Heute haben
William Wordsworth * 1770
Victoria Ocampo * 1890
Johannes Mario Simmel * 1924
Cora Stephan / Anne Chaplet * 1951
Geburtstag
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Heute auf dem Gedichtekalender:
Heinrich Leuthold
Nacht
Der Westwind streichelt die Locken
Schauernder Bäume; wie Schnee
Hallen die Blüthenflocken…
Klänge der Abendglocken
Zittern über den See.
Oben im Wolkenlosen
Kreiset der Sterne Lauf;
Doch unter Küssen und Kosen
Gehen hier unten Rosen,
Rosen und Lieder auf.
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Janet Lewis: „Die Frau, die liebte„
Mit einem Nachwort von Judith Hermann
Aus dem Amerikanischen Englisch von Susanne Höbel
dtv € 18,00
»Dieser Roman gehört mit zum Besten, was die amerikanische Literatur zu bieten hat.« Vikram Seth
Na, das ist aber hochgegriffen und trotzdem möchte ich Vikram Seth zustimmen. Der Roman, das Romänchen mit knapp 120 Seiten ist wirklich unglaublich gut und spannend bis zur letzten Seite.
Allein schon die Tatsache, dass die Autorin US-Amerikanerin war, 1899 in Chicago geboren worden ist und ihren Roman im 16.Jahrhundert in Frankreich spielen lässt, haben mich hellhörig gemacht. Es hat sich gelohnt.
Ein junges Ehepaar lebt mit ihrem kleinen Kind zusammen mit dem herrischen Vater des Ehemanns auf einem Gehöft auf dem Land. Als der Sohn nach mehreren Streitereien mit seinem Vater dessen (tödliche) Rache befürchtet, flieht er und taucht erst nach acht Jahren wieder auf. Alles könnte gut sein. Der zurückgekehrte Ehemann ist deutlich netter und freundlicher zu seiner Frau und kein Gewaltmensch, der er damals war. Aber: Die Ehefrau behauptet, dass dies nicht ihr damaliger Ehemann ist – nicht Martin Guerre. Dies behauptet sie auch aus dem Grunde, da sie nicht in Sünde mit diesem Mann leben kann.
Mehr mag ich gar nicht verraten. Das Buch lässt einen nicht mehr los, lotet alle Wendungen und Möglichkeiten aus und fesselt bis auf die letzte Seite.
Das schreibt der Verlag über die Autorin:
Janet Lewis (1899 – 1998) wurde in Chicago geboren und lebte zumeist in Kalifornien. Früh begann sie, Gedichte zu veröffentlichen. Zusammen mit ihrem Mann, dem Dichter Yvor Winters, war sie ihr Leben lang politisch streitbar und aktiv, vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der Indianer und Schwarzen. Mit ›Die Frau, die liebte‹ griff Janet Lewis einen der berühmtesten Justizfälle Frankreichs auf und schuf den fulminanten Auftakt zu ihrer Trilogie um strittige Justizfälle. Gleichwohl ist sie in Europa bis heute völlig unbekannt.