Donnerstag, 12.Januar


Heute haben
Charles Perrault * 1628
Johann Heinrich Pestalozzi * 1746
Jakob Michael Reinhold Lenz * 1751
Jack London * 1876
Daniil Charms * 1905
Alice Miller * 1923
Haruki Murakami * 1949
David Mitchell * 1969
Geburtstag
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Jakob Michael Reinhold Lenz
Gute Laune

Gute Laune, Lieb und Lachen
Soll mich hier
Unaufhörlich glücklich machen,
Und die ganze Welt mit mir.
Auf dem Sammt der Rosen wiegen
Sich die Weisen nur allein.
Liebe? ist sie nicht Vergnügen?
Nur die Treue macht die Pein.
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Unser Tip:


Julia Voss: „Hilma af Klint“
S.Fischer Verlag € 32,00

„Jenseits des Sichtbaren“
Hilma af Klint

Regie: Halina Dyrschka
DVD 2020 € 17,99

Die Kunstgeschichte muss umgeschrieben werden. Diese Äußerung fiel vor ein paar Jahren, als KunstgeschichtlerInnen die schwedische Malerin Hilma af Klint (1862-1944) entdeckten. Aus allen Wolken sei sie gefallen, sagt Julia Voss, dass sie während ihres Kunstgeschichte-Studiums nie diesen Namen gehört hat. Über 1.500 abstrakte Bilder hinterließ die Künstlerin und sie war es, die vor Kandinsky abstrakt malte. Doch niemand nahm dies war. Kunst war und ist immer noch eine Domäne der Männer.
Die außergewöhnliche Gedankenwelt der Hilma af Klint reicht dabei von Biologie und Astronomie über Theosophie bis hin zur Relativitätstheorie und umspannt einen faszinierenden Kosmos aus einzigartigen Bildern und Notizen.
Vor zwei Jahren erschien bei S.Fischer die Biografie von Julia Voss und jetzt gibt es einen Dokumentarfilm auf DVD.

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Abfahrt am Bahnhof Ulm um 4:47

Mittwoch, 24.August

Heute haben
Jean Rhys * 1890
Jorge Luis Borges * 1899
AS Byatt * 1936
Joshua Sobel * 1939
Paulo Coelho * 1947
Stephen Fry * 1957
Michael Kleeberg * 1959
Geburtstag
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Joseph von Eichendorff
Treue

Wenn schon alle Vögel schweigen
In des Sommers schwülem Drang,
Sieht man, Lerche, dich noch steigen
Himmelwärts mit frischem Klang.

Wenn die Bäume all verzagen
Und die Farben rings verblühn,
Tannbaum, deine Kronen ragen
Aus der Öde ewiggrün.

Darum halt nur fest die Treue,
Wird die Welt auch alt und bang,
Brich den Frühling an aufs neue,
Wunder tut ein rechter Klang!
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Esther Hagenmaiers wunderschöner Katalog


Esther Hagenmaier
BILDFALLEN

Hardcover, Fadenheftung
26 x 21 cm, 116 Seiten, 91 Abbildungen
Texte von Gerhard Glüher und Helga Sandl
Deutsch / Englisch
Gestaltung: lahaye tiedemann gestalten
ISBN 978-3-00-071316-3
30,00 Euro
inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Esther Hagenmaier erschafft mit ihrer Kunst neue Bildräume
und hinterfragt dabei auf ebenso subtile wie ästhetische
Weise unsere Wahrnehmung. Die Publikation „Bildfallen“
präsentiert einen Überblick über Hagenmaiers Arbeiten der
letzten 10 Jahre und umfasst die Werkgruppen der shaped
photographies, der kameralos in der Dunkelkammer erzeugten
Fotogramme und ihre ortsspezifischen Raumzeichnungen.

Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin entwickelt die
Ideen der konkreten Kunst weiter zu einer eigenständigen
fotografischen Position. Mit welcher unglaublichen Präzision
sie dabei vorgeht, zeigen ihre shaped photographies. Für diese
unterzieht Esther Hagenmaier fotografierte Architekturausschnitte
einem konzentrierten Prozess des Wegnehmens und der Reduktion.
Indem sie ihre Fotografien radikal beschneidet, generiert sie eine
neue Bildordnung und erhebt den Umriss zum Gestaltungselement.
Es entstehen frei geformte, objekthafte Fotografien, die die Frage
nach unserer Idee von Raum aufwerfen.

Das hochwertige Katalogbuch wurde von lahaye tiedemann gestalten
in Zusammenarbeit mit der Künstlerin aufwändig und anspruchsvoll
gestaltet und produziert.

Mit einem Essay von Gerhard Glüher, Professor für Philosophie
an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität
Bozen und einem Beitrag der Kunsthistorikerin und Kuratorin
Helga Sandl.

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evtl. interessante Fakten:
Papier : 160 g/m. Enviro Clever U, matt ungestrichen, aus 100 % Altpapier, mit bis zu 1,25-fachem Volumen, alterungsbeständig, Ausgezeichnet mit: FSC® Recycled, EU Ecolabel, Blauer Engel

Beteiligte
Gestaltung / Design: lahaye tiedemann gestalten
Fotografien / Photography: Esther Hagenmaier
Bildbearbeitung / Picture Editing: Hans Wolfgang Leeb
Texte / Texts: Gerhard Glüher, Helga Sandl
Übersetzungen / Translations: Kunstbüro 22
Lektorat / Text Editor: Simone Kimmel

Förderungen

Das Projekt wurde gefördert durch ein Projektstipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, die Arno Buchegger Stiftung und die LBBW Stiftung.
Mit freundlicher Unterstützung von Kunstverein Schwäbisch Hall e.V., SMUDAJESCHECK München,
BEGE Galerien Ulm, Kunstverein Wolfenbüttel e.V..
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Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022 ist veröffentlicht.
Deutscher-Buchpreis.de
Buchliste

Freitag, 10.November

Heute haben
Martin Luther * 1483
Oliver Goldsmith * 1728
Friedrich Schiller * 1759
Arnold Zweig * 1887
Jiri Grusa * 1938
Werner Söllner * 1951
Neil Gaiman * 1960
Geburtstag
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Friedrich Schiller
An einen Weltverbesserer

„Alles opfert‘ ich hin“, sprichst du, „der Menscheit zu helfen,
Eitel war der Erfolg, Haß und Verfolgung der Lohn.“ –
Soll ich dir sagen, Freund, wie ich mit Menschen es halte?
Traue dem Spruche! noch nie hat mich der Führer getäuscht,
Von der Menschheit – du kannst von ihr nie groß genug denken,
Wie du im Busen sie trägst, prägst du in Taten sie aus.
Auch dem Menschen, der dir im engen Leben begegnet,
Reich ihm, wenn er sie mag, freundlich die helfende Hand.
Nur für Regen und Tau und fürs Wohl der Menschengeschlechter
Laß du den Himmel, Freund, sorgen wie gestern so heut.
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Heute vor einem Jahr: Trump wird Präsident
„Mann Mann Mann“ würde Rico sagen.
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David Böhm, Ondřej Chrobák, Rostislav Koryčánek und Martin Vaněk:
Wie kommt die Kunst ins Museum?
Ein Wimmelsachbuch über die Kunst
Aus dem Tschechischen von Lena Dorn, die schon als ganz Kleine durch unsere Buchhandlung krabbelte.
Rauch Verlag € 20,00
Großbildersachbuch ab 8 Jahren

Was ist eigentlich ein Museum? Seit wann gibt es Museen? Wieso hingen früher Bilder bis unter die Decke und warum reicht heute ein ausgestelltes, ungemachtes Bett in einem leeren Raum, dass wir dafür Eintritt bezahlen und ehrfürchtig davorstehen?
Die Art und Weise, wie uns Bilder, Kunstwerke präsentiert werden hat sich geändert. Mittlerweile sind Museumsbauten schon Kunstwerke, wenn wir z.B. das Guggenheim in Bilbao anschauen.
Was ist eigentlich ein Kurator und was macht er denn? Reicht es nicht einfach Bilder an die Wand zu hängen? Was ist eigentlich Kunst und ab wann wird sie im Museum ausgestellt?
In dieser Bilderbuch-, Comic-Form bekommen schon Grundschulkinder einen Einblick hinter die Kulissen der Kunsttempel. Zu den Wimmelbilder gibt es fundierte Texte, die das Buchkunstwerk abrunden.
Viel Spaß damit und unbedingt in die Leseprobe schauen.

Leseprobe

Dienstag, 27.Dezember

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Heute haben
Carl Zuckmayer * 1896
Sebastian Haffner * 1907
Markus Werner * 1944
Geburtstag.
Und auch Michel Piccoli, Marlene Dietrich und Johannes Kepler.
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Noch bis Ende November gibt es in der Villa Rot (bei Laupheim) eine wunderbare Ausstellung zum Thema: „Der Mond in der Kunst“.

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„Nun scheint in vollem Glanze“ heisst sie und beherbergt wieder jede Menge kleine und große Schätze.
Gleich zu Beginn eine Mondkugel mit einem Durchmesser von 3,5 Meter in einem dunklen Raum. Dazu noch leuchtende Phantasieraumschiffe, die blinken und z.B. aus einem Toaster bestehen und bunte Brote auswerfen könnten. Der Mond auf großen und kleinen Ölgemälden und viele Videoinstallationen runden die Ausstellung ab. Ausgehend von einem Roman aus dem 17.Jahrhundert, in dem sich ein Mann von Gänsen zum Mond ziehen lässt, unternimmt eine Künstlerin in einem Langzeitprojekt den Versuch, ihre Gänse zu Astronauten zu erziehen.

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Wir sehen einen nachcollorierten Film aus dem Jahre 1902, in dem eine Rakete zum Mond fliegt. Direkt in sein Auge. Seine Forscher sind erstaunt über die Oberfläche, klettern in die Tiefe und können sich gerade noch rechtzeitig vor den grünen Männchen retten. Wieder auf der Erde bekommen sie die höchsten Orden und werden schwer bejubelt. Wir bestaunen Geheimdokumente des CIAs, fliegen über einen winterlichen Autoparkplatz, in dem wir uns auf Kissen auf den Boden legen und bekommen nicht genug von der jungen Frau, die als Lichtprojektion in ihrem Bett sitzt und den Mond anschaut.

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Der Besuch hat sich mal wieder gelohnt. Leider hatte das Café noch geschlossen und wir konnten die prima selbstgemachten Kuchen nicht genießen.

Hier geht es zur Seite der Ausstellung mit noch viel Informationen.

Freitag, 5.August

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Heute haben
Guy de Maupassant * 1850
Per Walhöö * 1926
Günter Haug * 1955
David Baldacci * 1960
Georg M.Oswald * 1963
Geburtstag.
Und auch Neil Armstrong
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Kennen Sie eigentlich auch unseren Blog, den wir für Albert Cüppers eingerichtet haben?
Albert Cüppers, geboren 1932 in Den Haag, lebt als freier Künstler in Weidach und malt und zeichnet, was das Zeug hält. Mit ihm gemeinsam stellen wir „Das Bild des Monats“ vor. In den ersten drei Monaten stand das musikalische Werk von Olivier Messiaen im Mittelpunkt. Jetzt im August haben wir „Große Landschaft“ im Focus. Bilder, die nach der Natur und doch in seinem Atelier, in seinem Kopf enstanden sind. Schauen Sie sich seine Skizzen an und Sie werden einiges Ungewohntes entdecken.

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Hier kommen Sie auf die Blogseite albertcueppers.wordpress.com und können die Beiträge der letzten drei Monate anschauen.

Donnerstag, 24.März

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Wir wollen in loser Folge, wenn es klappt sogar einmal im Monat, Bilder, Bilderzyklen von Albert Cüppers hier auf dem Jastramblog vorstellen.
Das jeweilige Bild, oder ein Bild aus der präsentierten Bilderserie, hängt dann bei uns, im Original, in der Buchhandlung.

Alber Cüppers über seine Arbeit:

Meine Bilder enstehen oft in Form von Bilderzyklen. Unterschiedliche Themen werden über längere Zeiträume bearbeitet. Das Variationsprinzip verbindet die unterschiedlichen Bildfindungen eines Zyklusses. Bilder müssen untereinander bezogen sein, gleichsam im Dialog miteinander sich verbinden. Die folgenden Blogs öffnen den Einblick in meine Denk- und Arbeitsweise, zeigen Notate, Skizzen und Bildergebnisse.

 Turangalila-Zyklus

Insgesamt sieben Bilder zum 5.Satz der 10-sätzigen Turangalila-Symphonie
von Olivier Messiaen.
Alle Bilder Öl/Baumwolle, 120 x 80 cm. Enstanden von 2011 bis 2013.
Der 5.Satz dieser Symphonie trägt den Titel: “Joie du sang des étoiles“,
“Freude des Sternenblutes”.
Der Zugang zu diesem Werk blieb mir viel Jahre verwehrt. Erst nach oft wiederholtem Hören wurde mir der musikalische Werkverlauf, die Klangfarbenpracht vertraut. Ich lernte sie vorweg zu hören.
Die aufbegehrende rhythmische Vitalität, die klangliche Vielfalt dieser Musik hat mich so stark umgetrieben, dass ich ihren Klangcharakter in meine Bildsprache einbringen wollte. Dabei ging es nicht um die Illustration von Musik, sondern um die expressive Klanggestik in ein anderes Medium – der Malerei- in Analogie zu bringen.
Es schien mir ein Weg zu sein, um aus der Strenge und Gesetzmäßigkeit meiner konstruktivistischen Bildern auszubrechen.

Allen sieben Bildern ist gemeinsam:
– Der Umriss der Hemdfigur: die Metapher für die Präsenz des Abwesenden, das      Vorecho des Nichtdarstellbaren.
– Die Bildgliederung ist flächig. Die illussionistische Verräumlichung wird zurückgedrängt.
– Die Bildelemente sind strukturiert. Vergleichbar der Klangorganisation bei Messiaen, z.B. Wolkenfragmente mit Sternfiguren, Farbstreifen, Flächentexturen, “Blutverläufe” (die Farbe rot / siehe Satztitel oben).
– Unterschiedliche Bildelemente überlagern sich, bewirken eine Verdichtung des Bildeindrucks.

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1.13

4.14

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Albert Cüppers 1932 geboren in Den Haag
1967 Lehrtätigkeit an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel
1971 – 1997 Professor für ästhetische Theorie und Praxis an der Universität Kassel
Seit 1991 lebt und arbeitet in Blaustein
und von 1996 bis 2009 auch in Heiligenberg/Echbeck
Seit 1998 Arbeit mit den Weidacher Malfrauen

Samstag

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Wir fühlen uns wie die beiden auf der Parkbank mit unserer Baustelle vor der Haustüre.
Wir wünschen Ihnen ein geruhsames Wochenende

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Heute haben
Maurice Maeterlinck * 1862 (Nobelpreis 1911)
Herman Löns * 1866
Ernst Kreuder * 1903
Lukas Hartmann * 1944
Geburtstag
und Ingrid Bergmann wäre heute 100 Jahre alt geworden.
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Buchtipp und ein ideales Geschenk:

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Anna Gusella: „Ich frage mich …“
Edition Büchergilde € 18,00
Handliches Format ca. 16 cm x 12 cm
Durchgehend schwarz-weiß illustriert
Bedrucktes Leinen mit drei Lesebändchen

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„Was passiert, wenn man die Zeit abschafft? Haben ‚nützliche’ Dinge mehr Wert? Können wir uns schlecht entscheiden, weil es mehr Möglichkeiten gibt? Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal getan? Sollte ich mehr Geheimnisse haben?“

Anna Gusella geht auf Entdeckungsreise bei sich selbst. „Was wäre, wenn …“, oder „Ich frage mich, …“, oder „Stimmt es, dass …“, solche Satzanfänge gehen uns doch oft durch den Kopf. Gerade sind unsere Zeitungen voll mit Meldungen, die wir zwar registrieren, aber nicht richtig einsortieren können. Woher kommen die vielen Flüchtlinge, wie können wir alle ihnen helfen, woher kommt der fremdenfeindliche Hass, wie kann es zu solchen Szenen kommen, dass über 50 Menschen in einem Laster ersticken?
Anna Gusella geht gar nicht so weit. Sie bleibt in Ihrer Wohnung, in den eigenen vier Wänden und hat trotzdem 144 Fragen in dieses Buch gepackt. Fragen aus dem Innersten, die sie bewegen und uns auch nicht fremd sind. „Bin ich abgestumpft?“ steht in der Nähe von „Bin ich faul?“. Und jede dieser Fragen wird graphisch anders bearbeitet, unterlegt. Sie arbeitet mit schwarzen Stiften und ist auf einer Doppelseiten sehr konrekt und wir sehen die Wohnung im Überblick. Sie vermisst aber auch Details daraus und fügt Zentimeterangaben hinzu, oder sie benutzt nur die Buchstaben für eine eigene Grafik. Aus Zeitungstexten entstehen bei ihr, durch Übermalen, neue Sätze und wenn sie einen Wäscheständer in Untersicht malt, schreibt sie: „Können „Gegenstände sprechen?“
Ihre Wohnung wird gleichgesetzt dem eigenen gesamten Leben und vielleicht auch der ganzen Welt. Aus den Gedanken im eigenen Kopf, werden Fragen an andere. Immer in der Hoffnung, dass wir gute, geeignete, passende Antworten darauf bekommen und keine Tagesschau-, Politikerfloskeln.

„Nicht immer gibt es eine klare Antwort. Doch manchmal sind es eben nicht die Antworten, sondern vielmehr die Fragen, die uns wachsen lassen.“
Anna Gusella

Dieses handliche, unglaublich schön gemachte Buch, eignet sich ideal für die (Hand)tasche und für kleine Wartezeiten und zum Herumreichen im Freundeskreis. Drei Lesebändchen sind ideal für die vielen Fragen und Skizzen und Zeichnungen, damit wir nicht so viele kleine Papierfitzelchen ins Buch stecken müssen.

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Anna Gusella studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, der Willem De Kooning Academy in Rotterdam (NL) und der FH-Potsdam. Ihre vielfältigen Arbeiten sind geprägt von einer spielerischen Herangehensweise und dem Anspruch, sich immer wieder neu erfinden zu wollen. Dabei vertraut sie ihren Händen und Augen, ihrem Verstand und ihrer Intuition. In den letzten Jahren widmete sie sich vorwiegend der Buchgestaltung. Für die Büchergilde illustrierte sie das Ratespiel „Sagenhafte Kreaturen. Chimären aus aller Welt“. Ihr Buch „Ein Wagnis“ gewann 2014 den Mart-Stam-Preis. Anna Gusella lebt und arbeitet in Berlin.

www.annagusella.de

Samstag

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Heute haben
Alan Bennett * 1934
Walter Dehmel * 1903
Geburtstag.
Und morgen
Petra Hammesfahr * 1951
Fritz von Unruh * 1885
Johann Peter Hebel * 1760
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Johann Peter Hebel
Auf den Tod eines Zechers

Do henn si mer e Maa vergrabe;
’s isch schad für syni bsundre Gabe.
Gang, wo de witt, suech no so ain!
Sell isch verbei, de findsch mer kain.

Er isch e Himmelsglehrte gsi.
In alle Dörfere her un hi
se het er gluegt vo Huus zue Huus:
Hangt nienen echt e Sternen uus?

Er isch e freche Ritter gsi.
In alle Dörfere her un hi
se het er gfroogt enandernoo:
Sinn Leuen oder Bäre do?

Ne guete Christ, sell isch er gsi.
In alle Dörfere her un hi
se het er untertags un z’Nacht
zuem Chrütz sy stille Bueßgang gmacht.

Sy Namen isch in Stadt un Land
by große Heere wohlbikannt.
Sy allerliebsti Kumpanii
sinn allewiil d’Drei Künig gsi.

Jetz schlooft er un waiß nüt dervo;
es chunnt e Zyt, goht’s alle so.


Der allezeit vergnügte Tabakraucher

IM FRÜHLING
’s Bäumli blüeiht, un’s Brünnli springt.
Potz tausig, loos, wie’s Vögeli singt!
Me het sy Freud un frohe Muet,
un’s Pfiifli, nai, wie schmeckt’s so guet!

IM SOMMER
Volli Ähri, wo me goht,
Bäum voll Öpfel, wo me stoht,
un es isch e Hitz un Gluet!
Aineweg schmeckt’s Pfiifli guet.

IM HERBST
Chönnt denn d’Welt no besser sii?
Mit sym Trüübel, mit sym Wii
stärkt der Herbst my lustig Bluet;
un my Pfiifli schmeckt so guet.

IM WINTER
Winterszyt, schöni Zyt!
Schnee uf alle Berge lyt,
uf ein Dach un uf em Huet.
Justement schmeckt’s Pfiifli guet.
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Morgen ist Muttertag und vielleicht braucht’s noch das eine oder andere Geschenk(le).
Hier eine kleine Auswahl:

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Und wenn das nicht reichen sollte – wir haben noch mehr im Buchladen.
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Ab heute stellen wir Kunstwerke von Ilja Mlosch aus.
Ilja Mlosch wuchs in Ulm auf und lebt in Berlin.
Seine Bilder zeigen einen ganz eigenen, speziellen und detaillierten Blick auf Natur, Pflanzen und Architektur. Unter Verwendung von vielen Fotos entstehen Bilder, die eine ganz eigene, meditative Note haben.
Schauen Sie bei uns die Schaufenster und/oder im Laden.
Die Abbildungen hier auf der Seite entsprechen nicht den Werken, die bei uns ausgestellt sind.

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Die Website von Ilja Mlosch, auf der Sie sein Gesamtwerk betrachten können.

Mittwoch

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Heute haben
Konstantinos Kavafis * 1863,
(der am gleichen Tag 1933 auch gestorben ist)
Egon Erwin Kisch * 1885
Walter Mehring * 1896
Walter Kempowski * 1929
Lilian Faschinger * 1950
Geburtstag
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Annemarie van Haeringen: „Monsieur Matisse und seine fliegende Schere“
Verlag Freies Geistesleben € 14,90
Bilderbuch ab 4 Jahren

Bilder von Matisse strahlen eine solche Wärme und Lebensfreude aus, dass allein schon eine Postkarte die Zimmertemperatur um 2 Grad erhöht. Wer schon Originale von ihm gesehen hat, merkt, welche Arbeit hinter dieser Leichtigkeit steckt. Seien es seine Gemälde, seine Teppiche, oder diese Scherenschnitte, es geht einem richtig das Herz auf. Und ohne zu übertreiben: Für mich ist die Kapelle, die er in Vence gestaltet hat, einer der schönsten Orte, die ich je gesehen und betreten habe.
In den Bildern von Annemarie van Haeringen können wir dem großen Künstler über die Schulter schauen.

Monsieur Matisse ist Maler.
Ein Maler mit der Sonne im Bauch.
Seien Farben machen alle Leute froh.

Und auf dem nächsten Bild leuchtet die komplette Doppelseite in einem typischen Rot von Matisse. Ein Rot, dass in vielen seiner Bilder auftaucht und mit dem sein Museum in Nizza angemalt ist.
Aber der Maler wird krank und muss ins Krankenhaus. Dort ist alles weiss. Ausser einer Fieberkurve (die nach unten geht) gibt es keine Farbe in seinem Zimmer. Er braucht Zeichenstifte, Farben, eine Staffelei. Aber kann nicht aufstehen und auf dem Bettlaken lässt sich nicht malen. So nimmt er eine Schere und schneidet eine Schwalbe aus, die seine Assistentin auf die Wand heftet. Matisse merkt, dass das klappt und nun legt er richtig los. Formen, und Farben, Blätter und Tiere entstehen mit seiner Schere. Er malt nicht mehr mit dem Pinsel. Er schneidet aus und lässt die Papiere an die Wände heften. Immer wieder ruft er seiner Assistentin zu, dass sie sie weiter links, weiter oben, oder doch nach rechts hängen soll.
Wenn wir seine Originale genau betrachten, so bestehen viele seiner Formen (so auch sein blauer Ikarus) nicht aus einem Papier, sondern aus vielen kleineren Stücken, die von ihm zusammengesetzt worden sind. Pingelig ging es auch mit den Farben der Papiere zu. Matisse hatte genaue Vorstellungen, wie die zu sein hatten. Dies steht nicht in dem Bilderbuch. Braucht es auch nicht, da wir uns mit den Kindern freuen, wie ein alter, kranker Künstler mit all seiner Kraft etwas Neues entdeckt,darin auflebt, sich seiner Zeit in der Südsee erinnert und seinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Schauen Sie in die Leseprobe.
Es ist schön zu sehen, wie eine Künstlerin einen Künstler porträtiert.

https://www.youtube.com/watch?v=PYVPLZUvgwE

Freitag

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Heute haben
Aleksandar Tisma * 1924
William Kennedy * 1928
Susan Sontag * 1933
Inger Christensen * 1935
Magdalen Nabb * 1947
Reinhard Jirgl * 1953
Geburtstag
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Anne-Kathrin Funck, Doris Kutschbach, Christiane Weidemann:
„365 Tage Kunst entdecken“
sehen rätseln spielen malen
Prestel Verlag € 19,99
Ab 6 Jahren

Was ist es nun? Ein Bilderbuch, ein Kunstbuch, ein Tage-, Spiele-, oder Rätselbuch?

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Einfach von allem ein bißchen und das nicht zu wenig.
Ein Jahr voller Bilder, Rätsel, Spiele und Vergnügen und das im quadratischen Format und mal so richtig schwer. Ein Kinderbuch, das sich Erwachsene heimlich selber kaufen.
365 Tage hat das Jahr und die Kunst noch viel mehr Seiten: Für jeden Tag ist eine Seite gestaltet, auf der Kinder ein Bild, quer durch alle Epochen und Stile der Kunstgeschichte, kennenlernen und dazu kleine Aufgaben lösen. Mal gibt es einen Ausmalbogen, mal eine Geschichte zu erfinden, mal ist das eigene Bild gefragt. Scharfe Augen finden Bildausschnitte und clevere Kids ganz sicher Antworten auf die vertracktesten Fragen. So vielseitig wie die Kunst, spricht dieses Mitmachbuch die unterschiedlichsten Fähigkeiten von Kindern an und gibt Kunst einen festen Platz im Alltag.
Genauso soll es ja auch sein. In dieser schnellen Glitzerwelt aus den Flimmerkisten (Die Kisten flimmern ja gar nicht mehr und sind flach wie Vesperbrettle) tut es gut, sich jeden Tag ein Bild aus der Malerei anzuschauen und sich vielleicht sogar auf die Mitmachtipps einzulassen.
Es ist eine Neuauflage eines alten Prestel-Klassikers. Und bevor Sie sagen: Ach, das wäre doch prima für’s Tablet, nehmen sie den Ziegelstein erst mal in die Hand und genießen dieses Pfund Kunst.
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Es bringen

Heute bringt es Verena Güntner und liest ab 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung aus ihrem Debüt: „Es bringen“.
Wir haben schon sehr viele Platzreservierungen. Wenn Sie noch Lust haben zu kommen, dann bitte rechtzeitig, nicht, dass Sie vor einer vollgepackten Buchhandlung stehen.
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Werner Färbers:
UNGEREIMTHEIT DER WOCHE
 
Drinnen & draußen
 
Wenn durch die Straßen pfeift der Wind
und wirbelt wild herum die Blätter,
freuen sich die, die drinnen sind,
denn draußen herrscht so garstig Wetter.
ENERGIEGEWINNUNG
 
Ein Windrad steht auf einer Wiese,
dreht sich zwecks Energiegewinn.
Drunter weidet Kuh Luise,
glotzt wiederkäuend vor sich hin.
 
Da schläft ein des Windes Brise,
das große Windrad steh bald still.
Kauend produziert Luise
Verdauungsgas, das keiner will. 

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Am Montag, 16.Februar um 19 Uhr starten wir die neue Reihe: „Literalotto“.
Gemeinsam mit Florian Arnold wollen wir Ihnen (unseren) Spaß an Literatur nahebringen.
Rätseln, gewinnen, vorlesen, entdecken, selberdichten.
Ein interaktiver, lustiger Abend, den wir in loser Folge (ca. viermal im Jahr) in der Buchhandlung präsentieren wollen.
Literalotto