Samstag, 11.November

Heute haben
Fjodor Michailowitsch Dostojewski * 1821
Kurt Vonnegut * 1922
Luigi Malerba * 1927
Carlos Fuentes * 1928
Hans Magnus Enzensberger * 1929
Rainer Schedlinski * 1956
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Herbstlicht

Abendsonne
Strahlt durch die Wolkenlücke
Wie eine Offenbarung
Zeit
Tropft von den Zweigen
Verloren
Sitzt ein Marienkäfer
Auf einem rot glänzenden Blatt
Gelb mit schwarzen Punkten
Auch das noch
Nur kein Nebel jetzt …
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Unser Buchtipp:


Eva Illouz: „Undemokratische Emotionen

Des Beispiel Israel
Unter Mitarbeit von Avital Sicron
Aus dem Englischen von Michael Adrian
Edition Suhrkamp € 18,00

Die israelisch-französische Soziologin hat sich in ihren Bücher u.a. mit dem Thema „Liebe“ und „Emotionen“ befasst. „Warum Liebe weht tut“, „Warum Liebe endet“, „Gefühle in Zeiten des Kapitalismus“ sind drei ihrer bekannten Titel. 2015 erschien ihr Essayband „Israel“. Im Frühling dieses Jahres kam der oben erwähnte Titel heraus, bei dem der Untertitel extrem wichtig ist. Ich habe gestern das Buch zur Hand genommen und war überrascht, wie erhellend ihre Interviews und Analysen, ihre geschichtliche Betrachtungen zur aktuellen Lage in Israel und dem Gazastreifen sind. Angst spielt darin eine große Rolle. Angst auf beiden Seiten. Und die Situation der immer stärken werdenden rechtsradikalen, ultrakonservativen Regierung, die es geschafft hat, trotz der sehr schwierigen Lage, immer noch eine Mehrheit zu bekommen. Ein dauerndes Wiederholen der gleichen Parolen, macht es einer linken Opposition fast unmöglich an die Regierung zu kommen.
Es sind die vier große undemokratische Gefühle, die vom Populismus geschürt werden: Angst, Abscheu, Ressentiment und blinder Nationalstolz. Dagegen setzt Eva Illouz nicht die Liebe, sondern die Brüderlichkeit.
Ich freue mich auf die weitere Lektüre, die noch nichts vom jetzigen Krieg weiss, aber viel zur Klärung, wie es dazu kommen konnte, beiträgt.

Leseprobe
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Heute Nachmittag ist der Martinsmakt in der Waldorfschule am Illerblick geöffnet.
Wir sind mit unseren Büchern wieder in einem Klassenzimmer zu finden.