Heute haben
Novalis * 1772
Gottfried Benn * 1886
Willi Bredel * 1901
Gisela Elsner * 1937
Franz Innerhofer * 1944
Angela Krauß * 1950
Geburtstag
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„Mai“
Gedichte passend zum Monat herausgegeben von
Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
Reclam Verlag € 5,00
Oh, schon wieder ein Monat vorbei. Der April endete mit Kälte und Regen. Gut so, den Regen brauchen wir dringend und dennoch warten wir auf die Sonne und die Wärme. Das hatten wir jetzt am gestrigen 1.Mai. Ab morgen wieder Regen und Schnee. Egal.
Alles ist grün, die Bäume explodieren und die Blumengärten werden bunt.
„Es ist Zeit sich zu freuen
an atmenden Farben
zu trauen dem blühenden Wunder“
schrieb Rose Ausländer.
Aber nicht zu früh gefreut. Im Mai gibt es auch die Eisheiligen, die mit viel Regen und Frost verbunden sind. Aber insgesamt gesehen, gehen wir stramm in Richtung Frühsommer und lassen den Winter in Vergessenheit geraten.
Willkommen
Maienlob
Maienschelte
Maienglück
Feiern im Mai
Endlich im Freien
heißen die einzelnen Kapitel des Gedichtbandes und zeigen schon die Richtung an, auch wenn in der dritten Abteilung noch gescholten wird über den Wonnemonat. Diese Bezeichnung leitet sich womöglich von Weidemonat ab, so die Herausgeberinnen.
Da ich monatelang behauptet habe, dass diese Anthologie ohne Goethe auskommt, taucht er hier gleich zweimal auf.
Johann Wolfgang Goethe
Mit einem gemalten Band
Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlingsgötter
Tändelnd auf ein luftig Band.
Zephyr, nimm’s auf deine Flügel,
Schling’s um meiner Liebsten Kleid!
Und so tritt sie vor den Spiegel
All in ihrer Munterkeit,
Sieht mit Rosen sich umgeben,
Selbst wie eine Rose jung.
Einen Blick, geliebtes Leben!
Und ich bin belohnt genung.
Fühle, was dies Herz empfindet,
Reiche frei mir deine Hand,
Und das Band, das uns verbindet,
Sei kein schwaches Rosenband!
Mailied
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch
Und Freud‘ und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd‘, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb‘, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb‘ ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud‘ und Mut
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!
Und dieses Gedicht darf natürlich nicht fehlen:
Eduard Mörike
Er ist’s
Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton
Frühling, ja du bist`s!
Dich hab ich vernommen!
Neben all den alten Autoren, finden Sie natürlich auch LyrikerInnen des 20.Jahrhunderts, deren Texte ich jedoch hier nicht veröffentlichen darf.
Robert Gernhardt, Friederike Mayröcker, Rose Ausländer, Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Ernst Jandl, Karl Krolow und viele mehr.
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Jastrams 1.Seite
Am kommenden Dienstag stellen wir ab 19 Uhr wieder neue Bücher vor.
Als Gast Uli Deurer, der uns aus seinen Verlagen etwas zeigen wird.
Es liest Clemens Grote.