Dienstag, 4.April

Heute haben
Gabriele Tergit * 1894
Giorgio Bassani * 1926
Alan Silitoe * 1928
James Ellroy * 1948
Khaled Hosseini * 1965
Geburtstag
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Eduard Mörike
Es ist doch im April fürwahr

Es ist doch im April fürwahr,
der Frühling weder halb noch gar!
Komm Rosenbringer, süßer Mai,
komm du herbei!
So weiß ich, daß es Frühling sei.
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Und wieder ist das marbacher magazin eine literarische Wundertüte.


„Exilbriefe aus dem Deutschen Literaturarchiv“
Herausgegeben von Nikola Herweg
288 Seiten, zahlr. farb. Abb., fadengeheftete Broschur mit Schutzumschlag
marbacher magazin 177/178/179 € 20,00

Das Thema „Exil“ ist dem Deutschen Literaturarchiv seit seiner Gründung ein Anliegen. Während es damals vor allem um die ab 1933 aus Deutschland vertriebene Literatur ging, prägen im späten 20. und im 21. Jahrhundert auch die Zeugnisse von Menschen, die aus anderen Ländern kommend hier Schutz suchen, die Marbacher Sammlungen. Für diesen Band haben Mitarbeiter/-innen aus unterschiedlichen Bereichen des DLA Exil-Korrespondenzen versammelt: von Schillers 1782 nach seiner Flucht aus Württemberg verfasstem Brief über Schreiben aus der NS-Zeit und den Jahren danach bis hin zu einer 2022 nicht mehr auf Papier, sondern via Internet übermittelten Botschaft eines aus der Türkei stammenden Dissidenten. Gleich zweimal taucht die Schriftstellerin Gabriele Tergit auf, die heute Geburtstag hat. Bekannte und unbekannte, nüchterne, manchmal komische, oft verzweifelte und berührende Nachrichten sowie ein sehr bewegendes Essay, aus dem April 2022, der aus der Ukraine geflohenen Schriftstellerin Natalka Sniadanko geben Einblick in 240 Jahre Exilgeschichte.
Eine fesselnde Lektüre, die mich schon beim ersten Durchblättern nicht mehr losgelassen hat und auf aufzeigt, wie politische Willkür Menschen am Leben verzweifeln lässt.
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Heute Abend gibt es wieder eine „Erste Seite“ mit neuen Büchern,
aus denen Clemens Grote vorliest:
Wir beginnen, wie immer, pünktlich um 19 Uhr.
Dieses Mal sind es sogar fünf Bücher.

Carolina Schutti: „Meeresbrise“
Markus Orths: „Mary & Claire“
Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“
Tarjei Vesaas: „Der Keim“
Laurent Mauvignier: „Von Menschen“

Der Eintritt ist frei.

Montag, 3.April

Heute haben
George Herbert * 1593
Washington Irving * 1783
Peter Huchel * 1903
Märta Tikkanen + 1935
Johanna Walser * 1957
Geburtstag
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Hugo von Fallersleben (* 2.4.1798)
Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei,
Wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei
Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
Kein Jäger sie schießen,
mit Pulver und Blei.
Die Gedanken sind frei.

Ich denke was ich will
Und was mich beglücket,
Doch alles in der Still
Und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
Kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.

Und sperrt man mich ein
Im finsteren Kerker,
Das alles sind rein
Vergebliche Werke;
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei.

Nun will ich auf immer
Den Sorgen entsagen,
Und will mich auch nimmer
Mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
Stets lachen und scherzen
Und denken dabei:
Die Gedanken sind frei.

Ich liebe den Wein,
Mein Mädchen vor allen,
Die tut mir allein
Am besten gefallen.
Ich sitz nicht alleine
Bei einem Glas Weine,
Mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei.
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Unser Tipp:


Christophe Boltanski: „Die Leben des Jacob“
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Hanser Verlag € 24,00

Dies ist der zweite Roman von Christophe Boltanski. Wieder begibt er sich auf Spurensuche, die er literarisch verarbeitet. Im Roman „Das Versteck“ erzählte er über seine jüdischen Großeltern anhand ihres Hauses in der Rue de Grenelle in Paris, jetzt kommt er in den Besitz von wahnsinnig vielen Fotostreifen aus Fotoautomaten. Ein gewisser Jacob B’chiri hat sich in den Jahren 1973 bis 1974 immer wieder selbst abgelichtet. Der Autor geht diesem Pänomen nach, er will die Hintergründe dieses merkwürdigen Fundes aufdecken. Die Spur, die von Paris über Rom und Marseille führt, zu den Friedhöfen von Djerba und an die Ränder der israelischen Negev-Wüste, beschreibt er in diesem Buch. Dabei fördert er eine unglaubliche Biographie zu Tage, in der sich Kriegs- und Exilerfahrung mit künstlerischen Ambitionen vermischen. Leichthändig und klug setzt er das Leben eines Fremden zu einer Erzählung über Identität, Glauben und die großen Tragödien des 20. Jahrhunderts zusammen.

Leseprobe

Christophe Boltanski, 1962 in Paris geboren, arbeitete lange als Journalist und Kriegsreporter bei Libération und Nouvel Observateur und war Chefredakteur der Zeitschrift XXI. Er ist der Sohn des Soziologen Luc Boltanski und ein Neffe des bildenden Künstlers Christian Boltanski. Sein erster Roman Das Versteck (Hanser, 2017) war ein Überraschungserfolg in Frankreich und wurde mit dem Prix Fémina ausgezeichnet.
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Am kommenden Dienstag, den 4.April gibt es wieder eine „Erste Seite“ mit neuen Büchern, aus den Clemens Grote vorliest:
Wir beginnen, wie immer, pünktlich um 19 Uhr.
Dieses Mal sind es sogar fünf Bücher.

Carolina Schutti: „Meeresbrise“
Markus Orths: „Mary & Claire“
Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“
Tarjei Vesaas: „Der Keim“
Laurent Mauvignier: „Von Menschen“

Der Eintritt ist frei.
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Liebe Freunde,
wir laden Euch/Sie alle herzlich ein zur Vernissage „Kunstwerke von Jesiden“ am
Donnerstag, den 06. April 2023 um 18.00 Uhr
im Stadthaus Ulm, Münsterplatz, Ulm

In den Jahren 2015/2016 wurden ca. 1000 sexuell missbrauchte Jesid*innen, v.a. Frauen und Kinder aus Syrien und dem Nordirak im Rahmen eines speziellen Sonderkontingents in Baden-Württemberg aufgenommen. Diese Frauen und Kinder waren zuvor aus der IS-Gefangenschaft befreit worden, viele hatten darin Angehörige verloren, waren selbst versklavt, schwer misshandelt und in einem sehr schlechten psychischen und körperlichen Zustand. 
Das BFU war seinerzeit bei den Planungsrunden zur psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung dieser Jesidinnen in Baden-Württemberg beteiligt. Nach Ulm wurden 65 Jesidinnen verlegt. Davon waren (und sind noch) 35 Klient*innen in kunsttherapeutischer Einzel- oder Gruppenbehandlung im BFU, einige zusätzlich in einzelpsychotherapeutischer Behandlung im BFU. Für die Kunsttherapie wurde eigens ein Atelier im Wohnhaus der Jesid*innen nach deren eigenen Vorstellungen eingerichtet.
Die beiden Kunsttherapeutinnen des BFU, Regine Schempp und Indira Grabovac, haben in den vergangenen über 5 Jahren nicht nur therapeutisch Außerordentliches geleistet, sondern sie waren für die jesidischen Mädchen und Frauen, ebenso für die Jungs und die kleineren Kinder wichtige Ankerpersonen geworden. Sie waren fast die einzigen Deutschen, die regelmäßig Kontakt zu den Jesidinnen hatten, denn ihr Wohnort musste wegen der weiter bestehenden Bedrohung durch den IS geheim bleiben. 

An der Vernissage werden Bilder und Skulpturen gezeigt, die in den vergangenen 5 Jahren im Rahmen von Gruppen- und Einzelkunsttherapie für Jesid*innen im BFU entstanden sind. Der auf dem Plakat von einer Klientin schön gestaltete Pfau ist der Engel „Tausi-Melek“. Er wird von den Jesiden besonders verehrt, da er an der Schöpfung der Welt aktiv beteiligt gewesen sei. Gott habe Melek Taus als Wächter der Welt und als Vermittler zwischen sich und den Menschen eingesetzt. Er wird als Pfau dargestellt. Neben anderem sehen radikal-islamische Fundamentalisten den Glauben an den Engel Melek als „Teufelsanbetung“ an, auf die sie die Verfolgung der Jesiden gründen.

Ich lade Sie/Euch hiermit herzlich ein zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung!

Das Grußwort spricht Frau Bürgermeisterin Iris Mann. Die beiden Kunsttherapeutinnen werden über die Bilder und den therapeutischen Prozess berichten. Ein jesidischer Musiker (Saher Issa aus Solingen/NRW) wird einige traditionelle jesidische Lieder auf seiner Baglama vortragen.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt!

Das BFU-Team und die Jesidischen Klient*innen freuen sich auf Ihr/Euer zahlreiches Erscheinen!
Beste Grüße
Manfred Makowitzki, Leiter BFU
Leiter Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm
Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm (BFU)
T: 0731 – 88 07 08 91, F: 0731 – 88 07 08 99
Wagnerstr. 65
89077 Ulm
m.makowitzki@rehaverein.de

Dienstag, 14.März


Heute haben
Peter Paul Zahl * 1944
Jochen Schimmang * 1948
Christian Dithfurth * 1953
Geburtstag
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Hermann Lingg
Das Krokodil

Im heil′gen Teich zu Singapur,
Da liegt ein altes Krokodil
Von äußerst grämlicher Natur
Und kaut an einem Lotosstiel.

Es ist ganz alt und völlig blind,
Und wenn es einmal friert des Nachts,
So weint es wie ein kleines Kind,
Doch wenn ein schöner Tag ist, lacht′s.
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Unser Bilderbuchtipp:


Jonny Leighton (Text), Mike Byrne (Illustrationen): „Bär muss mal
Aus dem Englischen übersetzt von Franziska Jaekel
Loewe Verlag € 15,00
Bilderbuch ab 3 Jahren


Bär Björn liegt auf seinem Ast in luftiger Höhe, träumt von Honig und anderen süßen Dingen, streckt sich, dehnt sich, gähnt, sagt: „Jetzt muss ich mal“ und rutscht vom Baum. Tja, so einfach ist das aber nicht, weil der schüchterene Bär jede Menge Tiere bemerkt, die ihn anstarren. So kann er aber kein Häufchen machen. Egal, wie weit er in den Wald geht, überall fühlt er sich beobachtet. Dazu trifft ihn noch Vogelkacke und er rutscht auf einem Elchhaufen aus. Bis er auf die alte Berta trifft, die ihm den Weg zu einem ganz speziellen Ort für schüchterne Bären zeigt.
Endlich, eine Hütte mit einem Popothron. Herrlich! Wenn da nur ncht gerade der Holzfäller heimkäme und auch ganz dringend muss.
So lustig erzählt und witzig illustriert.
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Heute abend bei uns in der Buchhandlung.
Der Mitherausgeber der Texte, Stéphane Francin, prästentiert diese Neuerscheinung aus dem Westend Verlag. Clemens Grote liest einzelne Passagen daraus vor.

Wir beginnen um 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei

Montag, 13.März


Heute haben
Oskar Loerke * 1884
Hugh Walpole * 1884
Frank Thieß * 1890
Jannett Flanner * 1892
Erich Kästner * 1904
Juri Andruchowytsch * 1960
Geburtstag
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Oskar Loerke
Die Stadt verklingt

Woher die feinen Töne schweben
Wie weit verwehter Düfte Schwaden?
Sie sind vom weiten Weg beladen
Mit Mörtelmehl und Spinneweben.

Verstaubtem Öl in Schlüssellöchern
Und stickluftdunkler Korridore,
Mit Säuren, Weines rotem Flore,
Mit Anklang, eisern, hölzern, knöchern.

Und während sie dich schwer erheben,
Kommt schon der Mond mit großem Rade,
Und unter dir klingt als Ballade
Die Stadt, der Abend und dein Leben.
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Frisch ausgepackt:


Lisa Roy: „Keine gute Geschichte
Rowohlt Verlag € 22,00

Dieser Debütroman hat es in sich und wer sich darauf einlässt, kommt schlecht wieder davon los. Lisa Roy schreibt direkt, schonungslos und mit viel Humor über eine Situation, die wir im ersten Moment gut kennen.
Arielle Freytag wuchs im prekären Essener Stadtteil Katernberg auf, schaffte den Weg dort heraus und verdiente in ihrer Arbeit viel Geld, bis sie eine Depression aus der Bahn warf. Kaum ist sie wieder in ihren eigenen vier Wänden, erhält sie einen Anruf, dass es ihrer Großmutter sehr schlecht geht und ob sie sich nicht um sie sie kümmern könne. So steht sie wieder in ihrem alten Viertel, stolpert über ehemalige Freund:innen und Bekannte und findet überall Plakate von zwei Mädchen, die vermisst sind. Arielles Mutter war auch eines Tages verschwunden, ihren Vater kennt sie nicht und sie wuchs bei ihrer Großmutter auf.
Was sich in dieser Beschreibung sehr ernst und niederdrückend anhört, liest sich im Buch anders. Lisa Roy hat einen schnellen, direkten Ton, schildert das sehr einfache Leben im Stadtteil und nimmt uns mit auf eine Fahrt durch diverse Leben ohne Hoffnungen, mit Rückblicken in ihre Kindheit und einigen Hoffnungsschimmern. Und das alles hat eine gewisse Leichtigkeit im Stil und Treffsicherheit in ihren Beschreibungen, dass die 240 Seiten zu einer schnellen, nachhaltigen Lektüre werden.

Lisa Roywurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman Keine gute Geschichte erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK-Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln. 

Leseprobe
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Dienstag, 14.März, 19 Uhr in der Buchhandlung
Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“
Buchpräsentation
Organisiert von amnesty international Ulm
Es liest Clemens Grote

Mumia Abu-Jamal sitzt seit über 40 Jahren im Gefängnis – zu Unrecht zum Tode verurteilt, wie seine Unterstützer sagen. Denn die ihm vorgeworfene Tat kann so, wie vor Gericht behauptet, nicht stattgefunden haben. Wurde an ihm ein Exempel statuiert? Doch Abu-Jamal lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Seit über 30 Jahren verfasst er Beiträge für die Gefangenenplattform PRISON RADIO zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie der Todesstrafe, den regressiven Tendenzen der US-Strafjustiz, Rassismus, dem Trump-Mob, Kapitalismus, Krieg und Klimakrise oder der Beziehung indigener Gesellschaften zur Ökologie. Die hier versammelten Essays erscheinen zum größten Teil erstmals auf Deutsch.

Mumia Abu-Jamal (*1954 als Wesley Cook) engagierte sich schon als Teenager in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und bei den Black Panthers. Später fand er zu MOVE, einer radikalökologischen, anarchistischen Gruppierung um den charismatischen John Africa, die in Philadelphia wirkte und dort heftigsten Repressalien der Polizei ausgesetzt war. Auch Abu-Jamal wurde 1981 auf Grund angeblichen Mordes an einem Polizisten verhaftet und sitzt seitdem im Gefängnis. Versuche, seine Unschuld vor Gericht zu beweisen, waren bisher ebenso erfolglos wie die Bestrebungen zahlreicher Aktivisten und Ermittler, durch Aufklärung des Falles für Gerechtigkeit zu sorgen.

Dienstag, 7.März


Heute haben
Alessandro Manzoni * 1786
Paul Ernst * 1866
Milo Dor * 1923
George Perec * 1936
Robert Harris * 1957
Breat Easton Ellis * 1964
Joanne Harris * 1964
Geburtstag
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Paul Ernst

Es glaubt ein jeder in der Welt zu sprechen
Mit andern Menschen, und dieselben Namen
Gibt er den Dingen, wie die andern geben,
Und glaubt, er meint dasselbe wie die andern.
Doch jeder sieht ein Andres, und gemein
Sind nur die Namen.
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Ostern kommt ja bald.


Wilhelm Bode: „Hasen
Ein Porträt
Aus der Reihe: Naturkunden herausgegeben von Judith Schalansky
Mathhes & Seitz Verlag 22,00

Hasen sind schon besondere Wesen und sie begleiten uns das ganze Leben lang.
Vom ersten Kniereiter: „Häschen in der Grube“, zu den Bilderbücher „Weisst du wie lieb ich dich hab“, zum Märchen der Brüder Grimm, dann natürlich zum Osterhasen. Früher gab es noch Bugs Bunny im Kinderfernsehen. Später kommen dann seine Bedeutung und Symbolik in der christlichen Kulturgeschichte, in der Malerei mit Dürers weltberühmten Hasen, bis hin zu Beuys hinzu. Nicht zu vergessen, dass er auch als kulinarische Delikatesse auf den Tisch kommt. Nicht zu vergessen, wie der Hase sich in unseren Wortschatz geschlichen hat, wie z.B. Hasenbrot, Angsthase, usw..
Wilhelm Bode geht diesen Geschichten und Mythen nach, schreibt über seine lange Beziehung zu den Tieren in der freien Natur, auch über seinen ersten selbsterlegten Hasen. Wir erfahren von diesem Fachmann viel über das Wesen dieser Tiere mit den langen Barthaaren und noch längeren Ohren.
Garniert wird das kleinformatige Buch aus der Reihe „Naturkunden“ mit vielen Abbildungen und einer Auflistung der wichtigsten Hasenarten.
Wieder mal viel gelernt beim Durchblättern und Lesen.

Wilhelm Bode, 1947 geboren, Jurist und Forstakademiker, leitete zunächst die Landesforstverwaltung und später die oberste Naturschutzbehörde des Saarlandes. Er führte 1987 erstmals in einem Bundesland die kahlschlagfreie Dauerwaldwirtschaft flächendeckend ein. Er initiierte u.a. die heutige Biosphärenregion Bliesgau und 2004 die Ausweisung von fünf Clustern alter Buchenwälder als deutschen Beitrag zum UNESCO-Weltnaturerbe Europäische Buchenwälder. Als NABU-Waldsprecher initiierte er zusammen mit Hans D. Knapp die schlussendlich 2019 erfolgte Ausweisung der Kaspischen Wälder zum UNESCO-Weltnaturerbe. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zur Zukunft des Waldes, der Jagd und der Forstwirtschaft, unter anderem Die Waldwende (zusammen mit Martin von Hohnhorst), Naturnahe Waldwirtschaft (Deukalion), sowie bei Matthes & Seitz Berlin in der Reihe Naturkunden Hirsche und das Portrait der Tannen.
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Jastrams 1. Seite

Heute Abend liest ab 19 Uhr Clemens Grote aus vier neuen Romanen.
Wir beginnen pünktlich. Der Eintritt ist kostenlos.

Montag, 6.März

Heute haben
Cyrano de Bergerac * 1619
Elizabeth Barrett Browning * 1806
Stanislaw Jerzy Lec * 1909
Will Eisner * 1917
Gabriel Garcia Marquez * 1927
Günter Kunert * 1929
Geburtstag
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Albert Ehrenstein
Der Frühling liebt die Wiesen grün

Der Frühling singt die Wiesen grün,
Der Sommer schwellt Dir Früchte in den Schoß,
Der Herbst verbellt das Sterben gelb,
Dahinter ist still Winter.

So möchte ich noch einmal blühn,
Mit Dir einwandern in das wilde Grün.
Des Monds Kürbisgesicht wär nachts Laterne,
Leuchtkäfer, Licht und Sterne.
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Dienstag, 7.März, 19 Uhr
„Die erste Seite“

Clemens Grote liest aus folgenden vier Neuerscheinungen:

Birgit Birnbacher: Wovon wir leben
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Michel Bergmann: Mameleben
Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts

Wir beginnen pünktlich.
Der Eintritt ist frei.
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Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“                                         

Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran vom 11.3.- 21.4.2023
täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr im Haus der Begegnung

Herzlich willkommen zur Vernissage: 11. März um 18.00 Uhr im Haus der Begegnung
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Unter den politischen Slogans des Jahres 2022 dürfte jener aus dem Iran der bekannteste sein: „Frau, Leben, Freiheit“ riefen Tausende in den Straßen der Islamischen Republik. Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen in Iran war der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin JînaMahsa Amini.
Mittlerweile sind es Proteste von enormem Ausmaß, angeführt von Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimme erheben gegen brutale Menschenrechtsverletzungen. Es ist demographisch die jüngste Widerstandsbewegung, die auch von mutigen Männern unterstützt wird.
Mittlerweile gibt es ca. 19000 inhaftierte Demonstrierende und unzählige Ermordungen und Hinrichtungen. Die im Exil lebende iranische Künstlerin Frau Naghmeh Jah möchte diese mutigen Menschen, die entweder hingerichtet, ermordet, gefoltert oder inhaftiert wurden und werden ein unvergessliches Gesicht geben, indem sie tagesaktuell auf social Media kunstvolle Grafiken von ihnen veröffentlicht.

Veranstalter*innen:   Diakonische Bezirksstelle, Iraniansofulm, Haus der Begegnung
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Dienstag, 14.März, 19 Uhr
Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“
Buchpräsentation
Organisiert von Amnesty International Ulm
Es liest Clemens Grote

Samstag, 4.März


Heute haben
Gabriele Tergit * 1894
Giorgio Bassani * 1926
Alan Silitoe * 1928
James Ellroy * 1948
Khaled Hosseini * 1965
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Zwischenbilanz

Hin fließen in Frieden
Und wieder her
Kein Geworfen mehr
Von Panzergras beschützt
Über den Ereignishorizont
Ins schwarze Loch

Denn mittlerweile laberwebts
Und weiserweißts
Strittig meist
Bei diesem oder jenem
Doch immer aktuell
Im Wir und Jetzt

Eben hier
Stolpern wir in Zweifelhaft
Und ganz verloren in
Schall und Rauch
Auch ins Netz
Selbstredend
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Unser Buchtipp für den samstagmorgendlichen Markttag:


Maria Bakhareva (Text), Anna Desnitskaya (Illustrationen):
Märkte in aller Welt
Aus dem Russischen von Thomas Weiler
Gerstenberg Verlag € 26,00
Großformatiges Sachbilderbuch ab 10 Jahren


Da laufen einem ja die Augen über. Und gleich mal suchen, welchen Markt ich schon besucht habe.
Denn ein Marktbesuch ist immer ein Erlebnis. Farben, Gerüche, tote Tiere und unbekanntes Gemüse.
Hier gibt es eine Reise zu 24 berühmten Märkten in aller Welt. Vom schwimmenden Markt in Thailand bis zum Fischmarkt in Chile, vom Gewürzmarkt in Israel bis zur Großen Markthalle in Ungarn: An jeder Ecke gibt es aufregende Dinge zu entdecken. Neben vielen tollen Tipps für Erwachsene und Kinder und landestypischen Rezepten bietet dieses Buch noch viele weitere Anregungen für den Marktbesuch. Die wimmeligen, mit überraschenden Details gestalteten Marktszenen bringen uns die Kulturen anderer Länder auf sinnliche Weise ganz nahe.
Und für die Kleinen gibt es Dinge zu suchen, die sich in den Wimmelbildern versteckt haben.

Maria Bakhareva hat für eine Vielzahl russischer Magazine (Themenschwerpunkte: Reise und Food) gearbeitet und zwei Reiseführer geschrieben. Dieses Buch ist ihr erstes Kinderbuch. Sie lebt mit ihrer Tochter und zwei Katzen in Budapest .

Anna Desnitskaya, in Moskau geboren, studierte an der Moskauer Staatlichen Universität für Druckwesen. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und 2018 für den Astrid Lindgren Memorial Award nominiert. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Israel. Bei Gerstenberg sind die von ihr illustrierten „Bücher In einem alten Haus in Moskau“ und „Von Moskau nach Waldiwostok“ erschienen.
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Dienstag, 7.März, 19 Uhr
„Die erste Seite“

Clemens Grote liest aus folgenden vier Neuerscheinungen:

Birgit Birnbacher: Wovon wir reden
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Michel Bergmann: Mameleben
Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts

Wir beginnen pünktlich.
Der Eintritt ist frei.
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Dienstag, 7.Februar


Heute haben
Thomas Morus * 1477
Charles Dickens * 1812
Sinclair Lewis * 1885
Ernst Ginsberg * 1904
Paul Nizon * 1905
Herbert Eisenreich * 1925
Doris Gercke * 1937
Geburtstag
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Wilhelm Hey (1789-1854)
Kind und Buch

Komm her einmal, du liebes Buch;
Sie sagen immer, du bist so klug.
Mein Vater und Mutter, die wollen gerne,
Dass ich was Gutes von dir lerne;
Drum will ich dich halten an mein Ohr;
Nun sag mir all‘ deine Sachen vor.

Was ist denn das für ein Eigensinn,
Und siehst du nicht, dass ich eilig bin?
Möchte gern spielen und springen herum,
Und bleibst du immer so stumm und dumm?
Geh, garstiges Buch, du ärgerst mich,
Dort in die Ecke werf‘ ich dich.
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Aus der Reihe „100 Seiten“ des Reclam Verlages:


Anna-Lisa Dieter: „Susan Sontag
Reclam Verlag € 10,00

Um Susan Sontag gibt es fast keinen Weg herum. Für Generationen von Studierenden ist die New Yorker Intellektuelle ein Vorbild, ihre Essays zu Politik und Popkultur, aber auch zu Philosophie, Fotografie, Literatur und Sexualität sind bewusstseins- und stilprägend. Sie wollte als Romanschriftstellerin berühmt werden (berühmt werden wollte sie auf jeden Fall und das schon in sehr jungen Jahren), ihre Essays sind es aber, die sie legendär gemacht haben. Ihr bewegtes Leben (und Liebesleben) an der Seite zahlreicher Berühmtheiten – von Andy Warhol bis Annie Leibovitz – hat ebenfalls zum Mythos Sontag beigetragen. Erhellend dazu sind ihre Tagebuchaufzeichnungen und biografischen Bücher von Bekannten und von ihrem Sohn. Wenn es auch zu kontroversen Ansichten zu einzelnen Themen kommt.
Susan Sontag ist eine Ikone des Denkens, die sich ganz bewusst gekonnt in Szene setzen konnte und damit provozierte und für Aufmerksamkeit sorgte.
Anna-Lisa Dieter hat hier auf 100 Seiten das Leben und Denken von Susan Sontag so gekonnt auf den Punkt gebracht und Lust auf mehr Originaltexte gemacht.
Da Susan Sontag ein Fan von Listen war, hat der Reclam Verlag eine Liste von Musikstücken mit einem QR-Code verknüpft. Hier können Sie gleich mal hören, welche Musik Susan Sontag wichtig war.
Playlist

Anna-Lisa Dieter ist Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin am Naturkundemuseum BIOTOPIA in München. Sie schreibt als freie Autorin für das Feuilleton verschiedener Zeitungen und konzipiert und moderiert Gesprächsreihen am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden.

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Heute, Dienstag, 7.Februar, 19 Uhr
Die Erste Seite

Wir stellen wieder neue Bücher vor.

Claire Keegan: „Das dritte Licht“
H. W. Richter: „Geschichten aus Bansin“
Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“
Adi Hübel & Dietmar Herzog präsentieren ihr Buch: „Bei Anruf Wort“

Es liest Clemens Grote

Montag, 6.Februar

Heute haben
Christopher Marlowe * 1564
Alfred Mombert * 1872
Irmgard Keun * 1905
und Emilia
Geburtstag
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„Mann: ein Baby von eineinhalb Zentnern.“
Irmgard Keun
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Flowers Forever von D Ruggles


Flowers Forever
Blumen in Kunst und Kultur

Der Katalog zur großen Ausstellung in der Kunsthalle München
im Rahmen des Flower Power Festivals München 2023.
Vom 3.2. – 27.8.2023
Prestel Verlag € 45,00 mit 275 Abbildungen


Was für ein toller Ausstellungskatalog. Was für ein toller Bildband und eine unglaublich weitreichende Kulturgeschichte der Blume. Vom Altertum bis in die Gegenwart. Anhand von Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, Medieninstallationen sowie naturwissenschaftlichen Objekten wird die Rolle der Blume in Kunst und Wissenschaft, in Mythologien und Religionen sowie in Ökonomie, Ökologie und Politik behandelt.


Auf unserem Webshop gibt es einen interessanten Blick ins Buch.
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Morgen, Dienstag, gibt es ab 19 Uhr wieder neue Bücher bei uns in der Buchhandlung.

Samstag, 4.Februar

Heute haben
Pierre Marivaux * 1688
Friedrich Glauser * 1896
Jacques Prévert * 1900
Alfred Andersch * 1914
Betty Friedan * 1921
Werner Schwab * 1958
Stewart O’Nan * 1961
Geburtstag
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„Das Allerschwerste dünkt mich immer, einen ganz fremden Standpunkt gelten zu lassen.“
Friedrich Glauser
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Jetzt gilt es rechtzeitig auf dem Markt einzukaufen:

Anne-Katrin Weber: „Deftig Vegetarisch – Alpenküche
Fotos von Wolfgang Schardt
Schmoren, backen, braten, rösten, einlegen
Becker Joest Volk Verlag € 29,95

Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Und doch hat uns dieses Buch, als es eine Kundin bestellt und wir reingeschaut hatten, sofort inspiriert. Sind es doch so viele Rezepte, die man kennt, oder schon immer mal wieder kochen wollte. Also diese Aha-Erlebnisse. Ja, genau! Das wollte ich doch ….
Knödel, Käse, Kaiserschmarren und vieles mehr aus den Bergregionen von Frankreich über die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien bis nach Slowenien. Irgendwie riecht das nach Wohlfühlküche und nicht nach großen Tellern mit kaum was drauf.
Los geht es mit herzhaften Knödeln oder einer kräuterduftenden Pasta. Es folgt eine zünftige Brotzeit, eine cremige Suppe oder ein würziges Käsefondue. Bei den süßen Schmankerln fällt die Wahl angesichts all der herrlichen Mehlspeisen wie Topfenpalatschinken, Germknödel und Marillenstrudel schwer. Aber auch eingelegte Pilze und Vorratstipps gehören dazu.
Und das alles wird unterlegt mit vielen großen Fotos, die noch mehr anmachen, das eine oder andere nachzukochen.

Die Leseprobe zeigt einen Querschnitt durch das Buch. Von Pasta bis zum Kuchen.
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Nicht vergessen:

Am kommenden Dienstag, 7.Februar, gibt es ab 19 Uhr wieder eine „Erste Seite“.
Clemens Grote liest aus aus vier Romanen und unsere Gäste Adi Hübel und Dietmar Herzog präsentieren ihr gemeinsames Buchprojekt „Bei Anruf Wort“.
Mehr Infos finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.