Heute haben Pierre Marivaux * 1688 Friedrich Glauser * 1896 Jacques Prévert * 1900 Alfred Andersch * 1914 Betty Friedan * 1921 Werner Schwab * 1958 Stewart O’Nan * 1961 Geburtstag ________________________________________
„Das Allerschwerste dünkt mich immer, einen ganz fremden Standpunkt gelten zu lassen.“ Friedrich Glauser ________________________________________
Jetzt gilt es rechtzeitig auf dem Markt einzukaufen:
Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Und doch hat uns dieses Buch, als es eine Kundin bestellt und wir reingeschaut hatten, sofort inspiriert. Sind es doch so viele Rezepte, die man kennt, oder schon immer mal wieder kochen wollte. Also diese Aha-Erlebnisse. Ja, genau! Das wollte ich doch …. Knödel, Käse, Kaiserschmarren und vieles mehr aus den Bergregionen von Frankreich über die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien bis nach Slowenien. Irgendwie riecht das nach Wohlfühlküche und nicht nach großen Tellern mit kaum was drauf. Los geht es mit herzhaften Knödeln oder einer kräuterduftenden Pasta. Es folgt eine zünftige Brotzeit, eine cremige Suppe oder ein würziges Käsefondue. Bei den süßen Schmankerln fällt die Wahl angesichts all der herrlichen Mehlspeisen wie Topfenpalatschinken, Germknödel und Marillenstrudel schwer. Aber auch eingelegte Pilze und Vorratstipps gehören dazu. Und das alles wird unterlegt mit vielen großen Fotos, die noch mehr anmachen, das eine oder andere nachzukochen.
Die Leseprobe zeigt einen Querschnitt durch das Buch. Von Pasta bis zum Kuchen. ___________________________________
Nicht vergessen:
Am kommenden Dienstag, 7.Februar, gibt es ab 19 Uhr wieder eine „Erste Seite“. Clemens Grote liest aus aus vier Romanen und unsere Gäste Adi Hübel und Dietmar Herzog präsentieren ihr gemeinsames Buchprojekt „Bei Anruf Wort“. Mehr Infos finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.
Heute haben Annette Kolb * 1870 Gertrude Stein * 1874 Georg Trakl * 1887 Johannes Urzidil * 1896 Simone Weil * 1909 Richard Yates * 1926 Andrzej Szczypiorski * 1928 Paul Auster * 1947 Henning Mankell * 1948 Sarah Kane * 1971 Geburtstag _____________________________________
„Mit den Romanen ist es wie mit den Mahlzeiten: Wenn man sieht, wie sie zubereitet werden, kann einem der Appetit vergehen.“ Annette Kolb (1870-1967) _____________________________________
Unser Kinderbuchtipp:
Frank Schwieger (Text) und Friederike Ablang (Illustrationen): „Kinder unterm Hakenkreuz„ Wie wir den Nationalsozialismus erlebten dtv € 18,00 Kinderbuch ab 9 Jahren
Frank Schwieger hat schon eine ganze Reihe von Büchern über Helden der griechischen Mythologie geschrieben. Jetzt hat er sich zehn Biographien von Kindern herausgesucht, die das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg ganz unterschiedlich erlebt haben. Diese Lebensgeschichten sind zwar von ihm ausgedacht, lehnen sich aber sehr stark an wahre Personen an. So beginnt er im Jahr 1933 mit Erna Opitz, die zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt ist. Überschrieben ist die Geschichte mit: „Ein mutiges Kind“. Schwieger geht die Jahre durch, bis ins Frühjahr 1945. Hier stellt er uns Jana Svobodá vor, die zu Beginn des Kapitels 11 und am Ende 14 Jahre alt ist. Jana war in Auschwitz und Ravensbrück und spielt am Ende vor amerikanischen und russichen Soldaten zum Tanz auf ihrem Akkordeon. Flankiert werden diese Geschichten von Illustrationen, Fotos und vielen ausführlichen Sachtexten, die die historischen Hintergründe und wichtige Begriffe auf behutsame Art und Weise erklären. Wir können daraus lernen, wie wichtig Zivilcourage, Mut und gemeinsames Handeln gegen undemokratische Veränderungen sind.
Wale in Kasachstan? – Unterwegs als internationale Wahlbeobachterin Ökumenischer Abend mit Jana Bürgers Donnerstag, 09. Februar, 19 Uhr Gemeindehaus der Auferstehungskirche, Haslacher Weg 72
Gibt es Wale in Kasachstan? Nein, aber Wahlen. Und wenn die Regierung das möchte, dann kommen internationale Wahlbeobachterinnen und Wahlbeobachter, um zu schauen, ob die Abläufe mit eigenen Gesetzen und internationalen Standards übereinstimmen. Das geschieht nicht nur in Zentralasien, sondern fast auf der ganzen Welt, auch in Deutschland oder den USA. Jana Bürgers ist seit über 20 Jahren als Wahlbeobachterin im Einsatz, vor allem im Auftrag der OSZE in Russland, der Ukraine, auf dem Balkan, im Kaukasus, aber auch in den USA und für die EU in Kenia. Sie erzählt, was sie da während einer Woche als Kurzzeitbeobachterin macht und womit sechs bis acht Wochen ausgefüllt sind, wenn sie als LTO (Long term observer) unterwegs ist, wer das bezahlt und wo die Herausforderungen liegen.
Dienstag, 14.Februar, 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung Jana Bürgers und ihre Zeit in der Ukraine Im Rahmen der „Winterhilfe für die Ukraine“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Im Anschluß Lyrik auf ukrainisch und deutsch
Wirschließen heute unseren Buchladen, wegen Inventur, schon um 13.00 Uhr. _____________________________________________
Heute haben Colette * 1873 Hermann Kesten * 1900 Peter Piwitt * 1935 David Lodge * 1935 Anselm Glück * 1950 Arnuldur Indridason * 1961 Geburtstag und es ist der Todestag von Astrid Lindgren _____________________________________________
„Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln.“ Astrid Lindgren _____________________________________________
Unser Buchtipp für das winterliche Wochenende:
Mike Higgins: „Der Atlas für Naturfreunde„ Kuriose Karten, die Ihre Sicht auf unsere Umwelt verändern Mit Illustrationen von Manuel Bortoletti Aus dem Englischen von Andrea Brandl Blanvalet Verlag € 25,00
Wie klein sind die kleinsten Tiere ihrer Art? Wo stehen die ältesten Bäume der Welt? Welche Tiere sind im 21. Jahrhundert bereits ausgestorben? Und welche Länder sorgen sich eigentlich wirklich um den Klimawandel? Wieviel Wald wurde während der letzten 100 Jahre abgeholzt, im Vergleich zu den 4.000 Jahren zuvor. Wo gibt es die längsten Sommer und wo die längsten Winter? Wo und wie weit kann ich eine gerade Strecke auf einem Kontinent gehen, ohne in ein Meer zu fallen? Und und und. Eine besondere Übersicht zu den Themen Natur, Umwelt, Tierwelt, Menschheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf der ganzen Welt. Über 100 interessante, einzigartige und kuriose Karten zeigen uns Dinge, die wir in dieser Form noch nie erklärt bekommen haben.
Heute haben Nazim Hikmet * 1902 Bernt Engelmann * 1921 Ernesto Cardenal * 1925 Eugen Gomringer * 1925 Nigel Williams * 1948 Ulrike Draesner * 1962 Ildikó von Kürthy * 1968 Geburtstag __________________________________
„Wir lernen durch Irren und Fehlen, und werden Meister durch Übung, ohne zu merken wie es zugegangen ist.“ Christoph Martin Wieland (+ 20.01.1813) __________________________________
In Singapur, am hellsten Ort der Welt, verbraucht jeder Bürger im Schnitt 250-mal so viel Öl wie in Bangladesch. Frankreichs Bauern produzieren immer mehr Milch, gut leben können sie davon trotzdem nicht. Noch immer exportieren Lateinamerika und Afrika vor allem Rohstoffe – Verarbeitung und Wertschöpfung finden dagegen eher im Globalen Norden und in China statt. Wir leben in einer Welt voller Ungleichheiten. Das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung besitzt 45 Prozent des globalen Vermögens, während die ärmere Hälfte der Welt nur auf 1 Prozent kommt. Wir überschwemmen Südostasien mit unseren Plastikabfällen, anstatt den Verpackungswahn zu stoppen. Und noch immer haben zwei Drittel der Bevölkerung in Afrika keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser.
In sechs Kapiteln – über die Klimakrise, ungelöste Konflikte, Finanzen, Ressourcenverbrauch, Gesundheitspolitiken und Ernährung – schaut der neue Atlas der Globalisierung auf unsere ungleiche Welt. _____________________________________
Heute abend, Freitag, 20.Januar 2023, 20.00 Uhr Roxy Ulm, Schillerstraße Eintritt € 23 / € 25,00 Sebastian Lehmann: „Ich hab’s dir doch gleich gesagt, Sebastian“
Ständig trifft Sebastian Lehmann die falschen Entscheidungen: Er geht nur mal kurz auf Youtube – das lenkt doch nicht von der Arbeit ab. Neun Stunden später wird es schon wieder hell. Er lernt mit 38 Jahren Blockflöte spielen und versucht seinem Vater zu erklären wie ein Smartphone funktioniert. Klappt beides nur so semigut. Er beschließt Kleingärtner zu werden, um in der Natur seine innere Ruhe zu finden, aber dann wächst ihm das Unkraut über den Kopf. Sowieso kommt immer jemand und weiß es besser: „Das wird ja eh nichts, hab ich dir ja gleich gesagt!“ Meistens ist das die eigene Mutter. Und es stimmt. Sie hat es gesagt. Also: Hört alle auf eure Mütter! _________________________________________
Morgen, Samstag, 21.1. ab 15 Uhr auf dem Münsterplatz
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Deutliche Erwärmung auf grönländischem Eisschild Der grönländische Eisschild hat sich im Vergleich zum 20. Jahrhundert bereits um 1,5 Grad erwärmt. Das zeigen Untersuchungen von Eisbohrkernen. Auch eine Erwärmung in den Höhenlagen der Eismassen wurde nachgewiesen. In den Höhenlagen des grönländischen Eisschilds war das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts das wärmste bislang analysierte seit rund 1000 Jahren. Von 2001 bis 2011 lag die Temperatur im Mittel um 1,5 Grad Celsius höher als im Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Das berichtet ein Team um Maria Hörhold vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Damit sei die globale Erwärmung nun auch in einer der abgelegensten Regionen der Welt nachweisbar, schreibt die Gruppe in der Fachzeitschrift „Nature„.
Heute haben Moliere * 1622 Franz Grillparzer * 1791 Walter Serner * 1889 Ossip Mandelstam * 1891 Franz Fühmann * 1922 Geburtstag ___________________________________
„Monde und Jahre vergehen und sind immer vergangen, aber ein schöner Moment leuchtet das ganze Leben hindurch.“ Franz Grillparzer __________________________________
Jetzt ist es an der Zeit:
Katrin und Frank Hecker: „Meine Vogel-Snackbar“ Vogelfutter selber machen Kosmos Verlag € 10,00
Bitte nicht erschrecken, dass sie jetzt ihre Küche umbauen müssen. Das schmale Buch ist bunt mit vielen tollen, einfachen Ideen rund um die Gartenvögel. Nahrung, Futter, Vogelhäuser und raffinierte Aufhängesysteme. Alles im Freien von Vögeln getestet und für gut befunden. Dazu lernen wir noch etwas über die 15 bekanntesten Vogelarten im Garten. Das Buch wird vom NABU empfohlen, auf dessen Homepage ganzjährig gutes Vogelfutter bestellt werden kann.
Heute haben Amanda Cross * 1926 Savyon Liebrecht * 1948 Jay Mc Inerney * 1955 Daniel Kehlmann * 1975 Geburtstag und es ist der Todestag von James Joyce. ____________________________________
Joseph von Eichendorff Mondnacht
Es war, als hätt‘ der Himmel die Erde still geküsst, dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst‘.
Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogen sacht, es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. ____________________________________
Gerade ausgepackt:
David Graeber: „Piraten„ Auf der Suche nach der wahren Freiheit Aus dem Amerikanischen von Werner Roller Klett Cotta Verlag € 24,00
Von Piraten lernen? Geht das? David Graeber geht den Geschichten über Piraten nach und entdeckt für uns deren revolutionären Ideen für eine neue Weltgemeinschaft. Nicht Europa steht im Mittelpunkt dieser Gedanken, sondern an den Rändern der Welt werden umwälzende Gedanken entwickelt, gelebt und weitergegeben. In einer Mischung aus historischen Fakten und literarischer Phantasie nimmt er uns mit in die Karbiki, nach Madagaskar und in den Orient. Hinein in Seeschlachten, Aufständen, Mythen, Magie und Lügen. Vielleicht wären diese „verbrecherischen“ Wege interessanter in unserer ver-rückten Welt, als das, was uns die Politik bietet. Leseprobe _____________________________________
Gestern auf tagesschau.de
Rekordmenge an Treibhausgasen 2022 war eines der weltweit wärmsten Jahre
Das vergangene Jahr war weltweit das fünft- oder sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 172 Jahren. Laut der Weltwetterorganisation wird sich der Trend zu wärmeren Temperaturen fortsetzen. Auch die Folgen würden immer deutlicher. 2022 reiht sich in die Liste der acht wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen 1850 ein. Wie die Weltwetteroganisation (WMO) mitteilte, dürfte es das fünft- oder sechstwärmste Jahr gewesen sein. Die WMO wertete sechs Datensätze für die Berechnung aus. In einigen landete das vergangene Jahr auf dem fünften, in anderen auf dem sechsten Platz. Eine genaue Rangordnung sei auch deshalb schwierig, weil die Unterschiede zwischen einzelnen Jahren oft sehr gering seien, teilte die Organisation mit. Die globale Durchschnittstemperatur lag vergangenes Jahr rund 1,15 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Das wärmste Jahr war mit plus 1,3 Grad demnach bislang 2016, gefolgt von 2019 und 2020. …
Heute haben Albrecht Haushofer * 1903 Erwin Wickert * 1915 Roland Topor * 1938 Helga Schubert * 1940 Franz Josef Czernin * 1952 Nicholas Baker * 1957 Friedrich Ani * 1959 Sofie Oksanen * 1977 Geburtstag _______________________________
Am gedeckten Kaffeetisch. Bis zum Ende des Sommers. So konnte ich alle Kälte überleben. Jeden Tag. Bis heute. Helga Schubert _______________________________
Unser Buchtipp (für den nächsten Urlaub):
Grégory Salle: „Superyachten„ Luxus und Stille im Kapialozän Edition Suhrkamp € 16,00
Der Soziologe und Politikwissenschaftler Grégory Salle nimmt uns mit auf eine ganz besondere Reise zum Superkapitalismus. Jeff Bezos hat eine, Abramowitsch sowieso, die Scheichs warscheinlich mehrere und den russischen Oligarchen werden gerade welche weggenommen. 6.000 soll es geben und in den nächsten Jahren sollen noch 1.000 vom Stapel laufen.Wir reden hier von Superyachten. Sie sind für den Autor der Schlüssel zum Verständnis des gegenwärtigen Kapitalismus. Immer größer, im länger (die 100 Meter Schallmauer ist geknackt) sind diese Luxuschiffe. Sie zerstören den Meeresboden durch ihre Anker, sie verbrauchen Unmengen an Sprit (Einmal volltanken 1,5 Millionen), stoßen jede Menge CO2 aus und zeigen nicht nur auf dem Schiff die krasse Ungerechtigkeit zwischen Besitzenden und Arbeitenden. Salles Essays geht aber nicht geradlinig voran, sondern listet auch schon mal sehr genau auf, was so ein Schiff alles „unter der Haube“ hat. die Faszination des Monströsen ist auch ihm anzumerken. Und gleichzeitig ist dieser Text eine große Abrechnung mit unserer kapitalistischen Gesellschaft und die darausfolgende Ungerechtigkeit. Wer sich darauf einlässt, hat bei den 170 jede Menge Spaß. _______________________________
Gestern auf tagesschau.de
Studie zu Klimakrise Schmilzt jeder zweite Gletscher weg?
Als Folge des Klimawandels wird einer im Fachmagazin „Science“ veröffentlichten Studie zufolge rund die Hälfte der Gletscher auf der Welt bis zum Ende des Jahrhunderts verschwinden. Selbst bei einer begrenzten Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter dürften nach Schätzungen der Forscherinnen und Forscher 49 Prozent aller 215.000 Gletscher bis zum Jahr 2100 abschmelzen.
Doch die Autorinnen und Autoren haben auch eine positive Botschaft: Sofortige Maßnahmen zum Klimaschutz und jede um ein Zehntelgrad geringere Erwärmung können den Prozess verlangsamen. … Den kompletten Artikel auf tagesschau.de finden Sie hier.
Heute haben Alfred Wolfenstein * 1883 und Hildegard Knef * 1925 in Ulm Manuel Puig * 1932 Burkhard Spinnen * 1956 Geburtstag ______________________________
„Brüllt ein Mann, ist er dynamisch. Brüllt eine Frau, ist sie hysterisch.“ HIldegard Knef ______________________________
Heute auf dem Gedichte-Kalender:
Emanuel Geibel (1815-1884) Leichter Sinn
Und wie wär‘ es nicht zu tragen, Dieses Leben in der Welt? Täglich wechseln Lust und Plagen, Was betrübt und was gefällt. Schlägt die Zeit dir manche Wunde, Manche Freude bringt ihr Lauf; Aber eine sel’ge Stunde Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf.
Wisse nur das Glück zu fassen, Wenn es lächelnd dir sich beut! In der Brust und auf den Gassen Such es morgen, such es heut. Doch bedrängt in deinem Kreise Dich ein flüchtig Mißgeschick, Lächle leise, hoffe weise Auf den nächsten Augenblick.
Nur kein müßig Schmerzbehagen! Nur kein weichlich Selbstverzeihn! Kommen Grillen, dich zu plagen, Wiege sie mit Liedern ein. Froh und ernst, doch immer heiter Leite dich die Poesie, Und die Welle trägt dich weiter, Und du weißt es selbst nicht, wie. __________________________________
Unser Buchtipp:
Isabel Fargo Cole: „Die Goldküste“ Eine Irrfahrt Naturkunden bei Matthes&Seitz € 38,00
„Mein Ururopa Arva Fargo war zur Goldsuche nach Alaska abgehauen. He ran off to the Yukon. He ran off to the Klondike. Eine Geschichtsscherbe, hervorgekramt, ratlos zurückgelegt.“
Dieses Zitat von Isabel Fargo Cole steht über dieser Recherche, die sich nicht nur mit ihrem Urgroßvater befasst, sondern einen riesigen Koffer voller Geschichten zutage fördert. Es ist ihre Familie, aber auch die Geschichte der USA, des Kapitalismus, der Vagabunden und Helden. Ein Essay, ein Roman, wie wir ihn von Sebald kennen. Ein großer Lesespaß in einem sehr schön gestalteten Buch von Judith Schalansky. Zwar kein Gold-, aber vielleicht ein Bücherschatz.
Isabel Fargo Cole, geb. 1973 in Galena, Illinois, wuchs in New York auf. Seit 1995 lebt sie in Berlin als Autorin und Übersetzerin aus dem Deutschen, u.a. von Annemarie Schwarzenbach, Wolfgang Hilbig, Franz Fühmann, Alexander Kluge und Adalbert Stifter. Zuletzt veröffentlichte sie in der Edition Nautilus die Romane Die grüne Grenze, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, und Das Gift der Biene. _____________________________________
Annie Ernaux – Die Super-8 Jahre
Filmstart: 29.12.2022
Frankreich, 2022
64′
FSK 0
Dokumentarfilm
OT: Les Années Super 8
Regie: Annie Ernaux, David Ernaux-Briot
Mit: Annie Ernaux
Annie Ernaux blickt auf ihr Leben & Wirken als Nobelpreisträgerin zurück
Im Winter 1972 gründet die französische Schriftstellerin Annie Ernaux mit ihrem Ehemann Philippe eine Familie, und die beiden legen sich eine Super-8-Kamera zu. In der Folge zeichnen sie über 9 Jahre ein französisches Mittelklasse-Leben auf, nicht nur Szenen einer Ehe, sondern auch Reisen an politisch außergewöhnliche Orte wie Chile, Albanien oder Russland werden dokumentiert.
ANNIE ERNAUX – DIE SUPER-8-JAHRE (1972 bis 1981) ist das feministische Dokument eines 9-jährigen Aufbruchs einer jungen Frau, die am Anfang noch von der Kamera ihres Mannes beim verschämten Schreiben ertappt wird, weil sie als junge Mutter und Lehrerin andere Pflichten hat, als ihren Weg als Schriftstellerin zu suchen. Aber am Ende, nach der Trennung von ihrem Mann, wird ihr mit ihrem Buch „Der Platz“ der internationale Durchbruch gelingen. (Quelle: Verleih)
Das 19.Küken von Anke Raum. _________________________________
Winfried Hermann Bauer Sonnwend
Leise Schmirgelt Väterchens Schleiflied Über das Antlitz der Kleinen Arglos entwölkt er Spiegel Welterweiternd Und hofft auf ein Lichtbad Am Morgen
Der Narr Ahnt nicht die Macht Wild wachsender Klarheit Und kein Schimmer Warnt ihn vor Blendwerk In stockdunkler Nacht… __________________________________
Demokratie braucht Religion von Hartmut Rosa
Hartmut Rosa: „Demokratie braucht Religion“ Mit einem Vorwort von Gregor Gysie Patmos Verlag € 12,00
Hartmut Rosas Text, der auf einer Rede beim Würzburger Diözesanempfang 2022 basiert, befasst sich mit dem Zustand unserer Demokratie. Was können wir tun, damit es nicht so oft zu Pauschalvberurteilungen der Anderen kommt? Wieso stehen sich Gruppierungen und Meinungen so voller Aggression gegenüber? Woher kommt diese Aggression überhaupt? Der Soziologe Hartmut Rosa geht auf das kirchliche Motte des Jahres, der hörenden Herzen ein, und schreibt, dass wir nicht nur eine Stimme brauchen, damit wir und äußern können und Ohren, damit wir das Gesagte der Anderen wahrnehmen, sondern auch hörende Herzen, damit es zu einer Resonanz in uns kommt. Ein Begriff, den er vor Jahren mit seinem sehr erfolgreichen Buch, geprägt hat.
Oxana Timofeeva: „Heimat. Eine Gebrauchsanweisung“ Matthes& Seitz Verlag € 16,00
Wie kann es gelingen, eine Heimat zu lieben, die geografisch in einem Staat wie Putins Russland liegt, und welchen Handlungsspielraum hat der Einzelne, wenn das Land seiner Heimat sich sukzessive in einen Tyrannenstaat wandelt und schließlich vor Krieg nicht zurückschreckt? Oxana Timofeeva erzählt, in dem 2020 im Original erschienenen Essay, von ihren drei in der Sowjetunion liegenden Heimaten: davon, wo sie geboren ist, wo die Familie herkommt, von den sehr unterschiedlichen Lebensumständen in Sibirien und Kasachstan, ersten Kindheitserinnerungen in der kasachischen Steppe und ihrer Schulzeit nahe des Polarkreises. Schließlich setzt sie sich mit unterschiedlichen Konzepten von Heimat auseinander. Der Mitte des Bändchen sind Fotos der Autorin aus ihren Heimaten und im letzten Teil ein sehr interessantes Interview zwischen der Übersetzerin und ihr über den Krieg in der Ukraine.
Hier noch eine kleine Auswahl weiterer Sachbücher des Jahres 2022:
Der 12.Dezember mit Anke Raum. _________________________________
Heute haben Gustave Flaubert * 1821 Manès Sperber * 1905 Hans Keilson * 1909 Tschingis Aitmatow * 1928 John Osborne * 1929 Susanna Tamaro * 1929 _________________________________
Theodor Fontane Alles still
Alles still! Es tanzt den Reigen Mondenstrahl in Wald und Flur, Und darüber thront das Schweigen Und der Winterhimmel nur.
Alles still! Vergeblich lauschet Man der Krähe heisrem Schrei. Keiner Fichte Wipfel rauschet, Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! Die Dorfeshütten Sind wie Gräber anzusehn, Die, von Schnee bedeckt, inmitten Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! Nichts hör ich klopfen Als mein Herze durch die Nacht – Heiße Tränen niedertropfen Auf die kalte Winterpracht. _________________________________
Nachdem ich vor ein paar Tagen nochmals auf das Buch „Unsere Erde / vorher und nachher“ hingewiesen habe, erschien vor zwei Tagen das aktuelle Du-Heft.
Du Kulturmagazin 918 Georg Gerster DU € 15,00
Unglaubliche Luftaufnahmen, die wie Kunstwerke wirken. Vielleicht sind es auch ganz einfach welche. Auf jeden Fall zeigen sie die Schönheit unserer Erde, genauso wie der Bildband „Unsere Erde“. Also genießen wir diese Fotos und kämpfen dafür, dass wir diese Flecken auf der Erde noch lange erleben können.
Das schreibt der Verlag: In den 1950er- und 1960er-Jahren leistete der Schweizer Georg Gerster (1928 bis 2019) Pionierarbeit in der Luftbildfotografie. Er entdeckte die Welt von oben neu, er war ein Denker mit Scharfblick, der den Dingen auf den Grund ging. Seine erste Leidenschaft war aber das Schreiben. Gerster war ein hervorragender Autor und lange wissenschaftlicher Redaktor bei der Weltwoche. Erst später kam zu seiner Sprachkunst auch das Fotografieren hinzu. Aus der Not heraus: Zu seinen journalistischen Texten fehlten Fotos, die seinem Anspruch genügten. Er brachte sich das Fotografieren selbst bei und reiste von da an rund um die Welt, um Länder, Menschen, Kulturen und Landschaften zu dokumentieren. Seine Reisen führten ihn oft an Orte, die anderen verborgen blieben. So begleitete er etwa die erste Apollo-Mondlandung der NASA 1969 in Cape Canaveral – journalistisch wie fotografisch. Einige Bilder sind in dieser Du-Ausgabe zu sehen. Georg Gerster liess sich selten von den Umständen abhalten, um seine Fotos machen zu können. Er war durchsetzungsstark und scheute keine Risiken, lehnte sich weit aus Flugzeugen durch die Öffnung der immer entfernten Tür, damit er freie Sicht hatte. So war es auch bei seinem ersten Fotoflug 1963 im Sudan, wo er Tempel, Pyramiden und Festungen des antiken Nubien dokumentierte. Es sollten ungezählte Flüge folgen, immer inspiriert von Gersters Begeisterung für die Schönheit der Welt, die von oben gesehen noch einmal anders und besonders erscheint. Sie zeigt sich in nie gesehenen, aufregenden Mustern, geformt von der Natur oder vom Menschen. Gersters Archiv umfasst über eine Million Flugbildaufnahmen aus über hundert Ländern, fotografiert über sechs Jahrzehnte hinweg. Sein Vermächtnis wird seit 2019 professionell vom Estate Georg Gerster weitergeführt. In dieser Ausgabe der Kulturzeitschrift „Du“ werden einige Arbeiten aus dem Archiv gezeigt, die zu Georg Gersters Lieblingsbildern zählten. Bei manchen erkennt man auch nach dem dritten Blick nicht, was man da eigentlich sieht. Umso erstaunter ist man dann, wenn man es erfährt.
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Der Nikolaus 2022 hatte einen grünen Mantel an. Zum traditionellen Lauf trafen sich die Einsteinläufer*innen dieses Jahr, nach 2 Jahren Coronapause nicht nur an einem ungewohnten Ort, sondern auch ungewohnt früh. Der Nikolaus hatte nämlich 700 Bäumchen in seinem Sack und diese wollten gepflanzt werden. Treffpunkt für rund 200 Lauf- und Pflanzwillige war das Ersinger Wehr an der Donau. Dort gibt es jetzt ein „Einstein Marathon Klima Wäldchen„. _________________________________
13. Dezember 2022, 19:00 Uhr Lesung und Gespräch im Haus der Begegnung: Im Schatten des Kreml – Unterwegs in Putins Russland
In der Ukraine herrscht seit neun Monaten Krieg. Zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer wurden verletzt oder getötet, fast ein Drittel der Bevölkerung ist auf der Flucht vor Wladimir Putins Truppen. Doch was bewegt diesen autokratischen Herrscher im Kreml, wieso steht ein erheblicher Teil der russischen Bevölkerung hinter seinem brutalen Angriffskrieg? Seit Wladimir Putin 1999 an die Macht kam, hat Udo Lielischkies als ARD-Korrespondent ihn und die Menschen in Russland hautnah erlebt, bei unzähligen Reisen durch dieses riesige Land. Wie leben sie, wie denken sie, in Moskau und auf dem Land, die an der Macht und die „im Schatten des Kreml“?
Udo Lielischkies, geboren 1953 in Köln, war im Moskau von 2014 bis 2018 ARD-Studioleiter. Seine Filme erhielten drei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, weitere für Festivals in New York, Moskau und Monte Carlo.
Die Veranstaltung im Haus der Begegnung findet statt in Kooperation Reinhold-Maier-Stiftung. Veranstaltungsort: Haus der Begegnung, Grüner Hof 7, 89073 Ulm, www.hdbulm.de