Heute haben
Trygve Gulbransson * 1894
und Silke Scheuermann * 1973
Geburtstag
Zu Beginn der Woche gibt es wieder Ungereimtheiten von Werner Färber, der am Mittwoch, den 1.Juli um 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung lesen wird.
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE
(Reihe: Der abgeschlossene Kurzkrimi)
VERSÖHNUNGSGESTE – 65
Nachdem sie sich gestritten hatten,
buk die Gattin ’ne feine Mandel-
torte zwecks Aussöhnung mit Gatten.
Der lobte ihren Sinneswandel.
Mit dem scharfen Messer schnitt er
ohne den Austausch weit’rer Worte
ein Stück ab. Es schmeckte bitter.
’s war dann auch seine letzte Torte …
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE
(aus: UNGEREIMTHEITEN VON A-Z-A 2015 Kalender)
DAS YAK
Schon lange ist das Yak empört,
weil es sich am Umstand stört,
dass es beim Tiere-Alphabet
immer so weit hinten steht!
Damit’s in Zukunft vorn dabei,
dreht es sich um und heißt jetzt Kay.
Unser heutiger Buchtipp ist eigentlich ein geklammertes DinA4-Heft, hat aber deutlich mehr Inhalt, als manch nichtssagende Schwarte. Nach den Spatzen, Gänsen, Pferden, Schwänen, Hunden, Affen, Elefanten und den Bienen, hat sich Helmut Höge die Kühe vorgenommen und auf ca. 30 Seiten unglaublich viele Informationen über dieses Haustier gesammelt. Dazu kommen noch 20 Seiten kleingedruckte Anmerkungen, die noch mehr Detailliertes ans Tageslicht bringen.
Helmut Höge: „Kühe“
Verlag Peter Engstler € 10,00
Diese glücklichen Kühe auf dem Video finden ihren ersten Tag auf der Wiese, nach einem langen Winter im Stall, einfach zum Rumspringen toll und genau das ist es auch, was uns Höge erzählt. Kühe, werden wie Schweine (da ist übringens ein weiterer Band in der Naturkunden-Reihe mit dem Titel: „Schweine“ erschienen. Besprechung folgt) als Nutztiere, als Essware betrachtet. Dass sie jedoch ein schon seit jahrtausenden domestiziertes Nutz- und Haustier sind, vergessen wir oft. Höge schreibt von engen Beziehungen zwischen Bauern und Bäuerinnen und ihre benamten Tiere. Er schreibt, dass Kühe natürlich mehr Milch geben, wenn sie artgerecht gehalten werden. Dazu gehört auch Euterstreicheln und vielleicht auch etwas klassische Musik im Kuhstall. Pablo Neruda scheibt über einen spanischen Dichter, der überall seine Kuh mitnahm. Das Volk derTutsi begrüßen das Neue Jahr nicht mit Sekt, sondern mit Milch. Auf dem Bauernhof von Tolstoi gab es immer eine weiße Kuh und einen schwarzen Bullen. Tolstoi nannte sie „Anna“ und „Wronski“. Starb einer davon, wurde er ersetzt und bekam wieder den gleichen Namen. Diese Namen benutzte Tolstoi später für seine beiden Hauptpersonen in „Anna Karenina“. Dieter „Max“ Moor, der TV Moderator schreibt in seinem Buch über die „Arschlochfreie Zone“ über einen Waldemar, der im Kuhstall geboren wurde, weil bei seiner Mutter beim Melken die Wehen eingesetzt haben. Sie wollte unter ihrer Lieblingskuh liegenbleiben und nicht ins Schlafzimmer gebracht werden. Also kamen heisses Wasser und Tücher und die Hebamme in den Stall und Vroni stand die ganze Zeit schützend über ihr.
Helmut Höge schreibt aber nicht nur solche Episoden auf, sondern listet Fakten und Zahlen auf, die er rund um den Erdball gesammelt hat. Es geht dabei um den Strukturwandel in der Arbeitswelt der Bauern, um die Produktion von Fleisch, die verheerenden Viehtransporte, um Bewegungen, die sich um das Wohl der Kühe kümmern. Wir erfahren, dass Detlev Buck einen Kurzfilm über Kühe gedreht hat und dass Kühe wahre Gourmets sind. Sehr fragwürdige Versuche an Kühen stehen genauso im Heft, wie Ausbruchsversuche derselben und den darauffolgenden wilden Verfolgungsjagden.
Ich könnte noch viele Einzelheiten aufzählen, denn dieses schmale Heftle ist voll von weiteren Geschichten, Anektoden und wissenswerten Details. Nicht erwähnt hat Höge den letzten Krimi von Wolfgang Schorlau: „Am zwölften Tag“, in dem es um die Grossschlachthöfe geht und den schönen Dokumentarfilm: „Still“ über eine junge Sennerin im Allgäu. Beides tauchte schon hier auf dem Blog auf.
Nehmen Sie sich noch vier Minuten Zeit und genießen Sie die Serenade für Kühe. Einfach herrlich.
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Heute haben stellen die Verleger Stefan Weidle und Jörg Sundermeier ihre Verlage vor.
Ort: Botanischer Garten der Universität Ulm
Beginn: 19:30
Eintritt: € 6 / € 4
Alle anderen Veranstaltungen finden Sie hier.