
Heute haben
PD James * 1920
Leon Uris * 1924
Véronique Olmi * 1962
Geburtstag
Heute möchte ich Sie auf zwei aktuelle Ausstellungen in Ulm hinweisen, die im Rahmen des Cafe Beirut-Projektes der Griesbad Galerie zu sehen sind. Überwältigend gut, schockierend und frech lustig gehen die beiden Künstler mit dem Leben im Iran und in Palästina um.
Azadeh Akhlaghi – By An Eye-Witness
Südwest Presse-Galerie, Olgastraße 129, Ulm
30.7. – 28.8.2016
Öffnungszeiten: Do.-Fr. 18 – 22 Uhr, Sa.-So. 14 -22 Uhr
Azadeh Akhlaghi arbeitet konzeptuell mit den Medien Fotografie, und Film. In Ihrer Fotoserie „By an Eye-Witness“ stellt sie Todesfälle und Attentate aus der iranischen Geschichte nach. Ihre fiktive Dokumentation erreicht dabei eine sehr spezielle Ästhetik.
Ihre nachgestellten, detailreich inszenierten Bilder zeigen uns Szenen, die nie dokumentiert worden sind. Wo doch heute also sofort per Handy und Twitter um den Weltball rast. Azadeh Akhlaghi stellt haargenau nach, fragte viele Menschen, ist auf jedem ihrer Bilder als Frau mit dem roten Kopftuch zu sehen. Auf einem Bild sehen wir einen Mann, der sich mit seinem Jacket das Gesicht verdeckt. Dabei handelt es sich um einen aktuell Gefangenen, der für seine Informationen zu dieser Installation kurzfristig frei kam.
Bitte fragen Sie beim Galerie Personal nach. Sie geben Ihnen ein paar kleine Tipps zum Verständnis.
Demnächst sollen auch Texte auf deutsch verfügbar sein.
Wafa Hourani – Qalandia 2087
Stadthaus Ulm
27.7. – 14.8.2016
Öffnungszeiten: täglich von 10 – 18 Uhr
Wafa Hourani kommt aus Ramallah im Westjordanland. Er benutzt die Zukunftsutopie um sich in einem poetischen und philosophischen Ansatz mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzten. Seine Arbeit Qalandia besteht aus drei Installationen. Diese zeigen das gleichnamige Flüchtlingslager im Norden von Jerusalem jeweils 100 Jahre nach der Staatsgründung Israels, dem Sechstage-Krieg und der ersten Intifada. In Ulm ist mit Qalandia 2087 die letzte Stufe dieser fiktiven Entwicklung zu sehen. Als solche weist sie einen versöhnlichen Weg auf. Das begehbare Modell ist überwältigend detailreich und beansprucht alle Sinne. Der Betrachter findet sich in einer eigenen Welt aus Sound, Licht, Gerüchen, sogar lebenden Fischen. Die subtile, poetische Erzählung des Künstlers, die auch in Textform ausgestellt ist, wird somit zur Wahrnehmungserfahrung.
Die Ausstellung befindet sich im Untergeschoß des Ulmer Stadthauses. Sehr wichtig !!! Lesen Sie zu erst die beiden Wandtafeln, die sich in Richtung Toiletten befinden. Dort steht die Idee des Künstlers in Form einer Zeittafel. Mit diesen Informationen schauen Sie sich die Instalation an. Sie werden verstehen, warum sich in dieser Stadt Spiegel befinden, warum ein echter Goldfisch herumschwimmt und was die vielen Basketballkörbe bedeuten. Beachten Sie die vielen Dachantennen.
Wenn Sie in den zweiten Stock des Stadthauses hochwandern, hängt dort direkt über der Ausstellung ein Fernglas am Geländer. Einfach mal benutzen.