Dienstag, 21.März / Welttag gegen Rassismus

Heute haben
Jean Paul * 1763
Peter Hacks * 1928
Hubert Fichte * 1935
Michael Dibin * 1947
Andrea Maria Schenkel * 1962
Geburtstag
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Ludwig Uhland
Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
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Unser Sachbuchtipp:


Kirsten Traynor (Text) und Carim Nahaboo (Illustrationen):
Der große Schwarm

Ein neues Zuhause für die Bienen
Gerstenberg Verlag € 18,00
Sachbilderbuch ab 5 Jahren

Henrietta ist eine Kundschafterin, eine sogenannte Spurbiene. Während sie bisher als junge Biene im Inneren des Bienenstocks gearbeitet hat, steht sie nun vor einer großen Aufgabe: Ein neues Zuhause finden! Der Bienenstock ist zu eng geworden für das große Volk. Und so erkundet Henrietta die Gegend, um eine passende Unterkunft zu findet. Sie ist jedoch nicht alleine. Mehrere ihrer Schwestern haben sich auf die Suche begeben. Sie findet ein geeignetes Loch in einem Baum, fliegt zurück und erklärt ihren Kolleginnen in einem Bienentanz die Lage ihres Fundes. Danach zieht ein Schwarm mit tausenden Bienen los.
Kirsten Traynor erzählt uns nicht nur eine Bienengeschichte, sondern erklärt uns im Anhang viel „Wissenschaftliches“ über diese Tiere und fügt auch noch ein Bienenlexikon an.
Durch die besonderen Illustrationen haben wir hier ein Sachbuch in der Hand, in dem uns vielleicht auch noch Unbekanntes erklärt wird.

Kirsten Traynor ist eine echte Bienenexpertin. Die Deutsch-Amerikanerin, in New York geboren, entdeckte ihre Liebe zu den Bienen auf einer Farm in Maryland. Sie ist Imkerin, Wissenschaftlerin und gab zwei Bienenmagazine heraus. Seit Kurzem leitet sie die Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim, zuvor war sie Leiterin am Institut für Bienen in Celle.

Carim Nahaboo ist Illustrator und lebt in London. Er ist auf detailgetreue Naturdarstellungen spezialisiert.
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Gestern auf tagesschau.de

UNICEF-Bericht
Wasserkrise gefährdet 190 Millionen Kinder

In einigen Ländern der Welt fehlt es laut UNICEF massiv an sauberem Trinkwasser. Am meisten betroffen seien zehn afrikanische Staaten und damit rund 190 Millionen Kinder. Der Kontinent stehe vor einer Katastrophe, so UNICEF.
Verschmutztes Trinkwasser und fehlende sanitäre Infrastruktur gefährden nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF das Leben vieler Heranwachsender weltweit.
„Täglich sterben weltweit mehr als 1000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden“, so UNICEF in einer Mitteilung.
Insgesamt sind laut einer neuen Analyse der Organisation 190 Millionen Kinder in zehn afrikanischen Ländern gefährdet. Am schwerwiegendsten sei die Lage in den west- und zentralafrikanischen Ländern Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, der Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia.
Viele dieser Länder litten unter Instabilität und bewaffneten Konflikten. So haben laut UNICEF in Burkina Faso etwa Angriffe auf Wasseranlagen als Taktik zur Vertreibung von Menschen zugenommen. Auch der Klimawandel erschwere die Wasserkrise. …

Den kompletten Artikel finden Sie hier.
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Heute auf tagesschau.de

Was im Bericht des Weltklimarats steht

Ein rasant steigender Meeresspiegel, bis zu 2,8 Grad mehr bis 2100: Die Zukunftsszenarien im Abschlussbericht des Weltklimarats sind dramatisch. Die Forderungen entsprechend dringlich. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Papier.

Der Weltklimarat hat in seinem Abschlussbericht eindringlich vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Die Ozeane könnten demnach bis zur Jahrhundertwende einen Anstieg von bis zu einem Meter verzeichnen, die Erde sich schneller und stärker erwärmen als bisher angenommen. Grund sei der vor allem in den vergangenen Jahrzehnten extrem gestiegene CO2-Ausstoß, so die Wissenschaftler. Die Folgen sind für Milliarden von Menschen dramatisch – vor allem im Globalen Süden, der am wenigsten Treibhaus ausstößt. Zu welchen Schlüssen die Wissenschaftler gekommen sind – eine Übersicht.

Bis zu 2,8 Grad Erwärmung bis 2100

Dem Bericht zufolge lagen die Temperaturen auf der Erde im Zeitraum von 2011 bis 2020 um durchschnittlich 1,1 Grad Celsius höher als im vorindustriellen Zeitraum (1850-1900). Auf den Landflächen sind es sogar rund 1,6 Grad, über den Ozeanen 0,9. Sollte der CO2-Ausstoß nicht umgehend und drastisch vermindert werden, könnten dem Weltklimarat zufolge die eigentlich für das Ende des Jahrhunderts anvisierten 1,5 Grad bereits in den 2030er-Jahren zumindest zeitweise überschritten werden.

Einige Modelle zeichnen ein noch dramatischeres Bild: Demnach könnte die Erderwärmung am Ende des 21. Jahrhunderts bei 2,8 Grad liegen, sollten die Staaten ihre versprochenen Anstrengungen gegen den Klimawandel nach 2030 nicht intensivieren.

Den kompletten Artikel finden Sie hier.

Hier ein Interview mit Matthias Garschagen (auf tagesschau.de) , einem dem Mitautoren des IPCC Berichtes.

Montag, 20.März

Heute haben
Ovid * 43 v.Chr.
Friedrich Hölderlich * 1770
Henrik Ibsen * 1828
Ralph Giordano * 1923
David Malouf * 1934
Christoph Ransmayr * 1954
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Friedrich Schiller

Es donnern die Höhen, es zittert der Steg,
Nicht grauet dem Schützen auf schwindlichtem Weg,
Er schreitet verwegen
Auf Feldern von Eis,
Da pranget kein Frühling,
Da grünet kein Reis;
Und unter den Füssen ein neblichtes Meer,
Erkennt er die Städte der Menschen nicht mehr,
Durch den Riss nur der Wolken
Erblickt er die Welt,
Tief unter den Wassern
Das grünende Feld.
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Neben den zahlreichen Neuerscheinung über Putin und dem sehr erhellenden Buch von Claudia Kemfert: „Schockwellen“, in dem sie aufzeigt, wie lange schon deutsche Politiker über das Denken Putins Beschweid wussten und sich trotzdem in eine große Abhängigkeit mit ihm begaben, gibt es seit Ende Februar von Dr.Klaus Gestwa einen Thesencheck zum Krieg in der Ukraine.

Diese 8 Behauptungen über den Krieg in der Ukraine sind falsch

Dr. Klaus Gestwa, Professor für Osteuropäische Geschichte von der Universität Tübingen, widerlegt 8 populäre Theorien zu Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine.

00:00 – Intro – Prof Dr. Klaus Gestwa stellt sich vor
01:46 – These 1 – Die NATO hat Russland bedroht – Putin musste sich verteidigen.
06:52 – These 2 – Die Ukraine gehört historisch gesehen zu Russland.
13:38 – These 3 – Niemand kann genau sagen, was Putin will.
18:53 – These 4 – Die Ukraine ist kein demokratischer Staat, sondern wird vom Westen und von Oligarchen gesteuert.
22:36 – These 5 – Die Krim und der Donbas gehören historisch gesehen zu Russland.
30:17 – These 6 – Wer Waffen liefert verlängert den Krieg.
36:56 – These 7 – Russische Medien lügen auch nicht mehr als westliche.
41:56 – These 8 – Die Ukraine und der Westen hätten den Krieg längst über Verhandlungen beenden können

Zu den im Video genannten Quellen: https://docs.google.com/document/d/1x…
weitere Informationen zu Prof. Dr. Klaus Gestwa: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_G…

Universität Tübingen Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde © 2023

Sonntag, 19.März


Heute haben
Philip Roth * 1933
Kirsten Boie * 1950
Thomas Lang * 1967
Geburtstag
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Friedrich Hölderlin

Die Sonne kehrt zu neuen Freuden wieder,
Der Tag erscheint mit Stralen, wie die Blüte,
Die Zierde der Natur erscheint sich dem Gemüte,
Als wie entstanden sind Gesang und Lieder.

Die neue Welt ist aus der Tale Grunde,
Und heiter ist des Frühlings Morgenstunde,
Aus Höhen glänzt der Tag, des Abends Leben
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Angela McAllister und Anna Shepta (Illustrationen): „Gutenachtgeschichten rund um die Welt
Aus dem Englischen von Kristin Lohmann
Ravensburger Verlag € 18,99


Ene Reise ins Land der Träume

50 zauberhafte Gutenachtgeschichten aus aller Welt nehmen Groß und Klein mit auf eine Reise und erzählen fantastische Geschichten von Träumen, Abenteuern und Tieren.
Europa, Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Nordamerika, Naher Osten, Südamerika u.a. mit „Aladin und die Wunderlampe“ (Orient), „Das Sternenmädchen“ (Nordamerika), „Das Schwert im Stein“ (England), „Die Frau, die das Meer stahl“ (Fidschi), „Der Mäsuekönig“ (Bolivien), „Die schlaue Schildkröte“ (Nigeria), „Der Sack voller Winde“ (Griechenland) und vielen mehr.
Es sind Geschichten die wir (in Varianten) kennen und Entdeckungen aus fernen Ländern und Kontinenten. Der Umfang einer Gutenachtgeschichte beträgt meistens nicht mehr als eine Seite, dazu noch die märchenhaften, folkloristischen Illustrationen. Somit eignen sie sich bestens für das Vorleseritual im Bett.

Freitag, 17.März

Heute haben
Karl Gutzkow * 1811
Siegfried Lenz * 1926
Hans Wollschläger * 1935
Geburtstag
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„Wer die Zeit verklagen will, daß so zeitig sie verraucht, der verklage sich nur selbst, daß er sie nicht zeitig braucht.“
Friedrich von Logau
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In der Beilage der ZEIT besprochen und bei uns auf dem Neuerscheinungstisch.

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Unser Buchtipp:


Esther Gonstalla: „Atlas eines bedrohten Planeten
150 geniale Grafiken für alle, die die Welt retten wollen
oekom Verlag € 29,00

„Die wunderschönen Grafiken von Esther Gonstalla bringen die Dinge auf den Punkt!“
Stefan Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Wie funktioniert eigentlich unser Klima? Warum gibt es immer weniger Trinkwasser? Wie entsteht ein „Müllstrudel“? Wie viel Fläche brauchen wir für unsere Ernährung? Und können wir mit innovativer Technik die Welt retten? Müll im Meer, Feuchtgebiete fürs Klima, Kommunikation im Waldboden, Artenverlust aufhalten und das Klima stablisieren, Globaler Rohstohabbau, Welt aus Plastik, Landwirtschaft – So wird die Welt ernährt, Das Klima kippt bereits, 4 Werkzeuge um Klimarisiken zu minimieren, und vieles vieles mehr. Erklärt mit 150 Infografiken, wie wir sie schon aus den vorhergegangenen Büchern „3 Grad mehr“, „Das Waldbuch“, „Das Klimabuch“, „Das Eisbuch“, „Das Ozeanbuch“ kennen, die wir hier auf dem Blog zum Teil schon vorgestellt haben.

Leseprobe
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Samstag, 18.03. | 14:00 bis 17:00 Uhr
Kreativ-Werkstatt für Kinder mit der Illustratorin Antje Damm

„Ein Fuchs, Kaninchen, der Tod und eine Wette“
Für Kinder ab 7 Jahre, € 4,00
Im Rahmen der Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod“
im Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm
es***********@po**.de

Donnerstag, 16.März

Heute haben
César Vallejo * 1892
Sybille Bedford * 1911
Tiziano Scarpa * 1963
Zoe Jenny * 1974
Geburtstag
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Theodor Storm
März

Und aus der Erde schauet nur
Alleine noch Schneeglöckchen;
So kalt, so kalt ist noch die Flur,
Es friert im weißen Röckchen.
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Unser Buchtipp:

Toni Morrison: „Rezitativ
Aus dem Amerikanischen von Tanja Handels
Mit einem langen Nachwort von Zadie Smith
Rowohlt Verlag € 20,00
Random House € 14,90

1983 veröffentlichte Toni Morrison diese Erzählung. „Rezitativ“ bleibt ihre einzige in ihrem umfangreichen Werk. In deutsch steht sie uns jetzt jetzt zum ersten Mal zur Verfügung.
Wie ein Experiment mutet die Lektüre im Nachklang an. Eine Versuchanordnung, über die wir lange gemeinsam diskutieren könnten.
Twyla und Roberta trafen sich in einem Kinderheim. Ihre alleinerziehende Mütter konnten sich nicht ausreichend um die beiden Mädchen kümmern. Twylas Mutter hatte die Nächte durchgetanzt und ihr Kind allein gelassen. Robertas Mutter war ständig krank. Vier Monate lebten sie dort zusammen.
„Schlimm genug, früh am Morgen aus dem eigenen Bett geholt zu werden – aber dann noch an einem fremden Ort festzusitzen, zusammen mit einem Mädchen von ganz anderer Hautfarbe. Und Mary, so heißt meine Mutter, hatte ja recht. Von Zeit zu Zeit hörte sie nämlich gerade so lange mit dem Tanzen auf, um mir was Wichtiges zu erklären, und unter anderem hat sie mir erklärt, dass die sich nie die Haare waschen und komisch riechen.“
Eines der beiden Mädchen ist schwarz, das andere weiss. Nach diesem Zitat ist klar, wer. Aber stimmt das? Toni Morrison lässt das, ganz bewusst, offen. Bis zum Schluss, wissen wir es nicht, erahnen, verwerfen.
Dieses raffinierte Spiel mit den verschiedenen Wahrnehmungen zieht sich durch den kompletten Text. Dazu kommen noch die Fallstricke mit unseren Erinnerungen, an denen wir ein halbes Leben festhalten, obwohl es sich vielleicht/wahrscheinlich ganz anders ereignet hat. Denn Jahre später treffen sich die beiden Frauen mehrfach wieder. Irgendwie sind die Rollen, die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sie leben, wie auf den Kopf gedreht, wenn wir uns an die beiden Mädchen zu Beginn der Erzählung erinnern.
Die Rassentrennung ist seit den 60er Jahren in den USA abgeschafft, aber weder 1983, noch 2023 hat die Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung nachgelassen. Erst vor zwei Tagen haben wir das in den Texten von Mumia Abu-Jamal zu hören bekommen.

Wichtig an dieser Ausgabe ist das sehr lange Nachwort (im Original heisst es: Einführung) von Zadie Smith, das unglaublich klug, erhellend ist und uns die Erzählung nochmals aufdröselt, in das Werk der Nobelpreisträgerin einführt und die Bezüge zum täglichen Rassismus herstellt.

Eine kleine Sensation.

Leseprobe
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Montag, 13.März


Heute haben
Oskar Loerke * 1884
Hugh Walpole * 1884
Frank Thieß * 1890
Jannett Flanner * 1892
Erich Kästner * 1904
Juri Andruchowytsch * 1960
Geburtstag
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Oskar Loerke
Die Stadt verklingt

Woher die feinen Töne schweben
Wie weit verwehter Düfte Schwaden?
Sie sind vom weiten Weg beladen
Mit Mörtelmehl und Spinneweben.

Verstaubtem Öl in Schlüssellöchern
Und stickluftdunkler Korridore,
Mit Säuren, Weines rotem Flore,
Mit Anklang, eisern, hölzern, knöchern.

Und während sie dich schwer erheben,
Kommt schon der Mond mit großem Rade,
Und unter dir klingt als Ballade
Die Stadt, der Abend und dein Leben.
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Frisch ausgepackt:


Lisa Roy: „Keine gute Geschichte
Rowohlt Verlag € 22,00

Dieser Debütroman hat es in sich und wer sich darauf einlässt, kommt schlecht wieder davon los. Lisa Roy schreibt direkt, schonungslos und mit viel Humor über eine Situation, die wir im ersten Moment gut kennen.
Arielle Freytag wuchs im prekären Essener Stadtteil Katernberg auf, schaffte den Weg dort heraus und verdiente in ihrer Arbeit viel Geld, bis sie eine Depression aus der Bahn warf. Kaum ist sie wieder in ihren eigenen vier Wänden, erhält sie einen Anruf, dass es ihrer Großmutter sehr schlecht geht und ob sie sich nicht um sie sie kümmern könne. So steht sie wieder in ihrem alten Viertel, stolpert über ehemalige Freund:innen und Bekannte und findet überall Plakate von zwei Mädchen, die vermisst sind. Arielles Mutter war auch eines Tages verschwunden, ihren Vater kennt sie nicht und sie wuchs bei ihrer Großmutter auf.
Was sich in dieser Beschreibung sehr ernst und niederdrückend anhört, liest sich im Buch anders. Lisa Roy hat einen schnellen, direkten Ton, schildert das sehr einfache Leben im Stadtteil und nimmt uns mit auf eine Fahrt durch diverse Leben ohne Hoffnungen, mit Rückblicken in ihre Kindheit und einigen Hoffnungsschimmern. Und das alles hat eine gewisse Leichtigkeit im Stil und Treffsicherheit in ihren Beschreibungen, dass die 240 Seiten zu einer schnellen, nachhaltigen Lektüre werden.

Lisa Roywurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman Keine gute Geschichte erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK-Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln. 

Leseprobe
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Dienstag, 14.März, 19 Uhr in der Buchhandlung
Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“
Buchpräsentation
Organisiert von amnesty international Ulm
Es liest Clemens Grote

Mumia Abu-Jamal sitzt seit über 40 Jahren im Gefängnis – zu Unrecht zum Tode verurteilt, wie seine Unterstützer sagen. Denn die ihm vorgeworfene Tat kann so, wie vor Gericht behauptet, nicht stattgefunden haben. Wurde an ihm ein Exempel statuiert? Doch Abu-Jamal lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Seit über 30 Jahren verfasst er Beiträge für die Gefangenenplattform PRISON RADIO zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie der Todesstrafe, den regressiven Tendenzen der US-Strafjustiz, Rassismus, dem Trump-Mob, Kapitalismus, Krieg und Klimakrise oder der Beziehung indigener Gesellschaften zur Ökologie. Die hier versammelten Essays erscheinen zum größten Teil erstmals auf Deutsch.

Mumia Abu-Jamal (*1954 als Wesley Cook) engagierte sich schon als Teenager in der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und bei den Black Panthers. Später fand er zu MOVE, einer radikalökologischen, anarchistischen Gruppierung um den charismatischen John Africa, die in Philadelphia wirkte und dort heftigsten Repressalien der Polizei ausgesetzt war. Auch Abu-Jamal wurde 1981 auf Grund angeblichen Mordes an einem Polizisten verhaftet und sitzt seitdem im Gefängnis. Versuche, seine Unschuld vor Gericht zu beweisen, waren bisher ebenso erfolglos wie die Bestrebungen zahlreicher Aktivisten und Ermittler, durch Aufklärung des Falles für Gerechtigkeit zu sorgen.

Samstag, 11.März


Heute haben
Karl Krolow * 1915
Janosch * 1931
Douglas Adams * 1952
Marion Brasch * 1961
Leena Lehtolainen * 1964
Geburtstag
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Karl Krolow
Die Wolke

Man kann mit ihr
spazieren gehen,
solange keine Himmelserscheinung
über sie herfällt.

Das Wasser widmet ihr
seine Aufmerksamkeit
und winkt aus verdunstenden Flüssen.
Es rührt an das Gedächtnis
des Regens.
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Nachem gestern Gilda Sahebi im Stadthaus Ulm über die aktuelle Lage im Iran berichtet hat, ist heute Nachmittag die Vernissage zur Ausstellung: „Frau.Leben.Freiheit“ im Haus der Begegnung.


Heute, Samstag, 11.März, 18.00 Uhr ist im Haus der Begegnung Ulm die Vernissage zur Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“.                                   
Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran.
Vom 11.3.- 21.4.2023 täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr.
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.
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Dienstag, 14.3., 19 Uhr
Buchpräsentation: Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“

Essays eines politischen Gefangenen in den USA
Initiiert von Amnesty International Ulm und Buchhandlung Jastram
Es liest Clemens Grote
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt frei

„Aus der Nation der Gefangenen – hier spricht Mumia Abu-Jamal.“
Zu Unrecht zum Tode verurteilt, wie seine Unterstützer sagen. Denn die ihm vorgeworfene Tat kann so, wie vor Gericht behauptet, nicht stattgefunden haben. Seit über 30 Jahren verfasst er Beiträge für die Gefangenenplattform PRISON RADIO zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen wie der Todesstrafe, den regressiven Tendenzen der US-Strafjustiz, Rassismus, dem Trump-Mob, Kapitalismus, Krieg und Klimakrise oder der Beziehung indigener Gesellschaften zur Ökologie.

Freitag, 10.März


Heute haben
Friedrich von Schlegel * 1772
Joseph von Eichendorff * 1788
Jakob Wassermann * 1873
Boris Vian * 1920
Ake Edwardson * 1953
Geburtstag
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Joseph von Eichendorff
Die Sperlinge

Altes Haus mit deinen Löchern,
Geizger Bauer, nun ade!
Sonne scheint, von allen Dächern
Tröpfelt lustig schon der Schnee,
Draußen auf dem Zaune munter
Wetzen unsre Schnäbel wir,
Durch die Hecken rauf und runter,
In dem Baume vor der Tür
Tummeln wir in hellen Haufen
Uns mit großem Kriegsgeschrei,
Um die Liebste uns zu raufen,
Denn der Winter ist vorbei!

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Unser Buchtipp:


Antony Penrose: „Immer lieber woandershin
Die Leben der Lee Miller
Aus dem Englischen von Brigitte Heinrich
Insel Verlag € 20,00

Der Titel für das Buch könnte nicht besser sein.
Ja, Lee Miller hat es ganz schön in der Welt herumgetrieben und „Die Lieben der Lee Miller“ passt auch wunderbar, denn es waren wirklich mehrere unterschiedliche Leben, Karrieren, Lebensabschnitte, die sie durchlaufen hat. Beruflich wie privat ging sie von Anfang an ihren eigenen Weg und scherte sich nicht um Konventionen.
Sie war Supermodel und Titelgesicht der Vogue, Geliebte von Man Ray und Muse der Surrealisten, sie war eine begnadete Fotografin, und ihre Bilder von der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau sowie ihr Selbstporträt in Hitlers Badewanne gingen um die Welt.
Ihr Sohn Antony Penrose hat im Insel Verlag schon Bücher mit Fotos von Lee Miller veröffentlicht. Jetzt folgt die Biografie dieses bewegten Lebens.

Antony Penrose, der 1947 in London geboren wurde, ist Schriftsteller, Fotograf sowie Filmemacher und der Sohn von Lee Miller und Sir Roland Penrose. Als Nachlassverwalter des Lee-Miller-Archivs und der Roland-Penrose- Collection leitet er im früheren Wohnhaus seiner Eltern, dem Farleys House in Chiddingly (East Sussex), das Museum. Er hat eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter zwei Sammlungen mit den Fotografien seiner Mutter, sowie einige Kinderbücher.

Leseprobe
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Heute Nachmittag ist Gilda Sahebi ist von 14.00 bis 16.30 Uhr im Stadthaus Ulm und hält einen Vortrag genau zu diesem Thema im Rahmen der Ulmer Denkanstöße.

Morgen, Samstag, 11.März, 18.00 Uhr ist im Haus der Begegnung Ulm die Vernissage zur Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“.                                   
Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran.
Vom 11.3.- 21.4.2023 täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr.
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Dienstag, 7.März


Heute haben
Alessandro Manzoni * 1786
Paul Ernst * 1866
Milo Dor * 1923
George Perec * 1936
Robert Harris * 1957
Breat Easton Ellis * 1964
Joanne Harris * 1964
Geburtstag
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Paul Ernst

Es glaubt ein jeder in der Welt zu sprechen
Mit andern Menschen, und dieselben Namen
Gibt er den Dingen, wie die andern geben,
Und glaubt, er meint dasselbe wie die andern.
Doch jeder sieht ein Andres, und gemein
Sind nur die Namen.
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Ostern kommt ja bald.


Wilhelm Bode: „Hasen
Ein Porträt
Aus der Reihe: Naturkunden herausgegeben von Judith Schalansky
Mathhes & Seitz Verlag 22,00

Hasen sind schon besondere Wesen und sie begleiten uns das ganze Leben lang.
Vom ersten Kniereiter: „Häschen in der Grube“, zu den Bilderbücher „Weisst du wie lieb ich dich hab“, zum Märchen der Brüder Grimm, dann natürlich zum Osterhasen. Früher gab es noch Bugs Bunny im Kinderfernsehen. Später kommen dann seine Bedeutung und Symbolik in der christlichen Kulturgeschichte, in der Malerei mit Dürers weltberühmten Hasen, bis hin zu Beuys hinzu. Nicht zu vergessen, dass er auch als kulinarische Delikatesse auf den Tisch kommt. Nicht zu vergessen, wie der Hase sich in unseren Wortschatz geschlichen hat, wie z.B. Hasenbrot, Angsthase, usw..
Wilhelm Bode geht diesen Geschichten und Mythen nach, schreibt über seine lange Beziehung zu den Tieren in der freien Natur, auch über seinen ersten selbsterlegten Hasen. Wir erfahren von diesem Fachmann viel über das Wesen dieser Tiere mit den langen Barthaaren und noch längeren Ohren.
Garniert wird das kleinformatige Buch aus der Reihe „Naturkunden“ mit vielen Abbildungen und einer Auflistung der wichtigsten Hasenarten.
Wieder mal viel gelernt beim Durchblättern und Lesen.

Wilhelm Bode, 1947 geboren, Jurist und Forstakademiker, leitete zunächst die Landesforstverwaltung und später die oberste Naturschutzbehörde des Saarlandes. Er führte 1987 erstmals in einem Bundesland die kahlschlagfreie Dauerwaldwirtschaft flächendeckend ein. Er initiierte u.a. die heutige Biosphärenregion Bliesgau und 2004 die Ausweisung von fünf Clustern alter Buchenwälder als deutschen Beitrag zum UNESCO-Weltnaturerbe Europäische Buchenwälder. Als NABU-Waldsprecher initiierte er zusammen mit Hans D. Knapp die schlussendlich 2019 erfolgte Ausweisung der Kaspischen Wälder zum UNESCO-Weltnaturerbe. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zur Zukunft des Waldes, der Jagd und der Forstwirtschaft, unter anderem Die Waldwende (zusammen mit Martin von Hohnhorst), Naturnahe Waldwirtschaft (Deukalion), sowie bei Matthes & Seitz Berlin in der Reihe Naturkunden Hirsche und das Portrait der Tannen.
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Jastrams 1. Seite

Heute Abend liest ab 19 Uhr Clemens Grote aus vier neuen Romanen.
Wir beginnen pünktlich. Der Eintritt ist kostenlos.

Montag, 6.März

Heute haben
Cyrano de Bergerac * 1619
Elizabeth Barrett Browning * 1806
Stanislaw Jerzy Lec * 1909
Will Eisner * 1917
Gabriel Garcia Marquez * 1927
Günter Kunert * 1929
Geburtstag
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Albert Ehrenstein
Der Frühling liebt die Wiesen grün

Der Frühling singt die Wiesen grün,
Der Sommer schwellt Dir Früchte in den Schoß,
Der Herbst verbellt das Sterben gelb,
Dahinter ist still Winter.

So möchte ich noch einmal blühn,
Mit Dir einwandern in das wilde Grün.
Des Monds Kürbisgesicht wär nachts Laterne,
Leuchtkäfer, Licht und Sterne.
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Dienstag, 7.März, 19 Uhr
„Die erste Seite“

Clemens Grote liest aus folgenden vier Neuerscheinungen:

Birgit Birnbacher: Wovon wir leben
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Michel Bergmann: Mameleben
Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts

Wir beginnen pünktlich.
Der Eintritt ist frei.
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Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“                                         

Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran vom 11.3.- 21.4.2023
täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr im Haus der Begegnung

Herzlich willkommen zur Vernissage: 11. März um 18.00 Uhr im Haus der Begegnung
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Unter den politischen Slogans des Jahres 2022 dürfte jener aus dem Iran der bekannteste sein: „Frau, Leben, Freiheit“ riefen Tausende in den Straßen der Islamischen Republik. Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen in Iran war der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin JînaMahsa Amini.
Mittlerweile sind es Proteste von enormem Ausmaß, angeführt von Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimme erheben gegen brutale Menschenrechtsverletzungen. Es ist demographisch die jüngste Widerstandsbewegung, die auch von mutigen Männern unterstützt wird.
Mittlerweile gibt es ca. 19000 inhaftierte Demonstrierende und unzählige Ermordungen und Hinrichtungen. Die im Exil lebende iranische Künstlerin Frau Naghmeh Jah möchte diese mutigen Menschen, die entweder hingerichtet, ermordet, gefoltert oder inhaftiert wurden und werden ein unvergessliches Gesicht geben, indem sie tagesaktuell auf social Media kunstvolle Grafiken von ihnen veröffentlicht.

Veranstalter*innen:   Diakonische Bezirksstelle, Iraniansofulm, Haus der Begegnung
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Dienstag, 14.März, 19 Uhr
Mumia Abu-Jamal: „Texte aus dem Todestrakt“
Buchpräsentation
Organisiert von Amnesty International Ulm
Es liest Clemens Grote