
Heute haben
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais * 1732
E.T.A.Hoffmann * 1776
edith Wharton * 1862
Vicki Baum * 1888
Eugen Roth * 1895
Milada Souckova * 1899
Wolf von Niebelschütz * 1913
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„Welch eine Kluft liegt zwischen dem, was man will und dem, was geschieht! Manches Leben ist nur ein stetes Wollen und mancher weiß vor lauter Wollen am Ende selbst nicht, was er will.“
E.T.A.Hoffmann
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Unser heutiger Kinderbuch-Erwachsenenbuch-Tipp:

Dr.Seuss: „Dr.Seuss‘ Schlummerbuch„
Aus dem Amerkanischen von Nadia Budde
Kunstmann Verlag € 18,00
„Gähnen steckt an, so ähnlich wie Lachen. Fängt einer erst an, müssen alle es machen … „
Genauso ansteckend wie das sperrangelweite Gähnen des müden Käfers Willi van Wann ist der überbordende Witz dieses Buchs: Nie hat es mehr Spaß gemacht, ins Bett zu gehen!
Das große Gähnen des kleinen Käfers Willi van Wann breitet sich aus wie ein Lauffeuer, erst erfasst es seine sieben besten Käferkumpel, dann die Fluffi-Flaum-Vögel, danach die Herkheimer-Schwestern, die ihre Zähne abends an tosenden Wasserfällen putzen, schließlich den Zugbrückenzieher von Burg Knupperbogen, den Hinkelhorn-Bläserclub und alle anderen natürlich auch. Überall wird geschlummert, gepennt, leise geschnarcht, in Ecken, Lücken und Winkeln – sogar auf Rasierschaumpinseln! Derweil zählt der Abzähl-Apparat jeden neuen Schläfer, sekündlich werden es mehr, am Ende sind es Milliarden, Billionen, Trilliarden.
Ein Buch voller verrücktem Sprachwitz und Worterfindungen. Ich kennen nur die Neuübersetzung von Nadia Budde, aber die ist schon sehr großartig. Alles geschmückt mit den eigenwilligen Illustrationen von Dr.Seuss, mit dessen Büchern us-amerikanischen Kinder in den 60er Jahren aufgewachsen sind.
Herrlich.
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Fr. 27. 01. | 20.00 Uhr | Stadthaus und Münster
Candelabro – Aristides de Sousa Mendes
Einführung und Eröffnung
Sa. 28. 01. | 17.00 Uhr | vh ulm
Sousa Mendes – Fluchthilfe 1940
Gespräch mit Angehörigen
27. 01. – 13. 03. | Münster
Präsentation der Videoskulptur Candelabro
Mittagsgespräch in der Turmhalle, mittwochs, 12.00 U. 01. | 20.00 Uhr | Stadthaus und Münster
Candelabro – Aristides de Sousa Mendes
Einführung und Eröffnung
Sa. 28. 01. | 17.00 Uhr | vh ulm
Sousa Mendes – Fluchthilfe 1940
Gespräch mit Angehörigen
27. 01. – 13. 03. | Münster
Präsentation der Videoskulptur Candelabro
Mittagsgespräch in der Turmhalle, mittwochs, 12.00 Uhr
Aristides de Sousa Mendes war im Juni 1940 portugie-
sischer Generalkonsul in Bordeaux. Damals trafen über
eine Millionen Menschen, darunter viele Jüdinnen und
Juden, auf der Flucht aus zahlreichen Ländern Europas
in der Stadt ein. Sie hofften, über Portugal fliehen zu
können, nachdem die deutsche Wehrmacht Belgien,
die Niederlande und Nordfrankreich besetzt hatte.
Die Flüchtenden benötigten dazu Visa, doch hatte der
portugiesische Diktator António de Oliviera Salazar
bereits im November 1939 seinen Diplomaten untersagt
diese auszustellen. Sousa Mendes geriet in ein Dilemma:
Der gläubige Katholik musste zwischen seinen Grundwer-
ten und dem Befehl Salazars entscheiden. Nach dreitägi-
gem Gewissenskampf entschied er sich, seinem Gewissen
zu folgen. Zwischen dem 17. und 23. Juni 1940 stellte
er unzählige Visa aus und rettete damit tausende Leben.
2019 beauftragte die New Yorker Sousa Mendes
Foundation den renommierten Künstler Werner Klotz
(Berlin/New York), eine Videoskulptur zu schaffen, die
diese drei Tage der Entscheidung von Aristides de Sousa
Mendes zum Thema hat. Es entstand ein nahezu vier
Meter hohes Werk aus Edelstahl mit 13 Monitoren, das
bereits in Portugal und Frankreich ausgestellt wurde
und nun durch das Engagement von Dr. Jennifer Hartog
(Toronto) in Ulm gezeigt wird. Sie wird in der Gedenk-
veranstaltung am 27. Januar die Geschichte von Sousa
Mendes und ihrer eigenen Familie vorstellen. Zehn ihrer
Familienmitglieder wurden durch Mendes‘ Visa gerettet.
In der Abendveranstaltung geht es um in der Geschichte
und in der Gegenwart brennende Fragen. Woher
kam dieser Mut? Welche Entscheidungsprozesse fanden
statt? Warum begeben sich auch heute Menschen
in Gefahr, um unmenschliche Regime und totalitäre
Strukturen zu bekämpfen oder Verfolgten und Ge-
flüchteten zu helfen?
Im Anschluss an diesen ersten Teil des Abends wird die
Skulptur mit musikalischer Umrahmung durch Almut
Kühne (Berlin), die die Sound-Spur des Kunstwerks
schuf, im Münster präsentiert.
Begrüßung: Oberbürgermeister Gunter Czisch

Familienfoto der Hartogs 1938, vor der Flucht aus den
Niederlanden. Von ihnen wurden fünf durch Sousa Mendes‘
Visa gerettet. Quelle: Sousa Mendes Foundation

Gerettete in einer Suppenküche in Lissabon, 1941.
Quelle: Benjamin Schlesinger, Sousa Mendes Foundation

Aristides de Sousa Mendes, 1940.
Quelle: Sousa Mendes Foundation