Heute haben
Alfred Döblin * 1878
Milena Jesenská *1896
Jorge Amado * 1912
Emine Sevgi Özdamar * 1946
Geburtstag
Nach diesem sehr heissen Wochenende, starten wir die neue Woche mit einem Bilderbuchtipp:
Claudia Lagermann: „Schnip“
Illustrationen: Hanneke Siemensma
Übersetzung aus dem Niederländischen: Andrea Kluitmann
Schnip ist ein kleiner Vogel. Er hat einen Schnabel, zwei Beine und zwei Flügel. Wie jeder andere Vogel auch. Aber er ist doch anders. Schnip kann nämlich nicht fliegen. Er traut sich nicht und hat Höhenangst. Seine Vogelkumpel fordern ihn immer wieder auf, er, solle doch mit auf den Baum kommen. Aber Schnip hängt verängstigt am ersten Anst und kommt nicht weiter. Beim Versteckespiele zählt der kleine Schnip tapfer von 1 bis 10, so laut, dass ihn die Vögel hören. Sie verstecken sich hoch in den Baumwipfeln und er kann sie nicht finden. Als es im Herbst Zeit wird für den großen Flug, schaut Schnip seinen Freunden wehmütig nach. So sehr er sich bemüht, es klappt nicht mit dem Fliegen. Er steht alleine im Herbstwetter, der Wind pfeift, als plötzlich etwas Rotes an ihm vorbeifliegt. Es ist der Schal der Maus. Schnip rennt ihm hinterher und bringt ihn der Maus zurück. Diese bedankt sich bei dem kleinen Vogel und meint, dass sie es nun warm hätte im kalten Winter. Schnip hat ein großes Herz und hilft dem Eichhörnchen, dem Frosch und dem Igel, der sich im Gestrüpp verfangen hat. Alle bedanken sich überschwenglich bei ihm und sagen, dass er ihnen sehr geholfen hat, heil durch die Kälte zu kommen. Als er den Maulwurf trifft, der sich für den Winterschlaf vorbereitet hat, dem es aber zu kalt in seiner Höhle ist, lädt er Schnip ein, beim ihm zu schlafen. So sehen wir die beiden, wie sich gegenseitig wärmen und gut durch die langen Nächte kommen. Als ein erster Sonnenstrahl auf Schnip trifft, steht er auf und trifft auf die Tiere, denen er geholfen hat. Diese warten schon freudig und mit einer Torte auf ihn. Als seine Vogelfreunde wieder auf tauchen, gibt es großes Hallo. Sie erzählen ihm von ihren Abenteuern in fremden Länden. Als er aber von seinen Erlebnissen erzählt, ist er so aufgeregt, dass er meint, zu schweben. Seine Freunde sagen noch, er solle lauter sprechen, sie würden ihn so schlecht hören. Da erkennt er erst, dass er fliegt!
Ein schön illustriertes Bilderbuch ab 3 Jahren. Eine spannende Geschichte und ein Mutmachbuch, das auf jeden Fall auch den Vorlesern zu Herzen gehen wird.
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Ungereimtheiten von Werner Färber, bei denen es auch kurz um’s Fliegen geht:
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE
HUMMEL (UNDANKBAR) CCXCI
Während ich hier sitz‘ und schreibe,
dotzt penetrant ’ne Hummel
gegen meines Fensters Scheibe
mit heftigem Gebrummel.
Findet die Hummel es gemein,
dass sie durch Glas nicht fliegen kann?
Ich stehe auf und schreite ein,
weil’s mir zu dumm wird irgendwann.
So öffne ich das Fenster weit,
damit die Hummel find‘ hinaus.
Tatsächlich fliegt nach kurzer Zeit
sie mit Gebrumm zur Tür hinaus.
UNDANKBARER BRÄUTIGAM
(Kurzkrimis in Reimform/ 88)
Zur Hochzeit mit des Reeders Tochter
erhielt der Bräutigam ein Schiff.
Ja, das Schiff tatsächlich mocht‘ er.
Die Braut versenkte er beim Riff.