Mittwoch, 2.August


Heute haben
Thomas Mofolo * 1875
Philippe Soupault * 1897
Joseph Hayes * 1918
James Baldwin * 1924
Isabel Allende * 1942
Bei Dao * 1949
Caleb Carr * 1955
Geburtstag
_____________________________________

Joachim Ringelnatz
Landregen


Der Regen rauscht. Der Regen
Rauscht schon seit Tagen immerzu.

Und Käferchen ertrinken
Im Schlammrinn an den Wegen. – –
Der Wald hat Ruh.
Gelabte Blätter blinken.

Im Regenrauschen schweigen
Alle Vögel und zeigen
Sich nicht.

Es rauscht urewige Musik.

Und dennoch sucht mein Blick
Ein Streifchen helles Licht.
Fast schäm ich mich, zu sagen:
Ich sehne mich nach etwas Staub.

Ich kann das schwere, kalte Laub
Nicht länger mehr ertragen.
_____________________________________

Und wieder beginnt ein neuer Monat.

august


August
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 6,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden.
Von Hochsommer kann im Moment nicht die Rede sein und es ist keine große Veränderung in Sicht. Vielleicht haben sich die heissen Wochen in den Juni verschoben.
So lesen wir halt Gedichte über diesen Sommermonat und freuen uns, dass wir bei angehmen nächtlichen Temperaturen gut schlafen können.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse, Jandl und kein Goethe.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …
____________________________________

Heute abend in der Stadtbibliothek.
Ich vermute mal nicht im Freien.


Kultur auf Stufen: Lesung mit Caroline Wahl aus „22 Bahnen“
Mittwoch, 2. August, 19:30 Uhr, Freilichtforum der Glaspyramide / Stadtbibliothek Ulm
Eintritt frei

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, Geld verdienen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und manchmal auch um die Mutter. Ihre Freunde leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist in der trostlosen Kleinstadt geblieben, einer muss ja Verantwortung für Ida übernehmen. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf. Viktor, der genau wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda glaubt, alles könnte gut werden, gerät die Situation außer Kontrolle.
Eines der besten Romane dieses Jahres.
Caroline Wahl, 1995 in Mainz geboren, wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik und Deutsche Literatur studiert. „22 Bahnen“ ist ihr Debütroman.

Freitag, 14.August

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Heute haben
John Galsworthy * 1867 (Nobelpreis 1932)
Erwin Strittmatter * 1912
René Goscinny * 1926
Wolf Wondratschek * 1943
Wim Wenders * 1945
Steve Martin * 1945
Danielle Steel * 1947
Geburtstag und es ist der Todestag von Klabund, Brecht und Canetti.
__________________________________________

Theodor Storm
August
(Inserat)

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
__________________________________________

Gestern erschienen:

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David Szalay: „Turbulenzen“
übersetzt aus dem Englischen von Henning Ahrens
Hanser Verlag € 19,00

Ein Reigen von von zwölf Erzählungen, zwölf Menschen, zwölf unterschiedliche Situationen, zwölf Ländern, zwölf Städten. Bis sich am Ende der Reigen wieder schließt. Das Leben der Personen gerät unerwartet in Turbulenzen. Also nicht im Flugzeug, sondern auf der Erde, dort wo sie wohnen und Leben, fallen sie aus ihrem Alltag.
Von der Globalisdierung wissen wir, dass alles mit allem zusammenhängt und dass es nicht einfach ist, Situationen losgelöst zu betrachten. Corona hat uns das deutlich vor Augen geführt. Und so lesen wir hier, dass diese einzelnen Leben auch nicht einzeln zu sehen sind.
Ein unterhaltsamer, spannender Roman, der mit vielen Wendungen aufwartet und uns zeigt, wie klein unsere Welt und wie wichtig Solidarität in dieser Zeit ist, obwohl das nicht unbedingt Thema des Buches ist.

Leseprobe

5 Fragen des Hanser Verlages an David Szalay

Wie entstand die Idee, Ihr Buch Turbulenzen zu schreiben, welches auf der ganzen Welt spielt – und wie steht das mit Ihrem letzten Buch Was ein Mann ist in Verbindung?
Eine einzige Geschichte kann der Vielfalt des Lebens nicht gerecht werden und erst durch das Nebeneinanderstellen von verschiedenen Geschichten kann etwas Bedeutungsvolles geschaffen werden. Man braucht mehrere Stimmen in einem Buch, um die heutige Welt zu erfassen, weil die Gesellschaft so fragmentiert und zunehmend divers ist. In Turbulenzen wollte ich die geographische Reichweite, die sich in Was ein Mann ist schon auf Europa ausdehnt, noch vergrößern. Die Herausforderung des Buches war es also, in relativ kurzen Geschichten etwas über die Welt zu sagen. Vermutlich eine ehrgeizige Idee.

Das Buch beginnt und endet in London: Gibt es einen Grund, wieso Sie bestimmte Routen eher gewählt haben als andere?
Das Buch sollte auf jeden Fall am gleichen Ort beginnen und enden. Die Zirkularität ist für mich ein grundlegender Aspekt des Buches. Ich bin in London aufgewachsen und die Stadt ist ein Zentrum meiner persönlichen Welt – auch wenn ich mittlerweile in Budapest lebe. Auch in Turbulenzen schließt sich der Kreis mit der letzten Geschichte, in der eine Engländerin, die in Budapest lebt, nach London zurückkehrt und sich dort von ihrer Vergangenheit abgetrennt fühlt. Für die anderen Schauplätze des Buches – von Dakar bis São Paulo, Toronto und Delhi – habe ich versucht, Orte zu finden, die ich selbst zumindest schon einmal besucht habe – bis auf zwei Ausnahmen… Ich bin gespannt, ob die Leserinnen und Leser herausfinden, welche das sind.

Sind Entfremdung und Einsamkeit ein relevantes Merkmal unserer kosmopolitischen Welt geworden, trotz der Zunahme von Kontakten und der neuen Möglichkeiten von Begegnungen?
Ich denke, dass wir optimistischer sein können. Auf eine Art ist Turbulenzen natürlich auch ein Buch darüber, wie uns unsere Freiheit und Mobilität sowohl physisch als auch virtuell stärker vernetzen ohne jedoch zwangsläufig die Qualität der Begegnungen zu erhöhen. Aber es ist auch ein Buch über die Wichtigkeit der grundlegendsten Verbindungen, wie zum Beispiel der familiären, die unserem Leben Bedeutung geben.

Menschliche Fragilität ist eines der Hauptthemen des Buches: In unserer „schönen neuen technologischen Welt“ scheint sich der Mensch seiner Sterblichkeit aber nicht mehr bewusst zu sein. Sehen Sie das in der aktuellen Krise bestätigt?

Die Krise bringt uns zu unserer Zerbrechlichkeit zurück – zu unserer Sterblichkeit und unserer letztlichen Hilflosigkeit. Das Buch ist in gewisser Weise auch eine Fallstudie, wie unser Lebensstil die Grundlage dafür legt, dass sich Krankheiten oder ähnliches schnell und einfach um die ganze Welt verbreiten können. Globalisierung ist also nicht nur ein abstraktes Wort, Globalisierung ist eine sehr physische Realität. Ob wir unseren Lebensstil aufgrund des Coronavirus ändern werden, weiß ich nicht und bezweifle es sogar. Aber es hat ganz sicher schon verändert, wie wir uns selbst sehen.

Fliegen Sie gerne und welche besonderen Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie in der Luft sind?
Beim Fliegen verdampfen für mich die Orte dazwischen. 2008 bin ich einmal von London nach Timbuktu geflogen und habe dort einen Monat verbracht, Leute getroffen in ganz unterschiedlichen Landschaften, die wüstenähnlicher werden, je südlicher man kommt. Der Rückflug nach London hat nur sechs Stunden gedauert, seitdem habe ich ein tiefsitzendes Bewusstsein dafür, wie Orte nicht zu existieren scheinen, wenn man über sie fliegt.

Freitag, 2.August

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Heute haben
Joseph Hayes * 1918
James Baldwin * 1924
Isabel Allende * 1942
Geburtstag.
__________________________

august

„August“
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Sie machen uns den August zugänglicher, gilt er doch als der Sommermonat. Die Hitze ist vorbei und es sind im Moment sehr angenehme Tage und Nächte.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Mittwoch, 1.August

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Heute haben
Fabrizia Ramondino * 1936
Knut Faldbakken * 1941
Wolfgang Hilbig * 1941
Geburtstag
_____________________________

august

August
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Sie machen uns den August zugänglicher, gilt er doch als der Sommermonat. Seit Wochen haben wir diese heissen Tag. Es ist zum Genießen, aber auch immer mit einer kleinen Zukunftsunsicherheit verbunden. Die gab es damals bei den alten Dichtern noch nicht.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Theodor Storm
August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.

Dienstag, 15.August

Heute haben
Matthias Claudius * 1740
Walter Scott * 1771
Stieg Larsson * 1954
Geburtstag
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Matthias Claudius
Der Esel

Hab nichts, mich dran zu freuen,
Bin dumm und ungestalt,
Ohn‘ Mut und ohn‘ Gewalt;
Mein spotten, und mich scheuen
Die Menschen, jung und alt;
Bin weder warm noch kalt;
Hab nichts, mich dran zu freuen,
Bin dumm und ungestalt;
Muß Stroh und Disteln käuen;
Werd‘ unter Säcken alt –
Ah, die Natur schuf mich im Grimme!
Sie gab mir nichts, als eine schöne Stimme.
________________________

DER Film zum heutigen Tag.

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Das Festmahl im August / Pranzo di ferragosto“
Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller: Gianni di Gregori
Italien 2008
DVD € 5,99

Ferragosto ist einer wichtigsten Feiertage in Italien. In Rom verschwinden um diesen Termin herum alle ans Meer. Viele Restaurants sind geschlossen, Läden haben zu. Rom ist wie leergefegt und auf den Straßen ist nichts mehr vom täglichen Stau zu spüren. Die Hitze steht zwischen den Häusern und es ist der beste Zeitpunkt die Stadt mit dem Rad zu erkunden.
Gianni Di Gregori (Regie, Drehbuch und Hauptdarsteller) hat sich diesen Tag für seinen Film herausgesucht. Er lebt mit seiner dominaten alten Mutter in einer Wohnung, kann keiner Arbeit nachgehen, da die alte Dame ihn komplett fordert. Dies führt zu finanziellen Engpässen. Er ist mit der Miete in Verzug und auch sonst sehr klamm. Just an diesem Tag kommt der Hausverwalter und bietet ihm einen Mietnachlass an, wenn er dessen Mamá und Tante für eine Nacht aufnehmen kann. Desgleichen passiert ihm auch mit dem Arzt, der auf Hausbesuch ist. Nach kurzem Zögern, siegt die Aussicht auf etwas Geld und Gianni hat plötzlich statt einer alten Dame, vier am Hals, die sich alle nicht grün sind. Nun heisst es einkaufen für das Festmahl. Dabei ist ihm sein Kumpel mit der Roller behilflich. Eine Kiste Weisswein (sehr wichtig für den Film) und Fische frisch aus dem Tiber geangelt, bilden den Grundstock. Mit viel Überredungskünsten schafft es der genervte Gianni, die alten Damen unter seinem Dach zu behalten, eine davon wieder zurückzuholen. Als alle versorgt sind und in ihren Betten schlafen, liegt er in der heissen Nacht auf dem Balkon.
Ausser Gianni sind alle anderen Mitspielenden LaiendarstellerInnen, die mit großer Lust und Laune mitgemacht haben und dem Film das gewisse Etwas geben. Ein charmanter Sommerfilm, mit viel Witz, über das Leben, Überleben und Altwerden. Und natürlich eine große Homage an die Ewige Stadt. Ein Film voller Hitze, Weisswein und einem Festmahl, an das wir schon nicht mehr glauben wollten.
Ein Muß für diesen Tag.
Achtung: Halten Sie einen schönen Vorrat an Weisswein im Kühlschrank bereit. Durch den dauertrinkenden Gianni bekommen Sie sicherlich enorme Lust auf ein gut gekühltes Glas (oder auch zwei, …)
Buon divertimento!

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Via Condotti, die normalerweise mit Handtaschen, Einkaufstaschen und schicken Damen daran voll ist. Im Hintergrund die leere Spanische Treppe.

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Auf meiner Rundfahrt auf den leeren Straßen Roms am 15.8.2014

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Der Herr mit den kurzen Hosen und den grauen Haaren ist Giannis Freund mit dem Moped. Sein Lieblingsort ist die Bar Calisto im Stadtteil Trastevere.

Ausgezeichnet mit dem Preis für den besten Debütfilm in Venedig 2008.
Website des Filmes mit Bildern und einem Zander-Rezept.
Trailer deutsch
Trailer italienisch

Dienstag, 1.August

Heute haben
Fabrizia Ramondino * 1936
Knut Faldbakken * 1941
Wolfgang Hilbig * 1941
Geburtstag
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august

August
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Sie machen uns den August zugänglicher, gilt er doch als der Sommermonat. Allerdings kippelt meist in den letzten Wochen das Wetter vom Sommer zum Herbst. Die Ernten werden eingefahren und die Landschaft verändert sich.
Denken wir noch nicht daran, genießen wir die heissen Tage und warmen Nächte.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Und noch ein Morgenstern-Gedicht, da wir doch gerade ein paar Tage auf Usedom waren, direkt dort, wo die goldene Stadt Vineta versunken ist.

Ein einunddreissigster August

Das war der letzte leuchtende August:
Der Sommer gipfelte in diesem Tage.
Und Glück erklang wie eine Seegrundsage
in den Vinetatiefen unsrer Brust.

Ein leises fernes Läuten kam gegangen –
und welche wollten selbst die Türme sehn,
in denen unsres Glückes Glocken schwangen:
so klar liess Flut und Himmel sie verstehn.

Der Tag versank. Mit ihm Vinetas Stunde.
Septembrisch ward die Welt, das Herz, das Glück.
Ein Rausch nur wie von Tönen blieb zurück
und schwärmt noch über dem verschwiegnen Grunde.

Theodor Storm
August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
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Heute abend ab 19 Uhr.
Clemens Grote liest im Rahmen der „1.Seite“ aus vier neuen Büchern.

Jami Attenberg: Ehemänner
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann
Romain Gary: Du hast das Leben vor dir
Helmut Gotschy: Die Tote in der Blau

Als Gast: Helmut Gotschy, der etwas über seinen Ulm-Krimi erzählen wird.

Freitag, 29.Juli

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Meine Reise ist vorbei und statt im Süden bin ich in Ostfriesland gelandet

Heute haben
Simon Dach * 1605
August Stramm * 1874
Chester Himes * 1909
Harry Mulisch * 1927
Sten Nadolny * 1942
Geburtstag.
Aber auch Ulrich Tukur, Mikis Theodorakis und Dag Hammarskjöld.
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Der Juli ist noch nicht ganz rum und wir stellen Ihnen heute schon das August-Heftle aus dem Reclam Verlag vor, damit Sie es noch rechtzeitig mitnehmen können.

august

August
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Sie machen uns den August zugänglicher, gilt er doch als der Sommermonat. Allerdings kippelt meist in den letzten Wochen das Wetter vom Sommer zum Herbst. Die Ernten werden eingefahren und die Landschaft verändert sich.
Denken wir noch nicht daran, genießen wir die heissen Tage und warmen Nächte.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Und noch ein Morgenstern-Gedicht, da wir doch gerade ein paar Tage auf Usedom waren, direkt dort, wo die goldene Stadt Vineta versunken ist.

Ein einunddreissigster August

Das war der letzte leuchtende August:
Der Sommer gipfelte in diesem Tage.
Und Glück erklang wie eine Seegrundsage
in den Vinetatiefen unsrer Brust.

Ein leises fernes Läuten kam gegangen –
und welche wollten selbst die Türme sehn,
in denen unsres Glückes Glocken schwangen:
so klar liess Flut und Himmel sie verstehn.

Der Tag versank. Mit ihm Vinetas Stunde.
Septembrisch ward die Welt, das Herz, das Glück.
Ein Rausch nur wie von Tönen blieb zurück
und schwärmt noch über dem verschwiegnen Grunde.

Theodor Storm
August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
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Im ersten Dienstag im August stellen wir wieder vier neue Bücher vor.
Diesmal mit dabei:

Margriet deMoor: Schlaflose Nacht
Bachtyar Ali: Der letzte Granatapfel
Jami Attenberg: Saint Mazie
Sarah Blackwell: Das Café der Existenzialisten
Freiheit, Sein und Aprikosencocktails

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Es liest Clemens Grote, der Eintritt ist frei.

Freitag

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Heute haben
Joachim Ringelnatz * 1883
Luisa Famos * 1930
Wladimir Sorokin * 1955
Geburtstag

Joachim Ringelnatz
Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.

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Und es geht gleich weiter mit Gedichten.
Ich habe doch tatsächlich vergessen, den August-Gedichteband von Reclam hier auf dem Blog zu erwähnen. Der Monat ist in vollem Gange und der Sommer zeigte sich gestern von seiner heissesten Seite.

August

“August”
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürften fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Und der August hat es doch schwer in sich. Gilt er doch als der Sommermonat. Allerdings kippelt meist in den letzten Wochen das Wetter vom Sommer zum Herbst. Die Ernten werden eingefahren und bei uns auf der Alb verändert sich Landschaft.
Denken wir noch nicht daran, genießen wir die heissen Tage und warmen Nächte.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie, Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Und noch ein Morgenstern-Gedicht, da wir doch gerade ein paar Tage auf Usedom waren, direkt dort, wo die goldene Stadt Vineta versunken ist.

Ein einunddreissigster August

Das war der letzte leuchtende August:
Der Sommer gipfelte in diesem Tage.
Und Glück erklang wie eine Seegrundsage
in den Vinetatiefen unsrer Brust.

Ein leises fernes Läuten kam gegangen –
und welche wollten selbst die Türme sehn,
in denen unsres Glückes Glocken schwangen:
so klar liess Flut und Himmel sie verstehn.

Der Tag versank. Mit ihm Vinetas Stunde.
Septembrisch ward die Welt, das Herz, das Glück.
Ein Rausch nur wie von Tönen blieb zurück
und schwärmt noch über dem verschwiegnen Grunde.

Theodor Storm
August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
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Peter Fox singt in seinem Lied „Haus am See“:
„Ich habe den Tag auf meiner Seite,
ich hab‘ Rückenwind“
Das wünsche ich Ihnen heute auch.

Freitag

Bermaringen 6 Uhr
Bermaringen 6 Uhr

Heute haben
Nina Berberowa * 1901
Jostein Gaarder * 1952
Birgit Vanderbeke * 1956
Ralf König * 1960
Geburtstag
__________________________

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Das Jahr ist voll. Zumindest beim Reclam Verlag.
Wir haben aktuell die August-Gedichte an der Kasse liegen und demnächst gibt es alle Monatsbändchen in einem Karton zum Sonderpreis.

August

„August“
Gedichte
Ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
78 Seiten, Reclam Verlag € 5,00

Es dürfen fast 70 Gedichte sein, die sich in diesem Büchlein befinden. Und der August hat es doch schwer in sich. Gilt er doch als der Sommermonat. Allerdings kippelt meist in den letzten Wochen das Wetter vom Sommer zum Herbst. Die Ernten werden eingefahren und bei uns auf der Alb verändert sich Landschaft.
Denken wir noch nicht daran, genießen wir die heissen Tage und warmen Nächte.
U.a. finden wir Erich Kästner,Ernst Jandl, Gottfried Benn, Eugen Roth, Nicolas Born, Günter Grass, Joachim Ringelnatz, Novalis und natürlich die üblichen Verdächtigen, wie, Erich Fried, Robert Gernhardt, Enzensberger und Eichendorff, Hesse und Jandl. Aber, ach, oh Wunder kein Goethe. Gut, dass der nicht in allen Lyrikanthologien auftaucht.

Joseph Freiherr von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!

Christian Morgenstern
Hochsommernacht

Es ist schon etwas, so zu liegen,
im Aug der Allnacht bunten Plan,
so durch den Weltraum hinzufliegen
auf seiner Erde dunklem Kahn!

Die Grillen eifern mit den Quellen,
die murmelnd durch die Matten ziehn;
und droben wandern die Gesellen
in unerhörten Harmonien.

Und neben sich ein Kind zu spüren,
das sich an deine Schulter drängt,
und ihr im Kuß das Haar zu rühren,
das über hundert Sterne hängt …

Es ist schon etwas, so zu reisen
im Angesicht der Ewigkeit,
auf seinem Wandler hinzukreisen,
so unaussprechlich eins zu zweit …

Und noch ein Morgenstern-Gedicht, da wir doch gerade ein paar Tage auf Usedom waren, direkt dort, wo die goldene Stadt Vineta versunken ist.

Ein einunddreissigster August

Das war der letzte leuchtende August:
Der Sommer gipfelte in diesem Tage.
Und Glück erklang wie eine Seegrundsage
in den Vinetatiefen unsrer Brust.

Ein leises fernes Läuten kam gegangen –
und welche wollten selbst die Türme sehn,
in denen unsres Glückes Glocken schwangen:
so klar liess Flut und Himmel sie verstehn.

Der Tag versank. Mit ihm Vinetas Stunde.
Septembrisch ward die Welt, das Herz, das Glück.
Ein Rausch nur wie von Tönen blieb zurück
und schwärmt noch über dem verschwiegnen Grunde.

Theodor Storm
August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Freitag, ein gutes Wochenende, obwohl Regen angekündigt ist und einen August, so wie Sie ihn gerne hätten.
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Ulm 9 Uhr
Ulm 9 Uhr