Wilhelm Heinse * 1746
und
Nikolai Leskow * 1831
haben heute Geburtstag.
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Gus Gordon: „Herman und Rosie„
Eine Geschichte über die Freundschaft
Knesebeck Verlag € 14,95
Herman, das Krokodil, liebt es, Oboe zu spielen, muss aber als Telefonverkäufer arbeiten. Rosie, das Reh, liebt es, Jazz zu singen, muss ihr Geld aber als Spülerin in einem Restaurant verdienen. Beide wohnen nur ein Haus auseinander (Ein Stadtplan zeigt genau die Standorte) . Herman im 7., sie im 5.Stock. Ihre Arbeit ist nicht ihr Lebenstraum. Die Stadt (New York, was sonst) ist laut und lärmt, macht einsam. Sie hat aber auch die schönsten Momente, wenn man gemeinsam etwas unternehmen kann. Und das ist bei beiden die Musik. Eines Tages hören sie voneinander eine Melodie, die in das jeweilige Zimmer strömt und sie bekommen diesen Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf. Egal wo sie sind, sie summen die Noten vor sich hin. Schön ist, dass sie unbewusst, unerkannt oft nebeneinander sitzen und gehen.
Beiden wird gekündigt, da Herman zwar am Telefon viel mit den Menschen redet (er liebt den Kontakt), dabei aber das Verkaufen vernachlässigt. Rosies Engagement im Jazzclub wird aufgekündigt, da niemend mehr zuhören will.
Nun bricht für beide wirklich eine Welt zusammen und sie schauen sich in ihren kleinen Wohnungen alle Folgen von Jacques Cousteau-Unterwasserfilme an, die sie beide lieben. Es kommt noch eine große Wanderung durch Manhattan, eine Fahrt mit der South Ferry bis zum Hot Dog-Stand im Central Park.
Was aus den beiden wird, will ich nicht verraten.
Gus Gordon hat ein liebenswertes Bilderbuch für die Kleinen und hauptsächlich für uns Große gemacht, in der Musik und New York City die Hauptrollen spielen. Wie Gordon mit Farben, Stiften, Collagen umgeht ist fantastisch und macht Spaß, das Buch gleich wieder von vorne anzuschauen.
Lustig ist auch, dass das Buch aus Australien kommt und hier in Deutschland in Übersetzung früher als in den USA erscheint. Verdrehte Welt.
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Hier können Sie für den Publikumspreis der Leipziger Buchmesse abstimmen.
Voting heisst das nun offiziell.
Sie können auf der Seite die einzelnen Bücher anschauen, Leseproben genießen, den aktuellen Stand der Abstimmung sehen und dann natürlich Ihre Stimme abgeben.
Hier geht es zur Abstimmung, äh: zum Voting.
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Preis der Deutschen Schallplattenkritik: Die Bestenliste 1/2013
In der Kategorie Erwachsenen-Hörbuch wurde „Erzählerstimmen: Die Bibliothek der Autoren & Autorinnen. 100 Jahre Erzählung im Originalton“, herausgegeben von Christiane Collorio, Michael Krüger und Hans Sarkowicz ausgezeichnet (Der Hörverlag). Jury-Mitglied Wend Kässens: „183 Stimmen von Autorinnen und Autoren aus 100 Jahren bis in die Gegenwart, 183 Geschichten im O-Ton auf 44 CDs, von Arthur Schnitzler bis Feridun Zaimoglu, von Elisabeth Langgässer bis Juli Zeh. Faszinierende Begegnungen mit fast allen Größen der deutschsprachigen Literatur.“ (s.a. unser Blog)
In der Kategorie Kinder & Jugendaufnahmen ging der Preis an die deutsch-türkische musikalische Lesung „Das fliegende Kamel – Uçan Deve“ von Paul Maar Oetinger). „Alte sowie einige neu erfundene Geschichten von Nasreddin Hodscha, dem türkischen Eulenspiegel, werden hier gleich zweimal erzählt: einmal auf Deutsch von Paul Maar und Murat Coşkun, und auf der zweiten CD in der Sprache der Großeltern der jungen türkischstämmigen Deutschen. Auch die Stücke mit mittelalterlicher türkischer Musik bilden eine Brücke zwischen Orient und Okzident. Ein wertvolles Projekt des deutsch-türkischen Kulturdialogs“, so Ingeborg Neumann für die Jury.
(Quelle: Buchmarkt.de)
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Ein weiterer Textschnipsel aus Eduardo Galeanos Buch: „Die Kinder der Zeit“:
Oktober
13
Die geflügelten Roboter
Gute Nachricht. Am heutigen Tag des Jahres 2011 haben die militärischen Befehlshaber der Welt darüber informiert, dass die Drohnen weiter Menschen umbringen können.
Diese Flugzeuge ohne Piloten, mit niemandem bemannt, durch Fernbedienung gelenkt, sind wieder bei bester Gesundheit: Der Virus, von dem sie angegriffen wurden, war nicht mehr als ein vorübergehender Schnupfen.
Bis heute haben die Drohnen ihren Bombenregen auf schutzlose Opfer in Afghanistan, Irak, Pakistan, Libyen, Jemen und Palästina niedergehen lassen, andere Länder warten noch auf ihren Einsatz.
Im Zeitalter der Cyber Wars, der elektronischen Kriege, sind die Drohnen die perfekten Krieger. Sie töten ohne Gewissensbisse, gehorchen ohne mit der Wimper zu zucken und verraten niemals, wer ihnen die Befehle gibt.