Heute haben
Jaroslav Seifert * 1901 (Nobelpreis 1984)
Per Olov Enquist * 1934
Antonio Tabucchi * 1943
Geburtstag.
Aber auch Bruce Springsteen, Romy Schneider und Ray Charles.
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Friedrich Nietzsche
Nun, da der Tag
Nun, da der Tag
des Tages müde ward und aller Sehnsucht Bäche
von neuem Trost plätschern,
auch alle Himmel, aufgehängt in Gold-Spinnetzen,
zu jedem Müden sprechen: Ruhe nun!“
was ruhst du nicht, du dunkles Herz,
was stachelt dich zu fußwunder Flucht …
wes harrest du?
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Alessandra De Respinis: „Cicchettario„
Die legendären Rezepte aus dem Al Bottegon in Venedig
Mit einem Nachwort von Hanns-Josef Ortheil
Übersetzt von Lotta Ortheil.
Mit 70 Federzeichnungen von Roberta Boncompagni
Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung € 20,00
„Ein cicchetto ist ein schneller, appetitanregender Happen, der im Stehen gegessen wird. Eine ombra ist ein Glas Weiß- oder Rotwein, das man zur Stunde des Aperitifs zu sich nimmt, um sich von der Mittagshitze zu erholen. Ein bàcaro ist ein Lokal, wo man einen cicchetto probiert, eine ombra trinkt und ein Schwätzchen mit Freunden hält.“
So erklärt Alessandra De Respinis, Padrona der alteingesessenen Weinbar Al Bottegon
in Venedig, das Alltagsritual von ombra und cicchetto. Seit bald fünfzig Jahren
gibt es diese Institution. Den ombra habe ich in Venedig kennengelernt, von der Bar und den kleinen Häppchen habe ich erst in diesem Büchlein gelesen.
70 Rezepte sind in diesem Cicchettario zusammengestellt. Zu jedem Rezept wird der passende Wein oder Prosecco empfohlen.
Und nun kommt Hanns-Josef Ortheil ins Spiel. Seit Jahrzehnten ist er Stammgast im Bottegon und erklärt uns im Nachwort, was sich hinter den Rezepten versteckt.
Wobei er sich in seiner Wortwahl manchmal verhebt. Die Notizen von Alessandra sind hingegen sehr einfach und lakonisch. Also wenn die eine Zutat nicht in der Küche ist, kann man auch das und das nehmen. Ja, das finde ich eine gute Einstellung.
Früher war ein Cicchetto einfach nur ein Stückchen Brot mit Stockfischcrème oder einer Wurstscheibe und einer Olive. Hier lesen wir jedoch auch von Thunfischtartar und Kakao, Erdbeere und Robiola, Gorgonzola und Marmelade aus grünen Tomaten oder Eigelb und Blütenblättern.
„Mein erstes Experiment war die Weißbrotscheibe mit Thunfisch und Lauch, es folgte die Brotscheibe mit Gorgonzola und Walnüssen, dann die mit Ricotta, Walnüssen und Johannisbeeren, und so ging es weiter und weiter, bis es schließlich siebzig verschiedene Spezialitäten waren.“
Handlich in der Tasche für einen Gang über den Markt und durch die Illustrationen auch einfach zum Durchblättern geeignet.