Dienstag, 3.September

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Heute haben
Caroline Schelling * 1763
Joseph Roth * 1894
Geburtstag
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Heute auf dem Gedichtekalender:

Hugo von Hofmannsthal
Inschrift

Entzieh dich nicht dem einzigen Geschäfte!
Vor dem dich schaudert: dieses ist das deine;
Nicht anders sagt das Leben, was es meine,
Und schnell verwirft das Chaos deine Kräfte.
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1194

„September“
Gedichte ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
Reclam Verlag € 5,00

Und schon ist wieder ein neuer Monat angebrochen. Rechtzeitig ist das Wetter gekippelt. Die Tage werden kürzer, morgens brauche ich Licht zum Arbeiten und abends zum Lesen ist es das Gleiche. Altweibersommer, Erntezeit, Vogelschwärme und bunte Blätter erwarten uns in den nächsten Wochen. Es heißt Abschiednehmen vom Sommer und hoffen auf einen angenehmen Herbst.

Eduard Mörike
Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Rainer Maria Rilke
Herbsttag

Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten reif zu sein
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Friedrich Hebbel
Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt
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Heute abend liest Clemens Grote aus folgenden vier Büchern im Rahmen unserer Reihe: „Die erste Seite„:

Simone Lapper: Der Sprung
Angela Lehner: Vater unser
Kristin Höller: Schöner als überall
Alice Nelson: Das Kinderhaus