Freitag, 3.Januar

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Heute haben
Marie Luise Kaschnitz * 1901
Kurt Marti * 1921
Norman Mailer * 1923
Kenzaburo Oe * 1935
Geburtstag
_________________________

978-3-15-019111-8

„Januar„
Gedichte
Hrsg.: Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

Aber mit Rose Auch diesmal ist es eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Aber mit Rose Ausländer, Borchers, Brinkmann, Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Die Damen beginnen mit der Rubrik “Ins neue Jahr”, lassen dann “Glück und Segen” folgen, bis es zum “Schneegestöber” kommt und wir dann wieder “Geborgen daheim” sind. “Frost” und “Winter im Land” lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.
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Der Vorverkauf läuft.
Norbert Scheuer liest bei uns in der Buchhandlung aus seinem Romen „Winterbienen“, mit dem er fast den Deutschen Buchpreis bekommen hätte. Aber halt nur fast. Wir im Laden sind alle begeistert von diesem Buch, von seiner Sprache und der Handlung.

Mittwoch, 15.Januar ab 19 Uhr. Eintritt € 8,00

getimage

Norbert Scheuer: „Winterbienen“
Shortlist Deutscher Buchpreis 2019
Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2019

Leseprobe aus dem Anfang des Romans:

Tagebuch 1944 / 45
Egidius Arimond
Undatiertes Blatt

Es gibt keine Darstellung der ganzen Wirklichkeit. Nur eine Auswahl. Pär LagerkvistIch wohne in einem Bergarbeiterstädtchen, das an einem Fluss liegt, der sich durch einsame, zerklüftete Landschaften schlängelt, eine Gegend mit kleinen Dörfern inmitten von Magerwiesen, Fichten-, Kiefern- und Buchenwäldern, die sich bis zur belgischen Grenze er strecken. Dies war immer schon eine verlassene, karge Region, die einst durch Erosion des variszischen Urgebirges entstanden war, mit Bergrücken vulkanischen Ursprungs, welche die Hügellandschaft überragen, mit einer üppigen Vegetation, die die Bienen offenbar sehr lieben, denn sie leben bereits seit Millionen von Jahren hier, lange bevor Menschen im Urft-land zu siedeln begannen. Jahrhunderte später christianisierten Mönche die keltischen und germanischen Stämme, die dennoch weiter ihre Matronen, ihre Wald- und Erd-geister verehrten. Einer unserer Vorfahren gehörte, wie uns Vater erzählte, zu diesen frühen Mönchen, ein Bene-diktiner namens Ambrosius, der im nahe gelegenen Klos-ter lebte und Bienen züchtete. Wegen einer Liebesbezie-hung mit einem Bauernmädchen verließ dieser Ambrosius
10im Jahre 1492 sein Kloster und gründete in einem der klei-nen Höhendörfer eine Familie. Aus dieser Verbindung ging die erste Generation der Arimonds hervor. Es folgten Kriege, Pestilenzen, Hungersnöte, Zeiten des Friedens und wiederum Kriege, in denen meine Vorfahren auf dem Karstboden des Urftlandes Landwirtschaft und Bienen-zucht betrieben und damit alle Fährnisse der Zeitläufte überlebten. Mein Vater gab schließlich die gewerbsmäßige Landwirtschaft auf, um im nahe gelegenen Bleibergwerk zu arbeiten – nebenher züchtete er weiterhin Bienen. Ich bin der Erste aus unserer Familie, der eine akademische Ausbildung angestrebt und für längere Zeit die Eifel für seine Studien verlassen hat. Schließlich bin ich in die Hei-mat zurückgekehrt, als meine Mutter gestorben war und mein Vater, hinfällig geworden, allein lebte. Zunächst habe ich im hiesigen Gymnasium eine Stelle als Lehrer angetreten und nebenher meinem Vater bei der Bienenzucht geholfen. Seit meiner vorzeitigen Entlassung aus dem Schuldienst kümmere ich mich nur noch um die Bienen und treibe für mich Studien zu unserem Benediktiner-Vor-fahren. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich, indem ich Honigprodukte, wie Bienenwachskerzen, Wein und Likör, an kleine Geschäfte der Umgebung liefere oder auf Märkten verkaufe. Nach dem Krieg will ich von hier weggehen und diese öde Gegend endlich hinter mir lassen, um in einer großen Stadt zu leben; ich fürchte aber, dann wird es zu spät sein, viele Städte sind bereits zerstört. Womöglich werde ich fürimmer hierbleiben müssen.

Mittwoch, 2.Januar 2019

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Mit neuen Schuhen ins/durch das neue Jahr

Heute haben
Ernst Barlach * 1870
Isaac Asimov * 1920
Ilma Rakusa *1946
Geburtstag
______________________

978-3-15-019111-8

„Januar„
Gedichte
Hrsg.: Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

Auch diesmal ist es eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Ausländer, Borchers, Brinkmann,Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Die Damen beginnen mit der Rubrik “Ins neue Jahr”, lassen dann “Glück und Segen” folgen, bis es zum “Schneegestöber” kommt und wir dann wieder “Geborgen daheim” sind. “Frost” und “Winter im Land” lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.

Dienstag, 2.Januar

Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Erfolg und doppelt soviel Gesundheit für das neue Jahr.

Heute haben
Ernst Barlach * 1870
Isaac Asimov * 1920
Ilma Rakusa *1946
Geburtstag
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Heute im Gedichtekalender:

Joachim Ringelnatz
Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten?

Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.

Dann – hoffentlich – aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen.
___________________________

Ganz traditionell gibt es zum Monatsbeginn einen Hinweis auf die
Reclam-Gedichtbändhen.

978-3-15-019111-8

Januar
Gedichte
Hrsg.: Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

Auch diesmal ist es eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Ausländer, Borchers, Brinkmann,Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Die Damen beginnen mit der Rubrik “Ins neue Jahr”, lassen dann “Glück und Segen” folgen, bis es zum “Schneegestöber” kommt und wir dann wieder “Geborgen daheim” sind. “Frost” und “Winter im Land” lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.

Dienstag, 3.Januar

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Heute haben
J.R.R.Tolkien * 1892
und Maxie Wander *1933
Geburtstag.
Es ist auch der Todestag von Rose Ausländer und Eva Strittmatter.
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Ganz traditionell gibt es zum Monatsbeginn einen Hinweis auf die
Reclam-Gedichtbändchen.

978-3-15-019111-8

Januar
Gedichte
Hrsg.: Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

Auch diesmal ist es wieder eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Ausländer, Borchers, Brinkmann, Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Die Damen beginnen mit der Rubrik “Ins neue Jahr”, lassen dann “Glück und Segen” folgen, bis es zum “Schneegestöber” kommt und wir dann wieder “Geborgen daheim” sind. “Frost” und “Winter im Land” lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.
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Werner Färbers Ungereimtheiten
Das Albatross XLV

Schnell wie ein Geschoss
saust das Albatross,
mit elegantem Schwung
setzt es an zum Sprung.

Beim Landen allerdings
haut’s dann schlechterdings
den armen Albatgaul
so richtig doll aufs Maul.

2.Januar 2016

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Heute haben
Ernst Barlach * 1870
Isaac Asimov * 1920
Geburtstag
und Ilma Rakusa wird 70. Herzlichen Glückwunsch.
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Ganz traditionell gibt es zum Monatsbeginn einen Hinweis auf die
Reclam-Gedichtbändhen.

978-3-15-019111-8

Januar
Gedichte
Hrsg.: Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

Auch diesmal ist es wieder eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Ausländer, Borchers, Brinkmann,Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Die Damen beginnen mit der Rubrik “Ins neue Jahr”, lassen dann “Glück und Segen” folgen, bis es zum “Schneegestöber” kommt und wir dann wieder “Geborgen daheim” sind. “Frost” und “Winter im Land” lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.

Das soll erstmal genügen.
Ich habe nämlich tatsächlich verpennt und muss mich sputen, damit ich rechtzeitig den Buchladen aufschließen kann.
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Morgen gibt es die 17.Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Barcelona

Zum kalten Jahresanfang einige Skizzen aus dem sonnigen Süden. Barcelona und seinem Strand, Barceloneta…

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Freitag

Heute haben
Ernst Barlach * 1870
und Ulrich Becher * 1910 (auf dessen Buch „Murmeljagd“ wir im Weihnachtsgeschäft so lange warten mussten, da es eine hymnische kleine Notiz in der ZEIT gegeben hat)
Geburtstag.
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Januar
Gedichte
Hrsg.von  Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 5,00

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Der Winter hat uns (hier auf der Alb) fest im Griff und an einem freien Tag wie gestern, ist natürlich Schlittenfahren angesagt. Und wenn gegen späten Nachmittag bei der Abfahrt noch der Mond hinter den Bäumen auftaucht, dann kann ich sogar dem kalten Weiss etwas Schönes abgewinnen.
Bei den Reclam-Gedichtbändchen ist es dagegen etwas anderes. Hier kann ich jeden Monat aufs Neue versinken und eintauchen in die interessante Auswahl, die uns die beiden Damen für jeden Monat zusammengestellt haben.
Auch diesmal ist es wieder eine illustre Mischung und wieder ohne Goethe.
Ausländer, Borchers, Brinkmann,Claudius, Domin, Fried, Fuchs, George, bis hin zu Trakl, Tucholsky und Werfel.
Also los gehts. „Bahn frei Kartoffelbrei“, heisst es auf der Piste und hier machen wir das in aller Ruhe und genießen die Texte.

Die Damen beginnen mit der Rubrik „Ins neue Jahr“, lassen dann „Glück und Segen“ folgen, bis es zum „Schneegestöber“ kommt und wir dann wieder „Geborgen daheim“ sind. „Frost“ und „Winter im Land“ lassen diese Anthologie ausklingen.

Eduard Möricke
Zum Neujahr

Mit einem Taschenkalender

An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei.

Achim von Arnim
Neujahr

Altes Jahr, du ruhst in Frieden,
Deine Augen sind geschlossen;
Bist von uns so still geschieden
Hin zu himmlischen Genossen,
Und die neuen Jahre kommen,
Werden auch wie du vergehen,
Bis wir alle aufgenommen
Uns im letzten wiedersehen.
Wenn dies letzte angefangen,
Deutet sich dies Neujahrgrüßen,
Denn erkannt ist dies Verlangen,
Nach dem Wiedersehn und Küssen.

Christian Morgenstern
Winternacht

Flockendichte Winternacht …
Heimkehr von der Schenke …
Stlles Einsamwandern macht,
dass ich deiner denke.

Schau dich fern im dunklen Raum
ruhn in bleichen Linnen …
Leb ich wohl in deinem Traum
ganz geheim tiefinnen? …

Stilles Einsamwandern macht,
dass ich nach dir leide …
Eine weiße Flockennacht
flüstert um uns beide…

Rainer Maria Rilke
Wintermorgen

Der Wasserfall ist eingefroren,
die Dohlen hocken hart am Teich.
Mein schönes Lieb hat rote Ohren
und sinnt auf einen Schelmenstreich.

Die Sonne küßt uns. Traumverloren
schwimmt im Geäst ein Klang in Moll;
und wir gehn fürder, alle Poren
vom Kraftarom des Morgens voll.
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Wie angekündigt, kommt Verena Güntner am Freitag, den 16.1. um 19 Uhr zu uns in die Buchhandlung, um ihr Erstlingswerk „Es bringen“ vorzustellen.

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(Foto: Stefan Klüter)

Verena Güntner, 1978 in Ulm geboren, studierte Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg. Vier Jahre lang war sie festes Ensemblemitglied am Bremer Theater, seit 2007 ist sie als freischaffende Schauspielerin regelmäßig auf den Bühnen des Staatstheaters Wiesbaden und des Theaters Bonn zu sehen.
2012 erreichte sei mit einem Auszug aus dem Roman Es bringen die Finalrunde beim OpenMike in Berlin, 2013 machte sie den dritten Platz beim MDR-Literaturpreis und im selben Jahr gewann sie im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs den renommierten Kelag-Preis. Verena Güntner lebt in Berlin, „Es bringen“ ist ihr erster Roman.

Es bringen

„Es bringen“
Kiepenheuer & Witsch Verlag € 18,99
als eBook € 16,99

Luis ist sechzehn und kein schmächtiger Zauderer, kein pickliger Pubertierender: Er ist ein Bringer. Er ist der Trainer und er ist die Mannschaft, das ist sein Motto, und er trainiert jeden Tag. Gerade erst hat er die Höhenangst besiegt, nach jahrelangem Üben auf dem Balkon der Siedlungswohnung, in der er mit seiner Mutter wohnt – 15. Stock, nichts für Anfänger.
Trainer und Mannschaft sein, zieht sich durch das Buch. Es ist der Gruppenzwang, die große Klappe und die Angst, durchzufallen. Es sind die Riten, nach denen bestimmte Dinge durchgezogen werden müssen, da sie sonst nicht(s) gelten. Und das gilt nicht nur beim Trinken, oder eher Saufen.
Bei den Girls gibt’s nichts mehr zu trainieren, bei den Fickwetten, die er mit den Jungs seiner Gang abschließt, gewinnt er fast immer. Nur mit Jenny vögelt er am liebsten privat, sie ist eine von den Guten. Manchmal besucht er Nutella, das Pony vom alten Autoschrauber Jablonski, aber heimlich. Das beste Mädchen allerdings ist Luis‘ Mutter, Ma, sie ist die Frau aller Frauen und hat die gleiche Zahnlücke wie er. Und dann ist da noch Milan, Luis‘ bester Freund, der ist der Chef der Gang und hat immer das letzte Wort, wenn’s um Aktionen geht. Für Milan würde Luis fast alles machen.
Verena Güntner erzählt diese Geschichtesehr direkt, offen, schonungslos, jedoch immer in einem leichten, heiteren Ton. Sie zeigt uns den Weg ins Erwachsenwerden und vielleicht noch viel wichtiger: Das Überwinden von Ängsten.

In den nächsten Tagen werde ich hier kleine Textausschnitte veröffentlichen, damit Sie sich einen kleinen Eindruck von diesem Text machen können.

„Es ist ganz einfach. Du brauchst einen Plan. Wenn du keinen Plan hast, geht alles den Bach runter. Das habe ich gerlent. Und wenn ich mal was gelernt habe, verlern ich es auch nicht wieder, ich bin ja nicht blöd. Wenn du nicht dumm sterben willst, musst du dir Sachen genau anschauen, sie üben, und zwar: bist du sie kannst.“