Heute haben Simon Dach * 1605 August Stramm * 1874 Dag Hammarskjöld * 1905 Chester Himes * 1909 Mikis Theodorakis * 1925 Harry Mulisch * 1927 Sten Nadolny * 1942 Ulrich Tukur * 1957 Geburtstag ________________________________
August Stramm Traum
Durch die Büsche winden Sterne Augen tauchen blaken sinken Flüstern plätschert Blüten gehren Düfte spritzen Schauer stürzen Winde schnellen prellen schwellen Tücher reißen Fallen schrickt in tiefe Nacht. ________________________________
Astrid Schulte: „Meine Schnitzwerkstatt„ Mit 30 Schritt-für-Schrittanleitungen sicher schnitzen lernen. Mit Kinder-Schnitzmesser und Kosmos-Plus APP Kosmos Verlag € 24,00
Schnitzen für Kinder? Mit einem richtigen Messer? Kann das gut gehen? Der Ulmer Uli Wittmann hat es mehrfach im Stadthaus Ulm gezeigt. Die Schnitzfachfrau Astrid Schulte zeigt in diesem vielbebilderten Sachbuch, wie das funktioniert mit dem Messer. Wie das Messer zu halten ist und vieles mehr. Regeln und Techniken werden anschaulich erklärt. Aber nicht nur das. Es geht nämlich raus in die Natur. Welches Holz kann ich benutzen? Zu welchem Baum gehört es? Dann geht eslos und wir schnitzen Rennautos, Schmuck, Tiere oder einen Katamaran und natürlich Pfeil und Bogen. Mit den Videos für Kinder auf der Kosmos-Plus-App gibt es noch mehr zu entdecken. Dabei ein Opinel-Kinderschnitzmesser mit Feststellring und abgeundeter Klinge. Los geht’s. ____________________________________
Nicht vergessen. Dienstag und Mittwoch sind Literaturabende. Am Dienstag, 1.August stellen wir in der Buchhandlung vier neue Romane vor. Es liest Clemens Grote. Am Mittwoch liest Caroline Wahl ab 19:30 Uhr aus ihrem Roman: „22 Bahnen“ Stadtbibliothek Ulm. Bei schönem Wetter im Freien. ______________________________________
Heute haben Beatrix Potter * 1866 Malcolm Lowry * 1909 John Ashbery * 1927 Remco Campert * 1929 Beat Brechbühl * 1939 Oleg Jurjew * 1959 Geburtstag ______________________________
Eduard Mörike Früh im Wagen
Es graut vom Morgenreif In Dämmerung das Feld, Da schon ein blasser Streif Den fernen Ost erhellt; Man sieht im Lichte bald Den Morgenstern vergehn, Und doch am Fichtenwald Den vollen Mond noch stehn: So ist mein scheuer Blick, Den schon die Feme drängt, Noch in das Schmerzensglück Der Abschiedsnacht versenkt. Dein blaues Auge steht, Ein dunkler See, vor mir, Dein Kuß, dein Hauch umweht, Dein Flüstern mich noch hier. An deinem Hals begräbt Sich weinend mein Gesicht, Und Purpurschwärze webt Mir vor dem Auge dicht. Die Sonne kommt; – sie scheucht Den Traum hinweg im Nu, Und von den Bergen streicht Ein Schauer auf mich zu. _____________________________________
Unser Buchtipp:
Julia und Lisa Hermes: „Out There„ Zwei Schwestern auf der Suche nach einer grüneren Welt“ Malik Verlag € 18,00
Vier Jahre ohne Flugzeug von Deutschland bis nach Mexiko
Die Schwestern Julia und Lisa Hermes sind auf der Suche nach einer nachhaltigeren, einer grüneren, einer solidarischeren Welt. Per Anhalter, Segelboot, Kanu, Fahrrad und zu Fuß machen sie sich auf den Weg gen Westen. Dank der Entschleunigung erleben sie selbst die kleinen Dinge hautnah: die Fischschwärme des Atlantiks, die Gürteltiere der Patagonischen Steppe, die Brüllaffen im Amazonas-Regenwald. Unterwegs stoßen sie immer wieder auf „gelebte Utopien“. Sie besuchen indigene Gemeinschaften, Aussteiger:innen, Ökodörfer und Kommunen außerhalb der gängigen Normen. Von ihnen lernen sie, wie eine nachhaltige und solidarische Zukunft aussehen könnte und was alles passieren kann, wenn wir den sicheren Hafen verlassen und zu neuen Ufern aufbrechen.
Aus dem Tagebuch:
Eine unvergessliche Nacht Deutschland | April 2015 bis Juli 2017 Lisa „Wo kommt denn plötzlich der alte Globus her?“, wundere ich mich, als ich das Wohnzimmer meiner Eltern betrete. Und schon im nächsten Moment schwelge ich in Kindheitserinnerungen: Diese Miniaturausführung der Erde stand früher im Bücherregal unserer Oma Illerich. Manchmal saßen wir davor, während sie uns schwärmerisch von der weiten Welt erzählte. Warum sie so viel von der Ferne wusste, ist mir bis heute ein Rätsel. Sie hatte nie die Möglichkeit, viel weiter zu reisen als bis zur nächsten Stadt – in Gedanken aber besuchte sie die ganze Welt. „Habe ich eben auf dem Speicher gefunden!“, ruft mein Papa aus der Küche. Es ist kurz vor Ostern, meine ein Jahr jüngere Schwester Julia und ich sind zu Besuch bei unseren Eltern in Hambuch. In diesem beschaulichen Eifeldörfchen im Westen Deutschlands verbrachten wir den Großteil unserer Kindheit – spielten Gummitwist mit unserer kleinen Schwester Michelle und streiften durch die angrenzenden Wälder. Nun knie ich mich vor den Couchtisch, auf dem der Globus steht, und beginne tagträumerisch daran zu drehen, als Jule ebenfalls ins Wohnzimmer kommt und sich neben mich auf den Teppich setzt. Plötzlich hält sie die rotierende Kugel fest und fixiert eine Stelle. „Ist dir schon mal aufgefallen, wie nah Alaska und Russland beieinanderliegen? Da könnte man doch glatt rüberpaddeln!“ Wie elektrisiert setze ich mich auf, das Reisefieber hat Besitz von mir ergriffen. „Dann lass uns das doch machen!“, rufe ich und bin mir nicht sicher, wie ernst ich das meine. Doch als Jule vom Globus auf- und mich mit leuchtenden Augen anschaut, ist es um uns beide geschehen: Die Idee lässt uns nicht mehr los. Wenn es eine Person gibt, mit der ich mir eine Reise um die Welt vorstellen kann, dann ist das Julia. Zwar haben wir zusammen noch keine Pferde gestohlen, aber für ungewöhnliche oder verrückte Ideen war sie schon immer zu haben. Von Kindesbeinen an sind wir unzertrennlich, und auch wenn uns das Leben wegen Studium oder Reisen manchmal räumlich trennt, bleibt unsere Verbundenheit unerschütterlich. Zweieinhalb Jahre vergehen. Über Tage, Monate und Jahre nimmt das Hirngespinst Form an und wird allmählich zu einer realen Möglichkeit. Neben dem Abenteuergeist und der Neugier auf das Unbekannte gibt es noch etwas, das uns antreibt: Die Frage nach einer besseren, einer nachhaltigeren, solidarischeren und grüneren Welt. Viele leidenschaftliche Diskussionen haben wir darüber geführt und nächtelang mit Freund:innen über mögliche Lösungen philosophiert. Jetzt wollen wir ohne Flugzeug einmal um die Welt reisen und dabei überall Gemeinschaften, Widerstandsbewegungen, Aussteiger:innen oder lokale Initiativen besuchen. Wir wollen herausfinden, wie Gemeinschaften funktionieren, welche Schwierigkeiten und Lösungsansätze es dort gibt, und dabei viel praktisches Wissen sammeln, das wir irgendwann selbst anwenden können. Die Aussicht, auf unserem Weg Menschen zu treffen, die eine Utopie nicht nur denken, sondern leben, ist letztendlich der entscheidende Faktor, der unseren Traum im Juli 2017 wahr werden lässt. Seit besagtem Osterwochenende haben wir geplant und gespart, jeder verdiente Cent ist auf ein gemeinsames Reisekonto gewandert. Und jetzt ist es endlich so weit – morgen soll es losgehen! Vor Aufregung bekomme ich in dieser heißen Julinacht kein Auge zu. Immer wieder gehe ich im Kopf die Liste der Dinge durch, die wir heute im Rucksack verstaut haben: Schlafsack, Zelt, Kocher, Messer und etliche andere Sachen. All das eben, was wir in den nächsten Jahren brauchen werden. Hoffentlich haben wir nichts vergessen! Und dann schweifen meine Gedanken in die Zukunft: Jule und ich in einer Gemeinschaft, trampend am Wegesrand, segelnd auf dem Meer, durch den Dschungel irrend, im Ruderboot die Beringstraße überquerend. Das wirkt hier, im Bett, in unserem ehemaligen Kinderzimmer so surreal und fantastisch wie ein Traum. An Schlaf ist nicht zu denken … Mit vollen Rucksäcken und einem Gefühl zwischen Wehmut und Vorfreude machen wir uns am nächsten Morgen von unserem Heimatort Hambuch Richtung Südwesten auf. Unser Freund Paul fährt mit uns in seinem klapprigen Volvo bis hinter die französische Grenze, von dort wollen wir per Anhalter weiter. In Gibraltar hoffen wir dann auf eine Mitsegelgelegenheit über den Atlantik nach Südamerika. Wie weit werden wir wohl ohne Flugzeug kommen? Welche Erfahrungen warten auf uns? Und wie wird die Reise uns und unseren Blick auf die Welt verändern? _____________________________________
Kultur auf Stufen: Lesung mit Caroline Wahl aus „22 Bahnen“ Mittwoch, 2. August, 19:30 Uhr, Freilichtforum der Glaspyramide/ Stadtbibliothek Ulm Eintritt frei
Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, Geld verdienen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und manchmal auch um die Mutter. Ihre Freunde leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist in der trostlosen Kleinstadt geblieben, einer muss ja Verantwortung für Ida übernehmen. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf. Viktor, der genau wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda glaubt, alles könnte gut werden, gerät die Situation außer Kontrolle. Eines der besten Romane dieses Jahres. Caroline Wahl, 1995 in Mainz geboren, wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik und Deutsche Literatur studiert. „22 Bahnen“ ist ihr Debütroman.
Dein Ort ist wo Augen dich ansehen. Wo sich Augen treffen entstehst du.
Von einem Ruf gehalten, immer die gleiche Stimme, es scheint nur eine zu geben mit der alle rufen.
Du fielest, aber du fällst nicht. Augen fangen dich auf.
Es gibt dich weil Augen dich wollen, dich ansehen und sagen daß es dich gibt. _____________________________________
Unser Musiktipp:
Keith Jarrett spielt Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) Cembalosonaten Wq.49 Nr.1-6 „Württembergische“ ECM € 29,99
„I’d heard the sonatas played by harpsichordists, and felt there was room for a piano version“, sagt Jarrett. Ja, recht hat er, der Ausnahmepianist, der sowohl als Solist, im Trio in den Bereich Jazz und Klassik brilliert. Keith Jarrett ist Ende 70, hat zwei Schlaganfälle hinter sich und sagt, dass er nicht mehr öffentlich auftreten kann und wird. Diese Aufnahme entstand 1994 in seinem eigenen Studio und wurde jetzt zum ersten Mal veröffentlicht. Was für eine wohltuende Musik, gerade in unserer hektisch, durchgedrehten Zeit. Jarrett bringt die Musik zum fließen. Sie klingt noch nach in ihrer Stimmigkeit. Da ich kein Musikexperte bin, mir diese Musik einfach sehr gut gefällt, hören Sie doch einfach in die Hörprobe hinein.
Heute haben George Bernard Shaw * 1856 André Maurois * 1885 Aldous Huxley * 1894 Robert Ranke-Graves * 1895 Ana Maria Matute * 1926 Geburtstag _______________________________________
Beware of false knowledge; it is more dangerous than ignorance. George Bernard Shaw _______________________________________
Unser Bilderbuchtipp:
Daniel Fehr (Text) und Sébastian Mourrain (Illustrationen): „So kam das mit dem Drachen„ Thienemann Verlag € 15,00 Bilderbuch ab 4 Jahre
Wenn man ein Geschenk bekommt, muss man lächeln und sich bedanken, auch wenn man gar kein Bilderbuch geschenkt bekommen will. Gut, wenn man eine Schwester hat, die das Buch gegen ein Schwert tauscht und einen Bruder, der das Schwert gegen sein Laserschwert tauscht. Und so geht die Tauscherei weiter. Ein Hündchen, ein Fahrrad, ein Schlagzeug, bis hin zu einem Müllauto und endlich zu einem Baumhaus. Aber da taucht ein Mädchen auf der Nasenspitze eines riesigen Drachens auf und möchte gerne das Baumhaus gehen den Drachen tauschen. Wow, wer hat schon einen Drachen? Wahnsinn. Alles wäre perfekt, wenn der Drachen nicht dauernd pupsen würde. Davon weiss seine Schwester allerdings nicht, will unbedingt den Drachen haben und tauscht es gegen das Bilderbuch von ganz zu Beginn. Herrlich: ein Drachenbuch, in der Drache nicht pupst. Wenn da nicht die wütende Schwester ins Zimmer käme und den pupsenden Drachen wieder loshaben will.
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Was gibt es Neues auf dem Büchermarkt? Am kommenden Dienstag, den 1.August stellen wir wieder vier Romane vor. Clemens Grote liest aus:
Yves Ravey: Taormina Doris Knecht: Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe Emma Cline: Die Einladung Johanna Sebauer: Nincshof
Jastrams 1.Seite am Dienstag, 1.August, 19 Uhr Bei uns in der Buchhandlung Eintritt frei.
Heute haben Max Dauthendey * 1867 Paul Raynal * 1885 Elias Canetti * 1905 Anders Cleve * 1937 Geburtstag ___________________________________
Max Dauthendey Sommer, der so fröhlich war
Sommer der so fröhlich war, Er entlässt der Vögel Schaar, Tausend Stare weiter ziehn, Tausend Lieder jetzt entfliehn.
Auf der Wiese, die verblüht, Noch der Himmel einsam glüht, Wie die Sehnsucht, die nie stirbt Und um neue Lieder wirbt.
Sitzt das Herz am rechten Fleck, Fällt’s nicht wie ein Herbstblatt weg. Wechselt auch der Baum sein Kleid, Lieb kennt keine Jahreszeit. ____________________________________
Unser Buchtipp:
Teresa Ciabatti: „Die schönen Jahre„ Aus dem Italienischen von Christiane von Bechtolsheim dtv € 25,00
„Mitreißend, eindringlich und verstörend.'“ L’Espresso
Teresa Ciabatti fordert uns LeserInnen einiges ab. Sie springt in ihrer Art des Erzählens in verschiedene Zeitebenen, lässt Gedankenfetzen stehen, wechselt von Erinnerungen in die Gegenwart des Romanes. „Die schönen Jahre“ wurde in Italien für den Premio Strega nominiert und ist jetzt auf deutsch erschienen. Die Ich-Erzählerin und ihre beste Freundin Federica haben sich seit ihrer Kindheit/Jugend nicht mehr gesehen. Es war das Rom der 80er Jahre. Federica wohlhabend, sie ein „dickes Landei“, wie sie selber sagt. Jetzt sind sie Ende 40, geschieden, die Kinder aus dem Haus, aber die Vergangenheit lässt die Ich-Erzählerin nicht los. Was ist mit Federicas schöner Schwester in dieser einen Nacht im Oktober 1988 passiert? Sie war das Idol der beiden Mädchen. Sie wollten so sein wie sie. Teresa Ciabatti gräbt nun tief in den Erinnerungen der beiden Frauen, in dem Ungesagten, den Traumata, den Verlusten. Impulsiv, direkt, laut und intensiv, aber auch privat, intim nähern wir uns dieser einen Nacht und entdecken drei Frauenbiografien, bei denen auch am Ende des Romanes noch nicht alles geklärt ist.
Teresa Ciabatti, 1972 in Orbetello geboren und dort aufgewachsen, studierte Moderne Literatur in Rom. Heute ist sie eine der wichtigsten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Als Drehbuchautorin ist sie unter anderem für den Kultfilm „Tre metri sopra il cielo“ bekannt, auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig wurde sie bereits für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Mit ihrem Roman „Die schönen Jahre“ war sie 2021 für den Premio Strega, den wichtigsten Literaturpreis in Italien, nominiert, nachdem sie bereits 2017 mit einem ihrer Romane den zweiten Platz erreichte. Teresa Ciabatti lebt in Rom. __________________________________
Heute abend, Dienstag, 25.Juli ab 19 Uhr Sarah Lobenhofer und Sophia Zach berichten von ihrem Engagement bei der „Letzten Generation“. Bei uns in der Buchhandlung Eintritt frei
Heute ist Schwörmontag und wir schließen unseren Buchladen um 13 Uhr. ______________________________________
Alexandre Dumas d.Ä. 1802 Frank Wedekind * 1864 Hermann Kasack * 1896 Zelda Fitzgerald * 1900 haben heute Geburtstag ________________________________
Frank Wedekind An den Hypochonder
Du runzelst die Stirne, Du wetterst und schreist, Dieweil mit der Birne Den Wurm du verspeist.
Was folgst du empfindlich Der grausigen Spur? Erfreu dich doch kindlich Der reichen Natur.
Je herber dein Liebchen, Um so süßer sein Kuß, Und je kleiner sein Stübchen Desto größer dein Genuß. ___________________________________________
Das neue Buch der Extremismusforscherin Julia Ebner:
Julia Ebner: „Massenradikalisierung„ Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt Aus dem Englischen von Kirsten Riesselmann Suhrkamp Verlag € 20,00
Die in Wien geborene Extremismusforscherin Julia Ebner erpart uns in ihrem neuen Buch nichts. Gruppierungen, die vor Jahren noch am äußersten rand der Gesellschaft ihre Meinungen verbreitet haben, befinden sich nun mitten in unserer Gesellschaft. Und dies nicht nur in den USA, mit ihrem aktuellem Beispiel des Sturms auf das Kapitol, sondern auch in Europa und Deutschland. Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg sind typische Beispiele für Verschwörungstheorien, wie wir sie von Demonstartionen in Deutschland kennen. Aber woran liegt es, dass Querdenker, Rassisten, QAnon-Anhänger, Klimawandelleugner, Antifeministen so eng miteinander verknüpft sind, dass sie mittlerweile ihre Fäden bis in höchste politische Ebenen spinnen? Julia Ebner hat sich in den letzten fünf Jahren undercover in diesen Kreisen bewegt und erstaunliche Aussagen in diesem Buch veröffentlicht. Ihre Analysen sind ernüchternd und es wundert mich jetzt nicht mehr, warum die AfD im Moment so ein Hoch hat.
Morgen,Dienstag, 25.Juli, 19 Uhr Sarah Lobenhofer und Sophia Zach berichten von ihrem Engagement bei der „Letzten Generation„ Bei uns in der Buchhandlung Eintritt frei
Heute haben Karoline Pawlowa * 1807 Oskar Maria Graf * 1894 Tom Robbins * 1936 Arno Geiger * 1968 Geburtstag ________________________________________
Gottfried August Bürger Gegenliebe
Wüßt ich, wüßt ich, daß du mich Lieb und wert ein bißchen hieltest, Und von dem, was ich für dich, Nur ein Hundertteilchen fühltest;
Daß dein Dank hübsch meinem Gruß Halben Wegs entgegen käme, Und dein Mund den Wechselkuß Gerne gäb und wiedernähme:
Dann, o Himmel, außer sich, Würde ganz mein Herz zerlodern! Leib und Leben könnt ich dich Nicht vergebens lassen fodern! –
Gegengunst erhöhet Gunst, Liebe nähret Gegenliebe, Und entflammt zur Feuersbrunst, Was ein Aschenfünkchen bliebe. ____________________________________
Der Klassiker unter den Taschenkalendern:
„Berühmte Frauen„ Kalender 2024 Herausgegeben von Luise F. Pusch Reclam Verlag € 12,00
Wenn es 2024 wieder um das Leben und Wirken von zwölf Frauen geht, wird dabei nicht nur eine Reise durch verschiedene Epochen und Zeiten unternommen, sondern auch eine durch mehrere Nationen. Die Reise führt nach Frankreich zu der Philosophin Elisabeth Badinter, nach Italien zu der Schriftstellerin Francesca Melandri und in die Ukraine zur Eiskunstläuferin Aljona Savchenko. Aber auch in Amerika, England und Deutschland warten inspirierende Frauen darauf, porträtiert zu werden. In einem Wochenkalendarium gibt es nicht nur Platz für persönliche Eintragungen, sondern viele weitere Jubilarinnen zu entdecken. _______________________________________
Sonntag, 23.Juli, 10 Uhr Literaturgottesdienst an der Pauluskirche: „Erinnere mich, dass es dich gibt“ mit der Lyrikerin Eva Christina Zeller „Verweisungskraft“ ist ein Wort, mit dem die Lyrikerin Eva Christina Zeller eine wichtige Dimension ihrer Gedichte umschreibt. Sie ist 1960 in Ulm geboren und in der Pauluskirche getauft. Zuletzt erschien ihr vielbesprochener Roman „Unterm Teppich“ mit Geschichten vom Aufwachsen in einer Pfarrerfamilie. Lyrik: Eva Christina Zeller, Liturgie und Predigt: Pfarrerin Andrea Luiking Im Anschluss an den Gottesdienst Gespräch mit Eva Christina Zeller. Pauluskirche, Frauenstraße 110, 89073 Ulm ______________________________________
Dienstag, 25.Juli, 19 Uhr Sarah Lobenhofer und Sophia Zach berichten von ihrem Engagement bei der „Letzten Generation„ Bei uns in der Buchhandlung Eintritt frei _______________________________________
Heute haben Hans Fallada * 1893 Ernest Hemingway * 1899 Mohammes Dib * 1920 Brigitte Reimann * 1933 Buchi Emecheta * 1944 Michael Kumpfmüller * 1961 Geburtstag ____________________________________
„Ich mag Leute, die gern und ausgelassen lachen, die nicht mit sich geizen; ich habe meist gefunden, daß die Verschwender mehr Reserven haben als die Krämer, die ihr Gesicht ängstlich hüten, ihre Kraft und Empfindung rationieren. “ Brigitte Reimann aus „Das grüne Licht der Steppen“. ____________________________________
Kathrin Schärer: „Kann ich alleine!„ Hanser Kinderbuchverlag € 14,00 Bilderbuch ab 3 Jahren
„Kann ich alleine!“, klar den Spruch kennen wir sehr gut, wenn die Kleinen versuchen, ohne Hilfe die Gummistiefel anzuziehen. Aber es stimmt ja auch. Vieles können sie ja. So ganz einfache Sachen, wie aufwachen und aufstehen, frühstücken und dann in den Kindergarten gehen. Trommeln und ein Bildmalen gehört genauso dazu, wie Roller fahren und tapfersein, wenn es mal wieder zu einem Sturz gekommen ist. So entdecken die Kleinen ihre Welt und lassen im Herbst einen Drachen steigen und bauen im Winter einen Schneemann. Manchmal schaut das kleine Geschwisterchen zu und dann ist es ein tolles Gefühl, so viele Sachen schon zu können. Und abends geht es dann ans Ausziehen, Zähneputzen und ab ins Bett. Mit 30 liebevollen, lustigen Tierbildern zeigt uns Kathrin Schärer die Welt der kleinen Alleskönner:innen und beim gemeinsam Anschauen gibt es Vieles zu Erzählen und Entdecken.
Kathrin Schärer, 1969 geboren, hat zahlreiche Kinderbücher illustriert, für die sie u.a. für den Hans-Christian-Andersen-Preis, den Astrid-Lindgren-Memorial Award und den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war. Für Hanser illustrierte sie u.a. die beiden erfolgreichen Tiergedichtbände von Franz Hohler, Es war einmal ein Igel (2011) und Am liebsten aß der Hamster Hugo Spaghetti mit Tomatensugo (2018), Das Herz der Puppe (2012) von Rafik Schami, Rudyard Kiplings Der Schmetterling, der mit dem Fuß aufstampfte (2016) und Das kleine Wildschwein und die Krähen (2023) von Franz Hohler. 2022 erschienen ihr Bilderbuch-Bestseller Da sein – Was fühlst du? und das Postkarten-Set mit 20 Bildern aus dem Buch. Auch zu Lesen ist doof (2023; Text: Nils Freytag und Silke Schlichtmann) hat sie eine Illustration beigesteuert. 2023 folgt ihr Bilderbuch Kann ich alleine! Kathrin Schärer lebt in Basel. _____________________________________________
Sonntag, 23.Juli, 10 Uhr Literaturgottesdienst an der Pauluskirche: „Erinnere mich, dass es dich gibt“ mit der Lyrikerin Eva Christina Zeller „Verweisungskraft“ ist ein Wort, mit dem die Lyrikerin Eva Christina Zeller eine wichtige Dimension ihrer Gedichte umschreibt. Sie ist 1960 in Ulm geboren und in der Pauluskirche getauft. Zuletzt erschien ihr vielbesprochener Roman „Unterm Teppich“ mit Geschichten vom Aufwachsen in einer Pfarrerfamilie. Lyrik: Eva Christina Zeller, Liturgie und Predigt: Pfarrerin Andrea Luiking Im Anschluss an den Gottesdienst Gespräch mit Eva Christina Zeller. Pauluskirche, Frauenstraße 110, 89073 Ulm
Heute haben Francesco Petrarca * 1304 Erik Axel Karlfeldt * 1864 (Nobelpreis 1931) Thomas Berger * 1924 Pavel Kohout * 1928 Lotte Ingrisch * 1930 Cormac McCarthy * 1933 Uwe Johnson * 1934 Geburtstag _________________________________
20.Juli, 1968 Saturday South Ferry Day Am ausführlich gedeckten Tisch des Frühstücks (für D. E. die amerikanische Fassung), gegenüber dem festtäglich beschienenen Park, ist uns die New York Times in die Quere gekommen; fast wären wir abgerutscht in einen Streit. …
aus „Jahrestage“ von Uwe Johnson ___________________________________
Gestern frisch ausgepackt:
Emma Cline: „Die Einladung„ Aus dem Amerikanischen übersetzt von Monika Baark Hanser Verlag € 26,00
Es ist Sommer in den Hamptons, dort wo sich die Reichen am Meer tummeln, um der Hitze der großen Stadt zu entfliehen. Die junge Alex wohnt im Anwesen des deutlich älteren Simon und begleitet ihn zu den abendlichen Einladungen. Auch sie ist nur Gast (so lautet auch der Titel der Originalausgabe) bei ihm, seine Geliebte, in dieser reichen Gesellschaft. Ein Fehltritt bei einem Dinner, eine Beule in seinem Auto und Alex setzt sie vor die Tür. So verbringt sie ihre Zeit im Freien, die Nächte in den Dünen, erschleicht sich Zutritt in verschiedene Häuser, da sie immer noch mit Simons Namen punkten kann und die meisten noch nicht wissen, dass er sie rausgeschmissen hat. In diesen wenigen Tagen, mit ihren Zufallsbekanntschaften, läuft viel schief, obwohl sie weiss, wie sie sich anpassen muss in dieser hermetisch abgeschlossenen Gesellschaft. Doch Alex hat nur ein Ziel: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Emma Cline hat einen besonderen Sommerroman geschrieben. Ein Buch über zwei verschiedene Welt, die aufeinanderprallen, über eine kleine Betrügerin und das alles ein atmosphärisch dichtes, spannendes Buch verpackt.
Heute haben Gottfried Keller * 1819 Wladimir Majakowski * 1893 Maurice Blanchot * 1907 Robert Pinget * 1919 Wladimir Kaminer * 1967 Geburtstag _________________________________
Gottfried Keller Das ist die üppige Sommerzeit
Das ist die üppige Sommerzeit, Wo alles so schweigend blüht und glüht, Des Juli stolzierende Herrlichkeit Langsam das schimmernde Land durchzieht.
Ich hör ein heimliches Dröhnen gehn Fern in des Gebirges dämmerndem Blau; Die Schnitter so stumm an der Arbeit stehn, Sie schneiden die Sorge auf brennender Au.
Sie sehnen sich nach Gewitternacht, Nach Sturm und Regen und Donnerschlag, Nach einer wogenden Freiheitsschlacht Und einem entscheidenden Völkertag! ____________________________________
Frisch ausgepackt und mit Lust, Laune und Spannung gelesen.
François-Henri Désérable: „Mein Meister und Bezwinger„ Aus dem Französischen von Tobias Scheffel und Claudia Steinitz Rotpunktverlag € 24,00
Vasco und Tina verfallen einander – dabei will Tina in wenigen Wochen Edgar, den Vater ihrer Zwillinge, heiraten. So eine Situation hatten wir doch schon oft, aber was der französische Autor daraus macht, ist schon etwas Besonderes. Vasco arbeitet in der Bibliothèque nationale de France in der Abteilung „seltene Bücher“ und Tina, immer wieder mal Schauspielerin, hat zwei Helden in ihrem Leben: Verlaine und Rimbaud. So entdecken die beiden nicht nur die körperliche Liebe, sondern auch die Lust auf Gedichte, Haikus und literarische Zitate. Der ungenannte Ich-Erzähler, bester Freund von Tina und Vasco, sitzt vor dem Untersuchungsrichter und versucht ihm Licht in die verworrene Geschichte zu bringen, ihm die Reimformen zu erklären und was sich hinter einem Haiku verbirgt. Allerdings erzählt er ihm nicht alles. Das erfahren nur wir beim Lesen. Dass Vasco aus der Bibliothek das Herz von Voltaire klaut und bei einer Auktion für ein Wahnsinnsgeld die Pistole von Verlaine ersteigert, mit der dieser auf Rimbaud schoss, hat mit dessen unendlichen Liebe zu Tina zu tun. Wie es dazu kommt und wann Vasco diese Pistole benutzt, verrate ich nicht. Nur so viel: Dieser Roman über diese wilde Liebe steckt voller literarischer Zitate, ist ein erotischer Text, intelligent, lustig und gleichzeitig ein spannender Roman. Denn diese Zerrissenheit der beiden Liebenden ist kaum auszuhalten und da ein Richter schon auf der ersten Seite auftaucht, können wir sicher sein, dass irgendetwas passiert ist. Ein toller Lesegenuß.
Paul Verlaine
Ist voller Spott dein Herz, ist es empfindsam, sachte? Nichts weiß ich, doch ich danke der Natur die mir dein Herz zum Meister und Bezwinger machte.
François-Henri Désérable, 1987 in Amiens geboren, war zehn Jahre lang professioneller Eishockeyspieler. Nach ersten Novellen erschienen 2015 und 2017 seine Romane Évariste und Un certain M. Piekielny. Der zweite Roman, eine Hommage an den Schriftsteller Romain Gary, wurde in ein Dutzend Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschien er unter dem Titel Ein gewisser Monsieur Piekielny 2018 bei C.H.Beck. Für seinen jüngsten Roman Mon maître et mon vainqueur wurde François-Henri Désérable 2021 mit dem Grand prix du roman de l‘Académie française ausgezeichnet. ________________________________________
Am Dienstag nach Schwörmontag sind Sarah Lobenhofer und Sophia Zach bei uns im Laden und erzählen über Engagement bei der Letzten Generation. Dienstag, 25.Juli, 19 Uhr, Eintritt frei.
Teils mehr als 40 Grad Weiter Hitze und Waldbrände in Südeuropa
Die Hitzewelle setzt Südeuropa zu: In Italien gilt für mehrere Städte die höchste Warnstufe, in Rom wurde laut regionalem Wetterdienst eine Höchsttemperatur von 41,8 Grad gemessen. In Griechenland kämpft die Feuerwehr weiter gegen Brände. Die Hitze im Mittelmeerraum hielt auch heute an. In der italienischen Hauptstadt Rom wurde nach Daten des Wetterdienstes der Region Latium zur Mittagszeit eine Höchsttemperatur von 41,8 Grad gemessen. Der Zivilschutz hatte Freiwillige auf die Straßen der Stadt geschickt, um an gut besuchten Orten und Attraktionen Wasserflaschen an Touristen und Einheimische zu verteilen. Abkühlung holen sich viele Menschen zudem an den zahlreichen Brunnen. Über eine App („Waidy WOW“) lassen sich in der Stadt 50.000 Trinkwasserstellen finden. …