Heute haben
Fabrizia Ramondino * 1936
Knut Faldbakken * 1941
Wolfgang Hilbig * 1941
Geburtstag
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„August“
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00
Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Sie machen uns den August zugänglicher, gilt er doch als der Sommermonat. Seit Wochen haben wir diese heissen Tag. Es ist zum Genießen, aber auch immer mit einer kleinen Zukunftsunsicherheit verbunden. Die gab es damals bei den alten Dichtern noch nicht.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.
Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue
Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.
Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.
Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!
Christian Morgenstern
Hochsommernacht
Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!
Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.
Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …
Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …
Theodor Storm
August
Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
Hallo, liebes Buchhandlungsteam, schöne Idee mit den Geburtstagen! Wolfgang Hilbig ist aber am 31.8.1941 geboren. Herzlich, K.E.