieht sich nun über Seiten hinweg durch das ganze erste Kapitel. Dieses „Ich bin Clara“ wird zum Leitmotiv für den ganzen Roman. Er könnte auch so heissen. Aciman beschreibt dieses Szenerie sehr genau, fast meint man in einem Kinofilm zu sehen. Einzelne Handbewegungen füllen Zeilen und werden von verschiedenen Seiten betrachtet. Allein, wie die beiden auf dem Balkon stehen und auf den verschneiten Riverside Drive hinterschauen, wie sie raucht und ihre Bloody Mary in den Schnee des Geländers drückt füllt Seiten. Die beiden reden und reden und reden und er ist ab dem ersten Moment von ihr fasziniert. Nein, eigentlich ist er total verknallt in sie. Er kennt sie nicht, weiß nichts von ihr, wird an diesem Abend (wie auch an den darauf folgenden acht Nächten) immer wieder vor den Kopf gestoßen. Und doch kann er nicht von ihr lassen. Eigentlich ein Woody Allen Film. Diese Dialoge, das dauernde Hinundher und das zaudernde Verhalten von ihm, wären doch der ideale Stoff für den Regisseur aus Manhattan. Die beiden gehen abends ins Kino, da gerade eine Eric Rohmer-Festival stattfindet. Sehr passend, da in diesen Filmen auch nicht mehr passiert, als dass die Verliebten miteinander reden und nie richtig zu Potte kommen. Danach gehen sie in „ihre“ Bar, und reden und reden. Sie ist sehr direkt, sagt, was sie denkt. Macht immer wieder Dinge, die ihn aus dem Konzept bringen. Er hingegen, wartet, sitzt im Park unter ihrer Wohnung und träumt sich in eine Beziehung mit ihr. Sie machen Ausflüge mit dem Auto, sie besuchen sich gegenseitig in ihren Wohnungen; ein spontaner Kuss von ihm, bringt sie jedoch dazu, ihn brüskt wegzuschieben. Er sitzt daheim, traut sich nicht, die Wohnung zu verlassen, da er auf einen Anruf von ihr erwartet, der nicht kommt. Er lässt sein Handy aus, weil er nicht sehen will, dass keine SMSe von ihr ankommen. Es stellt sich jedoch heraus, dass sie mehrfach versucht hat, ihn anzurufen.
Sie merken schon: Alles nicht so einfach. Wenn Sie durch das erste Kapitel durch sind und sich an den angenehm fließenden Stil gewohnt haben. Wenn Sie sich darauf einstellen, dass nicht allzuviel passiert, wenn Sie es genießen können, den Dialogen zu lauschen, wenn sich gerne verwundern lassen, wie die beiden sich verhalten, dann sind Sie hier richtig aufgehoben. Es ist tiefster Winter, es sind 500 Seiten … genau das Richtige für diese kalten dunklen Abende, die hier zu acht hellen Nächten werden. Es ist fast schon eine Proust’sche Suche nach der dahinrasenden Zeit, die hier fast still zustehen scheint. Und einfach einfach ein gelungenes Buch zum Thema: Liebe.
Heute hat
Alfred Wolfenstein
Geburtstag
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Alfred Wolfenstein
Städter
Dicht wie Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, daß die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte stehn.
Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden
Leute, wo die Blicke eng ausladen
Und Begierde ineinander ragt.
Unsre Wände sind so dünn wie Haut,
Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.
Flüstern dringt hinüber wie Gegröhle:
Und wie stumm in abgeschlossner Höhle
Unberührt und ungeschaut
Steht doch jeder fern und fühlt: alleine.
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Cecilia Bartoli & Sol Gabetta: „Dolce Duello„
DECCA 2017 CD 19,99
Caldara: „Fortuna e speranza“ aus Nitocri; „Tanto, e con sì gran piena“ aus Gianguir
Albinoni: „Aure, andate e baciate“ aus ll Nascimento dell’Aurora
Gabrielli: „Aure voi, de’ miei sospiri“ aus San Sigismondo, Re di Borgogna
Vivaldi: „Di verde ulivo“ aus Tito Manlio
Händel: „What passion cannot Music raise and quell?“ aus Ode for St Cecilia’s Day; „Son qual stanco pellegrino“ aus Arianna in Creta
Porpora: „Giusto Amor, tu che m ’accendi“ aus Gli orti esperidi
Boccherini: Cellokonzert Nr. 10 D-Dur G. 483
https://www.youtube.com/watch?v=Co2ZnacwfE4
Von einem Duell kann hier nun wirklich nicht die Rede sein. Da hat die Werbemaschinerie in die Vollen gelangt. Auch die Aufmachung der CD erinnert eher an den ersten Italien-Badeurlaub, als eine eine hochkarätige Barockmusik-Einspielung. Denn, dass beide Frauen in ihrem Fach Weltklasse sind, dürfte wohl klar sein. Der warme sonore Klang von Sol Gabettas Cello passt ausgezeichnet zum warmen Ton den Cecilia Bartolis Stimme. Beide haben in der Musikkiste gekramt und dabei drei Musikstücke als Weltersteinspielung aufgenommen.
Unterstützt werden die beiden Solistinnen auf »Dolce Duello« von ihrem Cappella Gabetta Kammerensemble unter der musikalischen Leitung von Violinist Andrés Gabetta.
Mir macht diese Musik Spaß und ich kann sie auch mehrfach hintereinander anhören. Sie fließt, sie ist rund, angenehm und zeigt das große Können der beiden Künstlerinnen, ohne, dass sie sich in einem Wettstreit in die Höhe schaukeln.
Heute haben
Carl Zuckmayer * 1896
Sebastian Haffner * 1907
Markus Werner * 1944
Geburtstag.
Und auch Michel Piccoli, Marlene Dietrich und Johannes Kepler.
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Carl Zuckmayer
Rinderlegende
Die Rinder sind vom Schöpfer ausersehen
Zu Trägern der Versöhnung durch die Welt.
Sie geben Milch und lassen gern geschehen,
Daß man sie nimmt und ganz für sich behält.
Ihr Blick ist tief und braun wie große Teiche
Im Sumpf, durch den sie stapfen voller Müh‘.
Nicht viele Tiere sind dem Himmelreiche
So nah wie Ochsen, Kälber oder Küh‘.
Und als das Kind geboren ward im Stalle,
War Ochs und Kuh dabei, damit es warm
Für Kind und Mutter sei, und wiegten alle
Die Häupter, wie sie’s wiegte auf dem Arm.
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Uwe schickte mir aus Istanbul Fotos von Buchhandlungen:
Vanesse Güntzel öffnet das 20.Türchen
Ob Fantasy – Thriller – Spannung oder Herzschmerz
Winnie (10 Jahre) und Miss Drachenzahn (über 3000 Jahre alt) sind Claudia Wiltschek und Susanne Link einfach direkt ans Herz gewachsen.