Heute ist im Buchladen großes Kürbisschlachtfest.
Kommen Sie vorbei und holen sich Ihr Stück für eine feine Suppe.
Wir haben bis 16 Uhr geöffnet.
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Heute haben
Michael Lermontow *1814
Bettina von Brentano * 1901
Italo Calvino * 1923
Boualem Snsal * 1949
Tessa de Loo * 1946
Geburtstag
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Der Buchtipp passt dazu:
Daniel Kampa (Herausgeber),
Nikolaus Heidelbach (Illustrator)
„Kochen und kochen lassen„
Atlantik Verlag € 25,00
„Komm, klapp dein Buch zu, wir wollen essen“
Marcel Proust
Das Auge isst mit: Ein kulinarisches Fest in Bildern und Geschichten
„Von allen Büchern sind nur die, die vom Kochen handeln, von einem moralischen Standpunkt aus über jeden Verdacht erhaben.“
Joseph Conrad
Kochbuch oder nicht. Nein, es ist natürlich keines. Aber wenn Sie dann gekocht haben und alle um den Tisch sitzen und auf die Suppe warten, dann können sie mal so eben ein Gedicht aus dem Buch vortragen, oder eine der kurzen Geschichten vorlesen. Sie verkürzen damit die Wartezeit und erhöhen proportional dazu die Stimmung.
Wenn Sie das zwischen jedem Gang praktizieren und jeweils ein Glas Wein in die Höhe halten, dann reichen Sie am besten das Buch herum, damit Ihre Gäste die Illustrationen von Nikolaus Heidelbach betrachten können. Die sind nämlich wirklich großartig. Meist schräg und gewöhnungsbedürftig. Aber wie gesagt, Sie haben dann ja eh schon einen Kleinen in der Krone.
Julian Barnes, T.C.Boyle, Joseph Roth und Mascha Kaleko, Eduard Mörike und Haruki Murakami sind u.a. die illustren Gäste, die mit Textbeiträgen vertreten sind.
Eva Demski, Joachim Ringelnatz und Elke Heidenreich bilden einen krönenden Abschluß.
Danach ist das Buch eh voller Fettflecken und Ihre Gäste werden für sich selbst ein neues Exemplar besorgen.
Dieses Fontane-Gedicht finden Sie im Buch
Theodor Fontane
Weißrübensuppe
Rindfleisch schlage, stampfe, klopfe,
Brüh es ab im ird’nen Topfe,
Spargelschnitzel, Portulacke
Nimm aus sauber’m Sommersacke,
Morcheln, eine ganze Sippe,
Ziehe von der Fensterstrippe,
Petersilie, Kohl vom Wirsich,
Sellerie (den „Bowlenpfirsich“),
Gelbe Möhren, große, runde,
Lass sie kochen eine Stunde,
Lass sie kochen, bis die Trübe
Klar sich schäumt, dann Rübe, Rübe,
Weiße Rübe schnell hinein,
Und so wird’s gelungen sein.
Das Mathias ClaudiusGedicht allerdings nicht.
Das gibt es nur hier.
Mathias Claudius
Pasteten hin, Pasteten her
Was kümmern uns Pasteten?
Die Kumme hier ist auch nicht leer,
und schmeckt so gut, als bonne chere
von Fröschen und von Kröten.
Und viel Pastet‘ und Leckerbrodt
verdirbt nur Blut und Magen.
Die Köche kochen lauter Noth,
Sie kochen uns viel eher toth,
Ihr Herren laßt Euch sagen!
Schön röthlich die Kartoffeln sind
und weiß wie Alabaster.
Verdäu’n sich lieblich und geschwind
und sind für Mann und Frau und Kind
ein wahres Magenpflaster.