Charles Dickens * 1812
hat heute Geburtstag und findet nach seinem großen Fest im letzten Jahr keine große Beachtung mehr.
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Byung-Chul Han: „Topologie der Gewalt„
Matthes & Seitz Verlag € 19,90
Hans drei schmale Bändchen über das Verschwinden des Eros, die Transparant- und Müdigkeitsgesellschaft verkaufen sich bei uns im Laden sehr gut. Gerade, da sie in jede Mantel- und Handtasche passen und sehr aktuelle Themen ansprechen sind, neben dem Preis von € 10,00, wohl der Grund dafür.
In seinem Buch über die „Topologie der Gewalt“ aus dem Jahre 2011 geht er ganz zurück in die Urgesellschaften, zu den Azteken und alten Griechen und Römern, um aufzuzeigen, wie damals mit Gewalt umgegangen wurde. Was Gewalt damals bedeutete. Macht und Gewalt hängt eng zusammen und Macht nährt sich an den vielen Todesopfern, die ein Herrscher um sich anhäufen kann. Die Aztekenpriester inszenierten Kriegsspiele, um an Kriegsgefangene zu kommen, die sie ihren Göttern opfern konnten. Bei den Griechen war Folter etwas „unentbehrliches“, so die Übersetzung des Wortes. So ist auch die griechische Mythologie voller Blut und Gewalt. Als Achill den Tod seines Freundes beweint und dann rächt, werden an dessen Grabmahl nicht nur die Toten aufgehäuft, sondern auch jeden Menge große und kleine Tiere. Es ging also nicht um das Töten aus rache, sondern um das Töten überhaupt.
Han spricht die Blutrache an, zitiert Freud, Reemtsma, die alten und neuen Philosphen, um uns zu zeigen, dass aus dieser oben genannten archaischen Gewalt eine persönliche innere Gewalt geworden ist. Wir sind zwar frei, aber Burnout und Suizid machen die Runde. Die äußeren Feinde sind weg, nun machen wir uns, umzingelt von totaler Freiheit, in Eigenregie fertig. Den Menschen in der Leistungsgesellschaft stellt Han ein hartes Zeugnis aus: zu lebendig, um zu sterben und zu tot, um zu leben.
Dies ist nun wirklich nur ein kleiner Einblick ein sehr intensives Buch, von dem ich wirklich nicht alles kapiert habe, da mir der ganze philosophische Hintergrund fehlt. Aber das, was hängengeblieben ist, hat mich überzeugt.
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