Heute haben Ludwig Tieck * 1773 Georg Herwegh * 1817 Walt Whitman * 1819 Saint-John Perse * 1887 (Literaturnobelpreis 1960) Konstantin Paustowksi * 1892 Leonid Leonow * 1899 Judith Wright * 1915 James Krüss * 1926 Rainer Werner Fassbinder * 1945 Swetlana Alexijewitsch * 1948 (Literaturnobelpreis 2015) Frank Goosen * 1966 ____________________________________________
„Jede Zeit hat nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch ihre eigene Ansicht von der früheren Geschichte. Die Vergangenheit hat in jedem Jahrhundert einen neuen Sinn.“ Georg Herwegh ____________________________________________
Jetzt als Taschenbuch
Lea Ypi: „Frei„ Erwachsenwerden am Ende der Geschichte Aus dem Englischen von Eva Bonné Suhrkamp Verlag € 14,00
Wie sich doch die Bücher und Thema zusammenfügen, ineinanderverschränken und ergänzen. Gestern auf dem Blog Anne Rabes Buch über die DDR und ihre Familie vor und nach dem Mauerfall und jetzt Albanien zur gleichen Zeit. Lea Ypi ist im freiesten Land der Welt aufgewachsen. So meint sie als Kind. Ihr Eltern schweigen dazu, denn sie wissen, was passiert wenn ein falsches Wort die eigenen vier Wände verlässt. Denn auch hier herrscht die Geheimpolizei und verteidigt den Kommunismus und ihren Albanischen Führer Enver Hodscha. Alles ändert sich, als in Berlin die Mauer fällt. Jetzt können die Menschen wählen, wen sie wollen, sich kleiden, wie sie wollen, anbeten, was sie wollen. Aber die neue Zeit zeigt bald ihr unfreundliches Gesicht: Skrupellose Geschäftemacher ruinieren die Wirtschaft, die Aussicht auf eine bessere Zukunft löst sich auf in Arbeitslosigkeit und Massenflucht. Als das Land im Chaos zu versinken droht und in ihrer Familie Geheimnisse ans Licht kommen, beginnt Lea sich zu fragen, was das eigentlich ist: Freiheit. Lea Ypi schreibt unglaublich packend über ihre Zeit als Kind, ihre Verzweiflung, als ihr geliebtes Land im Chaos versinkt. Sie schreibt aber auch scharf und genau als Erwachsene, die in London an der School of Economics lehrt, über diese Veränderungen, über die wirtschaftlichen Umwälzungen, die Flucht vieler MitbürgerInnen, die Ideale und die knallharte Wirklichkeit. Vorallem schreibt sie über Menschen.
Brände in Kanada 16.400 Menschen auf der Flucht vor den Flammen
Von Charlotte Voß, ARD-Studio New York, zzt. in Kanada
In Kanada breiten sich die Waldbrände immer weiter aus, inzwischen betreffen sie auch den Osten des Landes. In der Provinz Nova Scotia flohen Tausende Menschen – manche mussten alles zurücklassen. Feuerwalzen bedrohen Natur und Ortschaften – nordwestlich der Provinzhauptstadt Halifax steht eine Fläche von rund 790 Hektar in Flammen. Zum Vergleich: Das entspricht etwa 1.100 Fußballfeldern. Die lokalen Verantwortlichen sprechen von etwa 16.400 Menschen, die ihre Häuser verlassen hätten. 200 Gebäude seien beschädigt worden. Es gibt Notunterkünfte. Wer alles zurückgelassen hat, bekommt 500 kanadische Dollar, um sich das Nötigste zu kaufen. In den betroffenen Regionen ist offenes Feuer vorerst verboten. …
Heute haben Max Brod * 1884 Dashiel Hammett * 1894 Louis-Ferdinand Celine * 1894 John Cheever * 1912 Andrei Bitow * 19367 Said * 1947 Geburtstag ______________________________________
„Lernen kann man immer nur von dem, der seine Sache liebt, nicht von dem, der sie ablehnt.“ Max Brod ______________________________________
Unser Buchtipp:
Charles Ferdinand Ramuz: „Sturz in die Sonne“ Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Steven Wyss Limmat Verlag € 26,00
Ende Juli 1921 wird in Genf ein Temperaturrekord von 38.3 Grad verzeichnet. Was damals ein Jahrhundertereignis ist, sind wir inzwischen gewöhnt. Zu jener Zeit aber ist eine derartige Hitze aussergewöhnlich. Den waadtländischen Autor Charles Ferdinand Ramuz hat der Sommer 1921 zu einem Gedankenexperiment inspiriert: Was, wenn diese Hitze nie mehr weggeht? Was, wenn es immer heisser und heisser wird? Und: Wie reagieren Menschen im Angesicht einer Katastrophe? Ausgangspunkt des Romans ist ein Gravitationsunfall im Universum. Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Erde dabei ist, in die Sonne zu stürzen. Die Erde wird verglühen, alles Leben enden. Es bleiben nur noch wenige Wochen.Diese Nachricht geht um die Welt. Was die Menschen nun tun? Zunächst ignorieren sie ihr Schicksal. Als sie merken, dass es tatsächlich immer wärmer wird, reden sie sich die Sache schön: Sie preisen das tolle Wetter, den blauen Himmel, hoffen auf guten Wein. Doch schon bald wird sich nichts mehr schönreden lassen. Die soziale Ordnung gerät aus den Fugen. Bei Erscheinen des Romanes im Jahr 1922 wurde er von der Kritik nicht beachtet, oder verrissen. Vielleicht lag es am ungewohnten Thema, oder den unterschiedlichen Sprachvarianten, die Ramuz in seinem Buch benutzt. Auch gibt es keine stringente Handlung. Der Autor springt von Handlungsort zu Handlungsort und beschreibt aus unterschiedlicher Sicht, wie sich die Freude über den blauen Himmel in Gewalt verändert. Aus heutiger Sicht, 100 Jahre später, ist dieser Text aktueller denn je. Aus einem Gedankenspiel, vor einem ganz anderen Hintergrund, wurde und wird Realität durch die heranrollende Klimakatastrophe.
Heute haben Honoré de Balzac * 1799 Sigrid Undset * 1882 Hans Sahl * 1902 Wolfgang Borchert * 1921 Samuel Selvon 1923 Hanna Krall * 1937 Geburtstag ____________________________________
„Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage Ja!“ Wolfgang Borchert ____________________________________
Sven Plöger, Andreas Schlumberger: „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!„ Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion Westend Verlag € 22,00
Zu dieser komplett überarbeitenden Neuauflage seines erfolgreichen Buches schreibt Sven Plöger selber:
Können wir den Klimawandel noch beherrschen?
Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, das Hitze und Dürrejahr 2022 mit Wasserknappheit, massiven Waldbränden und Hitzewellen – UN-Generalsekretär António Guterres sagt: „Wir sind auf dem Highway in die Klimahölle.“ Doch was tun die meisten Regierungen sowie viele von uns privat? Nichts. Abwarten. Statt Probleme anzupacken und die verbleibende Zeit zu nutzen, reden wir uns die Welt schön. Doch ganz gleich, ob wir Despoten für ungefährlich, Erdgas für nachhaltig oder Technologie für das Allheilmittel halten: So funktioniert die Realität nicht. Wir können nicht einfach fossile Energieträger durch Wasserstoff ersetzen, das Kohlendioxid wieder einfangen und danach – angetrieben durch Kernkraft – weiterleben wie zuvor. Es bleibt dabei: Der Klimawandel ist unsere Jahrhundertaufgabe. In ihrem Buch zeigen Sven Plöger und Andreas Schlumberger, wie wir sie lösen können und eine nachhaltigere und gerechtere Welt für unsere Kinder und Enkel schaffen.
Zieht euch warm an, es wird heiß erschien erstmals im Juni 2020. In Zahlen ausgedrückt ist seitdem kaum Zeit vergangen – und trotzdem scheint 2020 eine Ewigkeit zurückzuliegen. Die Welt hat sich an vielen Stellen im Grundsatz verändert. Das ist nicht nur ein Gefühl. Die Last sich überlagernder Krisen nimmt zu, am verstörendsten ist dabei sicherlich der Krieg in der Ukraine. Es macht mich traurig und betroffen, so etwas wieder in Europa erleben zu müssen und gleichzeitig zu wissen, dass auf der Welt weitere 20 Kriege und 164 bewaffnete Konflikte toben. Dazu kommen die Nahrungsmittel- und Energiekrise, die Kosten explodieren und damit die Inflation massiv steigen lassen. Belastend für uns, geradezu existenzgefährdend für Menschen in ärmeren Regionen. Außerdem wird der Widerstreit von Demokratien und autokratischen Systemen immer stärker spürbar. Wir verstehen nach langer Zeit wieder neu, dass man Demokratie ernsthaft verteidigen muss, wenn man ihre Freiheiten auf Dauer genießen möchte. Und während wir noch dabei sind, die Corona-Pandemie zu verdauen, thront über allem die Klimakrise, der Klimawandel, die Klimakatastrophe – wie auch immer wir es nennen wollen.
An zunehmend extremerem Wetter erkennen wir nicht nur unsere Verletzlichkeit, sondern außerdem, dass die Prognosen der Klimaforschung von vor rund 40 Jahren tatsächlich eintreten. Die Flutkatastrophe im Ahrtal und in anderen Regionen im Westen Deutschlands 2021 hat uns gezeigt, in welchem Ausmaß wir selbst unmittelbar betroffen sein können. Wir stecken in einer Doppelrolle, denn wir sind nicht selten Opfer unserer eigenen Taten. Schaut man auf all das, scheint die Unbeschwertheit früherer Zeiten vorbei. Das Ausmaß der Krisen, ihre Gleichzeitigkeit und das Wissen, dass wir sie parallel bewältigen müssen, lassen uns vor einem Berg schier unlösbarer Probleme erstarren. Angst vor Status- und Kontrollverlust macht sich breit, Gesellschaften drohen zu zerreißen – so zumindest einige Soziologen.
Merken Sie etwas? Diese eine Buchseite »Standortbestimmung der Welt« – und man könnte neben sie noch etliche mit gleichem Tenor stellen – vermag uns den Atem zu rauben, uns verzweifeln zu lassen, uns jeden Optimismus zu nehmen. Immer öfter höre ich gerade zur Klimakrise den Satz: »Das können wir doch ohnehin nicht mehr schaffen, wozu also das Ganze?« Wenn ich dann sage: »Wir müssen die Probleme in kleine Bausteine zerlegen; uns auf unsere Möglichkeiten konzentrieren und nicht auf andere schielen; heutige und vergangene Erfolge sehen; eine Haltung entwickeln, die persönliche Veränderung erlaubt und technischen Fortschritt nicht verteufelt; und mit allen Schalthebeln der Demokratie dafür sorgen, dass es endlich geeignete Rahmenbedingungen gibt, die denjenigen, der die Umwelt verschmutzt, nicht reicher werden lässt, als den, der sie sauber hält«, dann wird häufig zustimmend genickt. Bei einigen bleibt jedoch trotz all dieser Punkte hängen, dass es doch geradezu leichtgläubig sei, heute noch Hoffnung zu haben. Der Gedanke ist erlaubt und vielleicht auch nachvollziehbar. Aber: Wenn Optimismus naiv ist, dann folgt, dass Pessimismus nicht naiv ist. Und deshalb stelle ich den Leuten diese Gegenfrage: »Was verbessert sich für Sie persönlich, wenn Sie eine pessimistische und damit hoffnungslose Sicht auf die Welt einnehmen? Werden Sie zufriedener? Hilft es Ihren Nachkommen? Können Sie mir irgendeinen Vorteil nennen?« Ich habe diese Fragen schon häufiger gestellt und in exakt null Fällen eine sinnstiftende Antwort erhalten. Deswegen möchte ich »einfach frustriert aufgeben« als Konzept für die Zukunft nicht zulassen. Das passt auch nicht zum Rheinländer, schließlich bin ich gebürtiger Bonner.
Dieses Buch will zwei Dinge tun: Zunächst machen wir eine Bauchlandung, die uns zeigt, wo wir hinsichtlich des Klimas wirklich stehen. Dabei wird auf jegliche Schönrederei verzichtet, und stattdessen erklärt, wie die Zusammenhänge im komplexen Erdsystem funktionieren: Was verbindet Wetter und Klima, wo liegt der Unterschied? Wohin entwickelt sich die Welt durch unser Handeln und warum sorgt die Erderwärmung für immer extremere Wetterereignisse? Mit den gewonnenen Erkenntnissen widmen wir uns danach den vielen Stellschrauben und Möglichkeiten, um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen. Da geht es um Haltung und Verhalten, um Technik, um Politik, um Unternehmen und Wirtschaft, um Geldanlage, um das Bevölkerungswachstum, um den globalen Süden, um reichere und ärmere Menschen sowie ihren Fußabdruck, um behäbige Bürokratie, um ein soziales oder ökologisches Pflichtjahr und vieles andere.
Es braucht neben mehr Klimawissen in der Gesellschaft auch eine wirkliche Aufbruchstimmung. Wir müssen entschlossen loslegen, denn ohne eine Transformation, die unser Dasein auf Dauer nachhaltig macht, werden wir unseren Wohlstand in absehbarer Zeit verlieren. So einfach ist das, ob es uns gefällt oder nicht. Gedanken und Kräfte sollten dazu gebündelt werden; ideologischer Dauerstreit oder nie enden wollende Diskussionen bringen uns nicht weiter. Beides bremst und lässt die einen gleichgültig, die anderen verzweifelt zurück. Der Protest der »Letzten Generation« zeigt diese Verzweiflung mehr als deutlich. Kaum jemand wird behaupten, es wäre zur Bekämpfung der Erderwärmung zielführend, Kunstwerke zu besprühen. Insofern hält sich die Unterstützung solchen Handelns in weiten Teilen der Gesellschaft in engen Grenzen. Doch andererseits: Was soll man tun, wenn die bräsige Ungerührtheit so vieler das Anliegen, eine vernünftige Zukunft auf diesem Planeten haben zu wollen, ungehört an sich abprallen lässt? Die Frage ist also: Aus welchem Grund hört wer wem wann zu? Wie soll man auf sich aufmerksam machen? Das war schließlich auch bei früheren Protesten immer das Kernanliegen – Ältere mögen sich hier an ihre eigenen Aktionen in jüngeren Jahren erinnern.
Wir haben heute kein nüchternes Wissens-, sondern ein eklatantes Handlungsproblem. Es ist zwar gut, dass uns die Klimaforscher immer wieder neue Studien liefern und somit das im Prinzip Bekannte bestätigen, aber manchmal glaube ich, wir brauchen vor allem mehr Psychologen, die uns klarmachen, dass wir derzeit nicht dabei sind, die Welt »enkelfähig« zu machen – ein wundervolles Wort, das der Unternehmer Franz Haniel bereits vor über 150 Jahren prägte. Weil wir ständig das Gegenteil oder zumindest etwas anderes tun, als wir vorgeben tun zu wollen, müssten wir unseren Kindern und Enkeln eigentlich rundheraus sagen: »Dir soll es später mal schlechter gehen als mir!« Natürlich läge uns nichts ferner, denn eigentlich wünschen wir unseren Sprösslingen weiterhin ein besseres oder zumindest ebenso gutes Leben, wie wir es haben. Wenn wir das aber ehrlich meinen, dann ist unsere Aufgabe klar: Wir müssen Wunsch und Wirklichkeit zusammenzubringen! Möglichkeiten hätten wir genug.
(Zitiert aus der Interneseite des Westend Verlages) ____________________________________
Mehr als die Hälfte der Seen weltweit verliert Wasser Durch den Klimawandel und die menschliche Nutzung schrumpft das Volumen von Seen weltweit erheblich. Das zeigt eine neue Studie, die Satellitenbilder von 2000 Seen ausgewertet hat. Sie gibt auch Hinweise, wie Lösungen aussehen könnten. Der Wasserstand des Gardasees in Italien ist ungewöhnlich niedrig, auch in Spanien tragen viele Stauseen nach monatelanger Dürre nur noch wenig Wasser. Das sind Beispiele für eine weltweite Entwicklung, die ein internationales Forscherteam in einer neuen Studie genauer untersucht hat. Die Ergebnisse, die in der Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurden, zeigen: Die Wassermenge in großen Seen weltweit hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten drastisch reduziert. Seit Anfang der 1990er-Jahre verloren demnach mehr als die Hälfte der natürlichen Seen und der Stauseen weltweit an Volumen. Die Austrocknung geht den Wissenschaftlern zufolge größtenteils auf die Erwärmung des Klimas und menschlichen Verbrauch zurück. …
Waldbrand in Spanien 700 Menschen in Sicherheit gebracht In der spanischen Region Extremadura ist ein großer Waldbrand außer Kontrolle geraten. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Etwa 7500 Hektar Wald wurden bisher vernichtet. Die Regionalregierung geht von Brandstiftung aus. Wegen eines Waldbrandes in der westspanischen Region Extremadura sind Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht worden. Das Feuer sei am Mittwoch in der Nähe der Gemeinde Pinofranqueado ausgebrochen, teilte die spanische Sicherheitsbehörde DSN mit. In der Nacht habe es sich dann so rasch ausgebreitet, dass etwa 700 Einwohner der umliegenden Orte evakuiert werden mussten. Die Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Die Lage sei weiter ernst. …
Wasserverlust in Seen Forscher warnt vor extremen Folgen für Artenvielfalt Auch in Deutschland leiden viele Seen unter Trockenheit und Klimawandel. Eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung sei das zwar nicht, sagt Hydrobiologe Rinke im Interview. Für das Ökosystem könne der Mangel dennoch drastische Folgen haben. tagesschau.de: Eine Studie hat gezeigt, dass weltweit die Hälfte aller größeren Seen Wasser verloren hat in den vergangenen Jahrzehnten. Wie ist die Situation in Deutschland? Karsten Rinke: In der Studie sind zwar nur zwei Gewässer in Deutschland erfasst. Wir wissen aber aus anderen Untersuchungen, dass die meisten Seen in Deutschland nicht so stark in Gefahr sind, wie in anderen, trockeneren Gegenden auf der Welt. Denn die starke Verdunstung ist hierzulande nicht so hoch. Und wenn ein See mit einem Fluss verbunden ist, dann ist der Wasserpegel erst mal relativ unempfindlich gegenüber Schwankungen im Zulauf. Problematisch ist es allerdings bei Grundwasser-gespeisten Seen. Das sind zum Beispiel alle Baggerseen, und regional betrachtet viele Seen im brandenburgischen und auch im norddeutschen Raum. Die sind sehr empfindlich, wenn der Grundwasserspiegel nach unten geht. Und wir sehen seit 2018, dass diese Gewässer kleiner werden oder teilweise auch bereits ausgetrocknet sind. …
Studie zu Folgen des Wetterphänomens El Niño kostet Weltwirtschaft Billionen Meteorologen sagen für dieses Jahr das Wetterphänomen El Niño voraus. US-Forscher zeigen, dass die Auswirkungen weit über Wetterextreme hinausgehen. Die Folgen erstrecken sich über Jahre und verstärken Ungleichheiten. Die wirtschaftlichen Kosten des Wetterphänomens El Niño belaufen sich auf mehrere Billionen Euro. Das geht aus einer Studie von US-Wissenschaftlern hervor, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurden. Dabei wurden nicht nur die direkten Verluste durch die mit El Niño verbundenen Wetterextreme wie Überflutungen und Dürren berücksichtigt. Zusätzlich haben die Forscher den Einfluss von El Niño auf das globale Wirtschaftswachstum und das Einkommen der betroffenen Menschen berechnet. …
Klimaprotest in Berlin Autofahrer treten Aktivisten der „Letzten Generation“ Die Proteste der Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ gehen weiter. In Berlin blockiert die Gruppe zahlreiche Straßen. Einige Autofahrer reagierten mit Gewalt und traten auf Demonstranten ein. Bei erneuten Straßenblockaden der Klimagruppe „Letzte Generation“ in Berlin sind Autofahrer gewaltsam gegen Aktivisten vorgegangen. Nach Angaben eines Fotografen der Deutschen Presse-Agentur zerrten sie am Freitagmorgen auf der A100 in Höhe der Abfahrt Kurfürstendamm an Protestierenden, schlugen auf diese ein und traten sie, um sie am Festkleben zu hindern. …
Nicht zu vergessen die Überschwemmungen in Norditalien, der Wassermangel in den Pyrenäen und die Waldbrände in Kanada, über die auch auf tagesschau.de berichtet worden ist.
Heute haben Friedrich Rückert * 1788 Jakob van Hoddis * 1887 Juan Rulfo * 1918 Adrienne Rich * 1929 Lothar Baier * 1942 Achim Bröger * 1944 Geburtstag __________________________________
Gustav Schüler (1868 – 1938) Vor Sonnenaufgang an einem Maimorgen
Morgenwind stäubt die Blätter Wie eine rasche Magd, Damit die Herrin Sonne, Die hohe, kein Scheltwort sagt.
Der Löwenzahn am Wege, Den gestern ein Rad überrannt, Übt sich im Aufrechtstehen, Die Winde reicht ihm die Hand.
Finken putzen die Schnäbel: Das soll ein Singen sein! Lerchen kämmen die Flügel: Es geht in den Himmel hinein! ________________________________________
Unser Buchtipp:
Christine Rickhoff, Felicitas Horstschäfer (Illustrationen): „Keine Angst vor der Angst„ Ein Buch wie 100 Freundinnen und Freunde Oetinger Verlag € 20,00
Angst ist ein ständiger Begleiter in unserem Leben. Angst und Vorsicht beschützen uns vor großen und kleinen Gefahren. Wenn Ängste aber überhandnehmen, dann verlieren wir vielleicht die Lust und Freude im Alltag. Wie also umgehen mit Angst? In diesem Buch stellen sich 100 Menschen diesem Thema und schreiben, wie sie damit umgehen. Dieses Lesebuch, dieser Ratgeber ist konzipiert für Kinder ab 5 Jahren. Es schadet aber nicht, wenn wir Großen auch darin lesen. Was schreibt die Fallschirmsprunglehrerin, was Thomas Müller, der Fußballspieler, oder die Astronautin Suzanna Randall, ein Richter, eine Profitänzerin, eine Ärztin, der Musiker Peter Maffay, Uroma Hilde, die Psychologin Stefanie Stahl, oder ganz einfach das Kind Emil? Auf jeder Doppelseite gibt es auch noch einen kleinen Kasten mit einem Geheimtipp zum jeweiligen Text.
Trockenheit und Erderwärmung Wie Seen unter dem Klimawandel leiden
Trotz des Regens im Frühjahr leiden die Seen in Deutschland unter der Wärme und Trockenheit der letzten Jahre. Algen und invasive Arten machen ihnen zu schaffen. Was bedeutet das für den kommenden Sommer? Um sechs Uhr morgens macht Katrin Kirner ihr Boot fertig, um auf den See hinauszufahren. Am Obersee – so nennen die Bewohner den Südteil des oberbayrischen Starnberger Sees – ist sie in der Morgenkälte ganz allein auf dem Wasser. Die Fischerin will ihre Netze einholen. Doch seit einiger Zeit hat sie ein Problem: Während es in den vergangenen Jahren im Schnitt sehr warm war, ist es in diesem Frühjahr zu kalt. Die Folge: Die Fische bleiben in tieferen Wasserschichten und sind schwerer zu fangen. Das Beispiel zeigt: Klimawandel, Temperaturanstieg und die Zunahme von Extremwetterlagen wirken sich auf die Situation der Seen aus. Zwar fließt ihnen durch den vielen Regen im Frühjahr wieder mehr Wasser durch die Flüsse zu. Trotzdem leiden sie – in anderer Hinsicht.
Giftige Algenblüte Wissenschaftler der Technischen Universität München wollen dem Thema auf den Grund gehen. Jürgen Geist forscht im Bereich Aquatische Systembiologie, er versucht zu verstehen, wie sich die Natur unter Wasser verändert – welche Folgen der Klimawandel und menschliche Eingriffe für unsere Seen und Flüsse haben. Zum Beispiel kommt es immer wieder zu Blaualgenblüten. „Das liegt daran, dass die Durchmischung der Seen oft nicht mehr funktioniert“, erklärt Geist. „Nur, wenn das Seewasser in allen Tiefen dieselbe Temperatur hat, kann es sich durchmischen.“ Das passiert, wenn sich der See über den Winter abkühlen kann und das Wasser überall etwa vier Grad hat. Dann reicht ein stärkerer Wind, um sauerstoffarmes Wasser vom Seegrund und sauerstoffreiches Oberflächenwasser zu vermischen. Wird kein Sauerstoff auf diese Weise in die Tiefe transportiert, dann können sich dort Blaualgen stark entwickeln. Sie lieben sauerstoffarmes Wasser und sondern Giftstoffe ab, die in höheren Dosierungen toxisch sein können. „Es gibt Berichte von Hunden, die Seewasser getrunken haben sollen und verendet sind“, berichtet Geist. …
Heute haben Henry Fielding * 1707 Madame de Stael * 1766 Ludwig Renn * 1889 Guillermo Cabrera Infante * 1929 Louise Glück * 1943 Peter Weber * 1968 Geburtstag __________________________________________
„Kein Frühling weiß so traut und wohl zu klingen, Als wenn zum Herzen Freundesworte dringen; So tönt kein Lied in kummervollen Stunden, Wie wenn der Freund das rechte Wort gefunden.“ Nikolaus Lenau (1802-1850) ___________________________________________
Was für ein besonderes Buch. Sigrid Nunez tröstet uns mit Tod, Krebs und den traurigsten Geschichten. Liebe, Verlust, Freundschaft, Empathie, Politik und Klimakrise – und viel Weisheit. Das klingt nach sehr viel in einem schmalen Roman. Stimmt. Aber Sigrid Nunez portioniert wohldosiert, mäandert durch die Weltliteratur, durch Filme, kramt Zufallsfunde heraus und lässt zwischen den Zeilen eine anmutige Wärme aufblitzen. Wie schon in ihrem Vorgängerbuch geht es um den Tod eines Freundes/einer Freundin und die gemeinsame Zeit, die die beiden Personen miteinander verbringen. Diesmal ist statt einer Dogge eine Katze mit an Bord, die selbst auch zu Wort kommt. Immer wieder überrascht uns Sigrid Nunez mit einem Netz an Verbindungen, das sie längst gesponnen hat und uns aber nur nach und nach zu erkennen gibt. Lesen!
Heute haben Robert Bloch * 1917 Arthur Hailey * 1920 Hugo Claus * 1929 Bora Cosic * 1932 Jochen Ziem * 1932 Werner J.Egli * 1943 Geburtstag _________________________________
Selma Meerbaum-Eisinger Spätnachmittag
Lange Schatten fallen auf den hellen Weg und die Sonne schickt noch letzte Abschiedswärme und das dünne Zwitschern eines Vogels ist, als ob es lärme und als stehl‘ es etwas von der Stille weg. Menschen auf zehn Schritt Entfernung sind wie aus ganz andern Welten und fast möchte man die welken Blätter schelten, daß sie rascheln und die letzten Sonnenstrahlen stören. Und man möchte nur die Veilchen wachsen hören. __________________________________
UInser Buchtipp:
Jannie Regnerus: „Das Lamm„ Aus dem Niederländischen von Ulrich Faure Weidle Verlag € 20,00
Gestern noch spielte Joris einen Ritter, der gegen Drachen kämpft. Er sammelte Kaulquappen in Einmachgläsern und malte lustige Bilder. Heute sitzt der Fünfjährige vor der Kinderonkologin auf einem Krankenhausbett. Diagnose: Nierentumor. Das Leben von Joris und seiner Mutter Clarissa wird von einem Tag auf den anderen komplett umgekrempelt. Was sich so brutal anhört, verarbeitet Jannie Regnerus in einen zarten, kleinen Roman mit vielen Bildern, wie auf Postkarten. Sie verändert für ihren Sohn und sich die Sicht auf alltägliche Dinge, um die Untersuchungen im Krankenhaus erträglicher zu machen. Doch die Wochen und Monate sind zermürbend und Hilfe dabei ist das Bild des Genter Altars. Das Titelbild auf dem Buchumschlag ist ein kleines, zentrales Detail davon. Durch die Kraft und Schönheit dieses Kunstwerkes erhält Clarissa Kraft für sich, ihren Sohn und ihre Familie. Dass es gut für Joris ausgeht, erwähne ich hier gerne, um Sie nicht vor dieser sehr feinen Lektüre abzuhalten. „Der Titel des Buches bezieht sich auf den berühmten Genter Altar von Jan van Eyck. Ich werde dieses Werk nie mehr sehen können, ohne an Jannie Regnerus‘ Roman zu denken.“ Cees Nooteboom
Jannie Regnerus, geb. 1971 in Oudebildtzijl, ist seit den 1990er Jahren als Künstlerin und Fotografin aktiv und erhielt für ihr Werk zahlreiche Preise, so 2007 den VPRO Bob-den-Uyl-prijs für das beste Reisebuch des Jahres. Seit 2005 veröffentlicht sie zudem Romane, darunter Het geluid van valende sneeuw (2006), Nachtschrijver (2017) und Het Wolkenpaviljoen (2020). Das Lamm erschien 2018 auf niederländisch unter dem Titel Het Lam und wurde dort mehrfach aufgelegt. ___________________________________
Auf tagesschau.de gefunden:
Folge des Klimawandels Auch in den Wäldern sterben die Insekten
Die Zahlen sind alarmierend: Laut einer Untersuchung der TU Darmstadt geht die Population von 60 Prozent der Insekten in deutsche Wäldern zurück. Ein Grund für ihr Verschwinden sind die Veränderungen infolge des Klimawandels. Nicht nur auf Feldern oder Ackerböden gibt es immer weniger Insekten, auch in deutschen Wäldern fehlen sie zunehmend. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie unter Leitung der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Demnach erlitt die Mehrzahl der analysierten Insektenarten in den Wäldern zwischen 2008 und 2017 Verluste. Insgesamt untersuchten die Darmstädter Forscher zusammen mit Kollegen der TU in München die Entwicklung von 1805 Insektenarten an 140 Standorten. „Über 60 Prozent der untersuchten Insektenarten waren rückläufig“, erklärte Michael Staab, Hauptautor der Studie. Da sich hierdurch die Nahrungsnetze verschieben würden, werde sich das Artensterben „sehr wahrscheinlich“ auf alle Organismen in deutschen Wäldern auswirken, warnte der Biologe von der TU Darmstadt. …
Heute haben Samuel Pepys * 1633 Wilhelm Grimm * 1786 Erich Kästner * 1899 Elisabth Langgässer * 1899 César Aira * 1949 Geburtstag __________________________________________
„Das Glück ist keine Dauerwurst, von der man täglich eine Scheibe herunterschneiden kann.“ Erich Kästner __________________________________________
Unser Buchtipp:
Rizaniño Reyes (Text) & Sara Boccaccini Meadows (Illustrationen):“Im Garten„ Die wunderbare Welt der Pflanzen Aus dem Englischen von Andreas Jäger ars edition € 20,00 Großformatiges Sachbilderbuch ab 9 Jahren
Pflanzen sind die wahren Meister:innen auf diesem Planeten. Nicht irgendwelche Weltmeister:innen im Sport, Größen am Klavier, oder in der Politik. Nein, es sind die unendlich vielen Pflanzen, die so Unglaubliches leisten, zu dem wir überhaupt nicht in der Lage wären. Und zusätzlich könnten wir Menschen keinen Tag ohne Pflanzen überleben. Rizaniño Reyes stellt uns hier 15 verschiedene Pflanzenarten vor, die wir kennen und die wir fast alle auch im eigenen Garten anpflanzen können. Ja ja, das mit der Ananas wird schwierig. Aber Pfefferminze, Gartensalat, Narzissen, Tomaten und Karotten wachsen auch bei uns. Sara Boccaccini Meadows illustriert großflächig, bunt und doch detailliert die Texte auf vier Seiten. So entstand ein Wissens-Sachbuch, das wie ein Kunst-Bildband in der Hand liegt. Vielleicht liegt es daran, dass die Illustratorin mit ihren bunten Gemälden eigene Ausstellungen bekommt und auch Innenräume von Schulen und anderen Gebäude ausmalt.
Rizaniño Reyes ist Gärtner, Referent und Pädagoge. Er verbrachte seine Kindheit auf den Philippinen auf einer Obstplantage, die von seinem Vater verwaltet wurde, und zog mit sieben Jahren in den Pazifischen Nordwesten. Mit seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten lernte er die Namen vieler neuer und seltsamer Blumen und Pflanzen kennen und pflegte seine Liebe zum Gartenbau an der University of Washington weiter. Mehr Infos zu Rizaniño Reyes
Sara Boccaccini Meadows ist eine britische Illustratorin mit Sitz in Los Angeles. Ihre verspielten und illustrativen Arbeiten in Aquarell, Gouache und Tusche sind inspiriert von der Natur und haben ihr auf Instagram eine Viertelmillion Follower eingebracht. Mehr Infos zu Sara Boccaccini Meadows ________________________________________
Kurs an der vh ulm „Klimawandel vor der eigenen Haustür! Was kann ich tun?“
Stürme, Starkregen, Hitzewelle – die Auswirkungen des Klimawandels sind längst auch bei uns in der Region angekommen. Immer mehr Menschen sind betroffen und wollen etwas tun.
Der Kurs „klimafit“ an der vh ulm nimmt an sechs Abenden die Grundlagen und (regionalen) Auswirkungen des Klimawandels in den Fokus, zeigt individuelle und gesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten auf und gibt Zeit und Raum für den Austausch untereinander. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden das örtliche Klimaschutzmanagement der Stadt Ulm kennen und kommen mit führenden Expertinnen und Experten im Bereich Klimaforschung sowie Klima- und Umweltschutz ins Gespräch.
Am Ende des Kurses erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat, ausgestellt von dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) und dem WWF Deutschland. Beide sind für die Inhalte des Kurses verantwortlich. Gefördert wird der Kurs von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Stadt Ulm.
Die Themen der sechs Kursabende:
1. Grundlagen des Klimawandels und Einführung in die kommunale Herausforderung 2. Ursachen des Klimawandels sowie Klimaschutz und -anpassung auf kommunaler Ebene 3. Expertendialog mit führenden Klimaforscher:innen (online) 4. Regionale Folgen des Klimawandels und was kann ich selbst tun? 5: Expertentipps zur Mobilität (online) 6. Den Klimawandel gemeinsam anpacken
Wirschließen heute unseren Buchladen, wegen Inventur, schon um 13.00 Uhr. _____________________________________________
Heute haben Colette * 1873 Hermann Kesten * 1900 Peter Piwitt * 1935 David Lodge * 1935 Anselm Glück * 1950 Arnuldur Indridason * 1961 Geburtstag und es ist der Todestag von Astrid Lindgren _____________________________________________
„Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln.“ Astrid Lindgren _____________________________________________
Unser Buchtipp für das winterliche Wochenende:
Mike Higgins: „Der Atlas für Naturfreunde„ Kuriose Karten, die Ihre Sicht auf unsere Umwelt verändern Mit Illustrationen von Manuel Bortoletti Aus dem Englischen von Andrea Brandl Blanvalet Verlag € 25,00
Wie klein sind die kleinsten Tiere ihrer Art? Wo stehen die ältesten Bäume der Welt? Welche Tiere sind im 21. Jahrhundert bereits ausgestorben? Und welche Länder sorgen sich eigentlich wirklich um den Klimawandel? Wieviel Wald wurde während der letzten 100 Jahre abgeholzt, im Vergleich zu den 4.000 Jahren zuvor. Wo gibt es die längsten Sommer und wo die längsten Winter? Wo und wie weit kann ich eine gerade Strecke auf einem Kontinent gehen, ohne in ein Meer zu fallen? Und und und. Eine besondere Übersicht zu den Themen Natur, Umwelt, Tierwelt, Menschheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf der ganzen Welt. Über 100 interessante, einzigartige und kuriose Karten zeigen uns Dinge, die wir in dieser Form noch nie erklärt bekommen haben.
Heute haben Ludwig Thoma * 1867 Egon Friedell * 1878 Antonio Gramsci * 1891 Geburtstag ________________________________________
„Man muß die Leute an ihren Einfluß glauben lassen – Hauptsache ist, daß sie keinen haben.“ Ludwig Thoma ________________________________________
Heute ab 15 Uhr auf dem Münsterplatz, Ulm Kundgebung/Mahnwache Lützerath lebt Die Klimakatastrophe und das Versagen der Politik ________________________________________
Bilanz des Weltwirtschaftsforums „Klimawandel stärker präsent als erwartet“
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos drohte angesichts der vielfältigen globalen Krisen ein Thema in den Hintergrund zu rücken: der Klimawandel. Doch am Ende kam es anders, berichtet Wolfgang Blau im Interview mit tagesschau.de.
tagesschau.de: Herr Blau, Sie beraten für die Brunswick Group Unternehmen zum Thema Grüne Transformation, also in der Frage, wie sie sich gegen die Herausforderungen des Klimawandels wappnen können. Wie war Ihr Eindruck? Ist der Klimawandel tatsächlich angesichts der anderen Themen in den Hintergrund geraten?
Wolfgang Blau: Mein Eindruck war, dass der Klimawandel stärker präsent war, als ich es erwartet hätte, und auch stärker als bei bisherigen Weltwirtschaftsforen. Es gibt hier im offiziellen Programm des Weltwirtschaftsforums 235 Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Vorträge, und davon waren 33 ausschließlich der Energiewende, also dem Umstieg zu erneuerbaren Energiequellen, der Klimakrise und dem Naturschutz gewidmet. Und es wurde auch von vielen Kolleginnen und Kollegen hier bemerkt, dass die Klimakrise mehr Platz im Programm hat als bisher.
Man kann natürlich die Frage stellen: War es ausreichend? Nein, natürlich nicht. Aber auch in den Diskussionen wurde klar: Die Kontroverse ist nicht mehr, ob eine Energiewende, ein Umstieg hin zu erneuerbaren Energien stattfinden muss. Die Kontroverse ist nur, wie schnell dieser Umstieg stattfinden muss und wie schnell er stattfinden kann.
Mehr auf tagesschau.de ___________________________________________
Nächste Woche im Stadthaus Ulm Dienstag, 24.Januar, 19 Uhr „Kommissar Dupin und die Revolution„
Foto: Jürgen Kanold : Bannalec/Bong 2020 im „L’Amiral“ in Concarneau
Als Jean-Luc Bannalec schreibt er die beliebten Bretagne-Krimis – am 24. Januar, 19 Uhr, kommt Jörg Bong ins Stadthaus zu einem Forum der Südwest Presse.
Im neuen Fall „Bretonischer Ruhm“ verbringen Kommissar Dupin und Claire, die Ärztin, ihre Flitterwochen an der Loire, im herrlichen Pays de Retz. Eine Reise von Weingut zu Weingut? Eine Freundin von Claire braucht Hilfe, und ein ungeheuerlicher Mord geschieht. Am 21. Juni erscheint der zwölfte Bretagne-Krimi von Bestsellerautor Jean-Luc Bannalec, aber schon für den 9. März hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch einen Reiseführer zur millionenfach verkauften Krimi-Reihe angekündigt: „Dupins Bretagne“. Wobei ja schon Bannalecs Romane gespickt sind mit touristischen Tipps, denn auch das Restaurant „L‘Amiral“ in Concarneau, wo Dupin seine Entrecôtes verspeist, gibt‘s ja wirklich.
Auch von der traumhaften Bretagne wird Jörg Bong am 24. Januar, 19 Uhr, im Ulmer Stadthaus erzählen – als Gast eines „Forums“ der Südwest Presse. Jean-Luc Bannalec ist nämlich der Künstlername des in Frankfurt am Main und im südlichen Finistère lebenden Literaturwissenschaftlers und langjährigen Verlegers von S. Fischer. Aber da wäre noch ein ganz anderes, aktuelles Thema, denn Bong hat ein leidenschaftliches Buch über die deutsche Revolution 1848/49 geschrieben, geradezu einen historischen Tatsachenroman: „Die Flamme der Freiheit“. Vor jetzt bald 175 Jahren konstituierte sich das erste gesamtdeutsche Parlament in der Frankfurter Paulskirche – und Bong gehört auch zu den Herausgebern einer Buchreihe, in der erstmals die frühen deutschen Demokratinnen und Demokraten mit ihren Schriften, Biografien und politischen Forderungen versammelt und gewürdigt werden.
So sind am 24. Januar gewissermaßen zwei Schriftsteller zu Gast beim SWP-Forum, Jörg Bong und Jean-Luc Bannalec. Der 57-Jährige stellt sich den Fragen von Chefredakteur Ulrich Becker und Jürgen Kanold, Leiter der Kulturredaktion. Tickets für 6,50 Euro (Abonnenten zahlen fünf Euro) im SÜDWEST PRESSE + Hapag Lloyd-Reisebüro im Hafenbad und unter swp.de/ticketshop
Das 1.Türle des Adventkalender von Anke Raum. __________________________________________
Heute haben Rex Stout * 1886 Ernst Toller * 1893 Tahar Ben Jelloun * 1944 Geburtstag ___________________________________________
“Dezember” Gedichte ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell Reclam Verlag € 6,00 “Dezember” Gedichte ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell Reclam Verlag € 6,00
Zwar seit Jahren immer der gleiche Inhalt und doch wieder jeden Monat „neu“.
Das sind die Überschriften der Lyrik-Anthologie:
Erwartungsvoller Auftakt samt Nikolaus Schneefall im Advent Traurig-schöne Dezembertage Christnacht – damals und heute Weihnachtsfeiern vielerorts Das Jahr klingt aus
Christian Morgenstern Winternacht
Es war einmal eine Glocke, die machte baum, baum. Und es war einmal eine Flocke, die fiel dazu wie im Traum.
Die fiel dazu wie im Traum … Die sank so leis hernieder wie ein Stück Engleingefieder Aus dem silbernen Sternenraum.
Es war einmal eine Glocke, die machte baum, baum. und dazu fiel eine Flocke, so leise wie im Traum.
So leis als wie ein Traum. Und als viertausend gefallen leis, da war die ganze Erde weiß, als wie von Engleinflaum.
Da war die ganze Erde weiß, als wie von Engleinflaum.
Rainer Maria Rilke
Die hohen Tannen atmen heiser im Winterschnee, und bauschiger schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser. Die weißen Wege werden leiser, die trauten Stuben lauschiger.
Da singt die Uhr, die Kinder zittern: im grünen Ofen kracht ein Scheit und stürzt in lichten Lohgewittern, – und draußen wächst im Flockenflittern der weiße Tag zu Ewigkeit. ______________________________________
Gestern auf tagesschau.de
Klares Indiz für den Klimawandel Die wärmsten ersten elf Monate seit Beginn der Aufzeichnungen
Der Herbst 2022 hat bereits einige Temperaturrekorde aufgestellt. Er ist der drittwärmste seit 1881. Doch nicht nur dies ist außergewöhnlich: Der gesamte Jahreszeitraum bis einschließlich November war so warm wie nie zuvor registriert.
Der Zeitraum von Januar bis November 2022 war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Noch nie seit 1881 sind diese Monate in Deutschland so warm gewesen wie in diesem Jahr, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte. Der Herbst 2022 war nach Angaben des DWD der drittwärmste seit Messbeginn.
Der Mittelwert seit Jahresanfang liege bei 11,3 Grad Celsius. Der bisherige Höchststand von 2020 lag bei 0,2 Grad weniger. Der diesjährige Herbst sei „außergewöhnlich warm“ gewesen, hieß es weiter. Das Temperaturmittel habe mit 10,8 Grad Celsius um zwei Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode – von 1991 bis 2020 – habe die Abweichung 1,5 Grad Celsius betragen. Für Meteorologen endet der Herbst mit dem November. Kalendarisch dauert er noch bis zum 21. Dezember.
Bereits die Periode von Januar bis Oktober war mit einer Durchschnittstemperatur von 11,8 Grad Celsius die wärmste, die bisher gemessen wurde. „Besonders der Oktober war ein Exot“, bilanziert der DWD. Der Monat ging mit seinem „Partner“ 2001 als wärmster in Deutschland in die Geschichte ein. Dass die wärmsten Oktobermonate der vergangenen rund 140 Jahre alle in dieses Jahrtausend fallen, wertet der Wetterdienst als klares Indiz für den Klimawandel.
Trotz teils sommerlicher Temperaturen im Herbst wurde die Trockenheit, die zuvor herrschte, aber beendet. Die dritte Jahreszeit des Jahres war laut DWD „leicht überdurchschnittlich nass“. Es fielen deutschlandweit im Mittel rund 205 Liter Niederschlag pro Quadratmeter – zwölf Prozent mehr als in der Referenzperiode 1961 bis 1990. Zeitgleich habe sich aber auch die Sonne überdurchschnittlich oft gezeigt: Im Herbst habe es mit 370 Stunden fast 20 Prozent mehr Sonne gegeben als in der Referenzperiode.