Dienstag

Heute nur mit  Mütze
Bei dem Wetter nur mit Mütze
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Heute haben
Nazim Hikmet * 1902
Federico Fellini * 1920
Ernesto Cardenal * 1925
Eugen Gomringer * 1925
Ulrike Draesner * 1962
Ildikó von Kürthy * 1968
Geburtstag
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Werner Färbers
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE
WENN DIE ZIEGE FRISST, 
 
Frisst eine Ziege auf dem Rasen,
so nennt man das landläufig grasen.
Wenn sich jedoch die Ziege streckt
nach Blattwerk hoch im Baume reckt –
heißt es dann, die Ziege laube?
Nein, das kann nicht sein, ich glaube,
wenn sie vor Hunger so hoch klettert,
sagt man wohl eher: die Ziege blättert.

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Da wir ja wöchentlich Ungereimheiten von Werner Färber hier vorstellen (dürfen),freue ich mich um so mehr, dass wir wieder sein sehr schön gestaltetes Buch: „Ungereimtheiten aus der Tierwelt“ im Laden haben.

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Ungereimtheiten Verlag € 16,90
Mit wunderbaren Stempel-Illustrationen von Simone Klages.

Jetzt können Sie dieses Bändchen immer wieder in die Hand nehmen, wenn Sie ein passendes Gedicht für Ihren Brief brauchen. Welches Tier Sie nehmen sollen?, fragen Sie jetzt. Kein Problem! Werner Färber denkt ja mit und hat seine Tiere alphabetisch sortiert. Von Albatross und Ackerscholle, über Angsthase und Autoschlange, bis hin zu Yorkshireterrine, Buckelzirpe, Zitteraal und zum Schluss den Zugvogel. Und die Tiere dazwischen? Ja, da schauen Sie am Besten bei uns in der Buchhandlung nach.

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Wem das alles immer noch nicht reicht und wer nach dem Anschauen der tollen Illustrationen nicht Papier und Stift genommen und sich selbst an den Tieren versucht hat, für den hat Werner Färber eine knallrote CD beigefügt auf der er seine Gedichte selbst vorträgt.
Das ist mal n Wort.
Sich selbst hat er auch noch lyrisch verarbeitet. Ausserhalb des Alphabets und ganz am Ende. Hier sind dann die dichterischen Qualitäten des Ehemanns gefordert, da seine Frau ihn für ein tropfendes Rohr in der Badestube braucht. Hier heisst es also doppelt dichten.
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Das Ungetier

Es lebte einst mal dort mal hier
ein fürchterliches Ungetier.
Es hatte Spaß am böse sein,
deshalb bleibt es meist allein.

Yorkshireterrine

Der kleine Yorkshireterrier Lasse
passte in die Suppentasse.

Die dicke Yorkshirehündin Tine
war zu groß für die Terrine.

Mit etwas Glück kommt Werner Färber im Sommer nach Ulm. Zu uns in die Buchhandlung und auch gerne in Schulen. Also bitte melden, wenn Sie Lust auf Ungereimtes haben.

Dienstag

Buchhandlung Jastram empfiehlt „Theoda“ in der Südwestpresse Ulm.
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Heute haben
Detlev von Liliencron * 1844
Rosa Chacel * 1898
Martin Gregor-Dellin 1926
Allen Ginsberg * 1926
Monika Maron * 1941
Philippe Djian * 1949
Norbert Gestrein * 1961
Geburtstag.
Gestorben sind am 3.6.
Nazim Hikmet + 1963
Arno Schmidt + 1979
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Arno Schmidt
„Den Mond untergehen sehen, über Wieseneinsamkeiten, ganz rot würde das silberne Wesen geworden sein, wenn es einsank in Dunstband und Kiefernborte …“
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Werner Färber
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE:

XUANHANOSAURUS (Ungereimtheiten aus der Tierwelt CCLXII)

Die Xuanhanosaurier dachten,
dass sie niemals Fehler machten.
Blickt man aus unsrer Gegenwart
zurück auf jene Saurierart,
ging auch ihnen was daneben,
denn sonst wär’n sie noch am Leben …

Und noch eine

MONOLOG AN EINE SOCKE

O, Socke, die du bist allein,
ich muss dich mal was fragen:
Nachdem du nun nicht mehr zu zwein,
an welchem Fuß soll ich dich tragen?

Und wo ist bloß die andre hin?
Weshalb suchte sie das Weite?
Macht dich zu tragen denn noch Sinn,
wenn ein Fuß warm, doch nicht der zweite?

Fühlst du dich allein gelassen?
Wärest du gerne auch mit fort?
Kannst du es inzwischen fassen,
dass du bist hier, die andere dort?

Glaube mir, ich find‘ es schade,
dass du als Sockeneinzelstück
warten musst in dunkler Lade,
ob dein Pendant kehrt je zurück.
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Der Juni ist voller literarischer Ereignisse:

Einladung-Foptoseite

Einladung-Textseite

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Nun möchte ich auch mal wieder eine CD vorstellen.

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Kronos Quartet: „A Thousand Thoughts“
Nonesuch CD 19,99

40 Jahre Kronos Quartet, unendliche Auftritte, über 500 eigene Kompositionen, Erfinder des musikalischen Begriffes „Crossover“, eine große Anzahl von Einspielungen und immer wieder schöne Erinnerungen an ihr Album „Pieces of Africa“ (das es jetzt wieder für € 9,99 gibt), das eine ganze Reihe von Musikern inspirierte und die Musik aus dem großen Kontinent weltweit bekannt machte.
40 Jahre Kronos Quartet und ein Grund eine neue CD mit Weltmusik herauszubringen. 10 der 15 Stücke sind Erstveröffentlichungen und wir reisen mit dem neuen Albums „A Thousand Thoughts“ von China über Indien bis nach Schweden und Vietnam. Volkslieder treffen auf Musik von Terry Riley, Musik von Astor Piazzolla findet seinen Weg zum irischen Folk-Klassiker Danny Boy.
Kronos hat alle vier Cellisten, die während dieser Zeit mitgespielt haben, mit an Bord. Dazu noch Gastmusiker wie Astor Piazzolla am Bandoneón, Zakir Hussain an der Tabla, Le Mystère des Voix Bulgares, Tony MacMahon am Akkordeon und vielen vielen mehr.
Eine musikalische Weltreise, die sich gewaschen hat und weit ab vom Mainstream des so oft Gehörten. Ein Hörgenuss, der nicht immer einfach und geradlinig, aber dafür umso so intensiver ist.

Dark Was the Night, Cold Was the Ground
La Sidounak Sayyada
Luu Thuy Truong
Aha Gèdawo
An Buachaillín Bán
The Round Sun and Crescent Moon in the Sky
Eviç Taksim
Rangin Kaman (excerpt)
Smyrneiko Minore
Cry of a Lady
Sim Sholom
Mera Kuchh Saaman
Asleep from Five Tango Sensations
Danny Boy

Ja, so lautet die Titelliste. Das sagt mir natürlich überhaupt nichts und deshalb ist so ein Youtube-Happen vielleicht gar nicht schlecht, damit sie sich selbst ein Bild von der neuen Einspielung machen können.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=zyRCkO1o6hY]

Musik von „Pieces of Africa“:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=OVA0oX-bqog]

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Nach so vielen Tipps, kommt jetzt noch einer in eigener Sache:
Heute abend um 19 Uhr liest Clemens Grote wieder aus vier neuen Romanen.
Bei uns in der Buchhandlung.
Wir beginnen pünktlich.

Montag

Heute haben
Nazim Hikmet * 1902
Federico Fellini * 1920
Ernesto Cardenal * 1925
Eugen Gomringer * 1925
Ulrike Draesner * 1962
Ildikó von Kürthy * 1968
Geburtstag
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Es war dann doch noch ein richtiger Lesemarathon, als dieser Sonntag zuende ging. Nicht alles war gut, was ich die Hände nahm, aber dieses Kinderbuch mit den den wandernden Inseln (Schlenderinseln) war schon richtig durchgeknallt. In den nächsten Tagen mehr darüber.

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Ansonsten zeigte sich der Tag von seiner nebligen Seite. Fast konnte ich die Sonne einmal erahnen und schon war sie wieder weg. Da rettete mich die folgende Musik, die ich gleich mehrfach hintereinander abgespielt habe.

Cash

Rosanne Cash: „The River & The Thread“
BlueNote € 19,99

Gerade an diesem Wochenende erschien, nach vierjähriger Wartezeit, die neue CD der ältesten Tochter von Johnny Cash.
So eine runde, gelungene Produktion habe ich schon lange nicht mehr gehört. Mit ihrem Ehemann und Musikpartner (Er komponiert die Musik, die schreibt die Texte) veröffentlichte sie auf ihrem neuen Label BlueNote elf wundvolle, neue Lieder.
Mit ihrer letzten CD wurde sie für mehrere Grammy nominiert. Gleichzeitig ist sehr erfolgreich als Autorin unterwegs.
Diese Einspielung ist eine Homage an ihre Heimat, den Süden der USA. Sie lässt diese Landschaft, ihre Menschen und deren Vergangenheit wieder auferstehen. Sie erzählt kleine Geschichten und Ereignisse, lässt sich auf dem Fluss treiben und fängt ein ganz besonderes Stimmungsbild ein.

„Five cans of paint in the empty fields
The dust reveals
The children cry, the work never ends
There’s not a single friend
Who will hold her hand in the sunken lands?“
aus: „The Sunken Lands“

Die Musik riecht von Blues, Gospel, Folk- und Countrymusik. Rosannas Stimme ist das Herzstück der Aufnahme. Anders als ihr Vater, aber genauso so prägend zieht sich dieser prägende, klare Klang durch ihre neue Aufnahmen.
„Selbst wenn ich nie mehr ein anderes Album aufnehmen sollte, werde ich zufrieden sein, weil ich dieses gemacht habe“, sagt Cash über ihr neues Werk „The River & The Thread“.

„I went to Barcelona on the midnight train
I walked the streets of Paris in the pouring rain
I flew across and island in the Northern Sea
And I ended up in Memphis, Tennessee
I keep my head down, I keep my eyes on you
It’s a big wide world with a million shades of modern blue“
aus: „Modern Blue“

Nun kenne ich mich mit den Südstaaten der USA überhaupt nicht aus und mir fehlen auch viele Bezüge, der Grundgedanke der CD kam aber sehr gut rüber und war genau richtig bei diesem nebligen Tag und dem Holzofen, der vor sich hinbullerte.

Hier erzählt Rosanna Cash etwas über neues Album, auch wie es zu diesem Titel kam.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=GGHfZl_GoIY]

Und hier können Sie Rosanna Cash mit ihrer Band bei einem Konzert im November 2013 zuhören und zuschauen. Sie spielt Lieder aus ihrem neuen Album.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=QMW1F589joA]