
Heute haben
John Keats * 1795
Nadeschda Jakowlewna Mandelstam * 1899
Jean Améry * 1912
Dick Francis * 1920
Roger Nimier * 1925
Ernst Augustin * 1927
Geburtstag
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„Niemand kann aus der Geschichte seines Volkes austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht ‚auf sich beruhen lassen’, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.“
Jean Améry
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Auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis

Necati Öziri: „Vatermal„
Claassen Verlag € 25,00
Necati Öziris Debütroman war auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2023. Geschafft hat er es nicht, den Hauptpreis zu bekommen, aber er hat einen nachhallenden Roman veröffentlicht.
Falls Sie das obige Filmchen schon angesehen habe, möchte ich mich nicht groß wiederholen, denn Necati Öziri erzählt schon wichtige Dinge.
Zum Inhalt so viel: Der 20jährige Arda liegt mit Organversagen auf der Intensivstation und sucht das Gespräch mit seinem Vater, den er nicht Vater, Papa, nennen kann. So also: Metin. Der Vater ist zurück in die Türkei, in irgendwelchen Gefängnissen verschwunden. Zurückgeblieben sind Ardas Mutter Ümran und seine Schwester Aylin, die vor lauter Hass auf ihre Mutter schon sehr früh die gemeinsame Wohnung verlassen hat.
Über den vielen Familiengeschichten stehen Themen, wie Rassismus, als Ausländer keine Chance zu haben, sie aber doch zu nutzen, seinen eigenen Weg zu finden, auf dem es jede Menge Stolperfallen gibt.
Necati Öziri schreibt für das Theater und das merkt man dem Sound des Buches an. Zurecht unter den letzten sechs Büchern gelandet und mich hätte es nicht gewundert, wenn er den Preis gewonnen hätte.
Auf jeden Fall eine sehr lohnenswerte Lektüre. Auch für jüngere LeserInnen.
Necati Öziri, geboren in einer der vielen grauen Ecken des Ruhrgebiets („Hölle Hölle Hölle!“), hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Er lebt in Berlin sein drittes Leben, schreibt, macht Theater und manchmal einen auf Intelelli, wofür ihm sein sechzehnjähriges Ich wahrscheinlich eine Schelle verpassen würde. In seinen Texten ist natürlich alles wahr. Öziri war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung und unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik, bis er feststellte, dass Logik die Welt nicht besonders gut beschreibt. Seitdem versucht er zu schreiben, nicht wie die Welt ist, sondern wie sie sich anfühlt. Er ist erbitterterer Feind von Kälte, Lactose und Kurz-Biographien.
Als Theaterautor schreibt er für das Maxim Gorki Theater, das Nationaltheater Mannheim und das Schauspielhaus Zürich. Öziri trifft sich regelmäßig mit alten Versionen seiner selbst, sie sitzen in Schulheften voller Kaffeeflecken herumblätternd auf dem Boden von Ämtern und warten (worauf eigentlich?) oder sie chillen auf Bänken am Bahnhof und bieten ihm einen Joint an. Bei den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur (Ingeborg-Bachmann-Preis) gewann er den Kelag-Preis und den Publikumspreis. Als Kurator leitet er zudem das Internationale Forum des Theatertreffens der Berliner Festspiele. Bei Wut und anderer Erregung dunkelrote Färbung der Ohren.
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Demnächst bei uns in der Buchhandlung:

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Auf tagesschau.de gefunden:
Noch weniger Zeit für 1,5-Grad-Klimaziel?
Wie viel Zeit hat die Menschheit noch, um das 1,5-Grad-Ziel des Klimaabkommens zu erreichen? Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass das CO2-Budget schneller aufgebraucht sein könnte als bislang berechnet.
Das Ziel des Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, könnte noch schwieriger einzuhalten sein, als bislang angenommen. Eine Forschergruppe vom Imperial College London schließt aus neuen Daten und Berechnungen, dass die Menschheit deutlich weniger CO2 ausstoßen darf als noch im Sechsten Weltklimabericht geschätzt.
Bei weltweiten CO2-Emissionen auf dem Niveau von 2022 wäre diese Menge in etwa sechs Jahren aufgebraucht, schreibt die Gruppe um Robin Lamboll im Fachjournal „Nature Climate Change“. …
Den kompletten Artikel gibt es hier.
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Wetter-Bilanz für Oktober
Sehr mild und teils rekordverdächtig nass
Höchsttemperaturen von stellenweise mehr als 30 Grad und vor allem im Norden zu viel Regen: Der zu Ende gehende Monat reiht sich laut Deutschem Wetterdienst in die fünf wärmsten Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen ein.
Der Oktober 2023 war in Deutschland laut vorläufiger Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) außergewöhnlich nass. Wie der DWD berichtete, handelte es sich um den regenreichsten Oktober seit dem Jahr 2002.
Der in Offenbach ansässige Wetterdienst registrierte mit rund 100 Litern pro Quadratmeter knapp 80 Prozent mehr Niederschlag als in der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zu den Werten der Periode 1991 bis 2020 habe das Plus fast 60 Prozent betragen. …
Den Artikel gibt es hier zum Nachlesen.