Heute haben Michel de Montaigne * 1533 Johann Beer * 1655 Marcel Pagnol * 1895 Erika Pluhar * 1939 Bodo Morshäuser * 1953 Colum McCann * 1965 Geburtstag. ________________________________
Friedrich Rückert
Schneeglöckchen
Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen Vom Himmel fiel Hängt nun geronnen heut als Glöckchen Am zarten Stiel. Schneeglöckchen läutet, was bedeutet’s Im stillen Hain?
O komm geschwind! Im Haine läutet’s Den Frühling ein. O kommt, ihr Blätter, Blüt‘ und Blume, Die ihr noch träumt, All zu des Frühlings Heiligtume! Kommt ungesäumt!
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Lucia Fischer / Carmen Saldana: „Flip Flap„ Das lustige Bilderbuch-Pop-up „Dschungel-Tiere“ Carlsen € 12,00
Schnapp, schnapp! Mampf! Groar!
Na, wir kennen ja alle von früher noch die Klappbücher, in denen wir Krokofanten und ähnliche Fabelwesen zusammenblättern konnten. jetzt kommt noch 3D dazu. Mix-Max meets Pop-up. Halb Krokodil, halb Nilpferd? Zur einen Hälfte ein Orang-Utan, zur anderen ein Leopard? Die Geräusche machen wir dann schön laut, so wie es im Buch abgedruckt ist. Viel Vergnügen mit den vielen Kombinationen und den lustigen Reimen.
Heute haben Henry Longfellow * 1807 John Steinbeck * 1902 Lawrence Durrell * 1912 Elisabeth Borchers * 1926 Geburtstag. _______________________
Max Dauthendey
Stille weht in das Haus, Fühlst du den Atem des Mondes, Löse dein Haar, Lege dein Haupt in den Blauschein hinaus. Hörst du, das Meer unten am Strand Wirft dir Schätze ans Land; Sonst wuchsen im Mond Wünsche, ein Heer, Seit ich dein Auge gesehn, ist die Mondnacht wunschleer.
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Abbas Khider: „Deutsch für alle“ Hanser Verlag € 14,00
„Seit ich die deutsche Sprache kenne, träume ich nicht mehr davon die Welt zu verändern. Ich habe nur noch ein Ziel im Leben: Ich will diese Sprache erneuern.“ Abbas Khider
Gestern las Abbas Khider im Ulmer Roxy und unterhielt mit seiner sehr freundlichen Art das zahlreich erschienene Publikum. Deutsch zu lernen sei fast unmöglich. 30 Jahre bräuchte man dafür. Und was immer noch nicht geht sind ä,ü,ö und noch viel schlimmer äu, usw. Und doch stürzte er sich so gleich in sein Thema, gestikulierte heftig und lachte noch viel mehr dabei. Das Publikum war nicht minder launig aufgelegt und so wurde dies zu einem sehr heiteren Abend, obwohl sich das Thema ja eher wie ein Volkshochschulkurs anhört. Beim Vorlesen umschiffte er schwierig auszusprechende Wörter, so wie er es auch im Buch schreibt. Niemand merkte, dass er statt Wüste Sahara sagte und satt wütende Bestien wilde Tiere. Schlau gemacht. Neben dieser Revolutionierung der deutschen Sprache flocht er immer wieder eigene Erfahrungen mit ein. So zum Beispiel, wie er zu drei Abituren kam und wie der Beamtenapparat in Bayern funktioniert, Auf die Frage, ob er mit seinem vierjährigen Sohn auch in dieser, seiner erfundenen Neudeutsch-Sprache reden würde, meinte er: „Niemals! Wir reden mit ihm in drei Sprachen: Deutsch, griechisch, arabisch.“ Ein herrlicher Abend, ein sehr sympatischer Autor, von dem im Januar 2020 ein neuer Roman erscheinen wird. Und wer sich für das Deutschbuch interessiert: Geduld. Alles ausverkauft. Ab Donnerstag haben wir wieder welche im Buchladen.
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich als »illegaler« Flüchtling in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman Der falsche Inder, es folgten die Romane Die Orangen des Präsidenten (2011) und Brief in die Auberginenrepublik (2013). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Hilde-Domin-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Außerdem war er im Jahre 2017 Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin. Im Hanser Verlag erschienen von ihm Ohrfeige (Roman, 2016) und Deutsch für alle (Das endgültige Lehrbuch, 2019).
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Heute abend ist das Theater Ulm mit seiner Reihe „Wortreich“ bei uns in der Buchhandlung zu Gast. Es geht ab 19 Uhr um Hochstapler in der Literatur. Ein, zwei Karten haben wir noch zu vergeben.
Heute haben Victor Hugo * 1802 Hermann Lenz * 1913 Michel Houellebecq * 1958 Atiq Rahimi * 1962 Geburtstag. Aber auch Buffalo Bill, Fats Domino und Johnny Cash.
Am 26.Februar 2016
Johann Wolfgang von Goethe
Lebensart
Über Wetter- und Herrenlaunen Runzle niemals die Augenbraunen! Und bei den Grillen der hübschen Frauen Mußt du immer vergnüglich schauen.
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Barbara Honigmann: „Georg“ Hanser Verlag € 18,00
Nach „Ein Kapitel aus meinem Leben“, der Geschichte über die Londoner Jahre ihrer Mutter, erzählt Barbara Honigmann nun das Leben ihres Vaters.
„Schreiben heißt ja wiederfinden. Die verlorene Zeit zum Beispiel oder sich selbst.“
Barbara Honigmann lässt nicht locker. Sie will mehr über ihre Eltern, deren Leben und natürlich über sich selbst wissen. Sie erzählt lakonisch und witzig, traurig und mitreißend von ihrer deutsch-jüdisch-kommunistischen Sippe. Von ihrem Vater, den es um die halbe Welt getrieben hat und sich dann doch für die neu entstandene DDR entschieden hat. Aber was waren seine Beweggründe, sein politischer Hintergrund? Was hatte es mit seinen Ehen auf sich, bei denen die Frauen im ungefähr 30 Jahre alt waren. Aus der zweiten Ehe enstammt Barbara, die wiederum einen engen Kontakt zur dritten Frau ihres Vaters, Gisela May, hatte. Barbara Honigmnann geht vielen Fragen nach, denen ihr Vater aus dem Weg gegangen ist, auf die sie nie eine Antwort bekommen hat. Das schmale Buch beinhaltet nicht nur diese Familiengeschichte, das umtriebige Leben eines zerissenen Mannes, die engen Familienbande, die schwer zerreissen, sondern auch eine Geschichte Deutschlands und der DDR. Leseprobe
Barbara Honigmann, 1949 in Ost-Berlin geboren. Arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin. 1984 Emigration mit der Familie nach Straßburg, wo sie noch heute lebt. Honigmanns Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Heinrich-Kleist-Preis, dem Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich, zuletzt 2018 mit dem Jakob Wassermann-Preis. Bei Hanser erschienen Damals, dann und danach (1999), Alles, alles Liebe! (Roman, 2000), Ein Kapitel aus meinem Leben (2004), Das Gesicht wiederfinden (2007), Das überirdische Licht. Rückkehr nach New York (2008), Chronik meiner Straße (2015) und Georg (2019).
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Nicht vergessen:
Heute abend um 20 Uhr im Roxy Abbas Khidder: „Deutsch für alle“
Morgen abend um 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung. „Wortreich“ – Das Theater Ulm zu Gast bei Jastram. Thema: Hochstapler in der Weltliteratur