Donnerstag, 31.März

Heute haben
Francois Villon * 1431
Alexandra Kollontai * 1872
Octavio Paz * 1914
John Robert Fowles* 1926
Hartmut Lange * 1937
Geburtstag.
Und es ist der Todestag von Christian Morgenstern.
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„Es gibt keine größere Enttäuschung, als wenn du mit einer recht großen Freude im Herzen zu gleichgültigen Menschen kommst.“
Christian Morgenstern
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Am 13.Oktober 2020 haben wir den Roman hier vorgestellt
und ab heute gibt es ihn als Taschenbuch.

Anne Weber: „Annette, ein Heldinnenepos
Matthes & Seitz Verlag € 12,00

Damals habe ich geschrieben:

Anne Weber ist immer für eine Überraschnung gut. Und dieses Mal erreicht sie damit das Finale zum Deutschen Buchpreis 2020. Zurecht, wie ich meine. Sperrig steht es knallrot im Regal und nennt sich „Ein Heldinnenepos“. Nicht gerade verkaufsfördernd. Wenn wir das Buch aufschlagen, sieht es aus, wie in langes Gedicht, ein Epos. Mmmh?
Wenn wir aber zu Lesen beginnen, macht es peng und Sie kommen nicht mehr weg von dieser Lektüre über eine außergewöhnliche Frau, ein selbstbestimmtes Leben.
Anne Webers leicht ironischer Ton, ihre flotte Schreibe, machen das Buch zu einem wirklichen Lesevergnügen.
Geboren wurde die Heldin 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher — wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel »Gerechte unter den Völkern« erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams.
Das wär’n Ding, wenn das den Deutschen Buchpreis bekäme. Es passt haargenau in unsere Zeit, in der Courage gefordert ist.

Jaaa, sie hat den Deutschen Buchpreis 2020 erhalten.
Und vor ca. zwei Wochen ist Anne Beaumanoir (die Heldin des Romanes) gestorben.

Und: Anne Weber hat gerade eben den Buchpreis der Leipziger Buchmesse 2022 für ihre Übersetzung von „Nevermore“ von Cécile Wajsbrot bekommen.

Leseprobe
Hörprobe

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Mittwoch, 30.März

Heute haben
Paul Verlaine * 1844
Sean O`Casey * 1880
Jean Giono * 1895
Heinz Risse * 1898
Tom Sharpe * 1928
Uwe Timm * 1940
Gert Heidenreich * 1944
Geburtstag
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„Ist die Lampe erst zerschlagen, liegt im Staub tot das Licht.“
Uwe Timm
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Unser Buchtipp:

Michela Tartaglia: „Andere Länder, andere Sprüche“
Redewendungen in fünf Sprachen
Farbig illustriert von Daniele Simonelli
Aus dem Italienischen von Alexandra Titze-Grabec
DuMont Buchverlag € 18,00

Sprichwörter und Redewendungen sind so eine Sache und meist nicht zu übersetzen.
Than you have the salad.
„Andere Länder, andere Sprüche“ nimmt 25 bekannte deutsche Redewendungen sowie deren jeweilige Entsprechungen im Englischen, Französischen, Italienischen und Spanischen unter die Lupe und zeigt, wie sich die bildhaften Ausdrücke in den verschiedenen Sprachen unterscheiden, teilweise aber auch ähneln oder gleichen. Während wir uns etwa tunlichst davor hüten, schlafende Hunde zu wecken, nehmen sich die Franzosen in Acht vor schlafenden Katzen. Sprechen wir davon, dass jemand Flausen im Kopf hat, sind es bei den Italienern Grillen und bei den Spaniern Vögel. Die Engländer hingegen haben Fledermäuse im Glockenturm und die Franzosen eine Spinne an der Decke. Überall ist man sich jedoch einig, dass der Appetit beim Essen kommt, die Mäuse auf dem Tisch tanzen, sobald die Katze aus dem Haus ist, und nicht alles Gold ist, was glänzt.

Noch ein Beispiel:
Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen (deutsch)
Man kann nicht ein volles Fass und gleichzeitig eine betrunkene Ehefrau haben. (italienisch)
Man kann nicht den ganzen Kuchen behalten und ihn gleichzeitig essen (englisch)
Man kann nicht die Messe besuchen und gleichzeitig die Glocken läuten (spanisch)
Man kann nicht gleichzeitig über die Butter und das Geld aus ihrem Verkauf verfügen (französisch)
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Neu bei uns im Buchladen:
Kaffee aus der Röstschmiede Neu-Ulm.

Dienstag, 29.März

Heute haben
Yvan Goll * 1891
Ernst Jünger * 1895
Ur-Opa Hans * 1927
Georg Klein * 1953
Jo Nesbo * 1960
Geburtstag
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Laotse

Damit es Frieden in der Welt gibt,
müssen die Völker in Frieden leben.

Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.

Damit es Frieden in den Städten gibt,
müssen sich die Nachbarn verstehen.

Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
muß im eigenen Haus Frieden herrschen.

Damit im Haus Frieden herrscht,
muß man ihn im eigenen Herzen finden.
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Unser Buchtipp:


Ebi Naumann / Katrin Engelking: „Das Geheimnis hinter den Geschichten

20 Porträts beliebter Kinderbuchautorinnen und -autoren
Woow Books € 20,00

Jeder kennt Momo, den Räuber Hotzenplotz, die Mumins und Pippi Langstrumpf. Aber wer hat die beliebten Kinderbuchfiguren eigentlich erfunden?
Ebi Naumann stellt uns Erich Kästner, Astrid Lindgren, A.A. Milne, Maurice Sendak, Tove Jansson, Antoine de Saint-Exupéry, Judith Kerr, Mark Twain, Christine Nöstlinger, James Krüss, Roald Dahl, Paul Maar, Andreas Steinhöfel, Michael Ende, Otfried Preußler, Kirsten Boie, J.R.R. Tolkien, Frida Nilsson, Finn-Ole Heinrich und Eric Carle vor.
Er erzählt uns über ihr Leben und fügt dann noch 3 x übrigens ein. Darin gibt es spezielle Geschichte, z.B. wer den Namen Pippi Langstrumpf erfunden hat, oder diese kleine Geschichte im Kapitel zu Michael Ende, in der eine deutschen Politikerin mit ihrer Tochter in der Kirche saß und der Pfarrer verkündete: „Wir lesen jetzt das Evangelium nach Lukas …“. Darauf die Tochter: „Au, der ist gut, den kenn ich!“

Lehrreich, unterhaltsam, wunderbar illustriert von Katrin Engelking und für die ganze Familie.

Montag, 28.März

Heute haben
Maxim Gorki * 1868
Bohumil Hrabal * 1914
Marianne Fredrikssen * 1927
Mario Vargas Llosa * 1936
Jürgen Lodemann * 1936
Tilman Röhrig * 1945
Eric-Emmanuel Schmitt *1960
Geburtstag
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Federico Italiano
Camera ardente


È il primo morto di cui abbia ricordi:
la zia tra le candele,
senza le scarpe, i piedi
nel sempiterno collant color pelle,
il plissé della gonna e poi qualcosa
di scavato, la penombra, la camera
ardente, le voci sopra la mia testa,
lo stinco gelido, che sfiorai quando non c’era
nessuno. Fu la prima morte, il primo
cadavere che sentii mio, mentre
sul cornicione le tortore tubavano
e in fondo alla strada il silenzio devoto
del pomeriggio cedeva al rancore
oscuro di un motorino truccato.

Die Aufbahrungskammer

Der erste Tod, an den ich mich erinnre:
Die Tante inmitten der glosen-
den Kerzen, ohne Schuhe, die Füße auf immer
und ewig in der hautfarbenen Strumpfhose,
und dann, überm Plissee des Rocks,
dieses eingefallene Etwas; Zwielicht, die Kammer,
die glühte, Stimmen über meinem Kopf,
ein kaltes Schienbein, das ich berührte, als keiner
dabei war. Es war der erste Tod, der erste
Leichnam, der mir nahe war, während
auf dem Sims die Turteltauben gurrten
und am Ende der Straße die andächtige Stille
des Nachmittags dem dunklen Grummeln
eines frisierten Mopeds wich.

(aus: Federico Italiano: Sieben Arten von Weiß
übersetzt aus dem Italienischen von Raoul Schrott, Jan Wagner
Carl Hanser Verlag Verlag, München, 2022)
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Unser Buchtipp des Tages:


Marie Luise Knott: „370 Riverside Drive, 730 Riverside Drive
Hannah Arendt und Ralph Waldo Ellison – 17 Hinweise
Matthes & Seitz Verlag € 22,00

Als ich das Buch letzte Woche aus der Kiste nahm, war ich sehr gespannt, um was es in diesem Buch geht. Die Adresse Riverside Drive hat mich stutzig gemacht, da dort Hannah Arendt gewohnt hat, aber auch Gesine und Marie Cresspahl aus den Jahrestagen von Uwe Johnson und ich das Gedbäude deshalb auch einmal aufgesucht habe.
Was es mit den beiden Adressen auf dem Titel und dem Zahlendreher auf sich hat, war mir überhaupt nicht klar.
Nach wenigen Seiten, wusste ich, dass ich diesen Essay zuende lesen will.
Obwohl es sich um einen Text von 1959 handelt, der Hannah Arendt viel Kritik eingebracht hat, ist dieses Buch so hochaktuell, auch auf Grund der Black Lives Matter-Bewegung.
Marie Lusie Knott nähert sich in 17 Hinweisen den Gedankengängen der Philosophin, die sich gegen die gesetzlich forcierten Integration schwarzer Schüler und Schülerinnen aussprach. 1965 schrieb sie dem afroamerikanischen Schriftsteller Ralph Ellison (der in der gleichen Straße in der Nr.730 wohnte), sie habe seine Replik auf ihre damaligen Ausführungen gelesen, die ’nackte Gewalt‘ bislang nicht bedacht und sein ‚Ideal des Opfers‘ jetzt erst verstanden.
Das könnte ja schon genügen. Marie Luise Knott gibt sich mit so einer einfach Erklärung nicht zufrieden, entfaltet ein eindrückliches Mosaik an Gedanken, Bildern und Reflexionen zu den Hintergründen von Arendts Briefs und öffnet so einen Blick in den Abgrund der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Ein sehr kluges Buch über zwei kluge Menschen, die beide von ihren Fenstern aus auf den selben Fluss blicken konnten, der gleich um die Ecke in jenes Meer mündet, über sie, Schwarze wie Juden, einst, wenngleich unter konträren Bedingungen, ins Land kamen.

Freitag, 25.März

Heute haben
Flannery O’Connor
Wieslaw Mysliwski * 1932
Geburtstag
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Heinrich Heine
Leise zieht durch mein Gemüt

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied.
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
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Einer der besten Romane, die ich gelesen habe, jetzt wieder neu in gebundender Form:


Irmgard Keun: „Nach Mitternacht
Claassen Verlag € 22,00

48 Stunden in Frankfurt im Jahr 1936.
Es ist eine Zeit des Umbruchs, der Veränderungen.
Mittendrin Sanne, eine junge Frau, die auf ihren Freund wartet. Aber die politische, brenzlige Lage lässt auf keinen harmonischen Abend hoffen.
Irmgard Keun ist hier auf dem literarischen Höhepunkt. Wie sie diese Situation erfasst, die politische Lage erkennt und trotzdem immer wieder eine ironische Spitze auspackt. Der Alltag in Deutschland hat sich durch die Machtergreifung komplett verändert. Menschen denuzieren ihre Nachbarn. Menschen verschwinden. Hoffnungen lösen sich in Luft auf und Widersprüchlichkeiten sind überall zu erkennen.
Wie soll hier ein Weiterleben gelingen?.
Der Roman erschien 1937 im Exilverlag Querido Verlag in Amsterdam und hat nichts von seiner damaligen Aktualität verloren.
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Heute ab 15 Uhr auf dem Münsterplatz.
Es ist Krieg in Europa und wir rufen zum Streik auf. Für den Frieden und für Klimagerechtigkeit.


Donnerstag, 24.März

Heute haben
C.F.D.Schubart * 1739
Fanny Lewald * 1811
William Morris * 1834
Dario Fo * 1926
Martin Walser * 1927
Peter Bichsel * 1935
Peter Waterhouse * 1956
Geburtstag
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„Ohne Grundsätze leben, oder in den Fesseln verderblicher Grundsätze durchs Leben rasseln, ist eine gleich erbärmliche Existenz.“
Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791)
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Unser Bilderbuchtipp:


Salah Naoura / Britta Teckentrupp: „Frau Susetts Wundersame Reise
Tulipan Verlag € 16,00
Bilderbuch ab 4 Jahren

Auf einer alten Brücke, auf der dicht an dicht viele Häuser stehen, wohnt Frau Susett. Sie ist sehr nett, aber ihre Nachbarn finden sie viel zu laut, da sie in ihrer Werkstatt Flöten baut und sie dann auch spielt. Sie nimmt ein Findelkind auf. Danach wird es noch lauter, wenn Bastian zum Weinen anfängt. Der Junge freundet sich mit einer Schnecke an, die sehr klug und leise ist, aber auch mit einem Hund und einem Papagei. Das bringt die Nachbarn immer mehr gegen Frau Susett auf. Als der König um Rat gefragt wird, meint er, sie solle doch mit ihrem Haus weiterziehen. Naja, aber wie? Bastian kann einen Wal dazu bringen, dass der das kleine Haus aus der Brücke reisst und mit auf eine Reise übers Meer nimmt. Sie landen auf einer Insel, auf der viele freundliche Menschen leben und wenn Frau Susett auf einer ihrer Flöten spielt, hören alle zu.
Und wenn es Bastian, den Tieren, Frau Susett dort nicht mehr gefällt, dann ziehen sie weiter.

Ein farbenfrohes Bilderbuch, ganz im Stil von Britta Teckentrup, mit einer märchenhaften, aber auch aktuellen Geschichte, erzählt von Salah Naoura.

Salah Naoura studierte Deutsch und Schwedisch in Berlin und Stockholm und ist seit 1995 freier Übersetzer und Autor. Er veröffentlichte eigene Kinderromane, Erstlesebücher, Gedichte und Geschichten für Kinder und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Britta Teckentrup hat in London Kunst und Illustration studiert. Sie ist Autorin und Illustratorin zahlreicher Bilder- und Sachbücher, die in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden. Sie lebt in Berlin.
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Freitag, 25.März ab 15 Uhr auf dem Münsterplatz und dann durch die Städte Ulm und Neu-Ulm.

Es ist Krieg in Europa und wir rufen zum Streik auf. Für den Frieden und für Klimagerechtigkeit. Denn die Sache ist die: Kohle. Öl. Gas. Für diese fossilen Energien zahlt die EU jeden Tag hunderte Millionen Euro an Putin. Deutschland hat sich von Putins Energien abhängig gemacht – Profis haben gewarnt, aber man hat nicht auf sie gehört. Jetzt stehen wir vor den Konsequenzen: Weltweit kollabieren Lebensgrundlagen und wir sind politisch erpressbar geworden. 

Der neue Bericht des Weltklimarats zeigt, dass die Auswirkungen der Klimakrise bereits enorm sind und immer häufiger zu einer Frage des Überlebens werden. Wenn wir nicht endlich unsere Abhängigkeit von fossilen Energien beenden, werden Extremwetter-Ereignisse und das Artensterben noch weiter zunehmen. Die Folgen werden mit jedem Zehntelgrad dramatischer. Und trotzdem stehen noch immer die Profitinteressen der Chefetagen über den Lebensgrundlagen von uns allen. Daher fordern wir #PeopleNotProfit.

Wir stehen für #PeaceAndJustice ein und fordern ein Ende des Krieges und einen Importstopp von Kohle, Öl und Gas aus Russland.

Neben kurzfristigen Alternativen braucht es vor allem einen starken Ausbau Erneuerbarer Energien! Nur so schaffen wir Unabhängigkeit von Autokraten und halten die Klimakrise auf. Angesichts steigender Preise braucht es gleichzeitig sozial gerechte Entlastungsmaßnahmen. Für soziale gerechte und klimaschützende Lösungen gehen wir am 25.03. bundesweit auf die Straße.

Also finde jetzt Deinen Klimastreik und sei mit uns für Frieden und Klimagerechtigkeit laut!

Mittwoch, 23.März

Heute haben
GF Unger * 1921
Federica De Cesco * 1938
Ama Ata Aidoo * 1942
Geburtstag
und es ist der Todestag von Hans Werner Richter
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Lessie Sachs (1896-1942)
Frühling

Die Sonne scheint, und man ist bass erstaunt,
Die Bäume schmücken sich mit Perlen-Schnüren,
Und haben, weiss Gott, junge-Braut Allüren,
Und alle Welt ist plötzlich gut gelaunt.

Der Frühling kommt wahrhaftig jetzt in Gang,
Der Herr von nebenan pfeift „Winterstürme“, –
Der Häftling denkt, wie er am besten türme, –
Du denkst: wie werd‘ ich wieder jung und schlank? –

Man sollte jetzt sofort die Grosstadt fliehn,
Die Kinder spielen draussen Ringelreihe, …
Vielleicht kann man am Sonntag doch in’s Freie, …
Doch hat man leider garnichts anzuziehn. –

Man wärs eigentlich jetzt gern zu zwei’n,
Man ist bereit zu jeder Art von Märchen, –
Zur Hälfte sind die Menschen Liebespärchen,
Die and’re Hälfte möcht es gerne sein.
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Unser Buchtipp:


Gérard Scappini: „Ankunft in der Fremde“
Von Toulon nach Freiburg
Pendragon Verlag € 17,00

Wir hatten diesen dritten, biographischen Roman von Gérard Scappini hier schon einmal vorgestellt. Letzte Woche wurde er im Radio auf SWR vorgestellt und der Autor kam selbst noch zu Wort.
Lange Jahre war er u.a. in Baden-Württemberg als Buchvertreter unterwegs und schaute zweimal im Jahr bei uns vorbei. Schön, also hier mehr aus seinem Leben zu erfahren.
Eine besondere Biografie in einer eigenen Art, diese aufzuschreiben.

Pascal Napolitana aus Toulon in Südfrankreich kommt 1966 nach Freiburg im Breisgau, um seinen Militärdienst im besetzten Deutschland zu absolvieren. Er ist das erste Mal im Ausland und spricht kein Wort Deutsch. Und auch sonst ist der junge Pascal noch nicht weit gekommen: er hat keinen Schulabschluss, keinen Beruf und nicht einmal den Führerschein. Doch so nach und nach lernt er die deutsche Sprache, findet Freunde, verliebt sich und kommt in der Fremde an.

Hier der Beitrag auf SWR:

Fünf interessante Minuten, die sich lohnen, anzuhören.

Dienstag, 22.März

Heute haben
Albrecht Goes * 1908
Michael Hamburger * 1924
Wolfgang Bächler * 1925
Eveline Hasler * 1933
Bruno Ganz * 1941
André Heller * 1947
Geburtstag.
Heute, im Jahre 1832, ist Goethe gestorben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Lebensregel

Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,
Musst dich ums Vergangne nicht bekümmern;
Das Wenigste muss dich verdrießen;

Musst stets die Gegenwart genießen,
Besonders keinen Menschen hassen
Und die Zukunft Gott überlassen.
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Claudia Wiltschek empfiehlt:


Anna Lott: „Kralle & Co
Agentur der fiesen Viecher
dtv € 14,00
Kinderbuch ab 8 Jahren

Kralle, der Hund, Peter Brockschneider, das Lama, Miss Mjuu, die mausgraue Katze und Doktor Fritten, das Meerschweinchen fristen ein eingesperrtes, langweiliges Leben. Bis auf den Tag, als Kralle die mutige Idee hat, endlich auszubrechen. Es beginnt eine wilde Flucht durch Höhlen, Wäldern und Gestrüpp. Erschöpft stehen sie plötzlich vor einem alten Gemäuer, das sich als stillgelegtes Schwimmbad entpuppt und in dem ehemalige Bademeister grimmig seine Tage verbringt.
Eine geniale Idee rettet sie alle aus ihrer misslichen Lage: Eine Agentur, die Tiere an Kinder vermittelt , die sich hartnäckig ein Haustier wünschen, die Eltern aber überhaupt nicht (tja sowas gibt’s).
Der Plan ist, den Kinder das gewünschte Tier so zu vermiesen, dass sie froh sind, wenn es wieder weg ist. Das Telefon steht nicht mehr still und ein Auftrag folgt dem Nächsten.
Ein toller witziger Lesespass, mal nicht nur mit niedlichen Tierchen.

Leseprobe

Montag, 21.März Welttag gegen Rassismus


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Auch weiterhin in Buchhandlungen in Baden-Württemberg:
Für Kund*innen ab 18 Jahren gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.
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Heute haben
Jean Paul * 1763
Peter Hacks * 1928
Hubert Fichte * 1935
Michael Dibin * 1947
Andrea Maria Schenkel * 1962
Geburtstag
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„Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden,
sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.“
Jean Paul
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Susanne Link empfiehlt:


Monica Ali: „Liebesheirat
Aus dem Englischen von Dorothee Merkel
Klett-Cotta Verlag € 25,00

Yasmin und Joe sind jung, leben in London, sind Ärzte und möchten heiraten.
Nun sollen sich endlich ihre Eltern kennenlernen. Joes Mutter Harriet ist eine feministische Ikone, die ihren über alles geliebten Sohn allein erzogen hat – Yasmins Eltern kommen aus Bangladesh, ihr Vater ist Arzt und ihre Mutter Anisah Hausfrau und beide leben mit Yasmins Bruder sehr angepasst in London.
Ein Zusammenprall der Kulturen, der sich langsam entwickelt, in dem Harriet und Anisah beste Freundinnen werden – ein Spiegelbild der britischen Gesellschaft, wie sie jetzt kämpft,. Unheimlich mitreißend erzählt, so daß ich die knapp 600 Seiten in zwei Tagen verschlungen habe.
Viele kennen wahrscheinlich Alis Roman „Brick Lane“, das mehrfach nominiert war u.a. für den Booker Preis. Monica Ali ist in Bangladesh geboren und lebt in London. Vieles hat sie selbst erfahren und erlebt und das spürt man/frau beim Lesen.

Leseprobe
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Rekordtemperaturen
Ungewöhnlich warm in der Antarktis

Üblicherweise fallen die Temperaturen in der Antarktis mit dem Ende des Sommers auf der Südhalbkugel. Doch nun liegen sie mehr als 30 Grad Celsius höher als für die Jahreszeit üblich. Forscher sprechen von einem historischen Ereignis.

Der komplette Artikel hier auf tagesschau.de