Samstag

Heute haben
Paul Heyse * 1830
Elisabeth Plessen * 1944
Kurt Drawert * 1944
Geburtstag
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Markus Gasser, geboren 1967, studierte Germanistik und Anglistik in Innsbruck, wo er heute als Privatdozent lehrt. Er lebt als Essayist und Kritiker in Zürich. Zuletzt erschien 2010: „Das Königreich im Meer. Daniel Kehlmanns Geheimnis.“
Um diesen Autoren geht es heute und es schließt sich mal wieder ein literarischer Kreis. Vor ein paar Tagen haben wir den „Modernen Spießer“ vorgestellt und auf einer der Listen im Buch steht Daniel Kehlmanns Buch „Die Entdeckung der Welt“ auf Platz 1 der must have im Spießerregal. Markus Gasser hat sich also diesem Buch angenommen.
Hier macht er sich allerdings Gedanken, welche Bücher wir auf eine einsame Insel mitnehmen würden, sollen, können, wollen dürfen……

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Markus Gasser: „Das Buch der Bücher für die Insel
Hanser Verlag € 21,90

„Fang du an.“
„Nein, zuerst du.“
Kaum wendet sich ein Gespräch unter Literaturenthusiasten kurz vor der Sperrstunde der Frage zu, welche Bücher
man auf eine einsame Insel mitnehmen würde, herrscht gebannte Stille am Tisch; man gibt sich feurigem Grübeln
hin. Dann wirft einer seine Liste der persönlichen Lieblingsgrößen in die Runde, und schon fällt ein anderer ihm
ins Wort: Weshalb dieser Roman fehle, während es jene Erzählung auf Platz drei geschafft habe. Und eine endlose
Debatte bricht los, als könnte die perfekte Liste die Weltgeschichte verändern. Die Kellner werden nervös.

Markus Gasser stellt uns in 50 Kapiteln Romane und Erzählungen aus unterschiedlichen Ländern und Epochen vor. Und wie er das macht, ist so geschrieben, dass ich gleich meine Liste vergrößern will, oder noch besser, dass ich meine Liste im Hinterkopf endlich in die Tat umsetzen will. Es schwirren so viele Bücher in meiner persönlichen Literaturcloud herum und oft traue ich mich, eines davon rauszupicken. Es kommen ja auch täglich immer neue Bücher auf unseren Büchertisch. Aber hier, durch den Schweizer Privatgelehrten, bin ich wieder aufs Neue angefixt auf diverse Bücher. Toll auch, wenn auf seiner Vorschlagsliste einige zu finden sind, die längst gelesen worden sind und auch Bücher einfach nicht auftauchen, obwohl die doch optimal für die Insel wären. Markus Gasser nimmt uns also an die Hand wie damals Herr Vollmann und hat eine Schreibe, die so angenehm süffig ist, dass diese 50 Vorschläge eigentlich alle in den Koffer passen sollten. Aber warum eigentlich auf ne Insel ausweichen, wenn wir die Bücher auch daheim lesen können und uns in ferne Welten denken? Ob auf hohe See mit dem weissen Wal, oder nach Frankreich mit Herrn Proust, oder nach Südamerika zu Signor Marquez (das war der mit den Beatles-Liedern, während er deine „100 Jahre Einsamkeit“ geschrieben hat. So Herr Gasser). Tolkien und Borges, dürfen nicht fehlen, wie auch Nabokov und Homer. Flaubert, Franzen, stehen vor Dickens und Tolstoi. Abenteuerbücher von Stevenson tauchen genauso auf, wie David Mitchells „Wolkenatlas“, den Herr Gasser unter die Rubrik „Die Archive der Finsternis“ packt, genausowie Mo Yan, Poe, Rushdie, Twain und Victor Hugo.
Sie merken schon, es ist ein weiter Bogen und kann und will nicht vollständig sein.
Aber: Es dürfte nur mit Rezept ausgegeben werden, da die Lektüre süchtig macht. Ganz zu schweigen von der Originallektüre danach.
Aber (2): Meine aktuelle Tageslektüre fehlt. Auch schön, dass er sie nicht drin hat, oder womöglich gar nicht kennt, obwohl es doch gerade ein Insel-Buch ist (Mallorca).
Albert Vigoleis Thelen: „Die Insel des zweiten Gesichts“. Aber (3) davon dann ein ander Mal, wenn durch die 900 Seiten durch bin. Eines jedoch dazu: So etwas Frech-Witziges habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Leseprobe
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Wenn Sie dann auf der einsamen Insel festsitzen, dann fällt es Ihnen sicherlich nicht schwer „Not Going Anywhere“ zu singen. Zu Ihrer Beruhigung: unsere Buchhandlung auch wo sie ist.

Karen Ann
Not Going Anywhere

Tide will rise and fall along the bay
And I’m not going anywhere, I’m not going anywhere
People come and go and walk away
But I’m not going anywhere, I’m not going anywhere

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