Dienstag

Nicht vergessen.
Heute abend gibt es bei uns um 19 Uhr keine Sauna, sondern
„Die erste Seite“
Vier neue Bücher werden vorgestellt und von Clemens Grote vorgelesen.
Inkl. der Buchpräsentation von Katrin Rodeits Ulm-Krimi: „Mein wirst du sein“

Der Eintritt ist wie immer frei.
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Heute haben Christa Reinig  * 1926
und Andy Wahrhol  * 1928
Geburtstag
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Theodor Fontane
Guter Rat

An einem Sommermorgen
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.

Des Himmels heitere Bläue
Lacht dir ins Herz hinein,
Und schließt, wie Gottes Treue,
Mit seinem Dach dich ein.

Rings Blüten nur und Triebe
Und Halme von Segen schwer,
Dir ist, als zöge die Liebe
Des Weges nebenher.

So heimisch alles klinget
Als wir im Vaterhaus,
Und über die Lerchen schwinget
Die Seele sich hinaus.
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Endlich mal wieder ein Filmtipp.
Ich komme einfach zu wenig in’s Kino.
Jetzt aber:

Cover_Frances_Ha_ohne_alles_kleiner

„Frances Ha“
Regie: Noah Baumbach
Buch: Noah Baumbach, Greta Gerwig
Darsteller: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driger, Michael Zegen, Grace Gummer
Länge: 86 Minuten
Start: 1. August 2013

Frances ist Ende zwanzig lebt mit ihrer Freundin Sophie in einer Wohnung in New York. So geben von außen betrachtet ein lesbisches Paar ohne Sex, wie Frances selber sagt. Sophie arbeitet erfolgreich bei Random House und Frances lernt in einer Tanzcompanie und hofft auf eine feste Übernahme. Alles ändert sich, als Sophie ausziehen will und mit einer anderen Frau endlich in das Stadtviertel Tribeca ziehen kann. Sophie ist somit wohnungslos und kann bei zwei Jungs in deren Apartment unterschlüpfen, die sich als Künstler über Wasser halten, aber eigentlich vom Geld der Eltern leben. Das ist zwar ganz prima für Frances. Alles geht ganz locker und lustig weiter, leider kann sie sich aber nicht demstsprechend an den 4.000 $ pro Monat an der Miete beteiligen. Das mit der Tanzcompanie zerschlägt sich auch noch und irgendwie kann uns die nette Frances sehr leid tun. Sie lädt einen Freund zum Essen ein, da sie eine Steuerrückzahlung bekommen hat. Ihre Kreditkarte ist jedoch nicht gültig und so springt, rennt, tranzt, stolpert Frances auf der Suche nach einem Geldautomaten durch das nächtliche New York um nach gefühlter unendlich langer Zeit wieder am Essenstisch aufzutauchen. Dass sie sich verletzt hat, zeigt sich erst dort. Wir merken: Frances ist eine Pechvogelin. Sympatisch, frech will sie es allen recht machen. Und natürlich auch sich. Bei einem Abendessen mit reichen Ehepaaren verplappert sie sich immer wieder, bekommt jedoch das Angebot in eine Wohnung in Paris zuziehen, falls sie irgendwann mal dort sein sollte. Sofort sagt sie zu und fliegt für zwei (!) Tage von New York dorthin. Dass dies natürlich zu einem Desaster wird, können wir uns ausdenken. Ihre Reisen, ihre Fluchten sind oft zum Scheitern verurteilt und gerade bei dem Treffen mit ihren Eltern, Freunden und Bekannten über Weihnachten zeigt sich, dass es für sie zwar eine ungewohnte Umgebung ist, ihr jedoch jede Menge Wärme und Zuneigung entgegenkommt.
Das ist jedoch noch nicht alles. Und das Ende sei hier auch nicht verraten. Aber es schön zu wissen, wenn man nicht verbissen an einer Idee festhält, dass das Beste erst noch kommt und sich alles so leicht zusammenfügt. Die letzte Einstellung des Filmes verrät dann auch, wie es zum Filmtitel „Frances Ha“ kommt.
Der schwarzweiss Film erinnert schwer an den deutschen Film „Oh Boy“ über einen Berliner Tagedieb. Frances möchte jedoch es erreichen, möchte raus, möchte die Ärmel hochkrempeln. Man lässt sie nur nicht. Ihr Lächeln, ihr Gesicht, ihre Augen sind so umwerfend, das wir ihr alle Daumen drücken. Und …. wir sind ja im Kino. Da ist ja alles möglich. Und Frances tanzt und springt und rennt und lacht und wartet mit uns auf ein Happy End.
Der Verleih spricht von der Komödie des Sommers. Da wäre ich etwas vorsichtig. Es ist ein sehr warmherziger Film, strotz aber nun wirklich nicht vor Knallern, die zum Brüllen komisch sind und hat vielleicht den einen oder anderen Hänger.
Ich denke, dass die deutschen Synchronstimmen nicht das rüberbingen, was das Original bietet. Ich kann das nicht richtig beurteilen, merke jedoch große Unterschiede beim amerikanischen Trailer und bei meinem Besuch im Kino.
Ich wünsche dem Film viele ZuschauerInnen und Ihnen gute Unterhaltung, wenn Sie reingehen.
In Ulm läuft er im Moment in der Lichtburg.

Deutscher Trailer

Das Gleiche auf Amerikanisch