Donnerstag

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Heute haben
Sofia Tolstaja * 1844
Ernst Meister * 1911
Alison Lurie * 1926
Fritz J.Raddatz * 1931
Kiran Desai * 1971
Geburtstag.
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Neu im CD-Regal:

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„Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“
Regie: Wash Westmoreland und Richard Glatzer
Schauspieler: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kirsten Stewart u.a.
USA 2014
DVD € 12,99
Blu-Ray € 16,99
Buchvorlage von Lisa Genova
Lübbe Verlag € 8,99
Simon & Schuster € 10,99

Julianne Moore bekam für die Rolle von Alice Howland den Golden Globe und den Oscar für die beste Hauptrolle. Zurecht, wie alle Kritiken meinen. Beim Film  gehen die Meinungen weit auseinander.
Ja, es ist ein typisch konstruierter US-Film, der ohne Altersbeschränkung angeboten wird. Wie die beiden Regisseure, von denen einer auch das Drehbuch zum Roman geschrieben hat, uns langsam an den Gedächtnisverlust von Alice heranfühen, fand ich schon sehr gelungen. Sie führen uns in eine Szene eine und erst nach einiger Zeit, merken wir, warum sie sich gerade diese Episode herausgesucht haben. Es ist nicht immer so, dass wir sofort erahnen, dass, wenn Alice eine Rede vor Studenten hält, ihr plötzlich Wörter fehlen werden. Nein, der Film führt uns oft um ein paar Ecken und machtuns aufmerksam auf Kleinigkeiten. Genau das, was Alice nach und nach verliert, puzzeln wir uns im Film zusammen.
Alice ist Hochschulprofessorin an der Columbia in New York. Ihr Mann forscht dort,  die beiden beiden älteren Geschwister stehen gut in der Gesellschaft. Nur die jüngste Tochter ist ausgebrochen, wohnt an der Westküste und lebt als unabhängige Schauspielerin mehr schlecht als recht, st damit aber sehr zufrieden. Alice merkt, wie sie immer öfter Wörter vergisst, wie sie auf dem Campus die Orientierung verliert, wie sie Dinge nicht mehr findet. Nach einigen Gesprächen mit einem Neurologen, eröffnet er ihr, dass sie an Alzheimer erkrankt ist. Und zwar in einer erblichen Form. Der Schock sitzt tief, aber Alice trägt es zuerst mit Würde. Ihr Mann schwankt zwischen großer Zuneigung und der Vertiefung in seine eigene Arbeit. Alice sorgt vor, bespricht ein Video auf ihrem PC, in dem sie für später, wenn sie noch mehr vergessen hat, sich selbst den Tipp gibt, wo sich die Dose mit den Tabletten befindet. Sie trainiert sich auf verschiedene Weise, macht Worträtsel am Smartphone und doch bricht immer der große, graue Schleier über sie herein. Diesen verschlungenen Weg ins Vergessen zeigt der Film mit großer Zuneigung, lässt Hoffnungen entstehen und zeigt die folgenden Abstürze. Es sind Szenen von großer Verzweiflung, in der Alice ihr Vorhaben fast gelingt, bis ein „Hallo“ aus dem Erdgeschoss, ihre  Arbeit auf einen Schlag wieder zunichte macht.
Ein Indipendent-Film, bei dem die Weltstars auf große Gagen verzichtet haben. Wohl wissend, dass solche Themen gerade hoch im Kurs stehen. Für Julianne Moore ging die Rechnung doppelt auf. Alec Baldwin spielt sehr gekonnt die ganze Bandbreite des hin und her gerissenen Ehemanns und Kirsten Stewart (aus der Twilight-Serie) die anders lebende Tochter, die die größte Zuneigung zu ihrer Mutter entwickelt.
Ein lohnenswerter US-Film, der zwar viele Klischees mit im Boot hat, aber doch zu überzeugen weiss. Nicht nur durch die schauspielerischen Leistungen.

Website von „Still Alice“
Trailer auf deutsch
Trailer auf englisch