Freitag, 30.August

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Heute haben
Mary Shelley *1797
Ivan Kusan * 1933
Libuse Monikova * 1945
Geburtstag
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Percy Shelley (der Ehemann von Mary Shelley)

Music, when soft voices die,
Vibrates in the memory—
Odours, when sweet violets sicken,
Live within the sense they quicken.

Rose leaves, when the rose is dead,
Are heaped for the belovèd’s bed;
And so thy thoughts, when thou art gone,
Love itself shall slumber on.
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Esther Gonstalla: „Das Klimabuch“
Alles, was man wissen muss, in 50 Grafiken
oekom Verlag € 24,00

Nach dem „Ozeanbuch„, das wir am 28.Juli 2017 hier auf dem Blog vorstellt haben, ist jetzt das Klimabuch erschienen. Wieder sind es 50 doppelseitige Grafiken, mit denen uns Esther Gonstalla, mit Unterstützung von vielen Wissenschaftlern, Wissenswertes nahebringt.
Meldungen über Dürre und Hitzewellen, aber auch Kälteeinbrüche, Überflutungen und Starkregen erreichen uns täglich und besser wird es wohl nicht.

Oberthemen in diesem Buch sind u.a.:
– Klima und CO2
– Klimatreiber Mensch
– Weltweite Auswirkungen
– Lösungsansätze
Natürlich gibt es noch ein großes Quellenverzeichnis.

Ich denke, dass es im Moment kein „brennenderes“ Thema gibt und somit ist dieses Buch gerade zur rechten Zeit erschienen.

Leseprobe

Donnerstag, 29.August

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Heute haben
Maurice Maeterlinck * 1862 (Nobelpreis 1911)
Herman Löns * 1866
Ernst Kreuder * 1903
Lukas Hartmann * 1944
Geburtstag
und Ingrid Bergmann.
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Detlev von Liliencron
Sommernacht

An ferne Berge schlug die Donnerkeulen
Ein rasch verrauschtes Nachmittaggewitter.
Die Bauern zogen heim auf müden Gäulen,
Und singend kehrten Winzervolk und Schnitter.
Auf allen Dächern qualmten blaue Säulen
Genügsam himmelan, ein luftig Gitter.
Nun ist es Nacht, es geistern schon die Eulen,
Einsam aus einer Laube klingt die Zither.
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978-3-85256-769-3

Gianrico Carofiglio: „Drei Uhr morgens“
Originaltitel: „Le tre del mattino“

Aus dem Italienischen von Verena von Koskull
Folio Verlag € 20,00
Auf Italienisch im Mondadori Verlag € 19,90

Gianrico Carofiglio kennen wir als Autoren der Bari-Krimis. Das ist lange her. Krimis veröffentlicht er immer noch, aber auch Romane, wie diesen. Eine sehr intensive Vater-Sohn-Geschichte mit der Stadt Marseille als Fundament. Vielleicht ist Marseille auch die heimliche Hauptperson, um die sich die beiden Männer drängeln.

Antonio lebt mit seiner Mutter, sein Vater wohnt schon sehr lange nicht mehr mit den beiden zusammen. Bei Antonio wird eine bestiummte Art von Epilepsie festgestellt. Als Therapie schlagen die Ärzte vor: laute Orte meiden, kein Sport, früh ins Bett und zahlreiche Medikamente. Dieses hat natürlich auch Nebenwirkungen auf den jugendlichen Antonio und so verfällt er öfter in Depressionen. Als sein Vater einen Spezialisten für Epilepsie in Marseille auftut, treten die beiden, sich entfremdeten Männer, eine Reise dorthin an. In Marseille angekommen einigen sie sich zu dritt auf ein Experiment. Vater und Sohn dürfen 48 Stunden nicht schlafen. Danach gibt es wieder ein Treffen mit dem Arzt. Ab diesem Moment tauchen wir in Marseille ein. Dort unterhalten sich die beiden, erzählen aus ihrem Alltag. Der Vater versucht zu erklären, wie er seine Mutter getroffen hat und warum er nicht mehr bei Antonio wohnt. Dadurch kommen sie sich näher. Ihr Erzählen ist rückwärts gewandt, die Stadt nimmt sie jedoch mit in die intensive Gegenwart.

Carofiglios Roman hätte noch 200 Seiten mehr haben können und wäre nicht langweilig geworden. Er hat ein Zweipersonenstück geschrieben, bei dem wir gerne wissen wollen, ob es Vater und Sohn nach dem Zuschlagen des Buches heiterhin gut miteinander geht.

Vielleicht der passende Soundtrack zum Buch:

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Am kommenden Dienstag stellen wir wieder vier Bücher vor.
Clemens Grote liest aus:

Simone Lapper: Der Sprung
Angela Lehner: Vater unser
Kristin Höller: Schöner als überall
Alice Nelson: Das Kinderhaus

Wir beginnen pünktlich um 19 Uhr und freuen uns auf Ihr/Euer Kommen.

Mittwoch, 28.August

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Heute haben
Johann Wolfgang von Goethe * 1749
Ernst Weiß * 1884
Liam O´Flaherty * 1896
Janet Frame * 1924
Jurij Trifonow * 1925
Arkadi Strugatzki * 1925
Mian Mian * 1970
Geburtstag
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Johann Wolfgang von Goethe
Sommer

Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.
Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.
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Sarah Wiltschek empfiehlt:

HERKUNFT von Saa Stanii

Saša Stanišić: „Herkunft“
Luchterhand Verlag  € 22,00

Saša Stanišićs Roman über seine Herkunft, über ein Land, das es nicht mehr gibt und eine Familie, die seither verstreut über den Erdball lebt, ist ein sehr privates, aber kein sentimentales Buch, das erzählt, was der Balkankonflikt für seine Familien bedeutete und welche Löcher er hinterlassen hat. Das zu verstehen hilft, was es heißt, fremd zu sein in einem Land und doch die Chance für einen Neuanfang zu bekommen, als 14-jähriger in Heidelberg. Erst viel später begreift der Autor, wie hart das deutsche Leben für seine Eltern gewesen war, wie sie sich kaputtgearbeitet haben, mit schlechten Jobs und schlimmen Gehältern. Zwei gut ausgebildete Menschen in ihren besten Jahren. Die Mutter Lehrerin in Jugoslawien, dann Arbeitskraft in einer Großwäscherei, der Vater in Deutschland auf Baustellen, wo er sich den Rücken kaputtmacht.
Saša hat Glück, wird unterstützt, in der Schule, unter Freunden. Fängt an zu schreiben, studiert, darf bleiben. Während die Eltern abgeschoben werden und in die USA auswandern. Seine Mutter lebt heute wieder in Kroatien, der Autor in Hamburg. Nur seine Großmutter war bis zu ihrem Tod die einzige Verbindung zur gemeinsamen geographischen Herkunft Višegrad.
Stanišić erzählt aus Erinnerungen, die er zum Teil selbst nicht verifizieren kann. Nicht weiß, ob es bloß Kindheitsbilder oder reale Ereignisse waren. So wie Erinnerung eben ist, lückenhaft, von Emotionen geleitet. Und während er versucht zu erinnern, vergisst seine Oma immer mehr, ist schließlich ganz in ihrer Demenz gefangen, sieht die Vergangenheit im Jetzt, während sie das Heute nicht mehr versteht.
Stanišić fragt seine Eltern nach ihren Erinnerungen und erzählt gleichzeitig sein eigenes Heute, als Schriftsteller und Vater mit. Verbindet seine Geschichte mit den Geschichten der vielen Flüchtenden, die er auf seinen Besuchen auf dem Balkan erlebt. Menschen, die wie er ihre Heimat verlassen müssen, die aber vor verschlossenen EU-Außengrenzen stehen. Er und seine Mutter hatten Glück damals. Das Buch erzählt eine persönliche Geschichte von Flucht und Ankunft und von gelungener Integration, wenn man so will. Ein Roman, von dem wir lernen können und hoffen, dass auch unter den heutigen Geflüchteten viele dabei sind, die ganz ankommen dürfen und unser Land und unsere Sprachen mit ihren Geschichten bereichern.

Herkunft“ steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019.

Dienstag, 27.August

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Heute haben
Kerstin Ekman * 1933
Undine Gruenter * 1952
Jeannette Winterson * 1959
Catalin Dorian Florescu * 1967
Geburtstag
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Heute im Duden Gedichtekalender:

Conrad Ferdinand Meyer
Erntegewitter

Ein jäher Blitz. Der Erntewagen schwankt.
Aus seinen Garben fahren Dirnen auf
Und springen schreiend in die Nacht hinab.
Ein Blitz. Auf einer goldnen Garbe thront
Noch unvertrieben eine frevle Maid,
Der das gelöste Haar den Nacken peitscht.
Sie hebt das volle Glas mit nacktem Arm,
Als brächte sie’s der Glut, die sie umflammt,
Und leerts auf einen Zug. Ins Dunkel wirft
Sie’s weit und gleitet ihrem Becher nach.
Ein Blitz. Zwei schwarze Rosse bäumen sich.
Die Peitsche knallt. Sie ziehen an. Vorbei.
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Susanne Link empfiehlt:

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Holly-Jane Rahlens: „Mauerblümchen“
Rowohlt TB € 10,00
Jugendbuch ab 14 Jahren

Endlich als Taschenbuch und passend zum Jubiläum: 30 Jahre Mauerfall.

Molly, Deutschamerikanerin, fährt zum Geburtshaus ihrer Mutter in Ostberlin, 14 Tage nach dem Fall der Mauer und begegnet Mick in der S-Bahn.Liebe auf den ersten Blick für die beiden, aber vor allem Freundschaft und ein Austausch wie verschieden Leben in Deutschland sein kann. Wunderbar zu lesen.

Leseprobe

 

Der Jastram-Blog macht Ferien

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Der Jastram-Blog macht Ferien.
In zwei Wochen gibt es dann ab Sonntag wieder Anke Raums faule Hühner und danach kommen auch wieder unsere Tipps.
Der Buchladen hat wie gewohnt geöffnet, die Damen beraten Sie gerne und geben Buchtipps. Auch ohne Blog.
Sie freuen sich auf Ihren Besuch.
Die Belieferung an den Erdapfel geht wie gewohnt.
Aber Achtung: Erdapfel hat um den 20. rum vier Tage geschlossen.
Das Bistro ist täglich bis 15 Uhr geöffnet.

Freitag, 9.August

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Heute haben
Alfred Döblin * 1878
Milena Jesenská * 1896
Jorge Amado * 1912
Geburtstag
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Ferdinand von Saar
Nun ist das Korn geschnitten

Nun ist das Korn geschnitten,
Die Felder leuchten fahl;
Ringsum ein tiefes Schweigen
Im heißen Sonnenstrahl.

Verblüht ist und verklungen,
Was duftete und sang,
Nur sanft tönt von den Triften
Der Herde Glockenklang.

Das ist, o Menschenseele,
Des Sommers heil’ger Ernst,
Daß du, noch eh er scheidet,
Dich still besinnen lernst.
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Emilia Wiltschek (13) empfiehlt:

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Serena Valentino: „Die Schönste im ganzen Land“
Übersetzt von Ellen Flath
Carlsen Verlag € 12,00
Jugendbuch ab 12 Jahren

Jeder kennt die Geschichte von Schneewittchen und ihrer bösen Stiefmutter. Aber wie ist die Stiefmutter überhaupt böse geworden? Was ist mit ihrer Vorgeschichte? War sie einmal anders? Lieb? Diese Buch erzählt die Geschichte von einer jungen Frau. Die Tochter des Spiegelmachers. Was von außen nach einer schönen Vater-Tochter-Familie aussieht, ist von innen die reinste Qual. Der Vater schmeißt seiner Tochter immer wieder Beleidigungen an den Kopf. Wie hässlich sie nur sei. Seiner nicht würdig. Nie hätte sie auf die Welt kommen sollen! Doch eines Tages kommt der König in die Werkstatt des Spiegelmachers und trifft seine Tochter. Er verliebt sich sofort in sie und beschließt sie nach einer Heirat zu fragen. Erst hält die Tochter des Spiegelmacherin es für einen schlechten Scherz. Sie war doch nach den Aussagen ihres Vaters doch hässlich. Warum sollte der König Interese an ihr zeigen? Auch ihr Vater ist der Meinung und bezichtigt sie als Hexe, die den König verzaubert hatte um seine Gunst zu gewinnen. Doch trotz all den Verleumdungen ihres Vaters heiratet seine Tochter den König und wird dadurch Königin des Landes und die Stiefmutter von Schneewittchen. Sie liebt das Kind wie ihr eigenes und verspricht, dass es die schönste Kindheit überhaupt haben sollte. Nicht so wie sie. Nein, sie würde für Schneewittchen sorgen. Doch als ihr Vater stirbt und sein Geist in einen Spiegel gebannt wird, fängt das ganze Übel an. Langsam aber sicher treibt der Spiegel die Königin in den Wahnsinn und lässt sie alle Menschen, die sie liebt, als Konkurrenz darstellen.
Eine sehr schöne Geschichte über Trauer, Schicksal, Glück und Hexerei.
Die Geschichte hinter Schneewittchen!

Donnerstag, 8.August

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Annette von Droste-Hülshoff
Kinder am Ufer

„O sieh doch! siehst du nicht die Blumenwolke
Da drüben in dem tiefsten Weiherkolke?
O, das ist schön! hätt‘ ich nur einen Stecken,
Schmalzweiße Kelch‘ mit dunkelroten Flecken,
Und jede Glocke ist frisiert so fein,
Wie unser wächsern Engelchen im Schrein.
Was meinst du, schneid‘ ich einen Haselstab
Und wat‘ ein wenig in die Furt hinab?
Pah! Frösch‘ und Hechte können mich nicht schrecken –
Allein, ob nicht vielleicht der Wassermann
Dort in den langen Kräutern hocken kann?

Ich geh‘, ich gehe schon – ich gehe nicht –
Mich dünkt‘, ich sah am Grunde ein Gesicht –
Komm, laß uns lieber heim, die Sonne sticht!“
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Unser heutiger Buchtipp:

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Byung-Chul Han: „Vom Verschwinden der Rituale“
Eine Topologie der Gegenwart
Ullstein Verlag € 20,00

Der Philosoph Han bleibt seinem Thema über alle seine Bücher hinweg treu. Er ist ein großer Kritiker unserer schnellen, kapitalistischen Arbeits- und Konsumwelt. Jetzt widmet er sich den Ritualen. Vielmehr dem Verschwinden von Ritualen. Rituale werden als rückwärtsgewandt betrachtet. Als etwas, das dem Fortschritt entgegensteht. Wir definieren uns über unsere Arbeit, wir produzieren nur noch und produzieren uns selbst in unseren Posts und Interneteinträgen. Diese Lebensart macht uns anfällig für Werbeangebote, von denen wir überhäuft werden. Dazu kommt noch die immer flacher werdende Kommunikation via Handy und TV-Serien. Dem stehen Rituale entgegen. Sie bremsen unseren rasenden Stillstand und bieten einen Raum zur Einkehr und Besinnung. Sie sind in der Zeit das, was im Raum ein Zuhause ist. Sie bieten Geborgenheit und eine Möglichkeit der Erholung. Wenn wir nur noch arbeiten, uns darüber definieren und einem schnellen Konsum nachgehen, bleibt vom wahren Leben nicht mehr viel übrig und Depressionen sind eine weitverbreitete Folge. So wie Han das auch schon in seinem Buch „Die Müdigkeitsgesellschaft“ geschrieben hat.

Mittwoch, 7.August

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Heute haben
Nina Berberowa * 1901
Jostein Gaarder * 1952
und
Birgit Vanderbeke * 1956
Geburtstag
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Heute auf dem Gedichtekalender:

Paul Zech
Die Häuser haben Augen aufgetan…

Am Abend stehn die Dinge nicht mehr blind
und mauerhart in dem Vorüberspülen
gehetzter Stunden; Wind bringt von den Mühlen
gekühlten Tau und geisterhaftes Blau.

Die Häuser haben Augen aufgetan,
Stern unter Sternen ist die Erde wieder,
die Brücken tauchen in das Flußbett nieder
und schwimmen in der Tiefe Kahn an Kahn.

Gestalten wachsen groß aus jedem Strauch,
die Wipfel wehen fort wie träger Rauch
und Täler werfen Berge ab, die lange drückten.

Die Menschen aber staunen mit entrückten
Gesichtern in der Sterne Silberschwall
und sind wie Früchte reif und süß zum Fall.
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Unser Buchtipp:

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Gerhard Staguhn: „Und ewig lockt das Haar“
Was es bedeutet, wie es wächst und warum es uns so anzieht
zuKlampen Verlag € 18,00

Ein Haar ist fast nichts.“ So beginnt dieses unscheinbare Buch aus einem Verlag, aus dem wir sonst keine Bücher auf Lager haben. Ja, das stimmt, aber wie wichtig Haare für uns selbst sind, wissen wir sehr genau. Seit ein paar Jahren sind Männerfrisörsalons voll und das nicht zum Wochenende hin. Fussballspieler fallen meist mit sehr extravaganten Haartrachten auf und weniger durch fussballerisches Können. Wallendes Frauenhaar hat schon Kinobesucher in den 50er Jahren verrückt gemacht.
Aber was ist ein Haar? Woraus besteht es? Wieviele davon hat ein Mensch auf dem Kopf? Wie schnell wächst es? Und warum können Männer eine Glatze, aber einen Vollbart haben? Dies alles erklärt uns Gerhard Staguhn zu Beginn und zeigt uns in der Einleitung in wie vielen Bereichen Haare eine wichtige Rolle spielen.
Die Faszination Haar begegnet uns täglich. Wir sind fasziniert über dessen Schönheit und finden gleichzeitig ein einzelnes kleines Haar in der Dusche im Hotelzimmer als Grund, sich zu beschweren. Das Haar der Berenike hängt hoch am Himmel und in Märchen und in der Bibel taucht es bei Rapunzel und Samson auf. Gerade dem religiösen Aspekt widmet der Autor ein ganzes Kapitel.
Die Haartracht hat im Laufe der Geschichte, mit seinen Barockfrisuren und Männerbärten, bishin zu Kurzhaarschnitten, enorme Wandlungen durchgemacht und spiegelt sich auch in der Kunst, der Literatur, in der Malerei wieder. Die Venus mit ihrem überlangen Haar und Gustave Courbets „Entstehung der Welt“ sind nur zwei Beispiele, die im Buch näher ausgeführt werden.
Wobei wir dann natürlich auch zur Psychologie des Haares kommen.
Gerhard Staguhn hat ein hochinteressantes, vergnügliches Buch geschrieben, das sich weit von so vielen Verschenkbüchern absetzt. Mit einem anderen Umschlag und bei einem bekannten Verlag würde es sicher ein Kassenschlager. So liegt es bei uns an der Kasse und wartet auf’s Reingeschautwerden.

Leseprobe