Freitag, 22.September


Heute haben
Hans Leip * 1893
Rosemunde Pilcher * 1924
Fay Weldon * 1931
Lutz Rathenow * 1952
Peter Prange * 1955
Geburtstag.
Und auch Hans Scholl * 1918 (Weiße Rose)
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Hermann Hesse
September

Der Garten trauert,
Kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
Still seinem Ende entgegen.

Golden tropft Blatt um Blatt
Nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
In den sterbenden Gartentraum.

Lange noch bei den Rosen
Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die [großen
Müdgewordenen Augen zu.
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Ein sehr bewegender Text- und Bildband:


Hg.: Aurélie Bros: „Wie ein Lichtstrahl in der Finsternis
Briefe von Frauen aus der Ukraine an die freie Welt
Mit einem Nachwort von Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Elisabeth Sandmann Verlag € 30,00

Die Journalistin Aurélie Bros wir mit einem Hilfsprogramm für JournalistInnen in der Ukraine, als das Land von Russland überfallen worden ist. Sie bat Frauen (Journalistinnen, Lehrerinnen, Studentinnen, Schülerinnen, eine Soldatin, ein Model, …) Briefe an die freie Welt zuschreiben, damit wir verstehen sollen, was dort passiert.
Da gibt es Marjana, die sich sicher war, dass ihr Land angegriffen wird und immer einen roten Benzinkanister im Auto hatte. Der Koffer war längst gepackt und die Dokumentenmappe lag oben auf. Als es so weit war, hat sie noch ihre Blumen gegossen, obwohl sie wusste, dass sie nicht mehr zurückkommt. Da gibt es Jerry Heil, die extra ein Lied für dieses Buch komponiert hat. Sie möchte dazu beitragen, dass wir die Ukraine besser verstehen und ihr Brief endet mit der Hoffnung, dass der Krieg zuende ist, wenn das Buch erschienen ist. Kristina, die nach Ingolstadt geflohen ist, schreibt über die Zerstörung Mariupols und wie schwierig es war, die Stadt zu verlassen.
Aurélie Bros schreibt: „Es gibt die Schockphase, wo jeder ängstlich wird und nicht weiß, wie es weitergeht. Angst ist extrem spürbar. Dann kommt die zweite Phase, in der die Akzeptanz da ist. Die Leute haben immer noch Angst. Aber die Fragen verändern sich: Wie kann ich mit dem Alltag zurecht kommen? Wie kann ich meine Routine haben? Und dann kommt die Phase, wo die Ukrainer auch bemerken, dass das Interesse im Westen für den Krieg langsam sinkt. Und dann kommt die Angst wieder. Aber eine andere Angst.“

Bitte klicken Sie auf den untenstehenden Link, um auf den ZDF-Beitrag zu gelangen:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/stimme-frauen-krieg-100.html?&utm_campaign=handel_20230921&utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_content=link_bild_zdf
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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, wie Sepp Herberger sagte.
Nach dem tollen Abend mit Luca Kieser, geht es am kommenden Dienstag mit Charlotte Gneuß und ihrem Debüt „Gittersee“ weiter. Spät in der Nacht blinkte auf Lucas Handy eine Frage von Charlotte auf. „Wie war’s?“. Na super war’s und wir freuen uns auf Charlotte Gneuß.

Donnerstag, 21.September

Heute haben
HG Wells * 1866
Leonard Cohen * 1934
Klaus Kordon * 1934
Stephen King * 1947
Frédéric Beigbeder * 1965
Geburtstag
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„There is a crack, a crack in everything
That’s how the light gets in“
Leonard Cohen
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Clemency Burton-Hill: „Ein neues Jahr voller Wunder

Klassische Musik für jeden Tag / Band 2
Aus dem Englischen von Barbara Neeb, Ulrike Schimming und Katharina Schmidt
Diogenes Verlag € 29,00

Die preisgekrönte Violinistin und Moderatorin Clemency Burton-Hill hat einen zweiten Band ihres Musikkalenders veröffentlicht. Wieder hat sie 365 klassische Musikstücke herausgesucht und stellt sie uns in einem kurzen Text vor. (Was machen wir bloß im nächsten Jahr, in dem es 366 Tage gibt?) Unterschiedlichste Musikrichtungen sind vertreten, genauso wie beim ersten Band, den wir so oft verkauft haben. Für heute steht im neuen Band Choralmusik aus England auf dem Programm.
Es ist der Autorin wieder ein Anliegen, dass wir aus klassischer Musik Kraft für unseren Alltag finden, aber auch Ruhe und Inspiration. Vielleicht legen wir abends dann die passende Musik auf, oder hören uns die Playlist auf apple music an.
Und als immerwährender Buchkalender können wir Ein neues Jahr voller Wunder jederzeit in den kommenden Jahren benutzen.

Clemency Burton-Hill, geboren 1981 in London, ist Autorin, Radio- und Fernsehmoderatorin und preisgekrönte Violinistin. Sie moderiert Klassiksendungen auf BBC Radio 3 und ist Kreativchefin bei WQXR, dem New Yorker Klassikradio. Als Kulturjournalistin schreibt sie zudem auch für The Economist, The Financal Times, The Guardian und The Observer. Als Violinistin hat sie unter der Leitung von Dirigenten wie Daniel Barenboim in einigen der wichtigsten Musiksäle der Welt gespielt. Sie ist Mitbegründerin des mehrfach ausgezeichneten Aurora Orchestra und lebt mit ihrer Familie in London und New York.
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Heute abend geht es u.a. mit einem Trawler ins ewige Eis und in die tiefsten Tiefen.
Lassen Sie sich überraschen, was die acht Tentakelen des Riesenkalamar zu erzählen haben und was Luca Kieser über sein Erstlingswerk berichtet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Mittwoch, 20.September


Heute haben
Hedwig Dohm * 1831
Upton Sinclair *1878
Joseph Breitbach * 1903
Hanns Cibulka * 1920
Adolf Endler * 1930
Paulus Böhmer * 1936
Javier Marias * 1951
Michael Wildenhain * 1958
Geburtstag
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„Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war.
Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne.
Schaffe Möglichkeiten.“
Hedwig Dohm
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Ein neues Du-Heft ist erschienen:


Cindy Sherman – Verwandlungskünstlerin
Du Kulturmagazin 922 € 15,00

In der Stuttgarter Staatsgalerie war bis zum 10. September eine große Cindy Sherman Ausstellung zu sehen. Das aktuelle Du-Heft zeigt einen Querschnitt ihres Lebens und ihres Werkes.

Die amerikanische Künstlerin Cindy Sherman gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten und einflussreichsten Akteuren der Kunstwelt. In ihren Fotografien inszeniert sie sich ausschliesslich selbst. Perfekt maskiert, verkleidet und geschminkt verkörpert sie die unterschiedlichsten Charaktere, nimmt unterschiedliche Identitäten an. Es geht ihr darum, Stereotypen aufzuzeigen und sie zu hinterfragen.

Das Magazin enthält zudem Fotografien Shermans neuester Arbeit ‚New Faces‘ aus dem Jahr 2023. In ihr setzt die Künstlerin und Fotografin mit digitaler Collagetechnik Gesichter neu zusammen.
Vom 7. Oktober 2023 bis zum 28. Januar 2024 hängen ihre Werke in den Deichtorhallen Hamburg


Aus dem Inhalt:

Alessandra Nappo
Verschleierte Identitäten
Cindy Sherman hat zur Modewelt ein ambivalentes Verhältnis. Sie kann deren Schönheits- und Jugendwahn nicht ausstehen, mag aber die aufwendigen Kreationen der Modehäuser. Seit den 1980er-Jahren arbeitet sie immer wieder mit Designern und Magazinen zusammen, produziert Kampagnen und Bildstrecken für sie. Und unterläuft dabei ihre Konventionen und Regeln.

Cindy Sherman
Brigitte Bardot, Sophia Loren und City Girl
Die Untitled Film Stills gehören zu Cindy Shermans frühesten Arbeiten. In ihnen stellt die Künstlerin stereotype Film­figuren nach, etwa das unschuldige Mädchen vom Land oder die Verführerin. Sie erklärt, wie sich ihr Zugang zu dieser Serie – die prägend für ihr späteres Schaffen wurde – entwickelte und wie sie an ihr arbeitete.

Laura Allsop
Verletzlich und entblösst
In der Serie Society Portraits zeigt Cindy Sherman Frauen der Hautevolee in royalem Ambiente. Warum diese Frauen trotz ihrem Reichtum und ihren Privilegien eine tiefe Traurigkeit ausstrahlen, erklärte die Künstlerin in einem Gespräch, das kurz nach der Veröffentlichung der Serie 2009 geführt wurde.

Cindy Sherman im Gespräch mit Liam Freeman
«Es gab eine Zeit, in der ich mich jeden Abend ins Bett legte und auf Instagram surfte»
Seit ein paar Jahren macht Cindy Sherman Bilder, die sie auf Instagram postet, zu Wandteppichen. Es sind die ersten nicht fotografischen Werke ihrer Karriere. Die Teppiche werden in Belgien hergestellt. Sie sind eine Hommage an die jahrhundertealte Webereitradition des Landes. Sherman schlüpft für jede Arbeit in eine andere Rolle.

Cindy Sherman im Gespräch mit Freunden und Kollegen
«Oder ich bin eben einfach sehr, sehr klug»
Ende der 2000er-Jahre, die ein besonders erfolgreiches Jahrzehnt für Cindy Sherman waren, bat das Magazin Interview Freunde, Wegbegleiter und Kollegen aus der Kunstwelt, ihr Fragen zu stellen. Manche sind sehr persönlich, andere kunsttheoretisch. Die Künstlerin wich keiner aus.
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„Weil da war was im Wasser“ von Luca Kieser hat es zwar nicht von der Long- auf die Shortlist geschafft. Trotzdem ist es einer der orginellsten, sprachwitzigsten, phantasiereichsten Romane des Jahres 2023.
Erzählt von den acht Tentakeln einer Riesenkrake, bewegen wir uns auf einem Trawler im ewigen Eis, erfahren sehr viel über Kalamare und weitere Ungeheuer der Meere, wie z.B. den weissen Hai in all seinen Varianten. Bis sich der Autor selbst einmischt und bis die Geschichte auf der Alb bei Tübingen endet, dort, wo Luca Kieser geboren ist, ist es ein sehr unterhaltsamer, versponnener, kluger Roman.

Luca Kieser: „Weil da war etwas im Wasser“
Lesung aus dem Debutroman am Donnerstag, 21.9., 19 Uhr.

Dienstag, 12.September

Heute haben
Johann Heinrich Jung-Stilling * 1740
Getrud Bäumer * 1873
Han Suyin * 1917
Stanislaw Lem * 1921
Michael Ondaatje * 1943
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Aufruhr

Hitze herrscht
Selbst unter Bäumen
Flirrt die Luft
Bäche rinnen über Bauch und Rücken
An den Beinen blüht der Brand
Schrunden, Schrammen, Narben
knochentrocken wie der Gottesacker
Draußen vor dem Wald
Aus dem die Hölle steigt
Und sich über die Welt zu stülpen scheint

Thor und Teufel
Wetterleuchten in der Wand
Reißen Äste aus den Bäumen
Ein Hammerschlag
Lässt Raum und Zeit erbeben
Es platscht und plattert
Peitschen knallen über Kronen
Stämme biegen sich, sie ächzen, stöhnen
Auch wenn der Engel letztlich fällt
Im Chaos keimt das Leben
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Unser Buchtipp:

Giuseppe Micciché: „NO PONTE
Edition Patrick Frey € 78,00

Der Fotograf Giuseppe Micciché hat sich in einer Langzeitstudie mit dem Phänomen einer Brücke von Sizilien auf das italienische Festland auseinandergesetzt.

„In den Sommerferien, in denen wir wie viele andere ins Ausland emigrierte Familien in unser Dorf zurückkehrten, waren der erste Geschmack der Heimat die Arancini, die es auf der Fähre vom italienischen Festland nach Sizilien zu essen gab. Von weitem sichtbar am anderen Ufer begrüsste uns die goldglänzende Madonnina, die Schutzpatronin von Messina.
Erst viel später begann ich mich für den Küstenstrich um Messina zu interessieren, der seit der Antike geografisch und geopolitisch grosse Bedeutung hatte. Die Distanz zum italienischen Festland ist hier so gering, dass die Idee einer Brücke zwischen den Ufern Kalabriens und Siziliens die Köpfe der Bewohner:innen seit Generationen obsessiv besetzt. Fasziniert von dieser Brücke, die auf keiner Landkarte verzeichnet ist, begann ich das Küstengebiet 2005 fotografisch zu dokumentieren. Bereits von Mussolini in den Kriegsjahren angekündigt, weckte das höchst umstrittene Brückenprojekt das Interesse Berlusconis, der es in seiner Amtszeit als Premier zu konkretisieren begann. Wiederholt wurde dieses gigantomanische Prestigeprojekt diskutiert, geplant und schliesslich wieder verworfen. Es wäre die bisher längste und höchste Hängebrücke der Welt – erbaut auf erdbebengefährdetem, sandigem Grund. Für die einen ein Sinnbild des wirtschaftlichen Aufschwungs Siziliens, schwebt die Brücke für die anderen wie ein Damoklesschwert über der Region und Italien.
Entstanden ist bei meinem Langzeitprojekt ein Porträt einer Region im Stillstand, im Zustand des gleichgültigen, frustrierten oder auch hoffnungsvollen Wartens. Es dokumentiert die Veränderung der (sub)urbanen Küstenabschnitte, die zögerlichen Versuche einer Aufwertung und zeigt Menschen in ihrem Alltag, wie die Fischer, deren Verdienst aus der Schwertfischjagd schon lange nicht mehr zum Leben reicht. NO PONTE ist ein Essay darüber, wie die Absenz von etwas uns so stark beeinflusst wie dessen Präsenz es tun würde. Ein Bild der Brücke wird in dieser Serie nie zu sehen sein. Die letzte Fotografie werde ich schiessen, wenn der Grundstein gelegt ist.“

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Am Wochenende gab es auf SWR2 ein 10minütiges Interview mit Luca Kieser, dessen Erstlingsroman auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis steht und der am Donnerstag, 21.September ab 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung daraus vorlesen wird.
Einfach den Link anklicken und reinhören.


https://www.swr.de/swr2/literatur/weil-da-war-etwas-im-wasser-der-debutroman-von-luca-kieser-100.html

Freitag, 1.September


Heute haben
Blaise Cendras * 1887
Friedrich Jünger * 1898
Andrei Platonow * 1899
Willem Frederik Hermans * 1921
Martin Stade * 1931
Annie Ernaux * 1940
António Lobo Antunes * 1942
Andreas Maier * 1967
Geburtstag
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Eduard Mörike
Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
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Dienstag, 5.September, 19 Uhr
„Die erste Seite“
Wir stellen wieder vier neue Romane vor.
Clemens Grote liest aus
Richard Ford: Valentinstag
Ia Genberg: Details
Julie Otsuka: Solange wir schwimmen
Jarka Kubsova: Marschlande

Wir beginnen pünktlich, der Eintritt ist kostenlos.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

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Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023

Der Deutsche Buchpreis hat die 20 Titel umfassende Longlist für die Auszeichnung veröffentlicht. Seit Ausschreibungsbeginn wurden dafür 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan (Verlag Voland & Quist, Februar 2023)
  • Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen (Klett-Cotta, Januar 2023)
  • Sherko Fatah: Der große Wunsch (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Elena Fischer: Paradise Garden (Diogenes Verlag, August 2023)
  • Charlotte Gneuß: Gittersee (S. Fischer Verlag, August 2023)
  • Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser (Picus Verlag, August 2023)
  • Angelika Klüssendorf: Risse (Piper Verlag, August 2023)
  • Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche (Leykam Verlag, August 2023)
  • Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Thomas Oláh: Doppler (Müry Salzmann Verlag, Februar 2023)
  • Angelika Overath: Unschärfen der Liebe (Luchterhand Literaturverlag, April 2023)
  • Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
  • Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert (Wallstein Verlag, Februar 2023)
  • Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
  • Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (S. Fischer Verlag, Juli 2023)
  • Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
  • Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
  • Clemens J. Setz: Monde vor der Landung (Suhrkamp Verlag, Februar 2023)
  • Tim Staffel: Südstern (Kanon Verlag Berlin, September 2023)
  • Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Verlag Hundert Augen, Juli 2023)

Wir haben drei junge AutorInnen mit ihren Erstlingswerken zu uns in die Buchhandlung eingeladen. Jetzt stellt sich heraus, dass alle drei Romane auf der Longlist zu finden sind.
Wir freuen uns.
Am Donnerstag, 21. September kommt Luca Kieser mit „Weil da war etwas im Wasser„,
am Dienstag, 26. September kommt Charlotte Gneuß mit „Gittersee“ und
am Donnerstag, 22. Februar 2024 kommt Elena Fischer mit „Paradise Garden“ zu uns.

In die vh Ulm, in den Club Orange haben wir Judith Hermann mit ihrem neuen Buch „Wir hätten uns alles gesagt“ eingeladen und
am Freitag, den 3.November liest Germana Fabiano aus ihrem Buch „Mattanza“, dem ersten Roman der Autorin, der vom Italienischen ins Deutsche übertragen worden ist.

Auf https://jastram-buecher.de/veranstaltungen und https://jastramkultur.blog/veranstaltungen/ finden Sie noch mehr Veranstaltungen in unserer Buchhandlung. So z.B. die Leuchtobjekte von Ebo Leichtle während der Kulturnacht, unseren Bücherabend, in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte und vieles mehr.

Samstag, 26.August

Heute haben
Guillaume Apollinaire * 1880
Jules Romains * 1885
Christopher Isherwood * 1904
Julio Cortázar * 1914
Walter Helmut Fritz * 1929
Angelika Mechtel * 1943
Geburtstag
und es ist der Todestag von Wolfgang Herrndorf (+ 2013)
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Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.
So beginnt Wolfgang Herrndorfs Roman: „Bilder einer großen Liebe„.
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Buch- Veranstaltungstipp:


Elena Fischer: „Paradise Garden
Diogenes Verlag € 23,00

Wir haben drei AutorInnen mit drei Erstlingswerke zu uns in die Buchhandlung eingeladen und alle drei Romane befinden sich auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis.
Wir kennen solche Rahmenhandlungen aus verschiedenen anderen, erfolgreichen Romanen, wie „22 Bahnen“, oder natürlich „Tschick“ und doch hat Elena Fischer einen ganz eigenen, positiven Ton getroffen.
Billie ist 14 Jahre alt. Sie wohnt mit ihrer Mutter in einer Wohnhaussiedlung. Geld ist nicht viel im Haus, manchmal auch gar nichts mehr. Aber es gibt ja Nachbarn im Wohnblock, die sich gegenseitig helfen, beratschlagen, ermutigen, Tipps geben und auch mal mit Geld aushelfen.
Billie kennt ihren Vater nicht und als ihre Mutter stirbt und ihre Großmutter aus Ungarn bei ihnen einzieht, verändert sich Billies Welt nochmals grundlegend.
Eine Reise beginnt. Eine Fahrt in einem alten Nissan auf der Suche nach dem Vater.
Elena Fischer sagt in dem Interview, das sich hinter dem untenstehenden Link verbirgt, dass so eine Autofahrt nicht realistisch ist. Dafür ist es ja auch ein Roman. Diese Reise symbolisiert natürlich auch, oder gerade, eine innere Reise.
Wir freuen uns für die Nominierung zum Deutschen Buchpreis und auf die Lesung bei uns im Buchladen im Februar 2024.
Eine sehr gute (Sommer)-Lektüre, sicherlich auch schon ab 16 Jahren.

Die drei Minuten Interview lohnen. Einfach draufklicken:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/roman-elena-fischer-100.html

Hier beiden anderen Erstlingswerke, die auch auf der Longlist sind:

Donnerstag, 21.September, 19 Uhr
Luca Kieser: „Weil da war etwas im Wasser“

Lesung bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 10,00
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Dienstag, 26.September, 19 Uhr
Charlotte Gneuß: „Gittersee“

Preis der Jürgen Ponto Stiftung 2023
Lesung bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 10,00
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Unsere komplette Veranstaltungsliste finden Sie hier.
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Mittwoch, 23.August


Heute haben
Alfred Lichtenstein * 1889
Georges Perros * 1923
Ephraim Kishon * 1924
Nelson DeMille * 1943
Ilija Trojanow * 1965
Geburtstag
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Alfred Lichtenstein
Sommerabend

Faltenlos sind alle Dinge,
Wie vergessen, leicht und matt.
Heilighoch spült grüner Himmel
Stille Wasser an die Stadt.

Fensterschuster leuchten gläsern.
Bäckerläden warten leer.
Straßenmenschen schreiten staunend
Hinter einem Wunder her.

… Rennt ein kupferroter Kobold
Dächerwärts hinauf, hinab.
Kleine Mädchen fallen schluchzend
Von Laternenstöcken ab.
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Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023 ist veröffentlicht worden.

Die drei Debütant*Innen, die wir zu Veranstaltungen eingeladen haben sind mit auf der Liste.
Wie toll ist das denn.


Donnerstag, 22.Februar 2024, 19 Uhr,
Elena Fischer: „Paradise Garden“

Lesung bei uns in der Buchhandlung

Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023

Der Deutsche Buchpreis hat die 20 Titel umfassende Longlist für die Auszeichnung veröffentlicht. Seit Ausschreibungsbeginn wurden dafür 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan (Verlag Voland & Quist, Februar 2023)
  • Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen (Klett-Cotta, Januar 2023)
  • Sherko Fatah: Der große Wunsch (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Elena Fischer: Paradise Garden (Diogenes Verlag, August 2023)
  • Charlotte Gneuß: Gittersee (S. Fischer Verlag, August 2023)
  • Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser (Picus Verlag, August 2023)
  • Angelika Klüssendorf: Risse (Piper Verlag, August 2023)
  • Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche (Leykam Verlag, August 2023)
  • Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Thomas Oláh: Doppler (Müry Salzmann Verlag, Februar 2023)
  • Angelika Overath: Unschärfen der Liebe (Luchterhand Literaturverlag, April 2023)
  • Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
  • Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert (Wallstein Verlag, Februar 2023)
  • Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
  • Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (S. Fischer Verlag, Juli 2023)
  • Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
  • Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
  • Clemens J. Setz: Monde vor der Landung (Suhrkamp Verlag, Februar 2023)
  • Tim Staffel: Südstern (Kanon Verlag Berlin, September 2023)
  • Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Verlag Hundert Augen, Juli 2023)

Jurysprecherin Katharina Teutsch kommentiert die Auswahl: „Eine Longlist ist nicht einfach nur eine Liste mit Titeln, die eine Jury preiswürdig findet. Sie bildet einen kollektiven Leseprozess ab. Was treibt uns an? Was finden wir wichtig? Welche literarischen Entdeckungen haben wir gemacht? Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wieder der Beweis dafür, dass die deutschsprachige Gegenwartsliteratur voller Überraschungen ist. Newcomer*innen stehen selbstbewusst neben etablierten Autor*innen; kleine Verlage wechseln sich mit großen Verlagen ab; Geschichten von tragischem Ernst stehen neben Kapriolen der Fantasie. Wichtig war der diesjährigen Jury, auch den literarischen Humor zu würdigen. Er ist in vielen der ausgewählten Titel nicht nur Treibstoff des Erzählens, sondern auch Ausdruck eines sympathisch undogmatischen Weltverhältnisses, das uns besonders in dieser Zeit beeindruckt hat.“

Diese Jury traf die Auswahl:

  • Shila Behjat (Journalistin und Publizistin)
  • Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach)
  • Katharina Teutsch (freie Kritikerin)
  • Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier)
  • Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form)

Um eine „größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung“ zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu. Eine mehrmalige Jurymitgliedschaft ist möglich.

Shortlist am 19. September

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 19. September 2023 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Für den Sieg gibt es ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2500 Euro. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen „Roman des Jahres“ aus. Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autorinnen und Autoren, das Lesen und das Leitmedium Buch. 

Sonntag, 13.August


Heute haben
Nikolaus Lenau * 1802
Rudolf Georg Binding * 1867
Mikael Niemi * 1959
Geburtstag
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Nikolaus Lenau
An meine Rose

Frohlocke, schöne junge Rose,
Dein Bild wird nicht verschwinden,
Wenn auch die Glut, die dauerlose,
Verweht in Abendwinden.

So süßer Duft, so helle Flamme
Kann nicht für irdisch gelten,
Du prangst am stolzen Rosenstamme,
Verpflanzt aus andern Welten.

Aus Büschen, wo die Götter gerne
Sich in die Schatten senken,
Wenn sie in heilig stiller Ferne
Der Menschen Glück bedenken.

Darum mich ein Hinübersehnen
Stets inniger umschmieget,
Je länger sich in meinen Thränen
Dein holdes Antlitz wieget.

O weilten wir in jenen Lüften,
Wo keine Schranke wehrte,
Daß ich mit deinen Zauberdüften
Die Ewigkeiten nährte!
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Unsere literarische Veranstaltungen


Es gibt keine Eintrittskarten im Vorverkauf. Einfach vorbeikommen, anrufen, ne Mail schicken und wir reservieren Ihnen die gewünschte Anzahl Plätze.
Wir freuen uns auf die beiden, jetzt schon sehr gelobten und ausgezeichneten, Debüts (Luca Kieser und Charlotte Gneuß). Die Veranstaltung mit Judith Hermann findet im Club Orange in der vh Ulm statt. Dafür gibt es schon einige Reservierungen. Den Abschluss für dieses Jahr bildet der Roman „Mattanza“ von Germana Fabiano, der uns auch ausgesprochen gut gefällt.
Schauen Sie im Laden vorbei und in die Bücher rein.