Mittwoch 31.Oktober

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Heute haben
John Keats * 1795
Nadeschda Mandelstam * 1899
Jean Amery * 1912
Dick Francis * 1920
Geburtstag
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John Keats
Ode to Autumn

Season of mists and mellow fruitfulness,
Close bosom-friend of the maturing sun;
Conspiring with him how to load and bless
With fruit the vines that round the thatch-eaves run;
To bend with apples the mossed cottage-trees,
And fill all fruit with ripeness to the core;
To swell the gourd, and plump the hazel shells
With a sweet kernel; to set budding more,
And still more, later flowers for the bees,
Until they think warm days will never cease,
For Summer has o’er-brimmed their clammy cell.

Who hath not seen thee oft amid thy store?
Sometimes whoever seeks abroad may find
Thee sitting careless on a granary floor,
Thy hair soft-lifted by the winnowing wind;
Or on a half-reaped furrow sound asleep,
Drowsed with the fume of poppies, while thy hook
Spares the next swath and all its twined flowers;
And sometimes like a gleaner thou dost keep
Steady thy laden head across a brook;
Or by a cider-press, with patient look,
Thou watchest the last oozings, hours by hours.

Where are the songs of Spring? Ay, where are they?
Think not of them, thou hast thy music too,—
While barred clouds bloom the soft-dying day,
And touch the stubble-plains with rosy hue;
Then in a wailful choir, the small gnats mourn
Among the river sallows, borne aloft
Or sinking as the light wind lives or dies;
And full-grown lambs loud bleat from hilly bourn;
Hedge-crickets sing; and now with treble soft
The redbreast whistles from a garden-croft,
And gathering swallows twitter in the skies.
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Filmtipp der Woche:

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Mustang
Regie: Deniz Gamze Ergüven
Frankreich/BRD/Türkei, 2015
FSK ab 12 freigegeben

Fünf Schwestern, die am Meer in der Türkei bei Onkel und Oma wohnen, verabschieden sich am letzten Schultag von ihrer Lehrerin und statt mit dem Bus heim zu fahren, tollen sie und ein paar Jungs im Meer. Dies löst eine gewaltige Lawine aus. Der unbändige Freiheitsdrang und der Zusammenhalt der fünf Mädchen wird auf große Proben gestellt.
Mit lichten und zarten Bilden setzt der Film ein Gegengewicht zum dramatischen Geschehen. Zarte Gefühle gegen tradierte Brutalität.
Und mitten drin die Jüngste der Schwestern. Lale nimmt die Zügel in die Hand und rettet, was zu retten gilt.
Ein starker Film, der Mut macht, ein Film, der einen traurig und erfüllt zurücklässt.
Dazu noch die Musik von Warren Ellis und Nick Cave.

Nominiert für den Oscar 2016.
Nimoniert für den Golden Globe 2016.
Überwältigend“ (New York Times)
Ja, genau. Sag ich doch.
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Heute abend ab 19 Uhr ist das Theater Ulm bei uns zu Gast.

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Der Jastram blog verabschiedet sich bis Sonntag. Dann darf Detlef Surrey wieder ran.

Dienstag, 30.Oktober

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Heute haben
Otto Flake * 1880
Zbigniew Herbert * 1924
Geburtstag
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Adelbert von Chamisso
Der erste Schnee

Der leise schleichend euch umsponnen
Mit argem Trug, eh’ ihr’s gedacht,
Seht, seht den Unhold! über Nacht
Hat er sich andern Rat ersonnen.
Seht, seht den Schneenmantel wallen!
Das ist des Winters Herrscherkleid;
Die Larve läßt der Grimme fallen; –
Nun wißt ihr doch, woran ihr seid.

Er hat der Furcht euch überhoben,
Lebt auf zur Hoffnung und seid stark;
Schon zehrt der Lenz an seinem Mark.
Geduld! und mag der Wütrich toben
Geduld! schon ruft der Lenz die Sonne,
Bald weben sie ein Blumenkleid,
Die Erde träumet neue Wonne, –
Dann aber träum’ ich neues Leid!
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Megumi Iwasa:Viele Grüße, Deine Giraffe
Mit Illustrationen von Jörg Mühle
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
Moritz Verlag € 10,95
Kinderbuch ab sechs Jahren

Oblomow war so einer, den die Langweile durch sein Leben getrieben hat. Giraffe sitzt auch gelangweilt unter ihrem Baum und mampft. Jeder Tag ist wie der andere, es tut sich nichsts Neues in der Savanne. Aber vielleicht hilft es, einen Brief an ein anderes Tier zu schreiben und dabei etwas Interessantes zu erfahren. Postbote Pelikan ist gerne bereit, den Brief jenseits des (eigenen) Horizontes zu transportieren. Dass es dort Robbe, Wal und Pinguin gibt, hätte Giraffe nicht gedacht.
So entspinnt sich ein zarter, frecher, unbedarfter Briefwechsel zwischen Giraffe und Pinguin. Aber wie stellen wir uns ein Tier jenseits des Horizontes vor? Können wir das in Briefen beschreiben, oder sieht die Wirklichkeit doch anders aus.
Ein lustiges, lehrreiches Kinderbuch für das zweite Lesealter, in dem zwischen den Zeilen so viel Interessantes steht, dass wir Erwachsene das Buch unbedingt auch lesen sollten.

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Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugenbuchpreis 2018 in der Sparte: Kinderbuch.
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Mittwoch, 31. Oktober 2018, 19 Uhr, Kulturbuchhandlung Jastram
Wortreich – Die Lesereihe: Tier trifft Mensch – Von Affentheater und Katzenjammer

In Werken wie Janaceks Oper vom „schlauen Füchslein“ ist es schon im Titel greifbar: Wir vergleichen uns oft mit Tieren, um so das Menschlich-Allzumenschliche zu erfassen. Und das Erstaunliche ist dabei: Manchmal sind die Tiere in dieser Perspektive die besseren Menschen! Bedeutende Autoren und eher unbekannte Dichter haben sich mit ironisch spitzfindigen und zugleich ernsthaften Texten dem Thema „Tier trifft Mensch“ gewidmet. Wir laden Sie zum Auftakt der neuen Lesereihe des Theaters in der Buchhandlung Jastram zu einer literarischen Exkursion mit humorvollen und geistreichen Werken über den Tier- und Menschenpark Welt ein. Die Schauspieler Tini Prüfert und Gunther Nickles lesen gemeinsam mit Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann aus Texten u.a. von Voltaire, Kurt Tucholsky, Jack London und Saki, am Cello begleitet von Anne Schumacher.
Karten gibt es zu 8 € direkt in der Buchhandlung.

Texte sind u.a.:
Jack London: Wolfsblut
David Foster Wallace: Am Beispiel des Hummers
Voltaire: Gespräch eines Kapauns und einer Poularde
Kurt Tucholsky: Der Löw`ist los!
Saki: Der gemästete Ochse / Laura

Donnerstag, 26.Oktober

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Heute haben
Andrej Belyi * 1880
Karin Boye * 1900
John Arden * 1930
Ulrich Plenzdorf * 1934
Carlo Lucarelli * 1960
Geburtstag
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Im Gedichte Kalender vom 26.10.2019

Cäsar Flaischlen (1864-1920)
Man hätt es nicht dürfen…

Man hätt es nicht dürfen,
man hätt es nicht sollen,
und man hat es
dennoch gewollt …

Und es war so schön,
wie’s nie gewesen,
hätt man es dürfen,
hätt man’s gesollt.
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Unser Tipp des Tages:

9783423289764

Philip Wilkinson:Atlas der nie gebauten Bauwerke
Eine Geschichte großer Visionen
dtv € 30,00

Fantastisch geplant, nie verwirklicht

Der britsiche Schirftsteller Wilkinson, der Bücher über Kunst, Architektur und Design geschrieben hat und einen Architektur-Blog betreibt, zeigt uns hier 50 Gebäude, die nie gebaut worden sind. Er beginnt in sehr frühen Zeiten und geht bis in das 21.Jahhrundert mit Frank Lloyd Wright, Buckminster Fuller, oder auch Zaha Hadid. Diese geplanten Gebäude, Anlagen, Objekte enstanden aus konkreten Veränderungen, Bedürfnissen heraus. So war es die Pest, oder das rasante Wachsen der Städte. Aber auch viele Träumereien sind auf Plänen zu sehen, die wir in die Kategorie vergnügliche Fantasien einordnen können. So gibt es ein großes Gebäude, in der Form eines Elefanten, in der eine ganze Stadt untergebracht ist. Daraus wurde natürlich nichts. Dass Napoleon einen ähnlichen Gedanken hatte, zeigt uns Wilkinson auch. Dieses Tier war deutlich kleiner, aber immer noch meterhoch, sein Innenleben war nicht bewohnbar, aber sein Rüssel sollte als Springbrunnen dienen. Dieser Plan wurde jedoch auch nie verwirklicht.
Die Mischung der verschiedenen Ideen und was dann oft viel später daraus geworden ist, die Entwicklung von einem Fantasiegebilde zu einem riesigen existierenden Hochhaus, machen den Reiz des Buches aus, das mit vielen Illustrationen, Bildern und Plänen ausgeschmückt ist.

Donnerstag, 25.Oktober

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Heute vor einem Jahr habe ich diesen Text hier veröffentlicht:

Dorothea „Doro“ Rechenberg lebt nicht mehr.
Sie war ein Freundin der besonderen Art. Sie war einfach da, obwohl sie weit weg war.
Sie umsorgte, beschickte mich und uns. Sie sprudelte vor Lebensfreude. Hatte Freude, anderen eine Freude zu bereiten. Bücher, Garten, ihr Fahrrad Traudl, die Fahrten mit ihrem Mann im Bulli und immer wieder Menschen, Menschen, Menschen.
Sie schrieb Briefe auf Papier, verschickte Weihnachtsgebäck und plötzlich lag wieder ein Umschlag im Briefkasten. Doro war eine Wortakrobatin und Worterfinderin.
Das Schicksal nimmt merkwürdige Wendungen und jetzt ist Doro nicht mehr da.
„Tschakka, du schaffst das!“ würde sie mir schreiben.
Ja, ich versuche es, ich versuch’s.
Vielen Dank.
Gruß von Süd Sam an Nord Doro.
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„Wo die Liebe hinfällt“
Geschichten und Gedichte über ein bemerkenswertes Gefühl
Zusammengestellt von Martha Schoknecht
Diogenes Verlag € 5,00

Weihnachten steht wirklich vor Türe, wenn ich gestern das Weihnachtsbüchle des Diogenes Verlages ausgepackt habe.
Es ist nirgends so richtig verzeichnet und das Titelbild ist auf der Diogenes-Seite nicht zu finden. Weihnachten halt und Überraschung und so.
Und überraschend tolle Texte finden sich in diesem Miniformat-Buch u.a. von Doris Dörrie, Ian McEwan, Patricia Highsmith, Mariana Leky, Robert Walser, Mark Twain und vielen mehr. Da betet ein Mann eine Puppe an, ein Apotheker bekommt kein Wort heraus, eine Busfahrt lädt zu vielen Assoziationen ein und Rosa lächelt.
Dazu gibt es Illustrationen von Christoph Niemann und Thomas Ott. Genial.
Lassen Sie sich verführen. Das Buch passt prima in die linke Manteltasche. In der rechten ist ja das Handy.
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Wort-Reich – Die Lesereise

»Es gehört zu unserem Selbstverständnis als Kulturnation, dass sich in Deutschland neben massentauglichem Gedankengut auch Bücher für literarische und intellektuelle Feinschmecker behaupten können. (…) Gerade die kleinen Buchhandlungen, die es in Deutschland noch in allen Regionen gibt, fördern quer durch alle Altersgruppen die Lust am Lesen und das Gespräch über Literatur – durch kompetente Beratung und inspirierende Veranstaltungen.« So Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Rede zur Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises. In Kooperation des Theaters mit der Kulturbuchhandlung Jastram, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchhandlungspreis, werden Schauspieler und Schauspielerinnen bei der Lesereihe »Wort-Reich« Texte aller literarischen Genres passend zum Spielplan vorstellen. »Bühnenreife Lesung im Buchhandel« – so lautete die Würdigung der in Detmold begründeten Lesereihe im »börsenblatt«, der 1834 begründeten Zeitschrift der deutschen Buchbranche. Literarisch Hochkarätiges, Unterhaltsames, Brisantes, sensibel, humorvoll oder süffisant vorgetragen zwischen den Regalen der Buchhandlung, das ist Lebenskultur im besten Sinne – 9 mal im Theaterjahr!

Karten zu 8 € sind in der Buchhandlung erhältlich.

Termine:

Mittwochs: 31. Oktober / 28. November 2018 23. Januar / 27. Februar / 27. März / 17. April / 15. Mai 12. Juni / 10. Juli 2019

Beginn ist jeweils 19 Uhr in der Kulturbuchhandlung Jastram, Schuhhausgasse 8

Wort-Reich am 31. Oktober 2018

Tier trifft Mensch: Von Affentheater und Katzenjammer
In Janáčeks Oper vom „schlauen Füchslein“ oder bei Henriette Dushe in „Lupus in fabula“, zwei Theaterpremieren zum Spielzeitbeginn, ist es schon im Titel greifbar: Wir vergleichen uns oft mit Tieren, um so das Menschlich-Allzumenschliche zu erfassen. Und das Erstaunliche ist dabei: Manchmal sind die Tiere in dieser Perspektive die besseren Menschen! Bedeutende Autoren und eher unbekannte Dichter haben sich mit ironisch spitzfindigen und zugleich ernsthaften Texten dem Thema „Tier trifft Mensch“ gewidmet. Wir laden Sie zum Auftakt der neuen Lesereihe des Theaters in der Buchhandlung Jastram zu einer literarischen Exkursion mit humorvollen und geistreichen Werken über den Tier- und Menschenpark Welt ein. Es lesen Ensemblemitglieder des Schauspielensembles.
Geschichten und Gedichte

Mittwoch,24.Oktober

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Heute haben
Dorothea von Schlegel * 1764
August von Platen * 1796
Zsuzsa Bánk * 1965
Geburtstag.
Herzlich Glückwunsch zum Festtag, liebe Zsuzusa Bánk.
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Gerrit Engelke
Herbst

Um die Großstadt sinkt die Welt in Schlaf.
Felder gilben, Wälder ächzen überall.
Wie Blätter fallen draußen alle Tage,
Vom Zeitwind weggeweht.

Ob Ebene und Wald in welkes Sterben fallen,
Ob draußen tost Vergänglichkeit,
Im Stadtberg brüllen Straßen, Hämmer hallen:
Die Stadt dampft heiß in Unrast ohne Zeit.
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Die Kalender 2019 sind ausgepackt.

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Deutsche Gedichte 2019
Harenberg Verlag € 12,99

Was würde ich ohne diesen Abreisskalender machen?
Täglich freue mich darauf und benutze die Gedichte oft für den Jastram Blog.
313 deutschsprachige Gedichte, vom Barock bis in die Gegenwart, sind hier versammelt. Leider manchmal nur als Auszüge. Aber der Platz auf dem kleinformatigen Kalender ist einfach begrenzt.

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Dienstag, 23.Oktober

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Heute haben
Adalbert Stifter * 1805
Aravind Adiga * 1974
Geburtstag.
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Müdigkeit

Ich hab‘ geruht an allen Quellen,
Ich fuhr dahin auf allen Wellen,
Und keine Straße ist, kein Pfad,
Den irrend nicht mein Fuß betrat.

Ich hab‘ verjubelt manche Tage,
Und manche hin gebracht in Klage,
Bei Büchern manche lange Nacht,
Und andere beim Wein durchwacht.

Viel mißt‘ ich, viel hab‘ ich errungen,
Auch Lieder hab‘ ich viel gesungen,
Und ausgeschöpft hat dieses Herz
Des Lebens Lust, des Lebens Schmerz.

Nun ist der Becher leer getrunken,
Das Haupt mir auf die Brust gesunken,
Nun legt‘ ich gern mich hin und schlief‘,
Unweckbar, traumlos, still und tief!

Mir ist, mir ist, als hört ich locken
Von fernher schon die Abendglocken,
Und süße, weiche Traurigkeit
Umweht mich: Komm, ’s ist Schlafenszeit.
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Lektüre zwischen den Jahren 2018
Leseglück
Ausgewählt von Gesine Dammel
Insel Verlag € 5,00

Das Jahr ist fortgeschritten, demnächst wird auf Winterzeit umgestellt. Das heisst, dass es dunkel ist, wenn ich den Buchladen verlasse. Adventskalender sind auf unserer Website gepostet und demnächst stehen sie auch im Laden.
Ein weiteres Zeichen für den nahenden Jahreswechsel ist das Erscheinen der kleinen Bücher aus dem Insel Verlag. Die „Lektüre zwischen den Jahren“ gehören einfach dazu. Dieses Mal stehen die Texte unter dem Motto „Leseglück“ und sind von Marcel Proust, Ruiz Zafon, Amos Oz, Hanns-Josef Ortheil, Wilhelm Schmid, Erling Kagge, Helene Hanff, Penelope Fitzgerald u.v.a.
Es beginnt mit einem Gedicht von Ringelnatz:

Der Bücherfreund

Ob ich Biblio- was bin?
Phile? „Freund von Büchern“ meinen Sie?
Na, und ob ich das bin!
Ha! und wie!

Mir sind Bücher, was den anderen Leuten
Weiber, Tanz, Gesellschaft, Kartenspiel,
Turnsport, Wein und weiß ich was, bedeuten.
Meine Bücher — wie beliebt? Wieviel?

Was, zum Henker, kümmert mich die Zahl.
Bitte, doch mich auszureden lassen.
Jedenfalls: viel mehr, als mein Regal
Halb imstande ist zu fassen.

Unterhaltung? Ja, bei Gott, das geben
Sie mir reichlich. Morgens zwölfmal nur
Nüchtern zwanzig Brockhausbände heben —
Hei ! das gibt den Muskeln die Latur.

Oh, ich mußte meine Bücherei,
Wenn ich je verreiste, stets vermissen.
Ob ein Stuhl zu hoch, zu niedrig sei,
Sechzig Bücher sind wie sechzig Kissen.

Ja natürlich auch vom künstlerischen
Standpunkt. Denn ich weiß die Rücken
So nach Gold und Lederton zu mischen,
Daß sie wie ein Bild die Stube schmücken.

Äußerlich? Mein Bester, Sie vergessen
Meine ungeheure Leidenschaft,
Pflanzen fürs Herbarium zu pressen.
Bücher lasten, Bücher haben Kraft.

Junger Freund, Sie sind recht unerfahren,
Und Sie fragen etwas reichlich frei.
Auch bei andern Menschen als Barbaren
Gehen schließlich Bücher mal entzwei.

Wie ? – ich jemals auch in Büchern lese??
Oh, sie unerhörter Ese—
Nein, pardon! – Doch positus, ich säße
Auf dem Lokus und Sie harrten
Draußen meiner Rückkehr, ach dann nur
Ja nicht länger auf mich warten.
Denn der Lokus ist bei mir ein Garten,
Den man abseits ohne Zeit und Uhr
Düngt und erntet dann Literatur.

Bücher – Nein, ich bitte Sie inständig:
Nicht mehr fragen! Laß dich doch belehren!
Bücher, auch wenn sie nicht eigenhändig
Handsigniert sind, soll man hochverehren.

Bücher werden, wenn man will, lebendig.
Über Bücher kann man ganz befehlen.
Und wer Bücher kauft, der kauft sich Seelen,
Und die Seelen können sich nicht wehren.

Es kommen aber auch Astrid Lindgren („Das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer“) und Friedrich der Große, Flaubert, Selma Lagerlöf, Frisch und Rilke vor.
Die Kapitelüberschriften lauten :

Reise ins Bücherland
In Büchern zu Hause sein
Beim Lesen
Besuch in der Buchhandlung

Ein ideales Taschenbuch, das in jede Tasche passt, die Größe eines Smartphones und kein Problem mit Internetverbindungen hat.

Leseprobe

Detlef Surreys Sonntagsskizzen

Ein Jahr Sonntagsskizzen

Liebe Leserinnen und Leser des Jastram-Kulturblogs,

mit dieser kleinen Szene von Perlaggen-Spielern in einem Gasthaus in Südtirol möchte ich mich für Ihre Aufmerksamkeit bedanken!
Es freut mich sehr, dass Sie mich seit einem Jahr allsonntäglich bei meinen Skizzenreisen durch Berlin und verschiedene Orte Europas begleiten.

Viel Spaß weiterhin wünscht Ihnen,
mit vielen Grüßen aus Berlin nach Ulm,

Detlef Surrey

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https://surrey-skizzenblog.blogspot.com/2017/08/sonntagsskizzen-182017-people-in-groups.html

Wer neugierig ist, kann meinen Skizzen auch hier folgen:

Detlef Surreys Skizzenblog: -> https://surrey-skizzenblog.blogspot.com/
Auf Instagram: -> https://www.instagram.com/surrey_sketches/
Skizzen auf Facebook: -> https://www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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Freitag, 19.Oktober

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Heute haben
Miguel Angel Asturias * 1899 (Nobelpreis 1967)
Hilde Spiel * 1911
John le Carré * 1931
Philip Pullman * 1946
Rudolf Herfurtner * 1947
Geburtstag.
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Am 19.10. im Deutsche Gedichte Kalender 2019:

Johann Wolfgang von Goethe
Türmerlied

Aus Faust II

Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt
Dem Turme geschworen
Gefällt mir die Welt

Ich blick in die Ferne,
Ich seh in der Näh
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.

So seh ich in allen ,
Die ewige Zier,
Und wie mirs gefallen,
Gefall ich auch mir.

Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön.
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Britta Teckentrup:Die Schule
Jacoby & Stuart Verlag € 19,00
Ein Buch für Menschen ab 8 Jahren

Britta Teckentrup ist eine Meisterin der genauen Betrachtung. In vielen ihrer Bücher beschäftigt sie sich mit Natur, mit Tieren, dem Wetter. Jetzt hat sie sich Menschen vorgenommen. Menschen in einem ganz speziellen Umfeld. Die Schule. Hier treffen unterschiedliche SchülerInnen aufeinander. Unterschiedliche Charaktere, verschiedenste Länder. Dazu noch Lehrer und Eltern. Es gibt den normalen Alltag mit Unterricht, mit guten und doofen Lehrern, mit Aufgaben und Prüfungen. Es gibt jedoch auch Mobbing und Gewalt, genauso wie feste und neue Freundschaften, Zuspruch und Vertrauen. Somit ist dieser Kosmos ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.
Britta Teckentrup zeigt dies in feinen Nuancen, in Körperhaltungen und Blicken.
Kein Bilderbuch zum schnellen Vorlesen, aber ein Buch zum Hinlegen und immer wieder darin blättern und darüber reden.

Leseprobe