Mittwoch, 19.April

Heute haben
August Wilhelm Iffland * 1759
Riccardo Bacchelli * 1891
Richard Hughes *1900
Stefan Schütz * 1944
Pierre Lemaitre * 1951
Geburtstag
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Johann Wolfgang von Goethe
Wandrers Nachtlied

Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.
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Wenn man nachts nicht schlafen kann
Ein Lesebuch
Herausgegeben von Paula Schmid
Illustriert von Katrin Stangl
Insel Bücherei im kleinen Format für € 10,00

„Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen. Manchmal fielen mir die Augen, wenn kaum die Kerze ausgelöscht war, so schnell zu, dass ich keine Zeit mehr hatte zu denken „Jetzt schlafe ich ein“ Und eine halbe Stunde später wachte ich über dem Gedanken auf, dass es nun Zeit sei, den Schlaf zu suchen: …“
Mit diesem sehr berühmten ersten Satz beginnt Marcel Proust seine Suche nach der verlorenen Zeit, genauso wie wir manchmal auf der Suche nach dem wohltuenden Schlaf sind.
Paula Schmid, die schon einige Anthologien im Suhrkamp/Insel Verlag herausgegeben hat, stellt uns hier ein weites Spektrum an Prosatexten und Lyrik zur Verfügung, damit es klappt mit dem Einschlafen. Zumindest erfahren wir, dass es anderen Menschen nicht besser geht.
Die Autorinnen und Autoren erzählen vom Einschlafen im Elternhaus, den Angstträumen der Kindheit, vom Aufstehen mitten in der Nacht, von Nachtschwärmern und Störenfrieden in der Großstadt, von Nächten in freier Natur, vom mitternächtlichen Gang zum Bücherregal.

Wenn man nachts nicht schlafen kann,
Hört man von den schiefergrauen
Dächern junge Katzen miauen,
Und das hört sicht schaurig an.

schreibt Mascha Kaleko. Marie Luise Kaschnitz schreibt über eine Angstnacht, Franz Kafka über eine schlaflose Nacht und Annette von Droste-Hülshoff über eine durchwachte Nacht.
Quer durch die Weltliteratur, von Goethe bis Jandl, nehmen uns Paula Schmid und die Illustratorin Katrin Stangl mit. Das kleine Format eignet sich natürlich sehr gut, das Büchlein unters Kopfkissen zu schieben.

Leseprobe
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Falls Sie heute und morgen nicht ganz früh ins Bett gehen wollen, dann gibt es hier noch zwei Veranstaltungstipps:

Mittwoch, 19.April, 19 Uhr
Janina Hecht: „In diesen Sommern“

Sparkasse Ulm, Neue Mitte
Eintritt € 17, inkl. Buffet.
Der Erlös geht an das Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes Ulm/Neu-Ulm
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Österreich auf der Leipziger Buchmesse

Donnerstag, 20.April, 19 Uhr
Der Grazer Droschl Verlag stellt sich vor.

Die Verlagsleiterin Annette Knoch hat
Carolina Schutti und Bodo Hell mit im Gepäck.
Zusätzlich noch ein paar Flaschen Steirischen Wein.
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 6,00

Montag, 17.April

Heute haben
K.P.Kavafis * 1863
Tania Blixen * 1885
Thornton Wilder * 1897
Udo Werner Steinberg * 1913
Cynthia Ozick *1928
Rolf Schneider * 1932
Nick Hornby * 1957
Geburtstag
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Wolfgang Borchert
Das graurotgrüne Großstadtlied

Rote Münder, die aus grauen Schatten glühn,
girren einen süßen Schwindel.
Und der Mond grinst goldiggrün
durch das Nebelbündel.

Graue Straßen, rote Dächer,
mittendrin mal grün ein Licht.
Heimwärts gröhlt ein später Zecher
mit verknittertem Gesicht.

Grauer Stein und rotes Blut –
morgen früh ist alles gut.
Morgen weht ein grünes Blatt
über einer grauen Stadt.
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Jetzt als Taschenbuch erschienen und wer das Buch in der gebundenen Ausgabe noch nicht gelesen hat, sollte dies jetzt nachholen. Es lohnt sich.

Gabriele von Arnim:
Das Leben ist ein vorübergehender Zustand

Rowohlt Verlag € 14,00

Ein Paar, beide erfolgreich, großer Freundeskreis, finanziell und gesellschaftlich bestens situiert. Sie denkt an Trennung. An dem Tag, als Sie ihn damit konfrontiert, wird er abends mit einem Schlaganfall in die Klinik eingeliefert. Alles kommt anders. Es gibt einen zweiten Infarkt und viele Komplikationen. 10 Jahre dauert dieses gemeinsame ganz andere Leben, mit einem Mann der sich nicht mehr artikulieren, aber nach wie vor ganz klar denken kann. Freunde werden weniger. Schwer zu ertragen und zu verstehen für Menschen, denen Gesellschaft und Kommunikation immer sehr wichtig und notwendig war. Plötzlich sind sie zu zweit, angebunden ans Haus und Reisen geht auch nicht mehr. Er ist der Kranke und sie ist die Frau des Kranken. Das neue Leben erscheint düster und farblos, doch es sind zehn Jahre mit neuen erstaunlichen Farbnuancen, von der Autorin so ehrlich und überzeugend erzählt. Das Miteinander, das vor der Krankheit keines mehr war, ist nun wahrhaftig und trotz allem meistens gut.
Es ist schwierig, die richtigen Worte für dieses wunderbare Buch zu finden. Selten habe ich so ein kluges, feinfühliges Buch gelesen. Es ist in keinster Weise deprimierend. Es ist so positiv, trotz aller Katastrophen, Zusammenbrüchen, Ängsten und Zerissenheiten zwischen Aufopferung, Würde und Selbstfürsorge.

Gabriele von Arnim wurde 1946 in Hamburg geboren. Sie hat studiert, promoviert und zehn Jahre als freie Journalistin in New York gelebt. Danach schrieb sie u.a. für die DIE ZEIT und DIE SÜDDEUTSCHE, BR und WDR und arbeitete als Moderatorin für ARTE, den SDR/SWR und den SF. Sie schreibt Rezensionen für Zeitungen und Hörfunk, moderiert Lesungen, hat mehrere Bücher veröffentlicht und lebt in Berlin.
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Unsere Veranstaltungen in dieser und der nächsten Woche:

Mittwoch, 19.April, 19 Uhr
Janina Hecht: „In diesen Sommern“

Sparkasse Ulm, Neue Mitte
Eintritt € 17, inkl. Buffet.
Der Erlös geht an das Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes Ulm/Neu-Ulm
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Österreich auf der Leipziger Buchmesse

Donnerstag, 20.April, 19 Uhr
Der Droschl Verlag stellt sich vor.

Die Verlagsleiterin Annette Knoch hat
Carolina Schutti und Bodo Hell mit im Gepäck.
Zusätzlich noch ein paar Flaschen Steirischen Wein.
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 6,00
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Österreich auf der Leipziger Buchmesse

Freitag, 28.April, 19 Uhr
Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“

Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 10,00

Samstag, 15.April

Heute haben
Anatol France *1844
Edmond Jabès * 1912
Peter Ustinov * 1921
Sarah Kirsch * 1935
Rolf Dieter Brinkmann * 1940
Sibylle Lewitscharoff * 1954
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Traumverloren

Nichts ist geblieben
Kein Alaska
Keine Wüste
Kein Dschungel mehr
Kein Shangri-La
Ohne das Leid der Welt
Ohne Fieber und Gier
Ohne die Irrungen
Im großen Labyrinth
Ist alles
Verpixelt und verwischt
Inmitten der Verlorenen
Gibt es keinen Rückzugsort
Allein
Das BesinnungsLos
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Lesung mit Janina Hecht
Mittwoch, 19.April, 19 Uhr
im Studio der Sparkasse Ulm Neue Mitte
Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 2
Eintritt € 17,00

Karten für die Lesung mit Janina Hecht sind per Mail an innerwheelclub.ulm@gmx.de sowie an der Abendkasse erhältlich.
Mit den Erlösen der Veranstaltung wird das Kinderschutzzentrum des Kinderschutzbundes Ulm/Neu-Ulm e.V. unterstützt. www.kinderschutzbund-ulm.de

Spenden sind herzlich willkommen:
Inner Wheel Hilfe e.V. Ulm
IBAN: DE24 6305 0000 0021 1422 39
Verwendungszweck: Spende Kinderschutzbund

Dank an den Förderkreis der Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg für die Unterstützung dieser Veranstaltung. www.schriftsteller-in-bawue.de


Unsere Besprechung auf dem Jastramblog im Januar:

Janina Hecht: „In diesen Sommern
C.H.Beck Verlag € 20,00

„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. Als hätte sich erst danach etwas verändert, als führten erst der Mittag und der Nachmittag in eine andere Richtung, und an jedem Morgen hätte es die Möglichkeit zu einem anderen Verlauf der Geschichte gegeben, die ich schreibe.“

Die 1983 bei Stuttgart geborene Autorin tastet sich leise und vorsichtig an „ihre“ Kindheit und Jugend heran. An die schönen Tage im Urlaub, das erste Fahren auf dem Rad, an die Sportsendungen im Fernseher mit dem Vater und das Blumenkübelbepflanzen mit der Mutter. Mit dabei ist meist ihr drei Jahre jüngerer Brüder. Diese Idylle wird durch die Gewaltausbrüche des Vaters gestört. Wenn er einen bestimmten Alkoholpegel überschritten hat, weiß niemand in der Familie, auf welche Art es dieses Mal wieder eskaliert.
In kurzen Kapiteln blättert Janina Hecht ihr „Tagebuch“ auf und nimmt uns mit auf eine Reise ins Erwachsen-, ins Unabhängigwerden mit.
Ein ruhiges Buch, das lange nachhallt.

Donnerstag, 2.Februar

Heute haben
Johann Christoph Gottsched * 1700
James Joyce * 1882
Aldo Palazzeschi * 1885
Ayn Rand * 1905
Hella Haasse * 1918
Joanna Bator * 1968
Geburtstag
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Kurt Tucholsky

Ich gucke freundlich um die Oecke
und greife voller Seelenruh
der Muse unter ihre Röcke . . .
Und dabei, Leser, siehst du zu –?

Sie quietscht. Ich grinse. Sie verstehen:
Nicht immer gilt der Klassik Maß.
Denn was wir im Verborgnen drehen,
macht uns am allermeisten Spaß –!

(aus: Fromme Gesänge)
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Unser Bilderbuchtipp:


Franz Hohler (Text) und Kathrin Schärer (Illustrationen):
Das kleine Wildschwein und die Krähen
Hanser Kinderbuchverlag € 16,00
Bilderbuch ab 3 Jahren

Das Wildschwein-Ehepaar bringt ihren Kindern bei, wie sie die Erde aufwühlen, um an Wurzeln zu kommen, oder Stängel abknicken, um Maiskolben essen zu können.
Das kleinste Wildschwein hört jedoch lieber den Vögeln zu und grunzt im Bass mit. das gelingt so gut, dass es in den Vogelchor aufgenommmen wird. Großes Kopschütteln bei den verwirrten Eltern. Das kleine Wildschwein teilt sogar seine Maiskolben mit den Vögeln. Das geht so lange gut, bis es krank wird und auch Kastanien, die der Vater extra jenseits des Gotthardpasses holt nichts mehr helfen. Immer dünner wird das Kleine. Auch der Gesang der Vögel nützt nichts mehr. Nur Kastanien aus Paris würden es retten, meint der Wildschweindoktor. Aber so weit kann kein Wildschwein rennen. Wie gut, wenn man Freunde hat, die fliegen können …

Eine herrliche Tiergeschichte von Franz Hohler und in ihrer gekonnten Art passend illustriert von Kathrin Schärer.

Leseprobe
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Hier eine kleine Vorschau unserer Veranstaltungen:

Dienstag, 7.Februar, 19 Uhr
„Die 1.Seite“

Wir stellen folgende Bücher vor:
Claire Keegan: „Das dritte Licht“
H. W. Richter: „Geschichten aus Bansin“
Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“
Adi Hübel & Dietmar Herzog präsentieren ihr Buch: „Bei Anruf Wort“

Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt frei

Die „1.Seite“ gibt es immer am 1.Dienstag im Monat um 19 Uhr.
Also am 7.3., 4.4. … Im Mai fällt die „1.Seite“ aus.

Dienstag, 14.Februar, 19 Uhr
Jana Bürgers und ihre Zeit in der Ukraine

Im Rahmen der „Winterhilfe für die Ukraine“
des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Im Anschluß Lyrik auf ukrainisch und deutsch
Bei uns in der Buchhandlung
Eine Spendenkasse steht bereit

Dienstag, 28.Februar, 19 Uhr
SüdwestPresse Forum
Elisabeth Zoll: „Wir bleiben!“

Warum sich Frauen aus der katholischen
Kirche nicht vertreiben lassen.
Im Stadthaus Ulm
Eintritt € 6,50

Mittwoch, 19.April, 19 oder 20 Uhr
Janina Hecht: „In diesen Sommern“

Sparkasse Ulm, Neue Mitte

Freitag, 28.April, 19 Uhr
Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“

Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt € 10,00

Mittwoch, 25.Oktober, 19 Uhr
Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“

Ort noch nicht bekannt
Eintritt € 10,00
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Konferenz Arctic Frontiers
„Die Arktis verliert ihren Schutzschild“

Das arktische Eis schmilzt schneller als gedacht. Über die Folgen debattieren Experten auf einer Konferenz im norwegischen Tromsö. Warum die Lage trotzdem nicht ausweglos ist, erklärt Meeresbiologin Boetius im Interview.

tagesschau.de: Bei der Konferenz geht es darum, wie der Klimawandel die Arktis verändert. Wie sehen die Auswirkungen aus?

Antje Boetius: Die sind recht dramatisch, so sagen es alle hier. Ob es die Vereinigung der Bürgermeister der Arktis ist, ob es die Vertreterinnen und Vertreter der indigenen Völker sind, ob Wissenschaft oder Politik – alle sind sich einig: Keine andere Region der Erde steht vor solchen Herausforderungen, denn die Erderwärmung schreitet hier drei- bis viermal so schnell voran wie im Rest des Planeten.

Und das merkt man bei Eis und Schnee, bei Extremwettern oder bei der Frage nach den Chancen der jungen Generation. Die Frage ist: Wie geht man damit um, dass diese Krise überall zu merken ist und alle betrifft?

.

Das komplette Interview finden Sie hier auf tagesschau.de vom 1.2.2023

Mittwoch, 11.Januar


Heute haben
Helmut Zenker * 1949
Diana Gabaldon * 1952
Bert Papenfuß * 1956
Jasper Fforde * 1961
Katharina Hacker * 1967
Mathias Énard * 1972
Geburtstag
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Johann Wolfgang von Goethe
Sag ichs euch, geliebte Bäume

Sag ichs euch, geliebte Bäume?
Die ich ahndevoll gepflanzt,
Als die wunderbarsten Träume
Morgenrötlich mich umtanzt.
Ach, ihr wisst es, wie ich liebe,
Die so schön mich wiederliebt,
Die den reinsten meiner Triebe
Mir noch reiner wiedergibt.
Wachset wie aus meinem Herzen,
Treibet in die Luft hinein,
Denn ich grub viel Freud und Schmerzen
Unter eure Wurzeln ein.
Bringet Schatten, traget Früchte,
Neue Freude jeden Tag;
Nur dass ich sie dichte, dichte,
Dicht bei ihr genießen mag.
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Jetzt erst entdeckt:


Janina Hecht: „In diesen Sommern
C.H.Beck Verlag € 20,00

„Mein Vater, wie er ganz ruhig den Tag beginnt, nicht ausgeglichen, aber stabil. Nie schrie er am Beginn des Tages, er ging mit vorsichtigen Schritten, manchmal etwas Weiches in seinem Gesicht. Als hätte sich erst danach etwas verändert, als führten erst der Mittag und der Nachmittag in eine andere Richtung, und an jedem Morgen hätte es die Möglichkeit zu einem anderen Verlauf der Geschichte gegeben, die ich schreibe.“

Die 1983 bei Stuttgart geborene Autorin tastet sich leise und vorsichtig an „ihre“ Kindheit und Jugend heran. An die schönen Tage im Urlaub, das erste Fahren auf dem Rad, an die Sportsendungen im Fernseher mit dem Vater und das Blumenkübelbepflanzen mit der Mutter. Mit dabei ist meist ihr drei Jahre jüngerer Brüder. Diese Idylle wird durch die Gewaltausbrüche des Vaters gestört. Wenn er einen bestimmten Alkoholpegel überschritten hat, weiß niemand in der Familie, auf welche Art es dieses Mal wieder eskaliert.
In kurzen Kapiteln blättert Janina Hecht ihr „Tagebuch“ auf und nimmt uns mit auf eine Reise ins Erwachsen-, ins Unabhängigwerden mit.
Ein ruhiges Buch, das lange nachhallt.

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Lützenrath wird geräumt.
Hier geht es zum Liveticker des WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/luetzerath-live-ticker-raeumung-garzweiler-tagebau-100.html
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Jury der „Sprachkritischen Aktion“
Klimaterroristen“ ist Unwort des Jahres 2022

Im Zuge der Protestaktionen von Klimaaktivisten ist unter anderem der Begriff „Klimaterroristen“ gefallen. Der Begriff wurde nun zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Die Aktivisten würden damit „kriminalisiert und diffamiert“, hieß es zur Begründung.

Der Begriff „Klimaterroristen“ wurde zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Das gab die sprachkritische „Unwort“-Aktion in Marburg bekannt. Der Ausdruck sei im öffentlichen Diskurs benutzt worden, um Aktivisten und deren Proteste für mehr Klimaschutz zu diskreditieren, begründete die Jury ihre Wahl.

Sie kritisierte die Verwendung des Begriffs, weil Aktivistinnen und Aktivisten mit Terroristen „gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden“. Gewaltlose Protestformen zivilen Ungehorsams und demokratischen Widerstands würden so in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit gestellt, rügte die Jury. Zudem verschiebe der Begriff „den Fokus der Debatte von den berechtigten inhaltlichen Forderungen der Gruppe hin zum Umgang mit Protestierenden“. Der Ausdrucke zähle zu einer Reihe von weiteren Begriffen aus der öffentlichen Debatte, die Aktivistinnen und Aktivisten sowie deren Ziele diffamierten – unter anderem „Ökoterrorismus“ oder „Klima-RAF“.

Den kompletten Artikel gibt es auf tagesschau.de