Donnerstag

IMG_6261
Löwen in unserer Buchhandlung

Heute haben
Michael Lermontow * 1814
Bernard von Brentano * 1904
Wolfgang Weyrauch * 1904
Mario Puzzo * 1920
Italo Clavino * 1923
Tessa de Loo * 1946
Boualem Sansal * 1949
A.F.Th van der Heijden * 1951
Geburtstag.
_____________________________

Bloß nix wegwerfen. Man könnte es noch gebrauchen.
Das hören Eltern natürlich gar nicht gerne, obwohl gerade auch sie immer mehr anhäufen. Oder?

9783864292231

Petra Postert, Jens Rassmus:Das brauch ich alles noch!

Tulipan Verlag € 14,95
Bilderbuch ab 4 Jahren

Wenn Vater und Sohn Wäsche sortieren, dann geht das nach einem bestimmten Ritual. Vater steht in der Mitte des Raumes und dirigiert wie früher der Schutzmann auf der Verkehrsinsel. Gibt es alles gar nicht mehr. Aber vor der Waschmaschine der beiden schon. Weisswäsche, 60 Grad nach dahin, bunt dahin, Feinwäsche 30 Grad auf die andere Seite. Jim weiss das alles schon, aber sein Vater genießt die Situation. Bis es zu seinen Stinkesocken kommt, die ihm Jim uner die Nase hält und seine zukneift. Was passiert jedoch, wenn Papa die Taschen von Jims Hose leert und ein Schlüssel, ein Knopf, ein Stein herauskommt? Na klar, der Vater ist für wegwerfen. Von wegen!, sagt Jim und erklärt nun seinem Vater, was es mit den drei Fundstücken auf sich hat.
Der Schlüssel mag verbogen sein, aber doch extrem wichtig, da er zu einem großen, schweren Schrank passt, der einem alten Zauberer gehört. So einen Schlüssel kann man nicht wegwerfen, bevor wir nicht wissen, was in dieser mysteriösen Kiste drin ist. Geld, Schmuck, Zaubereien? Wir wissen es nicht und es ist beser, den Schlüssel erst mal zu behalten.
Aber so ein Knopf kann doch sicherlich …. Nein, auf gar keinen Fall, sagt Jim. Das ist ein Seemannsknopf. Das sieht man doch am Anker. Dieser Knopf ist schon um die ganze Welt gereist, über alle sieben Weltmeere und durch Sturm und hohen Wellengang. Dass sich der alte Seebär allerdings in einem Spinnenetz verfangen hat und er sich losschneiden musste und dabei der Knopf im Netz hängen blieb, dass dann ein Forscher den Knopf fand und verlor, dass verschiedene Tiere ihn weggeschleppt haben und dass er irgendwie, über 17 Ecken in Jims Hosentaschen gelandet ist, muss er jetzt seinem Vater erklären.
Was ist jedoch mit dem Brocken Stein?, will sein Vater wissen. Nichts einfacher als das. Das war die Spitze eines großen Berges, die ein Riese abgebissen und Jim vor die Füße gespuckt hat. So etwas will der Vater wegwerfen?
Klar! Oder?
Als Jims Vater eine banale Büroklammer findet, verschwindet Jim ganz schnell auf sein Zimmer und sortiert seine Fundstücke zu den vielen anderen Dingen, die er auf seinem Tisch ausgebreitet hat.
Der Maler Jens Rassmus hat vor Jahren das hochdekorierte Bilderbuch „Bauer Enno und seine Kuh Afrika“ gemacht und gibt diesem Bilderbuch eine ganz eigene Note. Fast wie in einer Graphic Novel sind die Situationen zwischen Vater und Sohn gezeichnet. Wenn es aber um die Räuberpistolen des Sohnes geht, packt der Maler alle Farben aus, die ihm zur Verfügung stehen und wir sehen fulminate Gemälde.
Ein prima Buch ohne große Botschaft, in dem wir uns Alten, wie sicherlich auch die Jungen wiederfinden werden.

Donnerstag

Heute haben
Horace Walpole * 1717
Charles Ferdinand Ramuz * 1878
Alfons Petzold * 1882
F.Scott Fitzgerald * 1896
Walter Kappacher * 1938
Antonio Tabucchi * 1943
und Anita
Geburtstag

Fast daneben ist auch vorbei. Gestern hatten wir Walter Kappacher als Übersetzer und Nachwortschreiber von Henry James‘ „Die mittleren Jahre“ auf dem Blog und heute steht er auf der Geburtstagsliste. Herzlichen Glückwunsch.

Der Rowohlt Verlag schickte uns eine Kiste mit Teil 2 von Jojo Moyes‘ „Ein ganzes halbes Jahr“ mit dem Titel „Ein ganz neues Leben“. Pssst! Ich habe sofort die letzten beiden Seiten des neuen Romans gelesen, um zu schauen, wie es mit Louisa ausgeht. Ich verrate aber nichts.
Aus dem Neuerscheinungspaket des Hanser Verlages fischte ich ein Bilderbuch heraus, dessen Hauptperson Luisa heisst. Noch’n kleiner Zufall und ich blätterte das Buch gleich durch und es war klar, dass ich es heute auf den Blog setze.

Schreiber_Kawamura_24934_MR.indd

Claudia Schreiber (Text) und Yayo Kawamura (Illustrationen):
„Ich, Luisa, Königin der ganzen Welt“
Hanser Verlag € 14,90
Bilderbuch ab 4 Jahren

IMG_6068

Wer wollte nicht schon immer mal Ritter, König, Prinzessin und Königin sein? Es war doch sicherlich der Traum von uns allen. Einmal so richtig regieren dürfen und alle müssen gehorchen. Alles machen dürfen und keiner schimpft. Einmal befehlen und alle müssen springen und die Wünsche erfüllen.

IMG_6069

Luisa hat es gut, denn sie ist Königin.
„Ich bin Luisa, Königin der ganzen Welt.“ sagt sie auf der ersten Doppelseite und winkt über die Stadt aus einerm ihrer Schlosstürme.Zuvor sehen wir sie mit einer Krone und einem kleinen Krokodiltier uns anlächeln. Und während sie gekämmt wird, sagt sie uns, dass überall Bilder mit ihrem Porträt hängen. Und wenn sie sich mit einem Cabrio durch die Stadt fahren lässt, jubeln ihr alle zu. Sie lässt die guten Gefangenen frei (u.a. Gandhi und Robin Hood), die bösen müssen allerdings drinbleiben. Sie kauft auf dem Markt jede Menge Obst und Gemüse und verteilt sie an die, die es nötig haben. Aber sie denkt natürlich auch an sich und schaut so lange Fernsehen, wie sie will, Sie lädt alle Bekannten der Welt zu sich ein, Kinder dürfen sich aus ihren Kleiderschränken bedienen und für sie gibt es natürlich auch Schlammpfützen und Trampolinspringen. Wenn es ein Fest gibt, lädt sie ihre besten Freunde aus der Klasse ein. Mama und Papa sowieso (die sitzen gemeinsam auf dem königlichen Thron). Aber auch Bernd und Pia, die eigentlich blöde sind. Die müssen sich extra tief verbeugen und wenn sie weiterhin so doof zu ihr sind, kommen sie in’s tiefste Verlies. Und natürlich lädt sie Lukas ein. Den Jungen aus ihrer Straße, den sie sooo sehr mag. Wenn der Ball begingt fragt sie ihn, ob er mit ihr tanzen will.
Aber …… das traut sie sich dann doch nicht, auch wenn sie Königin Luisa ist.
Und alles könnte so weitergehen, wenn nicht der Schlüssel in der Türe zu hören wäre und Luisas Mama ruft: „Wo ist denn meine Königin Luisa?“ und Luisa von Mamas Kleiderschrank weg- und ihr freudig in die Arme springt.

IMG_6070

Leseprobe

Ein Königin Luisa-Baselbogen