Montag, 30.November

Heute haben
Jonathan Swift * 1667
Theodor Mommsen * 1817
Ippolito Nievo * 1831
Mark Twain * 1835
Winston Churchill * 1874
Thomas Hettche * 1964
Geburtstag
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Cäsar Flaischlen
Graue Tage

Es ist mitunter,
als wären alle Fäden abgeschnitten…
als wäre alles um dich her
weitab und leer,
ein toter Raum,

und du dir selbst ein fremder Traum…

…als käme nie die Sonne wieder,
als klänge nie ein Lied mehr durch,
als höre alles langsam auf…

und plötzlich flimmert’s durch die Wolken
und plötzlich trifft ein Klang ans Ohr
und leise fliegt auf goldenem Flügel
ein Schmetterling am Weg empor!
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Seit einer Woche haben wir unsere Abholstation am Judenhof 7 (Ralf Milde) geöffnet. So langsam spielt sich unsere Arbeit dort ein.
Bitte nehmen Sie sich etwas Zeit und Geduld mit. Wir besetzen die Bücherstation mit Aushilfen und FreundInnen, da wir im Buchladen sehr knapp besetzt sind. Aber bis jetzt hat das sehr gut geklappt.
Bitte treten Sie nur einzeln ein und wenn Sie dann auch schon wissen, welches Buch sie abholen holen, geht das auch alles sehr flott. Sie können Ihre Bücher bar, oder mit Karte bezahlen und auch dort einpacken lassen. Wenn sich eine Warteschlange bildet, geben wir Ihnen Geschenkpapier mit.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Wir hoffen, dass wir alle gut aus diesen Wochen herauskommen.
Nicht auszudenken, wenn sich jemand von uns in der Buchhandlung ansteckt.

Ab morgen, wenn das erste Fensterchen geöffnet werden darf, stellen wir täglich ein kleines Bilderrätsel hier auf den Blog. Ich hoffe, Sie gefinden Gefallen daran und wir freuen uns über Ihre Antworten (info@jastram-buecher.de).
Dazu gibt es noch Kurztipps und eine Rückschau auf die Bücher-CDs-DVD-Tipps des Jahres 2020.

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Bleiben Sie gesund und munter.

Samy Wiltschek

Samstag, 28.November

Liebe Freunde meiner Kalligraphien und Illustrationen,
jetzt ist das Schaufenster mit meinen Bildern und Kunstdrucken in der Buchhandlung wieder ausgeräumt. Es gibt leider keine Märkte und Messen auf denen ich mich in diesem Jahr präsentieren kann … aber
***trotzdem***weihnachtet***es***


Weihnachtskarten und verschiedene Glückwunschkarte sind im Laden aus meiner Kollektion erhältlich. Für alle weiteren Weihnachtswünsche bin ich hier in Ulm gut zu erreichen:
Über meine Homepage /  www.schriftart-online.de  / dürfen Sie gerne Kontakt aufnehmen.
Wir machen einen Termin und Sie können in Ruhe meine Arbeiten durchsehen und unter anderem gerne Einzelanfertigungen bei mir in Auftrag geben.
Ich freue mich von Ihnen zu hören.


Ariane Starczewski
Kalligraphie & Illustration
Franz- Wiedemeier- Straße 9
889081 UlmTel: 0731- 602 49 40
info@schriftart-online.com
www.schriftart-online.com

Freitag, 27.November

Unsere Abholstation am Judenhof 7, im Büro von Ralf Milde

Heute haben
Pedro Salinas * 1892
Ludwig Fels * 1946
Geburtstag
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Songs for Christmas“….so heißt das Weihnachtsalbum des Trios „Knudsen Fessele Streit“ und ist gemacht für die stressfreien und besinnlichen Stunden vor und um die Weihnachtszeit herum.
Den Zuhörer erwartet eine wunderschöne Bandbreite von Musikstücken, wie z.B. „Baby It´s Cold Outside“, „Joy to the world“ oder „Stille Nacht“, die sofort Lust auf Glühwein, Lebkuchen und Weihnachtskerzen erzeugen. Eine internationale Weihnachts-CD mit gut ausgewählten Lieblingsstücken – egal ob für Zuhause, im Auto, im Büro oder sonstigen, hyggeligen* Orten. 


Neu: Das Songs for Christmas-Album ist eine Kombination aus CD und USB-Stick und für viele verschiedene mobile Geräte einsetzbar.

* Hyggelig ist ein im Dänischen häufig verwendetes Adjektiv, das oft mit gemütlich, geborgen, kuschelig übersetzt wird…… 

Donnerstag, 26.November

Heute haben
Georg Forster * 1754
Franz Jung * 1888
Eugène Ionesco * 1909
und Charles M.Schulz * 1922
Geburtstag
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„Der Despotismus forderte Automaten – und Priester und Leviten waren fühllos genug, sie ihm aus Menschen zu schnitzen.“

Johann Georg Adam Forster aus:
Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit
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Jetzt als Taschenbuch:

Ian McEwan: „Maschinen wie ich“
Aus dem Englischen von Bernhard Robben
Diogenes Verlag € 14,00

Nach dem ich die ersten Seiten gelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch zu Ende lesen will. McEwan ist ein großer Meister im Beschreiben von zwischenmenschlichen Zuständen, von Beziehungen und Biografien, die plötzlich aus dem Ruder laufen. So auch hier. Zusätzlich hat er ein Faible, mit der Geschichte zu spielen. In vergangene Zeiten einzutauchen, oder sich vorzustellen, was in naher Zukunft mit uns passieren könnte.
Hier geht er noch einen Schritt weiter. Also: Er geht in der Zeit zurück ins Jahr 1982, in der wissenschaftlichen Entwicklung einen Schritt voraus. Die Menschheit besitzt schon Handys und selbstfahrende Autos. Er dreht an wahren Begebenheiten, lässt die Engländer den Falkland-Krieg verlieren. Er lässt Tony Benn (Blair) einem Attentat zum Opfer fallen. Dafür überlebt John F.Kennedy. Die Beatles bringen zehn Jahre nach ihrer Trennung ein neues Album heraus und es gibt die ersten Androiden. Einen dieser Adams und Eves kauft sich die Hauptperson Charlie für 86.000 englische Pfund, obwohl er sich so einen künstlichen Menschen gar nicht leisten kann. Gleichzeitig entwickelt sich eine Liebesbeziehung mit seiner Mitbewohnerin Miranda. Diese Dreierbeziehung ist eines der Erzählstränge von „Maschinen wie ich“. Parallel dazu gibt es immer wieder Einschübe über den Stand der Wissenschaft, über Philosophie und Moral. McEwan spielt, erstaunt uns, klärt uns auf und benutzt den Androiden Adam, um uns unsere Art zu leben zu erläutern. Dass Adam, als künstliche Intelligenz, uns Menschen in vielen Dingen überlegen ist, dürfte klar sein. Aber wieso bringen sich dann einige seiner Artgenossen nach kürzester Zeit um? Dieses Geheimnis löst McEwan in seinem Roman, genauso, wie das Geheimnis, das Miranda zu verbergen versucht. Im Gegensatz zu uns Menschen kann Adam nicht schwindeln, lügen, vertuschen, oder etwas gerade biegen. Er handelt nach strengen moralischen Vorsätzen und stellt das junge Paar vor viele Belastungsproben, die Charlie am Ende mit dem Hammer löst.
Ein flott geschriebener, kluger, frecher Roman, in den McEwan viel hineingepackt hat und der trotzdem großen Spaß beim Lesen bereitet.

Mittwoch, 25.November

Stadtgarten auf dem Ulmer Judenhof.
Hier auf dem Platz (mit dieser Aussicht) befindet sich auch unsere Bücherabholstation im Büro von Ralf Milde. Das mit den vielen Spatzen und Löwenmenschen im Schaufenster. So langsam bekommen wir das neue System in den Griff und freuen uns auf Ihren/Euren Besuch.

Heute haben
Ba Jin * 1904
Francis Durbridge * 1912
Maarten ‚t Hart * 1944
Connie Palmen * 1955
Gregor Hens * 1965
Geburtstag
und es ist der Todestag von Peter Kurzeck
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Eine Ungereimtheit von Werner Färber:

Der Uhu (und andere Nachtvögel)

Im Wald das Käuzchen schreit.
Der Ruf schallt meilenweit.
Bald hört man auch die Eule
mit ihrem Nachtgeheule.

Und darauf schimpft der Uhu:
„Macht eure Schnäbel zuhu!“
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Sven Nordqvist: „Pettersson und Findus bauen ein Auto“
Pappbilderbuch mit Klappen zum Schieben
Oetinger Verlag € 14,00
ab 2 Jahren

Findus nervt mal wieder und weckt den schlaftrunkenen Pettersson, dass heute doch der Tag des Tretautos sei. Aber so schnell ist der Alte dann doch wieder nicht. Erst mal den Topf für den Frühstücksbrei suchen und dann genüsslich mampfen. Danach wird gesucht, gefunden, geschraubt und gehämmert, bis das Auto fertig ist und Findus wie ein Wirbelwind im Kreis rum saust.
Diese lustige Geschichte wird durch das Ziehen, Drehen, Schieben noch viel besser. Was für ein Spaß, Pettersson den Löffel 25 mal in den Mund zu schieben.
Am Ende macht Pettersson das Licht aus und von Findus sehen wir nur noch die Ohren, wenn wir ziehen.

Dienstag, 24.November


Heute haben
Lawrence Sterne * 1713
Carlo Collodi * 1826
Arundhati Roy * 1961
Geburtstag
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Rainer Maria Rilke
Der Leser


Wer kennt ihn, diesen, welcher sein Gesicht
wegsenkte aus dem Sein zu einem zweiten,
das nur das schnelle Wenden voller Seiten
manchmal gewaltsam unterbricht?

Selbst seine Mutter wäre nicht gewiss,
ob er es ist, der da mit seinem Schatten Getränktes liest.
Und wir, die Stunden hatten, was wissen wir,
wieviel ihm hinschwand, bis

er mühsam aufsah: alles auf sich hebend,
was unten in dem Buche sich verhielt,
mit Augen, welche, statt zu nehmen, gebend
anstießen an die fertig-volle Welt:
wie stille Kinder, die allein gespielt,
auf einmal das Vorhandene erfahren;
doch seine Züge, die geordnet waren,
blieben für immer umgestellt.
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Maria Popova: „Findungen“
Aus dem Amerikanischen von Stefanie Schäfer, Heike Reissig und Tobias Rothenbücher
Diogenes Verlag € 28,00

Im Internet, in ihren Blogs ist Maria Popova in den USA sehr bekannt. Ich kannte den Namen bisher nocht nicht, traute mich auch nicht an die fast 900 Seiten hin. Knall gelb, das passt irgendwie gar nicht zu Diogenes und was dahintersteckt, war mir nicht klar.
Kaum mit Lesen begonnen, hatte ich einen mächtigen Spaß. Die Autorin verknüpft ihr Wissen über Wissenschaft, Literatur, Kunst, Musik, … zu einem spannenden Lesevergnügen. Das machen auch ihre Internettexte aus, in denen sie ihre Netz-Fundsachen zu einem großen Teppich zusammenwebt und wir erkennen können, dass viele Dinge, Personen, Ideen und Erfindungen eng zusammenhängen. Im Buch nun, stellt sie uns Personen vor, die mit dem was sie machten, die Ersten ihrer Zeit waren.
Johannes Kepler z.B., an dessen Eintrag am Ulmer Rathaus ich fast täglich vorbeiradle, Maria Mitchell, die einen Komente entdeckte, die Journalistin Margaret Fuller, eine Pionierin der amerikanischen Frauenbewegung, Emily Dickinson und ihre Lyrik und auch Rachel Carson, die mit ihrem Buch „Der stumme Frühling“ als Vorreiterin der weltweiten Umweltbewegung wurde. Dies nur ein paar Beispiele aus dem dicken Buch. Das alles liest sich flott und der Text wird immer mit Einschüben unterbrochen, wenn der Autorin ein wichtiger Link, ein passendes Zitat aus einer anderen Epoche einfällt.
Also keine Angst vor 900 Seiten. Und auch bestens für jüngere LeserInnen geeignet.

MONtag, 23.November

Unsere Abholstation ist geöffnet. Im Büro von Ralf Milde, am Judenhof.

Heute haben
Marieluise Fleißer * 1901
Paul Celan * 1920
Herbert Achternbusch * 1938
Geburtstag
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Johann Wolfgang von Goethe
Ein grauer, trüber Morgen

Ein grauer, trüber Morgen
Bedeckt mein liebes Feld,
Im Nebel tief verborgen
Liegt um mich her die Welt.
O liebliche Friedricke,
Dürft ich nach dir zurück!
In einem deiner Blicke
Liegt Sonnenschein und Glück.

Der Baum, in dessen Rinde
Mein Nam bei deinem steht,
Wird bleich vom rauhen Winde,
Der jede Lust verweht.
Der Wiesen grüner Schimmer
Wird trüb wie mein Gesicht,
Sie sehen die Sonne nimmer,
Und ich Friedricken nicht.

Bald geh ich in die Reben
Und herbste Trauben ein;
Umher ist alles Leben,
Es strudelt neuer Wein.
Doch in der öden Laube,
Ach, denk ich, wär sie hier!
Ich brächt ihr diese Traube,
Und sie – was gäb sie mir? 
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„Undine“
Regie: Christian Petzold
Darsteller: Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree, Jacob Matschenz, Anne Ratte-Polle
BRD/Frankreich, 2020, 86 Minuten
Good Movies € 12,99

Undine lebt. Ja, sie ist mitten unter uns und arbeitet in Berlin als Stadthistorikerin. Ein kleines Appartment am Alexanderplatz, einFreund, Johannes. Er verlässt sie und Undine muss ihn, dem Mythos folgend, töten. Ungläubig hört er dies und geht.
Sie trifft auf Christoph, einem Industrietaucher, und verliebt sich in ihn. Er auch in sie, obwohl er merkt, dass Undine vor etwas wegläuft, ein Geheimnis verbirgt.
Paula Beer und Franz Rogowski spielen großartig (Vor Kurzem lief „Transit“ von Christian Petzold mit den beiden Schauspielern im TV und ist vielleicht noch auf der Mediathek nachzusehen). Christian Petzold hat diesen Mythos in die Gegenwart geholt und eine verspielte melancholische, märchenhafte Verfilmung in die Kinos gebracht, wie ich sie noch nie gesehen habe. Petzold bleibt seiner Linie treu und zeigt sich hier als großer Romantiker. Immer wieder Wasser, das Element von Undine, und es gibt unglaubliche Unterwasserszenen, die so im Kino selten zu sehen sind.
Wenn wir genau hinschauenwollen, ist natürlich nichts dem Zufall überlassen. Nicht umsonst heissen die Männer Johannes und Christoph, und und und.
Aber auch ohne dieses Wissen, ist diese Geschichte absolut lohneswert und durch den Lockdown im Frühjahr leider untergegangen.

Samstag, 21.November

Heute haben
Voltaire * 1694
Franz Hessel * 1880
Veza Canetti * 1897
Margriet de Moor * 1941
Geburtstag
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Franz Hessel
Buhlenscheidelied

Eh die Nacht verklang,
Eh der Tag erschallt,
Ach halt mich. Mir ist bang.

Küß du mich schnell,
Eh die Nacht verhallt.
Unsre Lippen werden kalt,
Lieber Gesell.

Well an Well
Steigt auf zum Wald
Die schnelle Stunde.
Nun scheidest du bald.

Küß mich schnell,
Eh die Lippen kalt,
Junger Gesell,
Eh das Herz mir alt,
Später Gesell.
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Jaaaaa, unterstützen wir die lokalen KünstlerInnen.
Seit Monaten gibt es bei uns in der Buchhandlung keine „Erste Seite“ und somit auch keinen Clemens Grote und seine wohltuende Stimme.
Hier ist sie zu hören. Zusammen mit seiner Partnerin Katja Kaufmann (Sopran).
Mit dabei: Julia Tiedje (Alt) und Prof. Werner Dörmann (Klavier)

Die CD gibt es bei uns im Buchladen.

Etwas weniger als 15 Titel,
Etwas mehr als 15 Minuten,
Für exakt solidarische € 15,00.


Del cabello (Ausschnitt)

Erich Kästner: Der Mai (Ausschnitt)

Freitag, 20.November

Ab Montag, den 23.November wollen wir unser Abholfach ins Büro von Ralf Milde am Judenhof ausgelagern. Dort an der Ecke von der L’Osteria können Sie zu den gewohnten Ladenöffnungszeiten Ihre Bestellungen abholen. Von uns, aus der Buchhandlung, ist jemand dort und gibt Ihnen Ihre Bücher, mit Rechnung, in einer Tüte verpackt heraus. Sie können die Rechnung (wenn Sie wollen) auch gleich elektronisch bezahlen.
Gleichzeitig verpacken wir Ihnen Ihre Bücher als Geschenk, wenn Sie das wünschen.
Damit hoffen wir, die Situation in unserem kleinen Buchladen zu entzerren.

Neu ist auch der Lieferservice der Ulmer City, den wir aktiviert haben.
Mit diesem Lieferdienst bringen wir Ihnen Ihre Lieferung ins Haus.
Lieferzeit ca. 2 Tage.

Wie gewohnt gibt es immer noch unsere Abholstation im Erdapfel-Bio-Bistro in Söflingen.
Dort können Sie Ihre Tüten von 8.00 bis 13.30 abholen.

Weitere aktuelle Infos finden Sie weiterhin hier und auf unserem Webshop
jastram-bucher.de.

So weit, so aktuell. Wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht, wissen wir auch nicht und hoffen für uns alle das Beste.

Ihre/Eure Buchhandlung Jastram