Montag, 11.Dezember


Heute haben
Christian Dietrich Grabbe * 1801
Alfred de Musset * 1810
Paul Kornfeld * 1889
Nagib Mahfus * 1911
Alexander Solschenizyn * 1918
Grace Paley * 1922
Geburtstag
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“Let us go forth with fear and courage and rage to save the world.”
Grace Paley
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Wir ziehen wieder ein besonderes Buch aus dem Regal:


Francois Cheng: „Fünf Meditationen über den Tod und über das Leben
C.H.Beck Verlag € 14,00
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Herbei, o ihr Lesenden, fröhlich triumphierend,
O kommet, o kommet nach Jastram hin!

Thomas Dietrich
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Gestern wurde der Friedensnobelpreis an die iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi verliehen.

Auf tagesschau.de gab es ein Interview:

Der iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde in Abwesenheit der Friedensnobelpreis verliehen. Im Interview aus dem Gefängnis sprach sie zuvor über „Weiße Folter“ und ihren größten Schmerz. Sie befindet sich im Hungerstreik.

ARD: Sie können den Friedensnobelpreis nicht persönlich entgegennehmen. Was ist Ihre Botschaft zum Tag der Preisverleihung?

Narges Mohammadi: Ich fordere die Welt auf, die Verwirklichung der Menschenrechte im Iran, in Afghanistan und in allen Völkern der Region für einen dauerhaften Frieden zu unterstützen und Menschenrechte als absolut notwendig und als Voraussetzung für jegliche Verhandlungen, Verträge und Kontakte mit diesen Regierungen zu betrachten. Solange in den Ländern des Nahen Ostens keine Demokratie erreicht wird, wird ein dauerhafter Frieden nicht Wirklichkeit werden. Autoritäre Regierungen sind die Quelle extremistischer und terroristischer Bewegungen, die weltweit Unsicherheit, Gewalt und Instabilität verbreiten. Demokratie wird in den Ländern des Nahen Ostens nicht erreicht werden, solange in diesen Ländern Menschenrechte und Zivilgesellschaft nicht geschützt werden.

ARD: Der Friedensnobelpreis ehrt auch all jene iranischen Frauen, die seit dem Tod von Jina Mahsa Amini vor einem Jahr unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ gegen das Regime auf die Straße gegangen sind. Wo steht diese Bewegung jetzt?

Mohammadi: Die religiös-autoritäre Regierung hat die Befreiungsbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ mit aller Macht und mit allen Ressourcen unerbittlich unterdrückt; mit den gewalttätigsten Methoden. Die Regierung ist gezwungen, ihre Unterdrückung in alle gesellschaftlichen Milieus auszuweiten. Repression findet überall statt: In Schulen, sogar in Grundschulen, Universitäten, auf den Straßen, in Krankenhäusern, Konzerten, Stadien und Sporthallen, bei politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen. Die Menschen konfrontieren die Regierung immer mehr, indem sie sich auf kreative und vielfältige Weise in sozialen Bewegungen organisieren. Dass die Regierung ihre Unterdrückung derart ausweitet, zeigt, wie stark die Proteste sind und wie breit sie mittlerweile in der Gesellschaft verankert sind. Auch wenn der Protest nicht mehr auf der Straße ist, sein Geist ist noch da.

ARD: Sie haben in Isolationshaft die sogenannte Weiße Folter selbst vier Mal erleben müssen. Sie berichten, wie Sie und andere Insassen in zwei mal drei Meter kleine, permanent erleuchtete Zellen gesperrt werden, häufig ohne Tageslicht. Welche Wirkung hatte diese Einzelhaft auf Sie selbst?

Mohammadi: Als ich 2001 zum ersten Mal in Isolationshaft kam, war ich 29 Jahre alt. In der Zelle spürte ich nur Angst, Schrecken und Unsicherheit. Die Einzelzelle war für mich ein unbekanntes Phänomen, ich war völlig verwirrt und fassungslos. Die Verhöre bestanden nur aus Drohungen, es gab keine normalen Gespräche oder Worte. Die sich ausbreitende Stille war wie ein ständiger Schrei, der meine Gehirnzellen lahmlegte. Auch meine zweite Isolationshaft im Jahr 2010, als meine Kinder, die Zwillinge Ali und Kiana, drei Jahre und fünf Monate alt waren, war quasi tödlich. Es war ein Ort der Qual. Das Leiden dieser Zeit ist unbeschreiblich. Ich weiß nicht, wie ich es ertragen habe.
Diese Zeit ist ein endloser, schrecklicher Albtraum in meinem Inneren. Während dieser Zeit fiel ich in der Zelle mehrmals in Ohnmacht. Mein Körper war übersät mit Prellungen und Wunden. Trotz der Angst, diese Isolationshaft wieder erleben zu müssen, bin ich entschlossen, den Kampf fortzusetzen.

ARD: Sie haben andere Folteropfer interviewt, die der Film „Unbreakable“ nun erstmals im deutschen Fernsehen zeigt. Mit diesen Interviews haben sie zeigen können, wie politische Häftlinge psychisch gebrochen und zu falschen Geständnissen gezwungen wurden, aufgrund derer ihnen die Verurteilung und teilweise auch die Hinrichtung droht. Was hat Sie während Ihrer Interviews am meisten bewegt?

Mohammadi: Was mich schockierte und was für mich schwer zu fassen war, waren die Auswirkungen und Folgen der Einzelhaft. Selbst die Menschen, deren Isolationshaft schon Jahrzehnte her war, sprachen von den immer noch anhaltenden Auswirkungen auf ihren Geist, ihre Seele und sogar ihren Körper. Es ist eine erschreckende Wirklichkeit. Und trotzdem erhalten Menschen, die Einzelhaft durchleben mussten, weiterhin keine Behandlung für diese Traumata. Das liegt daran, dass so wenig über diese Art der Folter bekannt ist. Die Berichte von Menschen, die in Isolationshaft waren und Weißer Folter ausgesetzt waren, sind unerträglich. Ich musste die Gespräche mehrmals unterbrechen, weil Erzählungen wie jene über erzwungene Geständnisse so verstörend waren. Ich denke oft an diejenigen, die in Isolationshaft erzwungene Geständnisse abgelegt haben und hingerichtet wurden. Ihre Geschichten sind mit ihnen begraben.Trennung von den Kindern „wie Sterben“

ARD: Sie waren jahrelang im Gefängnis und kämpfen weiterhin. Gibt es Momente, in denen Sie schwach sind?

Mohammadi: Während die Jahre meines Lebens hinter den Mauern des Evin-Gefängnisses vergingen, war es immer mein Ziel, gegen die Ungerechtigkeit aufzustehen und zu kämpfen. Dreimal nahmen mich Regimekräfte fest, trennten mich von meinen Kindern und brachten mich ins Gefängnis. Da zweifelte ich jedes Mal an meiner Überlebensfähigkeit. Das Wort „schwierig“ ist definitiv nicht laut und deutlich genug.

Die Trennung von Kiana und Ali war fast wie Sterben. In den Momenten, in denen ich über das Fehlen einer Mutter während Alis und Kianas Kindheit und Jugend nachdenke, überkommt mich manchmal eine erdrückende Traurigkeit, die mich denken lässt, dass ich das nicht überlebe – auch wenn ich durch diese lange Trennung nicht besiegt werde. Für meinen Einsatz für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie habe ich als Frau, Mutter und Mensch alles aufgegeben und das bereue ich nicht. Aber das gilt nicht für meine Kinder Ali und Kiana. Ich bedaure, dass ich nicht bei ihnen sein kann.

Das Gespräch führte Katja Deiß, HR

Über das Leben von Narges Mohammadi sendet das Erste um 23:35 Uhr die Dokumentation „Unbreakable – Mein Freiheitskampf im Iran“.


Rowohlt Verlag € 14,00

Sonntag, 10.Dezember


Heute haben
Emily Dickinson * 1830
Nelly Sachs * 1891
Gertrud Kolmar * 1894
Christine Brückner * 1921
Clarice Lispector * 1925
Cornelia Funke * 1958
Geburtstag
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Emily Dickinson

“Hope” is the thing with feathers –
That perches in the soul –
And sings the tune without the words –
And never stops – at all –

And sweetest – in the Gale – is heard –
And sore must be the storm –
That could abash the little Bird
That kept so many warm –

I’ve heard it in the chillest land –
And on the strangest Sea –
Yet – never – in Extremity,
It asked a crumb – of me.
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Vom Himmel hoch, da komm ich her,
ich bringe Bücher und noch mehr!

Thomas Dietrich
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Heute, am 10. Dezember ziehen wir wieder ein Lieblingsbuch aus dem Regal.


Carson McCullers: „Frankie“
Diogenes Taschenbuch € 11,00

Samstag, 9.Dezember


Heute haben
John Milton * 1608
Ödön von Horváth * 1901
Wolfgang Hildesheimer * 1916
Abraham Bar Jehoschua * 1936
Michael Krüger * 1943
Giaconda Belli * 1948
Anna Gavalda * 1970
Geburtstag
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Es blaut die Nacht, die Sternlein funkeln,
Bücher liest man gern im Dunkeln!

Thomas Dietrich
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Am 9.Dezember ziehen wir ein sehr humorvolles Erinnerungsbuch aus dem Regal.


Hans Werner Richter: „Geschichten aus Bansin“
Wagenbach Verlag € 12,00

Fast als Rektor an die HfG gekommen, später Gründer der Gruppe 47, erzählt er hier Geschichten über seinen Vater, der einen sehr eigenwilligen Kopf hatte.
Humorvolle Geschichten von der Insel Usedom.
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Mehr Bücher aus der Region:


„Der Alb-Donau-Kreis im Wandel“
Fotografien von Günther Bayerl
Landratsamt € 39,90

50 Jahre Alb-Donau-Kreis ist ein Grund für das Landratsamt einen opulenten Bildband über diese Region zu veröffentlichen. Neben den Texten besticht dieses Buch durch seine Fotografien von besonderen Orten.

Rudi Kübler, Oliver Schulz, Thomas Steibadler, Hans-Uli Thierer: „Wir“
Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis
Klemm & Oelschläger Verlag € 21,80

5 mal 5 Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis, der vor 50 Jahren auf dem Reißbrett entstanden und in diesen 5 Dekaden zu einer Einheit verschmolzen ist. Dennoch haben die 55 Städte und Gemeinden ihre Vielfalt bewahrt, eine Vielfalt, die sich widerspiegelt in beeindruckenden Porträts und großartigen Fotografien der Menschen, die zwischen Asselfingen im Osten und Emeringen im Westen sowie Amstetten im Norden und Balzheim im Süden leben und arbeiten. Deshalb heißt der Band „Wir. Geschichten aus dem Alb-Donau-Kreis“.

Freitag, 8.Dezember

Es tut sich was vor der Wichtelwohnung. Dank an Susanne und Brigitte.
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Heute haben
Horaz * 65 v Chr.
Bjornstjerne Bjornson * 1832 (Nobelpreis 1903)
John Banville * 1945
Bill Bryson * 1951
Louis de Bernières * 1954
Geburtstag
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„Brennt die Wand des Nachbarn, so wird es für dich selbst gefährlich.“
Horaz
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Am 8.Dezember ziehen wir ein Buch über eine Kindheit und Jugend in Albanien aus dem Regal.

Lea Ypi: „Frei
Erwachsenwerden am Ende der Geschichte
Suhrkamp Taschenbuch € 14,00
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Gestern in der Südwestpresse Ulm

Loice Nyangari und Klaus Kopp: „Loice
Vom Schatten ins Licht
Eigenverlag, bei uns in der Buchhandlung € 35,00

Das ist die Geschichte über eine Reise, die wohl nie zu Ende geht, mit einer Begegnung, die mindestens drei Menschenleben verändert hat – das von Karin und Klaus Kopp aus Waiblingen und das ihrer Patentochter Loice aus Simbabwe.
Diese Geschichte ist nun als Buch erschienen.
Angefangen hat alles vor zwölf Jahren mit einer Reise der Kopps durch Afrika, die sie damals auch in die Missionsstation nach Bondolfi in Simbabwe führte. Hier trafen sie zum ersten Mal auf die damals achtjährige Loice. Der Start ins Leben von Loice als Waisenkind war nicht einfach.
„Das Buch erzählt die Geschichte von Loice, fast ohne Familie, und von unserer Familie – und nun ist es die Geschichte einer gemeinsamen Familie“, sagt Klaus Kopp, der die Seiten mit eindrucksvollen Fotografien hinterlegt hat.
Der Inhalt dieses Buches gibt tiefe Einblicke in eine uns größtenteils verborgende Welt.
Insgesamt 36 Gedichte sowie Geschichten und Briefe wurden in diesem Buch verarbeitet. Einfühlsam, traurig, offen und doch optimistisch: Ihr Blick als junges Mädchen auf ihr Leben, auf die Welt da draußen. Viele der Gedichte reflektieren ihr eigenes Leben und halfen ihr dabei, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.
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Einladung zum ALLERWELTS-FORUM 2023 am 10.12.23 im Ulmer Roxy
Die Erde aus den Fugen: Kräfte bündeln – Gemeinsam handeln

Liebe Engagierte und Interessierte!

Am kommenden Sonntag findet im Ulmer Roxy das Allerwelts-Forum 2023 statt! Auf den Tag genau vor 25 Jahren startete dort das erste Allerweltsfest, aus dem nun ein Forum wird – am neuen Namen ist die inhaltliche Schärfung zu erkennen, die den Mitwirkenden sehr am Herzen liegt. Die inhaltliche Arbeit der Organisationen rund um Eine Welt, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Gerechtigkeit und Menschenrechte soll wieder mehr in den Vordergrund rücken, die gesellschaftliche und politische Bedeutung des Engagements im Mittelpunkt stehen. Wie in früheren Jahren findet die Veranstaltung nun wieder in der Adventszeit statt – dieses Jahr am 10.12., dem internationalen Tag der Menschenrechte!

Politische Impulse, Inspiration, Motivation, Austausch und Vernetzung – all das, wofür das Allerwelts-Forum stehen soll, wird so sichtbar und erlebbar, mit dabei sind ca. 20 Ulmer/Neu-Ulmer Organisationen. Der Eintritt ist frei, Interessierte sind herzlich eingeladen! Die Einladung darf gerne weiter gestreut werden!

Programm:

13:30 – 15:00 Uhr Musik, Infos und Begegnung auf dem Markt der Möglichkeiten mit Organisationen und Vereinen
15:00 – 16:30 Uhr Impulse von Kathrin Hartmann und Andreas Zumach mit anschließendem Austausch 
16:30 – 18:00 Uhr Begegnung und Infos auf dem Markt der Möglichkeiten
14:00 – 18:00 Uhr Kinderprogramm im Studio mit Theaterpädagogin Yvonne Brandes 

Näheres zu den Mitwirkenden, den Referierenden – beide bundesweit bekannte Journalist*innen – in der Anlage und unter https://ulmer-netz.org/aktivitaeten/#allerwelts-forum (hier sind auch die jeweiligen Anfangszeiten des Kinderprogramms zu finden).

Wir freuen uns auf einen inspirierenden und motivierenden Nachmittag in diesen herausfordernden Zeiten, ganz im Sinne des diesjährigen Mottos: Kräfte bündeln – gemeinsam handeln!

Herzliche Grüße,
Simone Schliemann 

Donnerstag, 7.Dezember


Noch mehr Post für die Wichtel von einem Weihnachtsküken von Anke Raum.
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Heute haben
Johann Nestroy * 1801
Willa Cather * 1873
Noam Chomsky * 1928
Anne Fine * 1947
Gertrud Leutenegger * 1948
J.R.Moehringer * 1964
Geburtstag
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O du fröhliche, o du selige, Bücherbringende Weihnachtszeit“
1. Weihnachtsbücherspruch von Thomas Dietrich
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Unser Buchtipp zum 7.Türchen:


Daniela Krien: Der Brand
Diogenes Taschenbuch € 14,00

Eine Ehe nach 30 Jahren, zwei große Kinder, ein Ferienhaus, ein Sommer.
Daniele Krien ist eine Meisterin der leisen Töne und des Weglassens.
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Für alle UlmerInnen und den Rest der Welt:


Annika Stahl: „Ulmer Geheimnisse
Spannendes aus der Donaustadt mit Kennern der Regionalgeschichte
Bast Medien € 24,00

Was wäre Ulm ohne sein Münster, die Donau, Einstein und die Hoeneß-Buben?
Eine Stadt unter vielen. Die bekannten Sehenswürdigkeiten kennen wir, Touristen besuchen sie täglich und versuchen den Münsterturm aufs Handy zu bekommen.
Aber kennen Sie auch die Fingerabdrücke in der Stadtmauer entlang der Donau? Oder warum das Dach des schiefen Metzgerturms so bunt gedeckt ist? Was macht die Kanonenkugel in der Wand am Restaurant „Zur Forelle“? Warum sehen wir über der Tür zum Zeughaus zwei angeschossene Löwen? Wieso hängen präpariete Hirsche an den Wänden im Innenhof des Kulturamtes?
Sie wissen das nicht? Diese Geheimnisse und 45 andere finden Sie in diesem Buch und dazu natürlich die Erklärungen dazu.
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Auf tagesschau.de gefunden von Yasmin Appelhans, NDR

Klimakrise
CO2-Emissionen erreichen neuen Höchstwert

Der Ausstoß von Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern ist auch dieses Jahr wieder auf Rekordniveau. Doch laut einem Bericht zum Kohlenstoffbudget gibt es auch gute Nachrichten.
Ein bisschen, so hieß es bei der Presseveranstaltung des Science Media Center Germany zum globalen Kohlenstoffbudget 2023, sei es wie bei dem Sketch „Dinner for one“: Alljährlich würden die Zahlen veröffentlicht, wie viel CO2 wir weltweit noch immer ausstoßen. Und, wie in jedem Jahr, gibt es dabei schlechte Nachrichten.  
Rekordniveau bei CO2 aus fossilen Energieträgern
Das erklärt auch Judith Hauck vom Alfred-Wegner-Institut in Bremerhaven. Sie ist eine der Autorinnen und Autoren des diesjährigen Berichts des „Global Carbon Project“, an dem mehr als 120 Forschende gearbeitet haben. „Wir haben leider den traurigen Rekord zu vermelden, dass die fossilen Emissionen dieses Jahr wieder ein Rekordniveau erreicht haben. Sie sind so hoch wie nie zuvor“, so die Biogeochemikerin.   
Denn statt zu sinken, wird der Ausstoß an Treibhausgasen von fossilen Energieträgern in diesem Jahr weltweit noch einmal um 1,1 Prozent höher liegen als im vergangenen Jahr. 36,8 Milliarden Tonnen CO2 stoßen wir 2023 so aus. Die fossile Energie macht damit noch immer den größten Teil der durch den Menschen verursachten Treibhausgase aus. Der Rest der insgesamt 40,9 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen kommt zum Beispiel dadurch zustande, dass Wälder gerodet werden.   …

Mehr finden Sie hier.

Mittwoch, 6.Dezember

Heute haben
Sophie von La Roche * 1731
Karel Pecka * 1928
Marian Pilot * 1936
Herbjorg Wassmo * 1942
Peter Handke * 1942
Fred Breinersdorfer * 1946
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Zum Nikolaus gibt es eine sehr interessante Familiengeschichte:


Maxim Leo: „Wo wir zu Hause sind
Kiepenheuer & Witsch Verlag € 13,00
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Bei uns in der Buchhandlung:

Songs for Christmas“….so heißt das Weihnachtsalbum des Trios „Knudsen Fessele Streit“ und ist gemacht für die stressfreien und besinnlichen Stunden vor und um die Weihnachtszeit herum.
Den Zuhörer erwartet eine wunderschöne Bandbreite von Musikstücken, wie z.B. „Leise rieselt der Schnell“, „Gabriellas Song“ oder „Stille Nacht“, die sofort Lust auf Glühwein, Lebkuchen und Weihnachtskerzen erzeugen. Eine internationale Weihnachts-CD mit gut ausgewählten Lieblingsstücken egal ob für Zuhause, im Auto, im Büro oder sonstigen, hyggeligen* Orten. 
Das Songs for Christmas-Album ist eine Kombination aus CD und USB-Stick und für vielen verschiedenen mobilen Geräten einsetzbar.

Hyggelig ist ein im Dänischen häufig verwendetes Adjektiv, das oft mit gemütlich, geborgen, kuschelig oder geborgen übersetzt wird.

Und noch eine kleine Hörprobe:

Dienstag, 5.Dezember


Heute haben
Hans Hellmut Kirst * 1914
John A.Williams * 1925
Joan Didion * 1934
Alois Brandstetter * 1938
Hanif Kureishi * 1954
Geburtstag
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„I write entirely to find out what I’m thinking, what I’m looking at, what I see and what it means.
What I want and what I fear.“
Joan Didion
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Statt eines 5. Türchens ziehen wir wieder ein Buch aus dem Regal:


Bernardine Evaristo: „Mädchen, Frau, etc.
btb € 13,00
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Die Geschichten hinter den besonderen Neu-Ulmer Orten.
Das Buch „Neu-Ulm – echt jetzt?“ zeigt ungewöhnliche Orte in der Stadt.

Die Geschichten hinter den besonderen Neu-Ulmer Orten.
Das Buch „Neu-Ulm – echt jetzt?“ zeigt ungewöhnliche Orte in der Stadt.
Bei uns in der Buchhandlung für € 17,00

Das Stadtarchiv Neu-Ulm hat sich gemeinsam mit der Grafikerin Lioba Geggerle und dem Autor Thomas Vogel auf die Suche nach außergewöhnlichen Orten in der Stadt gemacht – und diese auch gefunden. Literarisch zusammengefasst im neuesten Buch des Archivs: „Neu-Ulm – echt jetzt?“
Wo fühlen sich die Menschen in Neu-Ulm so richtig wohl? Welche Orte gibt es zu entdecken? Welche Geschichten verbergen sich hinter den Orten? Was haben die Menschen zu erzählen? Diesen Fragen und noch einigen mehr will das neue Buch des Stadtarchivs auf den Grund gehen. Auf knapp 120 Seiten möchte die Stadt Neu-Ulm die Neugier und den Stolz auf die eigene Stadt mitsamt ihrer Umgebung wecken und alle Bürgerinnen und Bürger sowie auch Gäste motivieren, die ein oder andere, vielleicht noch nicht selbst entdeckte Ecke zu besuchen. Im Buch finden sich mehrere Kategorien: Echt und Handgemacht, Reiner Genuss, Kultur und Gut sowie Im Grünen Bereich. Eine besondere Kategorie bilden die „Lost Places“. Hier werden reizvolle Motive dargestellt, auf die das Archiv bei seiner Recherche zum Buch gestoßen ist, und die nicht unerwähnt und unveröffentlicht bleiben sollen. Gestaltet wurde das Buch von Lioba Geggerle. Die Texte stammen von Thomas Vogel.
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Premiere „Frau Einsteins Nobelpreis“


Im Kunstverein Ulm (Schuhhaussaal) steht am Freitag, 8.12., 19 Uhr,
die Premiere einer Uraufführung von Wolfgang Schukrafts „Frau Einsteins Nobelpreis“
auf dem Spielplan.
Es ist wieder eine Produktion von „Schukrafts Wundertüte: Theater in Ulm“.
In der Regie des Autors spielen Celia Endlicher und Andreas Laufer, die Musik ist von Helmut Pusch.
Erst war sie für Einstein sein über alles geliebtes „Doggerl“, etwas später war sie für ihn eine „hinkende Hex“. Die Rede ist von Mileva Einstein, der ersten Ehefrau von Albert Einstein. Die epochalen Entdeckungen des großen Physikers entstanden während dieser Ehe, und es ist heute unbestritten, dass auch Mileva einen erheblichen Anteil an den wissenschaftlichen Erfolgen ihres Mannes hatte. „Frau Einsteins Nobelpreis“ ist ein Stück über die Geschichte und das Leben von Mileva. Auch geht das Stück der Frage nach, wie es Mileva gelang, trotz eines acht Jahre tobenden Rosenkrieges, sich das gesamte Geld von Albert Einsteins Nobelpreis „unter den Nagel zu reißen“.

Weitere Termine finden Sie hier.
Karten gibt es bei uns in der Buchhandlung und an der Abendkassse.

Montag, 4.Dezember


Heute haben
Samuel Butler * 1835
Rainer Maria Rilke * 1875
Friedo Lampe * 1899
Ursula Krechel * 1847
Feridun Zaimoglu * 1964
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Christian Morgenstern
Erster Schnee

Aus silbergrauen Gründen tritt
ein schlankes Reh
im winterlichen Wald
und prüft vorsichtig, Schritt für Schritt,
den reinen, kühlen, frischgefallnen Schnee.

Und Deiner denk‘ ich, zierlichste Gestalt.
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Am 4.Dezember öffnen wir wieder kein Türle, ziehen aber wieder zwei Bücher aus dem Regal und wollen daran erinnern, dass das zwei tolle Romane sind.

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Samstag, 2.Dezember

Heute haben
Botho Strauß * 1944
TC Boyle * 1948
George Saunders * 1958
Doron Rabinovici * 1961
Geburtstag
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Ernst Goll (1887 – 1912)
Erster Schnee

Nun seid ihr wiederkommen
Im Sturme über Nacht
Und habt die müde Erde
So still und weiß gemacht.

Ihr bleichen Flockensterne,
Ob ihr es wissen könnt,
Dass rings sich alles, alles
So sehr nach euch gesehnt?

Ich weiß viel weiße Felder,
So leer, so kahl, so weh,
Die warten nun schon lange
Des Leichentuchs von Schnee.

Ich weiß so viele Blümlein,
Die werden müde sein,
O, hüllt sie tief und feste
Zu süßem Schlummer ein. 

Ich weiß ein krankes Herze,
Das sehnt sich so nach Ruh,
O, deckt das friedenlose
Mit eurem Frieden zu.
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Unser Bilderbuchtipp:


Erhard Dietl (Text) und Andrea Stegmaier (Illustrationen):
Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind
Oetinger Verlag € 15,00
Bilderbuch ab 4 Jahren

So ein schönes Bilderbuch. Zum Verlieben. Gleichzeitig steckt eine wahre Geschichte dahinter und es gibt am Ende noch Tipps, was zu tun ist, wenn man ein Wildtier gefunden hat.
Ich dicken, dunklnen Wald sitzt das kleine Käutzchen ganz oben in einer Tanne und schaut hinunter auf den See, in dem sich der Mond spiegelt. Doch die Ruhe hält nicht lange, denn große, laute Fahrzeuge kommen lärmend den Waldweg entlang. Männer steigen aus und suchen sich den schönsten Baum für den Weihnachtsmarkt in der Stadt heraus. Mit Sägen fällen sie just den, in dem das Käuzchen im Wipfel sitzt. Baum und Käuzchen werden ins Netz gepackt und abtransportiert. Am nächsten Tag, beim Aufbauen fällt Mario auf, dass sie noch einen völlig erschöpften Gast aus dem Wald mitgebracht haben. Seine Tochter Emilia kümmert sich liebevoll um das kleine Weihnachtswunder, entscheidet aber sehr schnell, den klein Kerl wieder dorthin zu bringen, wo er herkommt.
2020 hat sich im riesigen Baum am New Yorker Rockefeller Center ein kleiner Uhu versteckt. Er wurde im Zoo aufgepäppelt und wieder in die Freiheit entlassen.
Die kurzen Texte und die sehr liebevollen Illustration machen das Bilderbuch zu einem rührenden Moment des Anschauens und Vorlesens.

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Statt eines Adventskalenders zeige ich hier Ihnen hier Bücher die sich bei uns in den Bücherregalen im Buchladen „verstecken“. Bücher, an die wir uns sicherlich erinnern und die es Wert sind, wieder in die Hand zu nehmen.

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Weltwetterorganisation
2023 wohl wärmstes Jahr seit Messbeginn

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz haben die Vereinten Nationen einen vorläufigen Bericht vorgelegt. Demnach hat 2023 reihenweise Klimarekorde gebrochen – und dürfte vermutlich das wärmste Jahr seit der Industrialisierung werden.
Das Jahr 2023 wird nach Einschätzung von Klimaexperten der Vereinten Nationen (UN) wohl das wärmste Jahr seit der Industrialisierung werden. Der Abstand zu den vorher heißesten Jahren 2016 und 2020 sei schon bis Ende Oktober so groß gewesen, dass November und Dezember daran praktisch nichts mehr ändern könnten, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem vorläufigen Bericht zum Auftakt der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai.
Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur schon bis Ende Oktober rund 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Für 2024 rechnen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit noch höheren Temperaturen. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit plus 1,3 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900.

Auf tagesschau.de können Sie den kompletten Artikel lesen.

Freitag, 1.Dezember


Heute haben
Rex Stout * 1886
Ernst Toller * 1893
Tahar Ben Jelloun * 1944
Geburtstag
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„Geht ein Kaiser auch aufs Klo? Die Frage beschäftigte mich sehr und ich laufe zur Mutter. – Du wirst noch ins Gefängnis kommen, sagt die Mutter. Also geht er nicht aufs Klo.“
Ernst Toller
(1893 – 1939 (Freitod)), deutscher Schriftsteller, Vorsitzender des bayerischen Arbeiter- und Soldatenrates
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Immer zur Weihnachtszeit wird nach diesem Ulmer Standardwerk gefragt.


Ralf Grimminger: „Nice Society“
€ 22,00

Das Nachlokal Aquarium in der Ulmer Kohlgasse war jahrzehntelang ein Treffpunkt der Schönen und Reichen sowie der nationalen und internationalen Showstars. In dem kleinen Lokal gab es grandiose Mottofeste und Events. Gäste waren unter anderem Curd Jürgens, Udo Jürgens, Horst Tappert, Nina Hagen, Freddie Mercury, Das Lokal wurde Ende der 90er Jahre geschlossen, die beiden Betreiber verstarben.

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Klagen von Umweltverbänden
Gericht verurteilt Regierung zu Klima-Sofortprogramm

Die Ampel muss einen weiteren Rückschlag vor Gericht hinnehmen: Weil Deutschland die Klimaziele im Verkehrs- und Gebäudesektor in den vergangenen Jahren verfehlt hat, muss sie laut Urteil gegensteuern. Die Bundesregierung kündigte Revision an.
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung in mehreren Punkten als rechtswidrig verurteilt. Es verpflichtete die Ampelkoalition dazu, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden aufzulegen. Damit gab das Gericht Klagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des Umweltverbands BUND statt.
Es geht um das Klimaschutzgesetz, das derzeit für jeden Sektor jährliche Ziele zur Senkung der schädlichen Treibhausgase vorschreibt. Werden diese in einzelnen Sektoren verfehlt, muss laut Gesetz das jeweils zuständige Ministerium mit einem Sofortprogramm gegensteuern.

Hier finden Sie den kompletten Artikel.
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