Samstag, 11.März


Heute haben
Karl Krolow * 1915
Janosch * 1931
Douglas Adams * 1952
Marion Brasch * 1961
Leena Lehtolainen * 1964
Geburtstag
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Karl Krolow
Die Wolke

Man kann mit ihr
spazieren gehen,
solange keine Himmelserscheinung
über sie herfällt.

Das Wasser widmet ihr
seine Aufmerksamkeit
und winkt aus verdunstenden Flüssen.
Es rührt an das Gedächtnis
des Regens.
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Nachem gestern Gilda Sahebi im Stadthaus Ulm über die aktuelle Lage im Iran berichtet hat, ist heute Nachmittag die Vernissage zur Ausstellung: „Frau.Leben.Freiheit“ im Haus der Begegnung.


Heute, Samstag, 11.März, 18.00 Uhr ist im Haus der Begegnung Ulm die Vernissage zur Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“.                                   
Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran.
Vom 11.3.- 21.4.2023 täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr.
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.
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Dienstag, 14.3., 19 Uhr
Buchpräsentation: Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“

Essays eines politischen Gefangenen in den USA
Initiiert von Amnesty International Ulm und Buchhandlung Jastram
Es liest Clemens Grote
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt frei

„Aus der Nation der Gefangenen – hier spricht Mumia Abu-Jamal.“
Zu Unrecht zum Tode verurteilt, wie seine Unterstützer sagen. Denn die ihm vorgeworfene Tat kann so, wie vor Gericht behauptet, nicht stattgefunden haben. Seit über 30 Jahren verfasst er Beiträge für die Gefangenenplattform PRISON RADIO zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie der Todesstrafe, den regressiven Tendenzen der US-Strafjustiz, Rassismus, dem Trump-Mob, Kapitalismus, Krieg und Klimakrise oder der Beziehung indigener Gesellschaften zur Ökologie.

Donnerstag, 9.März

Heute haben
Peter Altenberg * 1859
Agnes Miegel * 1879
Umberto Saba * 1883
Vita Sackville-West * 1892
Marie Cardinal * 1929
Ota Filip * 1930
Keri Hulme * 1947
Geburtstag.
Es ist der Todestag von Charles Bukowski.
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„Das Leben ist so kurz, und die Menschen verstehen es nicht einmal, sich aus den doch noch bestehenden vierundzwanzig Stunden ein kleines, feines, flüchtiges Paradies zu machen!“
Peter Altenberg
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Gestern erschienen:


Gilda Sahebi: „‚Unser Schwert ist Liebe‘
Die feministische Revolte im Iran
S.Fischer Verlag € 24,00

Gilda Sahebi, im Iran geboren und in Deutschland aufgewachsen, ist ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Antisemi-tismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Sie ist Autorin für die ‚taz‘ und den ‚Spiegel‘ und arbeitet unter anderem für die ARD. Seit dem Tod von Jina Mahsa Amini und der darauf folgenden Protestbewegung berichtet sie unermüdlich über die Geschehnisse im Iran.
Diese aktuellen Berichte finden sich in dieser Neuerscheinung wieder. Fast unerträglich ist es zu lesen, wie das Regime in Iran Menschen auf offener Straße ermordert, Jugendliche erschießt, in Gefängnisse steckt und nach ein paar Tagen behauptet, die Personen hätten Selbstmord begangen. Kaum zu glauben, dass es immer noch zu Protesten kommt, wo doch die Repressalien immer heftiger werden.
Gilda Sahebis Buch ist gestern, zum Weltfrauentag, erschienen und sie schreibt: „Was im Iran geschieht, ist feministische Weltgeschichte.“
Gilda Sahebi schreibt, in historischen Rückblicken, wie es dazu kommen konnte, wie der Unterdrückungsapparat seit Jahrzehnten existiert und zum Machterhalt des Regimes dient.
Auf Kosten von Freiheit und vieler, vieler Menschenleben.

Leseprobe

Gilda Sahebi ist Morgen, Freitag, 10.März, von 14.00 bis 16.30 Uhr im Stadthaus Ulm und hält einen Vortrag genau zu diesem Thema im Rahmen der Ulmer Denkanstöße.

Am Samstag, den 11.März ist die Vernissage zur Ausstellung im Haus der Begegnung Ulm.


Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“                                         

Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran vom 11.3.- 21.4.2023
täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr im Haus der Begegnung

Herzlich willkommen zur Vernissage: Samstag, 11. März um 18.00 Uhr im Haus der Begegnung
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Mittwoch, 8.März

Heute haben
Kenneth Grahame * 1859
Heinar Kipphardt * 1922
Walter Jens * 1923
Juri Rytcheu * 1930
Jeffrey Eugenides * 1960
Geburtstag
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„Es gibt Leute, die bereit sind, die Freiheit zu schützen, bis nichts mehr von ihr übrig ist.“
Heinar Kipphardt
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Platz 1 der SWR Bestenliste März 2023


Friedrich Christian Delius: «Darling, it’s Dilius!»

Erinnerungen mit großem A
Rowohlt Verlag € 24,00

F.C.Delius war immer für eine Überraschung gut. Politisch, gesellschaftlich hat er sich mit seinen Texten eingemischt und das in seiner literarisch ruhigen, oft auch ironischen Art aufnotiert. Frühe Werkreportagen, wie bei Siemens, seine SPD Zeit mit Willy Brandt, das Erlebnis Fußball-Weltmeister zu werden und das am Sonntagnachmittag am Radio verfolgen zu können, die Flucht eines Mannes aus der DDR und seine Rückkehr, das Zittern des Papst beim Gebet in einer römischen Kirche und vieles vieles mehr, hat er in seinen (meist schmalen) Romanen veröffentlicht.
80 Jahre wäre er im Februar diesen Jahres geworden. Gestorben ist er im Frühjahr davor. Hinerlassen hat er uns eine Biographie in 300 Kapiteln, die alle mit einem Wort mit A in der Überschrift beginnen.
Von „Abbey Road“, „Abendrot“, „Adorf“, „Adorno“, „Akte“, „Aktien“, „Altkanzler“, „Abstand“, „Anstand“, „Aufstand“ bis zu „Arroganz“ und „Azzurro“ geht die Reihe und dahinter verstecken sich poetische, gedankenscharfe, sehr perönliche Erinnerungen aus seinem Leben. Rom, Berlin, New York, Kindheit, Familie, Arbeit und Mitmenschen sind u.a. Themen darin und zeigen einen sehr klugen, zurückhaltenden Menschen und Autor, der versteht, uns zu unterhalten.
Hi, Dilius, schade, dass es beim A geblieben ist. Was wäre es wohl für ein Buch geworden, wenn Sie den Buchstaben D ausgesucht hätten?
Vielen Dank für diese Lebenserinnerung und Auf Wiedersehen.

Leseprobe
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Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“                                         

Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran vom 11.3.- 21.4.2023
täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr im Haus der Begegnung

Herzlich willkommen zur Vernissage: 11. März um 18.00 Uhr im Haus der Begegnung
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Unter den politischen Slogans des Jahres 2022 dürfte jener aus dem Iran der bekannteste sein: „Frau, Leben, Freiheit“ riefen Tausende in den Straßen der Islamischen Republik. Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen in Iran war der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin JînaMahsa Amini.
Mittlerweile sind es Proteste von enormem Ausmaß, angeführt von Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimme erheben gegen brutale Menschenrechtsverletzungen. Es ist demographisch die jüngste Widerstandsbewegung, die auch von mutigen Männern unterstützt wird.
Mittlerweile gibt es ca. 19000 inhaftierte Demonstrierende und unzählige Ermordungen und Hinrichtungen. Die im Exil lebende iranische Künstlerin Frau Naghmeh Jah möchte diese mutigen Menschen, die entweder hingerichtet, ermordet, gefoltert oder inhaftiert wurden und werden ein unvergessliches Gesicht geben, indem sie tagesaktuell auf social Media kunstvolle Grafiken von ihnen veröffentlicht.

Veranstalter*innen:   Diakonische Bezirksstelle, Iraniansofulm, Haus der Begegnung

Montag, 6.März

Heute haben
Cyrano de Bergerac * 1619
Elizabeth Barrett Browning * 1806
Stanislaw Jerzy Lec * 1909
Will Eisner * 1917
Gabriel Garcia Marquez * 1927
Günter Kunert * 1929
Geburtstag
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Albert Ehrenstein
Der Frühling liebt die Wiesen grün

Der Frühling singt die Wiesen grün,
Der Sommer schwellt Dir Früchte in den Schoß,
Der Herbst verbellt das Sterben gelb,
Dahinter ist still Winter.

So möchte ich noch einmal blühn,
Mit Dir einwandern in das wilde Grün.
Des Monds Kürbisgesicht wär nachts Laterne,
Leuchtkäfer, Licht und Sterne.
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Dienstag, 7.März, 19 Uhr
„Die erste Seite“

Clemens Grote liest aus folgenden vier Neuerscheinungen:

Birgit Birnbacher: Wovon wir leben
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Michel Bergmann: Mameleben
Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts

Wir beginnen pünktlich.
Der Eintritt ist frei.
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Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“                                         

Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran vom 11.3.- 21.4.2023
täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr im Haus der Begegnung

Herzlich willkommen zur Vernissage: 11. März um 18.00 Uhr im Haus der Begegnung
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Unter den politischen Slogans des Jahres 2022 dürfte jener aus dem Iran der bekannteste sein: „Frau, Leben, Freiheit“ riefen Tausende in den Straßen der Islamischen Republik. Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen in Iran war der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin JînaMahsa Amini.
Mittlerweile sind es Proteste von enormem Ausmaß, angeführt von Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimme erheben gegen brutale Menschenrechtsverletzungen. Es ist demographisch die jüngste Widerstandsbewegung, die auch von mutigen Männern unterstützt wird.
Mittlerweile gibt es ca. 19000 inhaftierte Demonstrierende und unzählige Ermordungen und Hinrichtungen. Die im Exil lebende iranische Künstlerin Frau Naghmeh Jah möchte diese mutigen Menschen, die entweder hingerichtet, ermordet, gefoltert oder inhaftiert wurden und werden ein unvergessliches Gesicht geben, indem sie tagesaktuell auf social Media kunstvolle Grafiken von ihnen veröffentlicht.

Veranstalter*innen:   Diakonische Bezirksstelle, Iraniansofulm, Haus der Begegnung
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Dienstag, 14.März, 19 Uhr
Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“
Buchpräsentation
Organisiert von Amnesty International Ulm
Es liest Clemens Grote

Donnerstag, 2.März

Heute haben
Sholem Alejchem * 1859
Tom Wolfe * 1931
John Irving * 1942
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Traumverloren

Nichts ist geblieben
Kein Alaska
Keine Wüste
Kein Dschungel mehr
Kein Shangri-La
Ohne das Leid der Welt
Ohne Fieber und Gier
Ohne die Irrungen
Im großen Labyrinth
Ist alles
Verpixelt und verwischt
Inmitten der Verlorenen
Gibt es keinen Rückzugsort
Allein
Das BesinnungsLos
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Auf der SWR Bestenliste März auf Platz 2 gelandet.


Birgit Birnbacher: „Wovon wir leben
Zsolnay Verlag € 24,00

Ein eigenwilliges Buch, das mit einem Badebild auf dem Umschlag aufwartet (wie so viele im Moment) und doch in Kälte und Regen und Schnee beginnt.
Die Hauptperson Julia lebt seit Jahren allein in einem Schwesternheim und arbeit in einem Krankenhaus. Nach einem einzigen, gravierenden Fehler verliert sie diese Stelle und entschließt sich, zurück in ihr Heimatdorf zu gehen. Dies alles geschieht irgendwie emotionslos, gefühlskalt. Julia begreift ihre eigene Situation noch gar nicht. Im Dorf hat sich einiges verändert. Der Vater ist alt geworden, die Mutter hat sich losgelöst und versucht im Süden, am Meer, in der Wärme, einen neuen Start und die Fabrik im Dorf hat geschlossen. Nach der Einsamkeit bei ihrer Arbeit, folgt nun die Tristesse und Enge in der ländlichen „Idylle“. Diese Enge spiegelt sich auch in Julia selbst. Sie hat oft Atemnot, sie ist Asthmatikerin. Poetisch und liebevoll beschreibt Birgit Birnbacher diesen Neuanfang im Alten, das prekäre Leben und die kleinen Hoffnungsschimmer, die sich immer wieder zeigen.
Ein besonderes, ruhiges Buch, das das Hineingeworfensein in unsere Welt beschreibt, wie wir mit neuen Situation umgehen lernen, Trost in kleinen Dingen finden und wohlfühlende, wärmende Momente entdecken.
Zu Recht hat die SWR Jury dem Roman so viele Punkte gegeben.

Auf der Seite des Verlages gibt es diese fünf Fragen an Birgit Birnbacher

Liebe Birgit Birnbacher, Ihr letzter Roman Ich an meiner Seite ist im März 2020, nur wenige Tage vor den ersten Lockdowns wegen der Pandemie erschienen. Was hat sich seither verändert?
Alles ist weniger planbar geworden, was ja auch wieder ein Stück Freiheit bedeuten kann.

In Ihrem neuen Roman Wovon wir leben geht es um sehr existenzielle Themen, eben um das wie und wovon wir leben und in Zukunft leben werden. Wie kann die Autorin Birgit Birnbacher die Soziologin in diesen Fragen unterstützen und umgekehrt?
Wie meine Hauptfigur Julia habe auch ich immer alles zu hundert Prozent gemacht und war mit meinen Berufen sehr verwachsen. In Abgrenzung oder Abgeklärtheit war ich nie gut. Die Soziologie legte dann so eine Kühle über die Verhältnisse, sie ist die sachliche Stimme aus dem Off, die nüchterne Betrachterin einer Welt in Aufruhr.

Wovon wir leben ist – trotz Realismus und Existentialismus – ein sehr poetischer Roman, dessen Rhythmus, dessen Atem man von der ersten Seite an geradezu folgen muss. Sprachliche und emotionale Dichte schaffen eine große Nähe zu Ihren Protagonistinnen und Protagonisten. Wie nähern Sie sich Ihren Figuren?
Ich schreibe über das, was mich bewegt. Bei diesem Buch waren da zuerst die Motive: Atmung und Arbeit. Das ist schon mal okay, der nächste Schritt ist dann ein bisschen schwerer: zu schauen, was berührt mich daran? Warum ist mir das so wichtig? Was tut weh, was hält mich bei der Stange und warum? Ein Text, der aus Sprache gemacht ist, ist mir tausendmal lieber als einer aus Berechnung, aus Thema oder aus Plot. Im Idealfall ergeben die Stimmen der Figuren und das Thema des Textes einen stimmigen Chor, dem ich eigentlich nur noch zuhören muss.

Der Roman ist sehr genau verortet, im Innergebirg in Österreich, der Gegend, in der Sie aufgewachsen sind. Ich würde sagen, ich kenne viele ähnliche Täler, Dörfer. Wie wichtig ist diese Verortung für Sie?
Manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen, damit sie richtig stehen. Dieses Buch ist mir sehr nahe, ich musste persönlich werden. Das kann ich nicht irgendwohin verpflanzen. Bestimmte Stellen lassen keine Verrenkungen zu.

Haben Sie ein besonderes Naheverhältnis zu Ziegen?
Jetzt, wo Sie das so sagen, ja. Kein anderes Tier schaut uns an, als wüsste es schon alles. Vor so einer Ziege sind wir alle nur Menschen.

Interview: Bettina Wörgötter

Birgit Birnbacher, geboren 1985, lebt als Schriftstellerin in Salzburg. Ihr Debütroman Wir ohne Wal (2016) wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet, darüber hinaus erhielt sie zahlreiche Förderpreise und 2019 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
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DZOK / Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e.V. – KZ-Gedenkstätte


Sonderausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“
Eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft „Gedenksättten an Orten früher Konzentrationslager“

Die bundesweite Gemeinschaftsausstellung wird vom 28. Februar bis zum 17. Dezember im 1. OG der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg gezeigt. Sie beleuchtet in elf Themenstationen die Rolle und Funktion der frühen Konzentrationslager im reichsweiten Vergleich. Gezeigt werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Täterschaft, Haftalltag und unterschiedlicher Verfolgtengruppen. Die Ausstellung eröffnet auch Ausblicke in die Weiterentwicklung des KZ-Systems. Ein eigenes Modul widmet sich dem Erinnern und Gedenken nach 1945.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der AG Gedenkstätten an Orten früher Lager. 17 Erinnerungs- und Lernorte haben die Texte für die Ausstellung und pädagogische Angebote gemeinsam erarbeitet sowie viele, bislang noch unbekannte Quellen und Biografien zusammengetragen. Die Ausstellung wird in mehreren Ausfertigungen bundesweit gezeigt.

Mittwoch 8.Februar


Heute haben
Jules Vernes * 1828
Theodor Lessing * 1872
Martin Buber * 1878
Heinrich Spoerl * 1887
Siegfried Kracauer * 1889
Ludwig Marcuse * 1894
Eva Strittmatter * 1930
Gert Jonke * 1946
John Grisham * 1955
Geburtstag.
Aber auch Paula Modersohn-Becker und James Dean.
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„Alt sein ist eine herrliche Sache, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“
Martin Buber
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Vernissage der Ausstellung „No Name Design“
Freitag, 10. Februar 2023, 19 Uhr
HfG Ulm/ Mensa, Am Hochsträß 8, 89081 Ulm
HfG Archiv / Museum Ulm

Einführung: Christiane Wachsmann, stellvertretende Leiterin und Kuratorin HfG-Archiv
Franco Clivio im Gespräch mit Dr. Stefanie Dathe, Direktorin Museum Ulm

Der renommierte Schweizer Produktgestalter und Dozent Franco Clivio hat rund 1000 zumeist kleine Objekte aus dem täglichen Gebrauch gesammelt und präsentiert diese nun in der Ausstellung „No Name Design“ im HfG-Archiv. Was diese Dinge vereint, sind ihre raffinierte Gestaltung und Funktionalität, die auf einer besonderen Idee und Konstruktion beruhen. Von den wenigsten ist bekannt, wer sie erfunden oder entworfen hat. Sie gehören zum anonymen Alltagsdesign und sind nicht Teil der offiziell zelebrierten Designkultur.

Weitere Informationen zur Ausstellung und dem Begleitprogramm:
https://hfg-archiv.museumulm.de/ausstellung/no-name-design/

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Das Bild passt dazu, der Hintergrund ist die andere Seite der Medaille.


Studie zu Umweltverschmutzung
Deutscher Plastikmüll in der Arktis


Plastikmüll gelangt selbst in entlegene Weltregionen wie die Arktis und belastet dort das Ökosystem. Eine neue Studie – entstanden unter Mithilfe von Arktis-Reisenden – zeigt: Ein Teil des Mülls stammt aus deutscher Produktion.
Selbst entlegene Weltregionen wie die Arktis bleiben nicht vor Plastikmüll aus menschlicher Produktion verschont. Teilnehmende von Arktisreisen haben dort über fünf Jahre hinweg angeschwemmten Plastikmüll an den Stränden Spitzbergens gesammelt, den das Alfred-Wegener-Institut (AWI) nun ausgewertet hat.
Demnach stammt ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Plastikabfalls aus Europa, ein großer Teil davon aus Deutschland. Die jetzt im Fachmagazin Frontiers veröffentlichen Ergebnisse machen deutlich, dass selbst reiche und umweltbewusste Industrienationen wie Deutschland signifikant zur Verschmutzung ferner Ökosysteme wie der Arktis beitragen.

Den komplette Beitrag vom 7.2.23 auf tagesschau.de finden Sie hier.

Donnerstag, 26.Januar

Einkauf aus unserem Spendenkässle für Geflüchtete

Heute haben
Achim von Arnim * 1781
Fulvio Tomizza * 1935
Jochen Missfeldt * 1941
Antonio Pennacchi * 1950
Geburtstag
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Joachim Ringelnatz
Stille Winterstraße

Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.

Ein Rabe fliegt, so schwarz und scharf,
Wie ihn kein Maler malen darf,
Wenn er’s nicht etwas kann.
Ich stapfe einsam durch den Schnee.
Vielleicht steht links im Busch ein Reh
Und denkt: Dort geht ein Mann.
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Unser Buchtipp:


Marianne Philips: „Die Beichte in der Nacht
Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart
Diogenes Verlag  € 14,00

„Ich setze mich zu Ihnen, Schwester. Das ist nicht erlaubt, ich weiß. Aber ich mache es trotzdem – ich habe so lange nicht mehr gesessen, an einem Tisch mit Lampe darauf. Verstehen Sie, warum man Verrückte ins Bett steckt, als wären sie krank?“
Zwei Nächte lang wird Heleen der Nachtschwester ihre Lebensgeschichte erzählen, ob diese will oder nicht, sie muss zuhören. Endlich soll jemand erfahren, warum Heleen hier seit Jahren eingesperrt ist, endlich kann sie darüber reden.
Heleen wächst Anfand des 20. Jahrhunderts auf dem Land in den Niederlanden unter ärmlichen Verhältnissen, in einer kinderreichen protestantischen Familie auf. Sie setzt alles alles dara,n diesem Milieu zu entkommen und ein Leben in Schönheit und Wohlstand zu erreichen. Sie geht in die Stadt und schafft tatsächlich den gesellschaftlichen Aufstieg. Sie liebt Hannes und er sie. Ein Leben in Glück und Zufriedenheit scheint erreicht. Nach dem Tod ihrer Eltern nimmt sie ihre jüngste Schwester bei sich auf, aber Heleen  findet kein Vertrauen in ihr doch so perfektes Leben. Selbstzweifel und Eifersucht treiben sie letztendlich in eine Gedankenwelt, die zu einer Katastrophe führt.
Ein toller, faszinierender Roman, der schon 1930 erschienen ist und durch die besondere Erzählperspektive, die eine sehr berührende intime Nähe entstehen lässt, besticht.

Marianne Philips, geboren 1886 in Amsterdam, war Politikerin, Schriftstellerin und Mutter von drei Kindern. Sie war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und wurde 1919 als eines der ersten weiblichen Ratsmitglieder der Niederlande gewählt. Sie schrieb fünf Romane und einige Novellen. Ab 1940 war ihr das Publizieren als Jüdin untersagt. Sie überlebte den Krieg, war aber krankheitshalber bis zu ihrem Lebensende (1951) ans Bett gefesselt.
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Schukrafts Wundertüte


Liebe Theater-Freunde,
in dieser Woche hat das Publikum letztmals Gelegenheit, eine spektakuläre Verbindung von Theater und Bildender Kunst im Kunstverein Ulm zu erleben. Heute, am Donnerstag, 26. 1., und Sonntag, 29. 1., spielt jeweils um 19 Uhr mein „Revoluzzerkind“ im Kunstverein. Spektakulär ist die Aufführung auch deshalb, weil das Theaterstück und die Ausstellung „Magische Räume“ des Künstlers Chen Zhiguang eine Einheit bilden. Diese Ausstellung wird Ende des Monats abgebaut. Anschießend wird „Revoluzzerkind“ in einer etwas geänderten Fassung, aber ohne Ausstellung, im Schuhhaussaal weiter gespielt.

Karten gibt es bei der Bücherstube Jastram, Telefon 0731/67137
und für Kurzentschlossene auch ab 18.15 Uhr an der Abendkasse im Schuhhaussaal.

Achtung: Wer Karten vorbestellt, oder an der Abendkasse abholt und das Zauberwort „Samy“ sagt, bekommt für diese beiden Terminen Karten für je € 11,00.

Samstag, 22.Oktober

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Gestern wurde diese großartige Ausstellung eröffnet.

Generationenübergreifende Ausstellung für Kinder und Erwachsene

„Erzähl mir was vom Tod“ macht kleine und große Besucherinnen und Besucher zu Reisenden ins Unbekannte. In kleinen, stimmungs- und liebevoll gestalteten Räumen stoßen sie auf die großen Fragen des Jenseits. Vorgestellt werden Märchen, Mythen und Spiele aus verschiedenen Teilen der Welt, die den Menschen halfen und immer noch helfen, den Tod zu erklären und ihm eine tröstliche Form zu geben. Es ist eine generationenübergreifende Ausstellung für Kinder und Erwachsene aller Jahrgänge.

Nach der großen Sanduhr, die das Verrinnen der Zeit sichtbar macht, erwarten Besucherinnen und Besucher das „Wohnzimmer der Erinnerungen“ und die „Galerie der Lebensalter“. Und dann wird es ernst. Denn dann stellt sich die Frage aller Fragen: „Was kommt nach dem Sterben?“. Es braucht Mut, um beim Warnschild „Achtung! Ihr verlasst jetzt das Diesseits!“ weiterzugehen. Aber zum Glück kann jeder sich einen Unsterblichkeitstrank mixen, damit dieser Museumsbesuch ganz sicher nicht die „letzte Reise“ wird. So gerüstet, ist das Probeliegen im Sarg ausdrücklich erlaubt. Im Paradiesgarten kann man Wünsche fürs Jenseits hinterlassen. Und dann geraten die Besucher:innen mitten hinein in ein fröhliches mexikanisches Totenfest!

Das Edwin Scharff Museum hat sich ganz bewusst dafür entschieden, diese Ausstellung ein zweites Mal nach Neu-Ulm zu holen. „Erzähl mir was vom Tod“ wurde vom Berliner Kindermuseum Alice und den Franckeschen Stiftungen in Halle unter Beteiligung des Edwin Scharff Museums entwickelt und 2011 / 2012 erstmals an der Donau präsentiert. „Damals waren wir noch sehr gespannt, wie dieses Thema sich vermitteln ließe. Heute wissen wir, dass die Fragestellungen rund um den Tod sich in unserer Ausstellung einfühlsam und zugänglich erfahren lassen“, erklärt Birgit Höppl. Sie ist die stellvertretende Leiterin des Edwin Scharff Museums und zuständig für das Kindermuseum. „Außerdem war diese Ausstellung für uns Mitarbeiter/innen die berührendste, die wir je im Kindermuseum hatten. Wir haben wunderschöne Gesprächssituationen mit Besucherinnen und Besuchern erlebt, mit Kindern, mit älteren Menschen, alle geht das Thema an. Wir sind sehr froh, dass wir „Erzähl mir was vom Tod“ noch einmal zeigen können.“

Wohlwissend, dass die Ausstellung den Schmerz im Ernstfall nicht nehmen kann und will, schafft sie es dennoch, dem Tod im Hier und Jetzt mit mehr Selbstverständlichkeit zu begegnen. Und damit ist sie genau genommen eine Ausstellung über das Leben.

Die Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod – Eine interaktive Ausstellung über das Davor und Danach“ ist eine Produktion des Alice – Museum für Kinder im FEZ-Berlin und den Franckeschen Stiftungen zu Halle in Kooperation mit dem Edwin Scharff Museum.

Unterstützt wird „Erzähl mir was vom Tod“ durch das Bestattungsinstitut Streidt, die Sparda Bank Augsburg, die Stiftung Deutsche Bestattungskultur, das Hospiz Ulm e.V. und den Freundeskreis des Edwin Scharff Museums e.V.
(Text: Stadt Neu-Ulm)

Zum ersten Mal dabei, eine kleine Kabinettausstellung mit Illustrationen von Antja Damm zu ihrem Bilderbuch: „Das Füchslein in der Kiste„.


Ich habe gestern fünf Freikarten für je eine Person für die Ausstellung bekommen.
Schreiben Sie uns eine Mail (in**@ja*************.de) und wir hinterlegen Ihnen eine in der Buchhandlung.

Freitag, 1.April

Heute haben
Nikolai Gogol * 1809
A.Kollontai * 1872
Edgar Wallace * 1875
Carl Sternheim * 1878
Milan Kundera * 1929
Rolf Hochhuth * 1931
Geburtstag
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Ulrike Almut Sandig
Friedrich Hölderlin, überarbeitet


Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn
hinterm Haus er stand, so stehn wir überall.

Aus heißer Nacht die k hlenden Blitze elen
auch über diese Heide, Lichterketten, fremden Felder.

In sein Gestade wieder tritt der Strom
und ich fall auch mit einem Schlag ins Bett zurück.

Und von des Himmels erfreuendem Regen
trief ich noch, wenn ich schon wieder eingeschlafen bin.

In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines:
deutlich hörbar das Trocknen der Dinge in uns.

So stehn sie unter günstiger Witterung
wie wir stehen und vergessen, wie’s sich verblutet.

Allgegenwärtig erzieht in leichtem Umfangen
die Vergesslichkeit uns zu Idioten, die wir sind.

Drum wenn zu schlafen sie scheint zu Zeiten des Jahrs
schläft sie eigentlich nicht, sondern schlägt​

So trauert der Dichter Angesicht auch – heult nur!
uns die Faust in den Hals, wie man Schafe schlägt bei der Schur.

(aus: Matthias Kniep & Nadja Küchenmeister: „Jahrbuch der Lyrik 2022
Schöffling Verlag, Frankfurt/M, 2022)
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Otl Aicher : 100 Jahre 100 Plakate
26.März 2022—8. Januar 2023
In der HfG
Am Hochsträß 8, 89081 Ulm


Öffnungszeiten Ausstellungen
Dienstag – Freitag: 11 – 17 Uhr
Samstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr
Feiertage: 11 – 18 Uhr
Telefon 0731 161-4370
Telefon Kasse 161-4381

Otl Aicher (1922–1991) war einer der führenden Gestalter in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit den Plakaten für die Volkshochschule Ulm (vh ulm) oder für die Olympischen Spiele 1972 in München schuf Otl Aicher bis heute prägende Entwürfe. Als Mitbegründer der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm (1953–1968), an der er zeitweise die Abteilung „Visuelle Kommunikation“ leitete, setzte er noch immer nachwirkende Impulse in der Gestaltungsausbildung. Seine Werke wurden international ausgestellt und sind bis heute Vorbild für Generationen angehender Gestalterinnen und Gestalter.

Seit 1997 pflegt das HfG-Archiv / Museum Ulm den Nachlass. Aus diesem reichhaltigen Schatz präsentiert das HfG-Archiv aus Anlass des 100. Geburtstages von Otl Aicher eine für sein Werk kennzeichnende Auswahl von 100 Plakaten. Im Laufe seines Lebens entwarf Otl Aicher unzählige Plakate, die für Vorträge, Veranstaltungen, Produkte oder politische Parteien warben. Das Plakat kann als Leitmedium in seinem Werk angesehen werden.

Zu sehen sind Plakate, die für die Volkshochschule Ulm (vh ulm), Großereignisse wie die Olympischen Spiele 1972 in München, kulturelle Veranstaltungen, die Politik oder für Unternehmen entstanden sind. Sie belegen eindrücklich die Vielfältigkeit seines grafischen Schaffens.

Ein umfassendes Buch zur Geschichte der HfG:


Christiane Wachsmann: „Vom Bauhaus beflügelt
Menschen und Ideen an der Hochschule für Gestaltung Ulm
av edition € 29,00

Dieses Buch erzählt die Geschichte der Hochschule erstmals aus dem Blickwinkel der Persönlichkeiten, die sie bevölkerten und sich mit ihren Ideen auseinandersetzten – ihrer Gründer, der Studenten und Dozenten, von Besuchern, Fans und Kritikern. Es erzählt von den Hoffnungen und Visionen der Beteiligten, von der Prägung der Menschen dieser Zeit durch den Faschismus und von den Schwierigkeiten, ihre Ideen im Alltag umzusetzen.

Samstag, 1.August

BUBI IM KOPF
FENSTERSCHAU
VOM 17.7. – 14.8. 2020
bei uns in der Buchhandlung Jastram
24 Stunden in der Schuhhausgasse und Schlegelgasse

Carmen Wetzke und Antje Freitag zeigen bis zum 14. August in einer kleinen Fensterschau Zeichnungen, Malereien, Collagen und Illustrationen, die in einem gemeinsamen gestalterischen Prozess entstanden sind.
UNGEFÄHR SO:
ichduichduich:
zusammen betrachten:
passt!
passt nicht! – weiter…
Beide arbeiten als Kunstvermittlerinnen in Ulm.
Kontakt: an***********@gm*.de /// po**@ca***********.de

Hier kommen Fotos einiger unserer Schaufenster. Leider spiegelt das sehr, Wenn Sie jedoch den Weg zu uns finden, nutzen Sie die gelegenheit, die vielen Kunstwerke im Original zu betrachten.

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