Montag, 3.April

Heute haben
George Herbert * 1593
Washington Irving * 1783
Peter Huchel * 1903
Märta Tikkanen + 1935
Johanna Walser * 1957
Geburtstag
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Hugo von Fallersleben (* 2.4.1798)
Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei,
Wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei
Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
Kein Jäger sie schießen,
mit Pulver und Blei.
Die Gedanken sind frei.

Ich denke was ich will
Und was mich beglücket,
Doch alles in der Still
Und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
Kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.

Und sperrt man mich ein
Im finsteren Kerker,
Das alles sind rein
Vergebliche Werke;
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei.

Nun will ich auf immer
Den Sorgen entsagen,
Und will mich auch nimmer
Mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
Stets lachen und scherzen
Und denken dabei:
Die Gedanken sind frei.

Ich liebe den Wein,
Mein Mädchen vor allen,
Die tut mir allein
Am besten gefallen.
Ich sitz nicht alleine
Bei einem Glas Weine,
Mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei.
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Unser Tipp:


Christophe Boltanski: „Die Leben des Jacob“
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Hanser Verlag € 24,00

Dies ist der zweite Roman von Christophe Boltanski. Wieder begibt er sich auf Spurensuche, die er literarisch verarbeitet. Im Roman „Das Versteck“ erzählte er über seine jüdischen Großeltern anhand ihres Hauses in der Rue de Grenelle in Paris, jetzt kommt er in den Besitz von wahnsinnig vielen Fotostreifen aus Fotoautomaten. Ein gewisser Jacob B’chiri hat sich in den Jahren 1973 bis 1974 immer wieder selbst abgelichtet. Der Autor geht diesem Pänomen nach, er will die Hintergründe dieses merkwürdigen Fundes aufdecken. Die Spur, die von Paris über Rom und Marseille führt, zu den Friedhöfen von Djerba und an die Ränder der israelischen Negev-Wüste, beschreibt er in diesem Buch. Dabei fördert er eine unglaubliche Biographie zu Tage, in der sich Kriegs- und Exilerfahrung mit künstlerischen Ambitionen vermischen. Leichthändig und klug setzt er das Leben eines Fremden zu einer Erzählung über Identität, Glauben und die großen Tragödien des 20. Jahrhunderts zusammen.

Leseprobe

Christophe Boltanski, 1962 in Paris geboren, arbeitete lange als Journalist und Kriegsreporter bei Libération und Nouvel Observateur und war Chefredakteur der Zeitschrift XXI. Er ist der Sohn des Soziologen Luc Boltanski und ein Neffe des bildenden Künstlers Christian Boltanski. Sein erster Roman Das Versteck (Hanser, 2017) war ein Überraschungserfolg in Frankreich und wurde mit dem Prix Fémina ausgezeichnet.
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Am kommenden Dienstag, den 4.April gibt es wieder eine „Erste Seite“ mit neuen Büchern, aus den Clemens Grote vorliest:
Wir beginnen, wie immer, pünktlich um 19 Uhr.
Dieses Mal sind es sogar fünf Bücher.

Carolina Schutti: „Meeresbrise“
Markus Orths: „Mary & Claire“
Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“
Tarjei Vesaas: „Der Keim“
Laurent Mauvignier: „Von Menschen“

Der Eintritt ist frei.
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Liebe Freunde,
wir laden Euch/Sie alle herzlich ein zur Vernissage „Kunstwerke von Jesiden“ am
Donnerstag, den 06. April 2023 um 18.00 Uhr
im Stadthaus Ulm, Münsterplatz, Ulm

In den Jahren 2015/2016 wurden ca. 1000 sexuell missbrauchte Jesid*innen, v.a. Frauen und Kinder aus Syrien und dem Nordirak im Rahmen eines speziellen Sonderkontingents in Baden-Württemberg aufgenommen. Diese Frauen und Kinder waren zuvor aus der IS-Gefangenschaft befreit worden, viele hatten darin Angehörige verloren, waren selbst versklavt, schwer misshandelt und in einem sehr schlechten psychischen und körperlichen Zustand. 
Das BFU war seinerzeit bei den Planungsrunden zur psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung dieser Jesidinnen in Baden-Württemberg beteiligt. Nach Ulm wurden 65 Jesidinnen verlegt. Davon waren (und sind noch) 35 Klient*innen in kunsttherapeutischer Einzel- oder Gruppenbehandlung im BFU, einige zusätzlich in einzelpsychotherapeutischer Behandlung im BFU. Für die Kunsttherapie wurde eigens ein Atelier im Wohnhaus der Jesid*innen nach deren eigenen Vorstellungen eingerichtet.
Die beiden Kunsttherapeutinnen des BFU, Regine Schempp und Indira Grabovac, haben in den vergangenen über 5 Jahren nicht nur therapeutisch Außerordentliches geleistet, sondern sie waren für die jesidischen Mädchen und Frauen, ebenso für die Jungs und die kleineren Kinder wichtige Ankerpersonen geworden. Sie waren fast die einzigen Deutschen, die regelmäßig Kontakt zu den Jesidinnen hatten, denn ihr Wohnort musste wegen der weiter bestehenden Bedrohung durch den IS geheim bleiben. 

An der Vernissage werden Bilder und Skulpturen gezeigt, die in den vergangenen 5 Jahren im Rahmen von Gruppen- und Einzelkunsttherapie für Jesid*innen im BFU entstanden sind. Der auf dem Plakat von einer Klientin schön gestaltete Pfau ist der Engel „Tausi-Melek“. Er wird von den Jesiden besonders verehrt, da er an der Schöpfung der Welt aktiv beteiligt gewesen sei. Gott habe Melek Taus als Wächter der Welt und als Vermittler zwischen sich und den Menschen eingesetzt. Er wird als Pfau dargestellt. Neben anderem sehen radikal-islamische Fundamentalisten den Glauben an den Engel Melek als „Teufelsanbetung“ an, auf die sie die Verfolgung der Jesiden gründen.

Ich lade Sie/Euch hiermit herzlich ein zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung!

Das Grußwort spricht Frau Bürgermeisterin Iris Mann. Die beiden Kunsttherapeutinnen werden über die Bilder und den therapeutischen Prozess berichten. Ein jesidischer Musiker (Saher Issa aus Solingen/NRW) wird einige traditionelle jesidische Lieder auf seiner Baglama vortragen.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt!

Das BFU-Team und die Jesidischen Klient*innen freuen sich auf Ihr/Euer zahlreiches Erscheinen!
Beste Grüße
Manfred Makowitzki, Leiter BFU
Leiter Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm
Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm (BFU)
T: 0731 – 88 07 08 91, F: 0731 – 88 07 08 99
Wagnerstr. 65
89077 Ulm
m.makowitzki@rehaverein.de

Freitag, 10.März


Heute haben
Friedrich von Schlegel * 1772
Joseph von Eichendorff * 1788
Jakob Wassermann * 1873
Boris Vian * 1920
Ake Edwardson * 1953
Geburtstag
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Joseph von Eichendorff
Die Sperlinge

Altes Haus mit deinen Löchern,
Geizger Bauer, nun ade!
Sonne scheint, von allen Dächern
Tröpfelt lustig schon der Schnee,
Draußen auf dem Zaune munter
Wetzen unsre Schnäbel wir,
Durch die Hecken rauf und runter,
In dem Baume vor der Tür
Tummeln wir in hellen Haufen
Uns mit großem Kriegsgeschrei,
Um die Liebste uns zu raufen,
Denn der Winter ist vorbei!

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Unser Buchtipp:


Antony Penrose: „Immer lieber woandershin
Die Leben der Lee Miller
Aus dem Englischen von Brigitte Heinrich
Insel Verlag € 20,00

Der Titel für das Buch könnte nicht besser sein.
Ja, Lee Miller hat es ganz schön in der Welt herumgetrieben und „Die Lieben der Lee Miller“ passt auch wunderbar, denn es waren wirklich mehrere unterschiedliche Leben, Karrieren, Lebensabschnitte, die sie durchlaufen hat. Beruflich wie privat ging sie von Anfang an ihren eigenen Weg und scherte sich nicht um Konventionen.
Sie war Supermodel und Titelgesicht der Vogue, Geliebte von Man Ray und Muse der Surrealisten, sie war eine begnadete Fotografin, und ihre Bilder von der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau sowie ihr Selbstporträt in Hitlers Badewanne gingen um die Welt.
Ihr Sohn Antony Penrose hat im Insel Verlag schon Bücher mit Fotos von Lee Miller veröffentlicht. Jetzt folgt die Biografie dieses bewegten Lebens.

Antony Penrose, der 1947 in London geboren wurde, ist Schriftsteller, Fotograf sowie Filmemacher und der Sohn von Lee Miller und Sir Roland Penrose. Als Nachlassverwalter des Lee-Miller-Archivs und der Roland-Penrose- Collection leitet er im früheren Wohnhaus seiner Eltern, dem Farleys House in Chiddingly (East Sussex), das Museum. Er hat eine Reihe von Büchern veröffentlicht, darunter zwei Sammlungen mit den Fotografien seiner Mutter, sowie einige Kinderbücher.

Leseprobe
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Heute Nachmittag ist Gilda Sahebi ist von 14.00 bis 16.30 Uhr im Stadthaus Ulm und hält einen Vortrag genau zu diesem Thema im Rahmen der Ulmer Denkanstöße.

Morgen, Samstag, 11.März, 18.00 Uhr ist im Haus der Begegnung Ulm die Vernissage zur Ausstellung: „Frau, Leben, Freiheit“.                                   
Illustrationen von Demonstrierenden der Revolution im Iran.
Vom 11.3.- 21.4.2023 täglich 9-18 Uhr, Sonntag bis 16 Uhr.
Bei der Vernissage wird es eine Liveschaltung zu der Künstlerin Naghmeh Jah aus Kanada geben und die Schauspielerin Jasmin Tabatabai spricht per Videobotschaft zur Situation im Iran.

Dienstag, 24.Januar

Vesperkirche Ulm

Heute haben
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais * 1732
E.T.A.Hoffmann * 1776
edith Wharton * 1862
Vicki Baum * 1888
Eugen Roth * 1895
Milada Souckova * 1899
Wolf von Niebelschütz * 1913
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„Welch eine Kluft liegt zwischen dem, was man will und dem, was geschieht! Manches Leben ist nur ein stetes Wollen und mancher weiß vor lauter Wollen am Ende selbst nicht, was er will.“
E.T.A.Hoffmann
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Unser heutiger Kinderbuch-Erwachsenenbuch-Tipp:


Dr.Seuss: „Dr.Seuss‘ Schlummerbuch
Aus dem Amerkanischen von Nadia Budde
Kunstmann Verlag € 18,00

„Gähnen steckt an, so ähnlich wie Lachen. Fängt einer erst an, müssen alle es machen … „
Genauso ansteckend wie das sperrangelweite Gähnen des müden Käfers Willi van Wann ist der überbordende Witz dieses Buchs: Nie hat es mehr Spaß gemacht, ins Bett zu gehen!

Das große Gähnen des kleinen Käfers Willi van Wann breitet sich aus wie ein Lauffeuer, erst erfasst es seine sieben besten Käferkumpel, dann die Fluffi-Flaum-Vögel, danach die Herkheimer-Schwestern, die ihre Zähne abends an tosenden Wasserfällen putzen, schließlich den Zugbrückenzieher von Burg Knupperbogen, den Hinkelhorn-Bläserclub und alle anderen natürlich auch. Überall wird geschlummert, gepennt, leise geschnarcht, in Ecken, Lücken und Winkeln – sogar auf Rasierschaumpinseln! Derweil zählt der Abzähl-Apparat jeden neuen Schläfer, sekündlich werden es mehr, am Ende sind es Milliarden, Billionen, Trilliarden.
Ein Buch voller verrücktem Sprachwitz und Worterfindungen. Ich kennen nur die Neuübersetzung von Nadia Budde, aber die ist schon sehr großartig. Alles geschmückt mit den eigenwilligen Illustrationen von Dr.Seuss, mit dessen Büchern us-amerikanischen Kinder in den 60er Jahren aufgewachsen sind.
Herrlich.
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Fr. 27. 01. | 20.00 Uhr | Stadthaus und Münster
Candelabro – Aristides de Sousa Mendes
Einführung und Eröffnung

Sa. 28. 01. | 17.00 Uhr | vh ulm
Sousa Mendes – Fluchthilfe 1940
Gespräch mit Angehörigen

27. 01. – 13. 03. | Münster
Präsentation der Videoskulptur Candelabro
Mittagsgespräch in der Turmhalle, mittwochs, 12.00 U. 01. | 20.00 Uhr | Stadthaus und Münster
Candelabro – Aristides de Sousa Mendes

Einführung und Eröffnung
Sa. 28. 01. | 17.00 Uhr | vh ulm
Sousa Mendes – Fluchthilfe 1940
Gespräch mit Angehörigen

27. 01. – 13. 03. | Münster
Präsentation der Videoskulptur Candelabro
Mittagsgespräch in der Turmhalle, mittwochs, 12.00 Uhr

Aristides de Sousa Mendes war im Juni 1940 portugie-
sischer Generalkonsul in Bordeaux. Damals trafen über
eine Millionen Menschen, darunter viele Jüdinnen und
Juden, auf der Flucht aus zahlreichen Ländern Europas
in der Stadt ein. Sie hofften, über Portugal fliehen zu
können, nachdem die deutsche Wehrmacht Belgien,
die Niederlande und Nordfrankreich besetzt hatte.
Die Flüchtenden benötigten dazu Visa, doch hatte der
portugiesische Diktator António de Oliviera Salazar
bereits im November 1939 seinen Diplomaten untersagt
diese auszustellen. Sousa Mendes geriet in ein Dilemma:
Der gläubige Katholik musste zwischen seinen Grundwer-
ten und dem Befehl Salazars entscheiden. Nach dreitägi-
gem Gewissenskampf entschied er sich, seinem Gewissen
zu folgen. Zwischen dem 17. und 23. Juni 1940 stellte
er unzählige Visa aus und rettete damit tausende Leben.
2019 beauftragte die New Yorker Sousa Mendes
Foundation den renommierten Künstler Werner Klotz
(Berlin/New York), eine Videoskulptur zu schaffen, die
diese drei Tage der Entscheidung von Aristides de Sousa
Mendes zum Thema hat. Es entstand ein nahezu vier
Meter hohes Werk aus Edelstahl mit 13 Monitoren, das
bereits in Portugal und Frankreich ausgestellt wurde
und nun durch das Engagement von Dr. Jennifer Hartog
(Toronto) in Ulm gezeigt wird. Sie wird in der Gedenk-
veranstaltung am 27. Januar die Geschichte von Sousa
Mendes und ihrer eigenen Familie vorstellen. Zehn ihrer
Familienmitglieder wurden durch Mendes‘ Visa gerettet.

In der Abendveranstaltung geht es um in der Geschichte
und in der Gegenwart brennende Fragen. Woher
kam dieser Mut? Welche Entscheidungsprozesse fanden
statt? Warum begeben sich auch heute Menschen
in Gefahr, um unmenschliche Regime und totalitäre
Strukturen zu bekämpfen oder Verfolgten und Ge-
flüchteten zu helfen?
Im Anschluss an diesen ersten Teil des Abends wird die
Skulptur mit musikalischer Umrahmung durch Almut
Kühne (Berlin), die die Sound-Spur des Kunstwerks
schuf, im Münster präsentiert.
Begrüßung: Oberbürgermeister Gunter Czisch

Familienfoto der Hartogs 1938, vor der Flucht aus den
Niederlanden. Von ihnen wurden fünf durch Sousa Mendes‘
Visa gerettet. Quelle: Sousa Mendes Foundation

Gerettete in einer Suppenküche in Lissabon, 1941.
Quelle: Benjamin Schlesinger, Sousa Mendes Foundation

Aristides de Sousa Mendes, 1940.
Quelle: Sousa Mendes Foundation

Mittwoch, 27.April


Heute haben
Arnold Höllriegel * 1883
Cecil Day Lewis * 1904
Zhang Jie * 1937
Aminata Sow Fall * 1941
Geburtstag
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Ludwig Thoma
Lied der Großindustriellen

Wir lieben dieses Vaterland!
Doch fesselt uns ein schön’res Band
Viel stärker, unvergleichlich zäh
Ans Portemonnaie.

Die Treue unserm Königshaus,
Wir hängen sie beim Sekt heraus,
Indes noch immer hat das Prae
Das Portemonnaie.

An Gott im Himmel glauben wir.
Wär Er dem Volk nicht mehr’s Panier,
Wer wüsste dann, was wohl geschäh’
Dem Portemonnaie?

So lebt sich’s gut bei dem System,
Wir ändern es auch je nachdem,
Wenn man wo einen Vorteil säh’
Fürs Portemonnaie.
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Donnerstag, 28.April 2022, 20:00 Uhr, vh Ulm, Club Orange
Lesung mit Tina Stroheker
„Hana oder Das böhmische Geschenk. Ein Album“

Eintritt 8,00 /6,00 €


Die Lyrikerin Tina Stroheker stellt ein neues Buch vor. Erneut hat sie sich einem besonderen Thema zugewandt: 2019 starb mit 67 Jahren die in Tschechien hoch geachtete Dissidentin Hana Jüptnerová aus Vrchlabí (Hohenelbe). Sie war eine Bekannte von Václav Havel, eine engagierte Christin und Brückenbauerin zwischen Deutschen und Tschechen. Tina Stroheker, mit ihr eng befreundet, schrieb, inspiriert von Fotografien aus ihrem Leben, die poetische Biografie einer ungewöhnlichen, mutigen Frau.
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Donnerstag, 5. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthaus Ulm
Myra Melford Fire & Water Quintet

Myra Melford, p – Ingrid Laubrock, sax – Mary Halvorson, git –
Tomeka Reid, cello – Susie Ibarra, dr

Foto: Nicky Chayovae

Ein Allstar-Ensemble um die kalifornische Pianistin Myra Melford!
Alle fünf Musikerinnen sind führende Persönlichkeiten des zeitgenössischen Jazz, alle haben ihre eigenen Projekte und haben sich einen Namen als herausragende Improvisatorinnen gemacht.
Zusammen kreieren sie eine Musik, bei der die Grenzen zwischen freier Improvisation und durchkomponierter Musik fließend sind.
Inspirator für die Musik der fünf ist dabei das Werk des Malers Cy Twombly und dessen unbändiger Energie, die aus jedem seiner Bilder spricht.

Eintritt: 30,– / erm.* 25,– Euro zzgl. VVK-Gebühr
*für Schüler / Studenten / Schwerbehinderte mit Ausweis /
Mitglieder des Vereins für moderne Musik

Kartenreservierungen: Telefon 0731-610750 oder info(at)verein-fuer-moderne-musik.de
Karten im VVK im 3. OG des Stadthauses sowie online über ulmtickets www.ulmtickets.de

Bitte beachten: Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regelungen.
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Sonntag, 15. Mai 2022, 20 Uhr, Stadthaus Ulm
zum 100. Geburtstag von Charles Mingus:
Michael Riessler: „Kryptografie. Notizen eines alten Mannes,

der zufällig Charles Mingus heißt“
Konzertlesung mit Michael Riessler, bcl – Johannes Gutfleisch, cello – Lorenzo Riessler, dr
Sprecher: Stefan Hunstein
Text: Harry Lachner

Fotos: Ruth Kappus; Jochen Kohlenberger

Einst voller Energie, rastlos, unberechenbar, jähzornig und zärtlich ist er nun zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Er: ein an der unheilbaren Krankheit ALS erkrankter Bassist namens Charles Mingus, gestrandet in Mexiko, ausgeliefert einer dubiosen Heilerin, deren Künste er abwechselnd bedingungslos vertraut und in Zweifel zieht.

Zwischen Hoffnung und Illusionslosigkeit, sich dem unvermeidlich nahenden Ende widersetzend, dann wieder hingebend: so widersprüchlich, fragmentarisch und sprunghaft erscheinen seine Notizen; Notizen, die allein in seinem Geist formuliert, revidiert und ständig neu kommentiert werden. Bedeutungsspuren verlieren sich in einer realen und imaginierten Vergangenheit, verbinden bis zur Ununterscheidbarkeit; schließlich bis zur Auflösung jeglicher Kohärenz. Konnte die „reale“ Figur Charles Mingus in ihrer fiktiven Autobiographie noch schreiben „Ich bin drei“, zerfällt in „Kryptographie“ auch diese dreifache Wesenheit in zahlreiche kleine (Nicht-)Identitäten. Mit welcher Figur wir es letztlich zu tun haben: wir wissen es nicht. Aber gerade in ihrer Unfassbarkeit kommt sie uns nahe.

Ursprünglich war das Projekt „Kryptografie“ mit Michael Riessler als Hörspiel geplant – eine Idee, die Jahre zurückreicht, aber nie Gestalt annehmen wollte. Seither hat sich das Stück verändert: Nicht nur ist die Besetzung jetzt eine andere, auch schrieb Michael Riessler neue Passagen gezielt auf die aktuell beteiligten Musiker hin. Er greift dabei – wie schon bei der Uraufführung – nicht auf Motive des historischen Mingus zurück, sondern transformiert dessen energetische Impulse in eine zeitgemäße Form, die Jazz, Funk, Blues und Avantgarde gleichermaßen zueinander in Beziehung setzt. Ein Kontrapunkt also zur sich auflösenden, aufsplitternden Identität dieser fiktiven Figur Mingus, die der Schauspieler Stefan Hunstein mit so großer Intensität verkörpert.

Eintritt: 25,– / erm.* 20,– Euro zzgl. VVK-Gebühr
*für Schüler / Studenten / Schwerbehinderte mit Ausweis /
Mitglieder des Vereins für moderne Musik

Kartenreservierungen: Telefon 0731-610750 oder info(at)verein-fuer-moderne-musik.de
Karten im VVK im 3. OG des Stadthauses sowie online über ulmtickets www.ulmtickets.de

Bitte beachten: Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regelungen.
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https://www.stadtradeln.de/ulm
Vom 1.5 bis zum 21.5. und das Team „Jastram radelt“ ist auch dabei.
Anmelden, mitmachen, Kilometer sammeln und Spaß haben.

Freitag, 5.November


Heute haben
John Berger * 1926
Hanns-Joseph Ortheil * 1951
Geburtstag
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„Ich setzte mich an eines der großen Fenster, durch die man den Verkehr auf dem Largo beobachten konnte, ganz in der Nähe hatte der junge Thomas Mann mit der Niederschrift seiner Buddenbrooks begonnen, ich wusste das seit ewigen Zeiten, aber ich hatte mir nie vorstellen können, wie man angesichts der römischen Verhältnisse rings um diesen Largo ausgerechnet mit so etwas wie einer hanseatischen Kaufmannsgeschichte hatte beginnen können.“
Hanns-Josef Ortheil: „Die Erfindung des Lebens“
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Dr.Leon Windscheid: „Besser fühlen
Eine Reise zur Gelassenheit
Rowohlt Verlag € 16,00

Hey Hirn!
Warum wir ticken, wie wir ticken
Heyne Verlag € 9,99

Dieser Mensch, dieser Autor hat es drauf.
Ich bin sehr unbedarft ins Ulmer Stadthaus geradelt, um den Büchertisch zu betreuen.
Seit Wochen ausverkauft, war der Saal mit 350 jungen Menschen voll, die Leon Windscheid von seinen Podcasts kennen. Dann steht der Autor allein auf der Bühne und unterhält die Zuhörer:innen über zwei Stunden lang.
Klug witzig, pointiert nimmt er den Saal mit auf seine Reise, erzählt, stellt Rätsel, holt Menschen auf die Bühne, fordert Applaus, bekommt in rauschend und bringt die Menschen zum Lachen und Nachdenken.
Er erwähnte am Ende seines Vortrages, dass im Foyer ein Büchertisch steht, betreut von einer örtlichen Buchhandlung, und dass er gerne (nicht nur) von dort gekaufte Bücher signiert.

So kam ich also sehr spät und voll von Eindrücken ins Bett und lasse den Psychologen selbst zu Wort kommen:

Der Psychologe Dr. Leon Windscheid begibt sich auf eine bewegende Reise durch unser Innenleben. Gefühle bestimmen unser Leben, und doch wissen wir wenig über sie. Hat Angst auch eine gute Seite? Gibt es sie, die ewige Liebe? Wofür brauchen wir eigentlich Langeweile? Windscheid verbindet überraschende wissenschaftliche Erkenntnisse mit Einsichten aus Tausenden Jahren Menschheitsgeschichte. Er zeigt, was gerade starke Emotionen wie Trauer und Wut so wertvoll macht und wie sie uns als Menschen helfen. Am Ende gewinnen wir ein neues Bild von uns selbst und verstehen, wieso Fühlen unsere größte Stärke sein kann. 

Wikipedia stellt Sie knapp als «bundesdeutschen Unternehmer» vor, obwohl Sie doch eine ganze Menge mehr sind: Psychologe, promovierter Wirtschaftswissenschaftler, Buchautor, Keynote-Speaker, Podcaster, Science-Slammer, Juror, Kapitän der MS Günther etc. Wie schaffen Sie es, all das unter einen Hut zu kriegen – zeitlich, mental, emotional?
Es ist gut möglich, an die eigenen Leistungsgrenzen zu gehen, wenn man es schafft, für einen Ausgleich zu sorgen. Das mache ich ganz bewusst. Für mich gibt es nichts Schöneres, als am Wochenende aufs Fahrrad zu steigen und in die Münsteraner Rieselfelder zu fahren – ein Vogelparadies und Naturschutzgebiet, wo dann wirklich nichts ist als man selbst und die Natur. Das erdet mich komplett, hier kommen meine Gedanken zur Ruhe. Ich brauche solche Phasen, in denen in meinem Kopf mal gar nichts passiert. Damit sich all das, was aufgewirbelt wurde, setzen kann. Kurz: tiefruhige Momente, in denen all das einsortiert, verarbeitet und vor allem verstanden wird, was wir aus der Welt mitgenommen haben. Solche Inseln schaffe ich mir ganz bewusst.

Ihr Buch «Besser fühlen» ist eine Einladung zu einer Reise durch zehn unterschiedliche Gefühlslandschaften: Angst, Verliebtsein, Zeitgefühl, Wut, Hunger, Selbstmitgefühl, Trauer, Langeweile & Geduld, Leidenschaft, Glück. Was macht Gefühle zu unserer größten Stärke?
Der Mensch definiert sich über seine Intelligenz, deswegen nennen wir uns Homo sapiens, der weise Mensch. Es war dieses Mehr an IQ, wovon wir dachten, dass uns das von allem und allen anderen absetzt. Seit 300.000 Jahren standen wir evolutionär immer ganz oben an der Spitze. Doch seit wenigen Jahren überholen wir uns mit unserer Technologie selbst. Wir haben Maschinen geschaffen, die so schlau, so smart sind, dass wir nicht mehr allein auf dem Intelligenzthron sitzen. Das macht mächtig Druck, und der Druck wächst. Denn wir wollen mithalten, wollen immer mehr Leistung liefern und Energie aus unserem Kopf pressen, um mit den künstlichen Intelligenzen mitzuhalten. 
Wenn wir uns bewusst machen, dass es in Wirklichkeit nicht unsere Intelligenz ist, die uns einzigartig macht, sondern die große Bandbreite unserer Gefühle, bleiben wir einzigartig. Es ist selbst in den kühnsten Fantasien der Technikjünger einfach unvorstellbar, dass eine Maschine Mitgefühl empfindet, dass ein Roboter Empathie zeigt oder dass ein Algorithmus versteht, was Liebe ist. Wir hingegen können alle diese Emotionen empfinden und für uns selbst und im sozialen Miteinander nutzen. Die größte Stärke der Gefühle ist, dass sie uns Menschen so einzigartig macht. 

Im Kölner Talk bei Bettina Böttinger haben Sie auf den Dauerclinch zwischen dem Hier-und-jetzt-Selbst und dem Zukunfts-Selbst hingewiesen. Ein Stichwort war da: Wir müssen den sprichwörtlichen Geduldsfaden spinnen. Ist Geduld erlernbar?
Geduld erscheint uns erst einmal nicht als Gefühl, sondern als eine Fähigkeit. Doch das ist nicht ganz korrekt. Denn wenn wir an Ungeduld denken, ist sofort klar, dass das ein Gefühl ist. Wir fühlen uns ungeduldig, wenn wir an der Kasse warten müssen oder einen Tag länger als angekündigt auf ein Paket. Genauso ist es mit der Geduld: Wir spüren sie. Denn wie andere Gefühle auch können wir die Geduld trainieren, wie einen Muskel. Indem wir ihn benutzen, wird der Geduldsfaden in unserem Kopf zu einem dickeren, strapazierfähigeren Strang. In vielen Köpfen ist offensichtlich der Geduldsfaden gerissen. Wir leben in einer Now-Economy – wir wollen alles im Jetzt, im Hier, im Sofort. Aber gerade die langfristigeren Ziele und die komplexeren Probleme brauchen oft den langen Atem, das Durchhaltevermögen, die Marathonmentalität. Dieser «Geduldsmuskel» bekommt ein kleines Workout, indem ich die kleinen Geduldsproben des Alltags akzeptiere und mich nicht ablenke, indem ich über ein Handy wische oder mich in irgendeine Wut hineinsteigere. Das macht mich für die Langstrecke geduldiger – aus meiner Sicht eine wichtige Gefühlskompetenz. 

Die komplexe Intelligenz als Alleinstellungsmerkmal unserer Spezies wird uns von immer smarteren KI-Maschinen streitig gemacht. Sie sagen, etwas zugespitzt: Dummheit ist unsere Chance, «try being stupid». Ein bisschen «stupid» zu sein – was bringt uns das in der globalisierten digitalen Moderne? 
Die Zukunft der Menschheit liegt auch in der Vergangenheit. Wenn wir verstehen, wo wir Menschen herkommen, verstehen wir auch, wo unsere Zukunft liegen könnte – weil wir erkennen, was uns wirklich ausmacht. Sehr vieles von dem, was wir heute als «dumm» bezeichnen, weil es auf den ersten Blick nicht rational ist und nicht in unsere IQ-Gesellschaft passt, ist trotzdem etwas extrem Wichtiges – ob es sich um die Angst vor einer Rede handelt, um Liebeskummer nach einer Trennung oder schallendes Lachen über einen simplen Witz. Gerade auch die negativen Gefühle, die wir gerne verdrängen möchten und die uns «dumm» vorkommen, bringen uns in unserer Entwicklung voran. Deswegen ist ein bisschen «stupid» sein auch sehr menschlich, weil: Maschinen sind niemals dumm. 

Können Psycho-Apps (zu Gehirnjogging, Glückscoaching etc.) uns helfen, aus dem Hamsterrad von Hirnstress und Selbstoptimierung herauszukommen? Oder ist dieser ständige Wunsch nach Upgrading nicht genau das Problem?
Ich sollte mich immer fragen, warum ich diese App benutze. Denn wenn ich eine Achtsamkeits-App nutze, um meine Leistung zu pushen, meine Performance zu steigern, dann mache ich das Gegenteil von dem, worauf diese App abzielt, nämlich auf eine ehrliche Betrachtung meiner selbst. Ich soll mich so verstehen, wie ich wirklich bin. Ich möchte auch die schlechten Gefühle annehmen und zulassen. Deswegen würde ich bei diesen Apps immer zuerst fragen, um was es mir geht. Bei Gehirnjogging-Apps zeigt sich, dass sie uns genau in dem Bereich besser machen, den wir trainieren (Sudoku lösen, Zahlenreihen etc.); aber das heißt nicht, dass man sich im Alltag Dinge besser merken kann. Apps, bei denen es um Achtsamkeit, um Meditation geht, darum, in dieser hektischen, gestressten Welt zu uns zu finden und aus dem inneren Hamsterrad rauszufinden, haben absolut ihre Daseinsberechtigung. 

Wie finden wir zur Ruhe? Können wir überhaupt noch Langeweile und Alleinsein ertragen? Lassen wir uns Zeit zu trauern? Es sind viele existenzielle Fragen, die in Ihrem Buch aufgeworfen werden. Müssen wir nun alle in Therapie – oder kann es uns in Eigenregie gelingen, «besser zu fühlen»?
Jeder dritte Deutsche erfüllt einmal im Jahr die Kriterien einer psychischen Störung; nur ein Bruchteil dieser Menschen holt sich Hilfe (oder versucht es, weil man oft Monate auf einen Therapieplatz warten muss). Das heißt, unser Gesundheitssystem ist komplett auf Kante genäht. Es wäre fatal, wenn alle zur Therapie rennen würden. Das würde denen schaden, die wirklich auf dem Zahnfleisch gehen und am Ende sind. Trotzdem gilt, dass wir bei psychischen Problemen viel zu lange warten, weil das noch immer für viele ein Tabuthema ist. Wir rennen permanent zum Zahnarzt, auch wenn wir nichts haben: zur Kontrolle, zur Vorsorge. Wir machen Sport, um für unseren Körper was zu tun. Wann aber tun wir etwas für unsere Psyche, wann spendieren wir uns so etwas wie Psychohygiene – jenseits von Therapie oder Krankenschein? Man kann einiges für sich tun, auch ohne sich direkt in Therapie zu begeben. Vielleicht gibt mein Buch «Besser fühlen» da eine Reihe wichtiger Impulse. 

(Gefunden auf der Internetseite des Rowohlt Verlages)



Mittwoch, 3.März

Heute haben
Gudrun Pausewang * 1928
Josef Winkler * 1953
Nicholas Shakespeare * 1957
Isabel Abedi * 1967
Geburtstag.
Aber auch Jan Garbarek, Miriam Makeba, Antonio Vivaldi und Gesine Cresspahl.
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Winfried Hermann Bauer
Der Panther

angelehnt an das Gedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke

Ihm ist, als ginge er im Geist zurück
nur die Erinnerung hält
Als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt

Das Hin und Her trübt seinen Blick
gequält, betäubt, ins Licht gerückt
Zuckt er und bebt und lauscht gespannt
Eigensinnig, stur, in sich verrannt

Spürt er noch immer seine Kraft
Und mit geschmeidig starkem Schritte
Dreht er sich und tanzt um jene Mitte
Die ein großer Wille schafft
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Neue Sachbücher und Romane frisch ausgepackt:

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Jaroslav Rudiš, Nicolas Mahler: „Nachtgestalten
Luchterhand Verlag € 18,00

© APA Jaroslav Rudis und Nicolas Mahler

Da haben sich zwei gefunden. Da hält vor Jahren Jaroslav Rudiš eine Laudatio auf Nicolas Mahler, als dieser den Preis der Literaturhäuder bekommt und Jahre später revanchiert sich Mahler und laudiert Rudiš, der den gleichen Preis bekommt. Jetzt ist ihr erstes gemeinsames Werk herausbekommen und ich bin begeistert. Großartig, wie die beiden Figuren mit ihren großen Nasen (wir kennen die Nasen schon aus der Thomas Bernhard Biographie von Nicolas Mahler, die hier auf dem Blog vor ein paar Wochen vorgestellt worden ist) durch das nächtliche Prag flanieren und reden und reden und Bier trinken und reden und Bier trinken und: Es wird auch viel geschwiegen. Nur der Mond beleuchtet die Nachtszenen und begleitet mit uns die Beiden.
Beim Lesen und Anschauen dieser Graphic Novel bekam ich Lust auf ein golden leuchtendes tschechisches Bier. Das hätte zum vollkommenen Leseglück noch gefehlt.

Leseprobe

Nicht verpassen:
Am Montag, den 15.März um 19.30 Uhr können Sie virtuell und online dabei sein, wenn „im“
Literaturhaus Stuttgart Andreas Platthaus ein Gespräch mit den Beiden moderiert.
Karten gibt es für € 5,00 hier:  https://stream.reservix.io/e1651403/
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Derzeit im Stadthaus-Fenster in Ulm:

The Road to Ulm
Auf dem Weg von Ucross zur Geisterstadt Ulm, Wyoming
Fotografiert von Laurie Schwartz


Laurie Schwartz und die Geisterstadt Ulm, Wyoming Amerika um 1900. Im unberührten Clear Creek Valley hält der technische Fortschritt Einzug, die Eisenbahn wird verlegt. In der Weite des Westens sprießt ein Städtchen namens Ulm wie aus dem Nichts aus dem Boden. Das war die Boom-Periode von Sheridan County; Menschen kamen zuhauf, und sie gingen bald wieder – bis zum heutigen Tage. Geblieben sind knapp 2500 Bewohner, vier pro Quadratkilometer. In Ulm weht nur noch der Wind durch die Straßen, schon seit den 1960er Jahren wohnt hier niemand mehr. Ulm war der Musikerin und Komponistin Laurie Schwartz ein Begriff, das schwäbische Ulm. 2018 hatte sie hier im Stadthaus beim Festival neue Musik mitgewirkt. Das Geister-Ulm entdeckte sie bei Ucross am Fuß der Bighorn Montains, wo sie Gast war eines Künstlertreffpunkts. Mit ihrer Kamera zog sie los und fotografierte, was sie in Ulm, Wyoming, fand: Endlos erscheinende Straßen, weite Landschaften, verlassene Holzhäuser, Wegweiser in the Middle of Nowhere, verstreute Viehherden – und Überwachungskameras, damit in der Weite sich verirrende Seelen gefunden werden können. Laurie Schwartz, geboren in Northampton, Massachusetts (USA), lebt seit Anfang der 1980er Jahre in Berlin mit Zwischenstation in Italien. Ihre Werke umfassen Field Recordings, Interviews, gesprochene Texte, Gestik, Choreografien und Video in den Kompositionen, oft in Kombination mit elektronisch verstärkten Stimmen und/oder Instrumenten.

Karla Nieraad

     

Freitag, 17.April

Da das Stadthaus geschlossen ist, findet auch das Musikfestival für moderne Musik, unter der Leitung von Jürgen Grözinger, nicht statt.
Es wird verlegt auf:
15. Februar 2021 – 21. Februar 2021

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© Spieszdesign

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© Michele Ucchedu

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In dieser Auflage findet das neue-Musik-Festival im Ulmer Stadthaus erstmalig unter seinem neuen Namen „KlangHaus“ statt.

Der Monte Verità („Berg der Wahrheit“), jener legendäre Hügel über Ascona im südschweizerischen Tessin, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Mekka für progressive Künstler, Philosophen und Weltverbesserer. Der Berg steht bei unserem Festival als Bild und Synonym für visionäre Ansätze in gegenwärtiger Musik. Das Festival rankt sich um die Fragestellung, inwieweit künstlerische Arbeit, Musik oder auch die Gestaltung eines Konzerts zur Veränderung gesellschaftlichen Bewusstseins beitragen können.

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© Michele Ucchedu

Zwei raumgreifende Uraufführungen von Hayden Chisholm und Antonis Anissegos werden das Festival eröffnen. Daneben stehen Werke u.a. von Clara Iannotta, Sarah Nemtsov, Mauricio Kagel, David Lang, Luigi Nono, George Crumb und Gerhard Stäbler auf dem Programm.

Renommierte Solisten und Solistinnen wie der Jazz-Saxofonist und Komponist Hayden Chisholm, die Performerin Anna Clementi oder die Sängerin Maria Rosendorfsky werden begleitet von dem Ensemble consord (Münster) und dem European Music Project.

Also nicht vergessen:
KlangHaus 2021 im Stadthaus Ulm
15. Februar 2021 – 21. Februar 20
21

Dienstag, 9.Februar

Heute haben
Felix Dahn * 1834

Amy Lowell * 1874
Brendan Behan * 1923
Thomas Bernhard * 1931
John Maxwell Coetzee * 1940
Alice Walker * 1944
Geburtstag.

Ganz neu als Taschenbuch liegt Rafael Chirbes Roman bei uns auf dem Büchertisch.
Die deutsche Originalausgabe erschien im Münchener Antje Kunstmann Verlag.

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Rafael Chirbes: „Am Ufer
Aus dem Spanischen: Dagmar Ploetz
btb € 10,99

Der spanische Autor Rafael Chirbes, der letzten Sommer gestorben ist, hat mit seinem letzten Roman ein unglaubliches Vermächtnis hinterlassen. Ernüchtert sieht er schwarz für die spanische Zukunft. Dazu gräbt er ganz tief in den Sümpfen der Vergangenheit, holt wie Dante die Leichen der alten Zeiten hervor und lässt tief in die Seelen sehr MitbürgerInnen blicken.

„Wegen der Krise werden meine Bücher jetzt in Spanien mehr gelesen. Die Leute sind sich bewusst, dass der soziale Aufstieg bei Weitem nicht für alle ist. Der Klassenkampf geht weiter, es gibt ein Oben und ein Unten, und der soziale Aufstieg ist nur in einigen wenigen Ausnahmefällen möglich. Der Nukleus der Macht reproduziert sich. Die Macht der großen und einflussreichen Familien Spaniens ist ungebrochen. Ein Großteil konsolidierte sich im 19. Jahrhundert. Es folgten die Franco-Zeit, die Demokratie, doch der Klassenkampf prägt nach wie vor die Welt. Ursprünglich wollte ich den Roman „Ein Held unserer Zeit“ nennen, weil er von einem Mann handelt, der nichts riskierte, dem die übliche Skrupellosigkeit abging.“

Im Mittelpunkt steht der 70jährige Esteban, der die Schreinerei seines Vaters übernommen hat. Er hat sich verspekuliert und alles verloren, Angestellte antlassen und sogar die Pflegerin seines dementen Vaters kann er nicht bezahlen. Er sieht für sich und seine Familie keine Zukunft mehr, obwohl er mit seinen 70 Jahrennoch sehr rüstig im Leben steht.
Chirbes lässt unterschiedliche Menschen zu Wort kommen, die den Ich-Erzähler ablösen. Überall in diesen Stimmen finden wir den Untergang, die große Ernüchterung nach dem Wirtschaftsboom. Immer größer wird die Schere zwischen arm und reich und von den jeweiligen Regierungen ist nicht viel zu erwarten. Einzig die Stimme der kolumbianischen Pflegerin Liliana bringt mit ihren leuchtenden Erzählungen aus ihrer Heimat einen anderen Ton in den Roman, obwohl sie jeden Grund hätte über ihren arbeitslosen, alkoholsüchtigen Ehemann zu jammern. Durch ihre Entlassung, geht es auch mit Estebans Vater rapiden bergab.
Chirbes gibt den Unterdrückten, den Hoffnungslosen, den zu kurz Gekommenen, den Einwanderern, den Arbeitern und Arbeitslosen eine Stimme. Menschen, die schuldlos in tiefe Krisen gestürzt wurden und die keine Hilfe erwarten können. Chirbes legt uns eine andere Geschichte Spaniens des 20.Jahrhunderts vor und wir erfahren durch ihn, wie es nach Bürgerkrieg, Francodiktatur und Demokratie zu dieser Krise kommen konnte.

„Ich gehe in all meinen Romanen von mir aus und meiner Projektion nach außen. Aus meiner Sicht ist die Welt ein Schrank mit vielen Anzügen. Wir alle tragen eine Vielzahl von Personen in uns, die sich je nach Umständen, Bestrebungen und Wünschen entwickeln. Im Grunde genommen bin ich all meine Romanfiguren. Im dem Roman „Der Fall von Madrid“ gibt es einen böswilligen Polizisten. Auf die Frage, wer mich zu dieser Figur inspiriert hätte, antwortete ich, der böswillige Teil in mir. Und bei der Frau, die vergewaltigt wurde, ging ich von meiner Fragilität aus.“

Chirbes Roman hat mich während und nach der Lektüre nicht mehr losgelassen. Seine Bilder, seine Symbole sind so plastisch, dass sie nicht leicht wegzuschieben sind. Ein sehr intensives, prallvolles Buch, in dem es um Leben und Tod geht, um ausgegrabene Erinnerungen, verlorengegangene Illusionen und Hoffnungen.

„Es ist ein Roman über das Ende des Lebens, über das Alter und den Tod. Wie einem das Alter, wenn es sich tatsächlich bemerkbar macht, viele Dinge lehrt, uns unsere Grenzen aufzeigt, etwa die Schwierigkeit, Liebesbeziehungen einzugehen.“

Eines dieser Symbole ist ein reales Sumpfgebiet in der Gegend der Kleinstadt Olba, dort wo der Roman spielt und auch dort wo Chirbes geboren wurde und gestorben ist. Hier liegen wirkliche Leichen und welche, die aus unseren Erinnerungen hochkommen und angeschwemmt werden.

„Ich erwähne diesen Sumpf schon in der ersten Zeile von „Krematorium“ neben den Baukränen und Maurerarbeiten. Ich hatte mir zuerst gesagt, er kommt ans Ende. Der Sumpf ist unberührt. Doch dann wurde mir klar, dass er sich ja gar nicht außerhalb der Geschichte befindet, sondern ein Teil von ihr ist. Der Sumpf enthält viele Elemente der spanischen Geschichte: Der Müll, der früher dort hineingeworfen wurde, die Toten des Bürgerkriegs, die Asphaltblöcke der Entwicklungsjahre, den Schutt des Baubooms, die Waffen der Mafia, das alles steckt im Sumpf.“

Trotz all dieser Düsternis, die meine Besprechung ausdrückt, war ich sehr fasziniert von Chirbes Roman, da er auch literarisch auf höchstem Niveau spielt, zwischen tiefer Depression und bitterbösem Sarkasmus angesiedelt ist und deutlich mehr als eine Analyse der spanischen Gesellschaft ist.

„Ich erahne eine finstere Zukunft. In dieser Schlacht zwischen Oben und Unten haben sie den Respekt vor uns verloren. Vor zehn Jahren verdiente jedweder Spanier mehr als heute. Dabei ist heute alles drei Mal so teuer wie damals. Es gibt keine Gegenbewegung von unten, und die da oben machen, was sie wollen. Sie kürzen die Gehälter, verschlechtern die Arbeitsbedingungen. Auf internationaler Ebene Interventionen nach Gutdünken. Sie machen einfach, was sie wollen.“

Leseprobe
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Stadthaus Ulm
17. Dezember 2015 bis 13. März 2016
Nadja Wollinsky: Am Rand
Fotografien aus Ulm, Neu-Ulm und Umgebung

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Dienstag

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Heute haben
Lewis Carroll * 1832
Ilja Ehrenburg * 1891
Mordecai Richler * 1931
Ismail Kadaré * 1936
und Benjamin von Stuckrad-Barre * 1975
Geburtstag.
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Lewis Carroll und seine „Alice“ sind weltbekannt und weil der Autor heute Geburtstag hat, genehmigen wir uns einen Blick in eine alte Ausgabe seines Romanes:

Alice im Wunderland
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L.S.D steht hier nicht für eine Droge, sondern für Lagerfeld.Steidl.Druck.
Dass Klaus Steidl schöne Bücher macht, wissen wir. Dass Karl Lagerfeld irgendwo im Modebereich tätig ist, auch. Gemeinsam stecken sie literarisch seit Jahren unter einer Decke und vor einiger Zeit überließ mir der Vertreter des Steidl Verlages dieses Notizbuch im Schuber. Nun liegt und liegt und liegt das bei mir. Schreiben Sie an unsere Mail-Adresse: info@jastram-buecher.de und ich hinterlege oder verschicke das kleine, feine Kistchen an die Siegerin, an den Gewinner. Es kann nur einen/eine geben.

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Viel Glück!
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Im Februar geht es nach der Lesung von Verena Güntner mit unserem Veranstaltungsprogramm richtig los.
Zu Beginn, wie in jedem Monat, stellen wir wieder vier Neuheiten vor. Diesmal gibt es u.a. etwas zum Hören von Dylan Thomas und den neuen Roman von Jami Attenberg: „Die Middlesteins“. Mit dabei, wie immer, der einzig wahre Clemens Grote.
Trotz Fasching und all der Tollerei liest Tobias Wahren (den Ulmer sicherlich bekannt als Musiker und Chorleiter) aus seinem biografischen Text: „Kopf an Kopf“.
Am 16.Februar ist es dann soweit. „Literalotto“ steht auf dem Programm. Ein neues Format der literarischen Unterhaltung. Mit dabei Florian Arnold, der schon einschlägige Erfahrung beim „ChaosLesen“ im Theater Neu-Ulm hatte. Lassen Sie sich überraschen mit Rätseln, Literaturentdeckungsreisen und einem spontanen Gedicht, das während des Abends entstehen soll. Wir sind selbst gespannt, da es sich an diesem Tag um die Nullnummer handelt. Ungefähr vier mal im Jahr wollen wir das Spielchen mit Ihnen treiben.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Manesse-Abend. Herr Lauinger, der Leiter des feinen Verlages mit den (meist) kleinen Büchern, führt uns anhand einiger Titel durch das Programm, erzählt über die Entsehungsgeschichte und lässt sich von uns gerne mit Fragen löchern.
Ich freue mich sehr, wenn Sie hin und wieder Zeit haben, an diesen Abenden dabeizusein, denn nur mit Ihnen gemeinsam kann dies funktionieren.

Dienstag, 3.Februar um 19 Uhr
Die erste Seite
Wir stellen vier Neuheiten vor
Mit Clemens Grote
Bei uns in der Buchhandlung
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Freitag, 13.Februar um 19 Uhr
Tobias Wahren: Kopf an Kopf
Bei uns in der Buchhandlung
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Montag, 16.Februar um 19 Uhr
Literalotto
Spaß mit Literatur
Mit Florian Arnold
Bei uns in der Buchhandlung
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Mittwoch, 25.Februar um 19 Uhr
Der Manesse Verlag stellt sich vor
Bei uns in der Buchhandlung
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„Die heutige UNGEREIMTHEIT DER WOCHE ist allen Buchhändler/innen gewidmet. Insbesondere Samy Wiltschek/ Buchhandlung Jastram in Ulm, der im Laufe der vergangenen Woche in einen seiner Blog-Beiträge fast vollständig auf meine Ungereimtheiten fokusiert hat!“. Dies schrieb Werner Färber und wir freuen uns sehr darüber und geben gleich mal weiter, dass Werner Färber im Sommer nach Ulm kommen wird, um Ungereimtes und Mörderisches aus Ulm loszuwerden.

Wenn Sie jetzt schon Lust auf seine gereimten Tiergedichte haben –
sein schöngestalteter Gedichtband liegt bei uns aus.

 
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE (Traumberufe & Leidenschaften)
 
BUCHHÄNDLER
 
Den Buchhändler stimmt vieles heiter,
was manch einer so von sich gibt.
Mein Kind ist fünf, aber schon weiter“,
ist unter Eltern höchst beliebt.
 
Man hat mir ein Buch empfohlen,
dunkelgrün und ziemlich dick.“
Ich geh es schnell im Lager holen.
Einen Moment, bin gleich zurück.“
 
Das Buch ist noch in Cellophan“,
sagt ein Mann, der Händler reißt es
ab, damit der Kunde blättern kann.
Gekauft wird dann ein eingeschweißtes.
 
Ich bräuchte Bücher, die gut passen
zum neuen Schrank, Eiche-Natur.
Kann ich die auch liefern lassen?“
Es dauert ein, zwei Tage nur.“
 
Guten Tag, ich such‘ ein Buch“,
hebt ein andrer an sehr wichtig,
als er im Laden zu Besuch.
Ich glaub‘, Sie sind hier durchaus richtig.“
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE 
 

DAS KLUGE HUHN

Wie jeder weiß, hat so ein Huhn,
sein Leben lang nicht viel zu tun.
Wenn’s Futter gibt, eilt es herbei,
und legt zum Dank ein schönes Ei.

Solch schnödes Leben auf dem Hof
ist einem 
klugen Huhn zu doof.
Es vergisst die dummen Pflichten,
fängt an zu malen und zu dichten.

Und eine Woche später schon
erhält es den verdienten Lohn:
entfernt wird schnell der 
kluge Kopf
vom Leib – der gart im Suppentopf.

Der Hühnerkopf denkt auf dem Mist,
was da nur falsch gelaufen ist?
Viel zu spät kommt er zum Schluss,
dass ein Huhn nicht klug sein muss!

 

Montag

Sonntagmorgen kurz vor 8 Uhr in Ulm. Hier tanzt kein Bär.
Sonntagmorgen kurz vor 8 Uhr in Ulm. Hier tanzt kein Bär.

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Heute haben
August Wilhelm Schlegel * 1767
(ihn hatte ich vor ein paar Tagen schon als Geburtstagskind notiert!)
Clemens von Brentano * 1778
Frédéric Mistral * 1830
Wilhelm Raabe * 1831
Eduard Mörike * 1831
Alfred Jarry * 1873
Michael Frayn * 1933
Helga M.Novak * 1935
Matt Ruff * 1965
Geburtstag
und auch noch u.a. Antonin Dvorák * 1841.
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Eduard Mörike
An den Schlaf

Schlaf! süßer Schlaf! obwohl dem Tod wie du nichts gleicht,
Auf diesem Lager doch willkommen heiß ich dich!
Denn ohne Leben so, wie lieblich lebt es sich!
So weit vom Sterben, ach, wie stirbt es sich so leicht!


Bei Tagesanbruch

„Sage doch, wird es denn heute nicht Tag? es dämmert so lange,
Und schon zu Hunderten, horch! singen die Lerchen im Feld.“

Immer ja saugt ihr lichtbegieriges Auge die ersten
Strahlen hinweg, und so wächset nur langsam der Tag.

Früh, wann die Hähne krähn

Früh, wann die Hähne krähn,
Eh die Sternlein schwinden,
Muß ich am Herde stehn,
Muß Feuer zünden.

Schön ist der Flamme Schein,
Es springen die Funken.
Ich schaue so darein,
in Leid versunken.

Plötzlich, da kommt es mir,
Treuloser Knabe,
Daß ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder;
So kommt der Tag heran –
O ging er wieder!
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Heute abend im Stadthaus:

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Montag, 8. September 2014, 20:00 Uhr
Danilo Rea & Flavio Boltro: „Opera“

Danilo Rea, Piano, und Flavio Boltro,Trompete

Die Oper ist den Italienern eine Herzensangelegenheit. Das gilt natürlich auch für den römischen Pianisten Danilo Rea und den Genuesen Flavio Boltro, der als einer der besten europäischen Trompeter gilt. In diesem Projekt lassen die beiden Jazz und Klassik spannend ineinanderfließen.
Vom ersten Ton an präsentieren sich Rea und Boltro in „Opera“ als überragende Lyriker, ohne Scheu vor Pathos und dem ganz großen Gefühl. Im Fokus steht dabei der melodische Gehalt der Vorlagen. Der stets hörbare Respekt vor den Opernklassikern schließt Innovation aber nie aus. Als zwei der kreativsten Improvisatoren der Szene finden sie bei ihren Neuinterpretationen klassischer Opernhits von Bellini, Rossini, Verdi und anderen spannende rhythmische Variationen, belebende Phrasen oder ungewöhnliche harmonische Erweiterungen.
20 € / 15 € (erm.) zzgl. VVK
Das Konzert wird vom Bayerischen Rundfunk mitgeschnitten.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=-NAhYAbmSAQ]
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Am Mittwoch, den 10.September wird aus der Longlist zum Deutschen Buchpreis die Shortlist und es bleiben noch sechs Titel übrig, aus denen die Jury Anfang Oktober den Siegertitel wählt.
Bei uns können Sie jetzt schon wählen.
Am kommenden Freitag, zwei Tage nach Bekanntwerden der Shorlist, veranstalten wir in der Buchhandlung ein „Shortlistlesen“. Marion Weidenfeld und Clemens Grote lesen aus diesen sechs Büchern und wir stimmen dann intern ab, welches Buch wir am besten finden. Briefwahl ist auch möglich. Allerdings müssen diese Stimmzettel am Freitag, den 12.9. bei uns im Haus sein.
Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei
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Und so sah mein Sonntagnachmittag aus:

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Ich habe den Roman: „Kruso“ von Lutz Seiler fast geschafft. Es bleiben noch eine Stunde Lesezeit und ich bin durch. Das Buch ist übrigens auch auf der obengenannten Longlist und ich traue der Jury zu, dass sie ihn weit nach oben hebt, zumal sich die Kuturseiten der großen Zeitungen überschlagen. Mein Bericht über „Kruso“ folgt, wenn ich durch bin.