Freitag, 1.April

Heute haben
Nikolai Gogol * 1809
A.Kollontai * 1872
Edgar Wallace * 1875
Carl Sternheim * 1878
Milan Kundera * 1929
Rolf Hochhuth * 1931
Geburtstag
_______________________________________

Ulrike Almut Sandig
Friedrich Hölderlin, überarbeitet


Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn
hinterm Haus er stand, so stehn wir überall.

Aus heißer Nacht die k hlenden Blitze elen
auch über diese Heide, Lichterketten, fremden Felder.

In sein Gestade wieder tritt der Strom
und ich fall auch mit einem Schlag ins Bett zurück.

Und von des Himmels erfreuendem Regen
trief ich noch, wenn ich schon wieder eingeschlafen bin.

In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines:
deutlich hörbar das Trocknen der Dinge in uns.

So stehn sie unter günstiger Witterung
wie wir stehen und vergessen, wie’s sich verblutet.

Allgegenwärtig erzieht in leichtem Umfangen
die Vergesslichkeit uns zu Idioten, die wir sind.

Drum wenn zu schlafen sie scheint zu Zeiten des Jahrs
schläft sie eigentlich nicht, sondern schlägt​

So trauert der Dichter Angesicht auch – heult nur!
uns die Faust in den Hals, wie man Schafe schlägt bei der Schur.

(aus: Matthias Kniep & Nadja Küchenmeister: „Jahrbuch der Lyrik 2022
Schöffling Verlag, Frankfurt/M, 2022)
______________________________________________

Otl Aicher : 100 Jahre 100 Plakate
26.März 2022—8. Januar 2023
In der HfG
Am Hochsträß 8, 89081 Ulm


Öffnungszeiten Ausstellungen
Dienstag – Freitag: 11 – 17 Uhr
Samstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr
Feiertage: 11 – 18 Uhr
Telefon 0731 161-4370
Telefon Kasse 161-4381

Otl Aicher (1922–1991) war einer der führenden Gestalter in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit den Plakaten für die Volkshochschule Ulm (vh ulm) oder für die Olympischen Spiele 1972 in München schuf Otl Aicher bis heute prägende Entwürfe. Als Mitbegründer der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm (1953–1968), an der er zeitweise die Abteilung „Visuelle Kommunikation“ leitete, setzte er noch immer nachwirkende Impulse in der Gestaltungsausbildung. Seine Werke wurden international ausgestellt und sind bis heute Vorbild für Generationen angehender Gestalterinnen und Gestalter.

Seit 1997 pflegt das HfG-Archiv / Museum Ulm den Nachlass. Aus diesem reichhaltigen Schatz präsentiert das HfG-Archiv aus Anlass des 100. Geburtstages von Otl Aicher eine für sein Werk kennzeichnende Auswahl von 100 Plakaten. Im Laufe seines Lebens entwarf Otl Aicher unzählige Plakate, die für Vorträge, Veranstaltungen, Produkte oder politische Parteien warben. Das Plakat kann als Leitmedium in seinem Werk angesehen werden.

Zu sehen sind Plakate, die für die Volkshochschule Ulm (vh ulm), Großereignisse wie die Olympischen Spiele 1972 in München, kulturelle Veranstaltungen, die Politik oder für Unternehmen entstanden sind. Sie belegen eindrücklich die Vielfältigkeit seines grafischen Schaffens.

Ein umfassendes Buch zur Geschichte der HfG:


Christiane Wachsmann: „Vom Bauhaus beflügelt
Menschen und Ideen an der Hochschule für Gestaltung Ulm
av edition € 29,00

Dieses Buch erzählt die Geschichte der Hochschule erstmals aus dem Blickwinkel der Persönlichkeiten, die sie bevölkerten und sich mit ihren Ideen auseinandersetzten – ihrer Gründer, der Studenten und Dozenten, von Besuchern, Fans und Kritikern. Es erzählt von den Hoffnungen und Visionen der Beteiligten, von der Prägung der Menschen dieser Zeit durch den Faschismus und von den Schwierigkeiten, ihre Ideen im Alltag umzusetzen.

Mittwoch, 28.April

Heute haben
Kark Kraus * 1874
Bruno Apitz * 1900
Harper Lee * 1926
Terry Pratchett * 1948
Roberto Bolano * 1953
Ian Rankin * 1960
Geburtstag
_______________________________________________

Friedrich Hölderlin
An die Deutschen


Spottet ja nicht des Kinds, wenn es mit Peitsch‘ und Sporn
   Auf dem Rosse von Holz mutig und groß sich dünkt,
      Denn, ihr Deutschen, auch ihr seid
         Tatenarm und gedankenvoll.

Oder kömmt, wie der Strahl aus dem Gewölke kömmt,
   Aus Gedanken die Tat? Leben die Bücher bald?
      O ihr Lieben, so nimmt mich,
         Daß ich büße die Lästerung.
________________________________________________


Judith Hermann: „Daheim
S.Fischer Verlag € 21,00
als Hörbuch von ihr selbst gelesen im Hörverlag für € 21,00

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021

Lange mussten wir auf den neuen Roman von Judith Hermann warten. Mit ihren Erzählungen war sie schon mehrfach in Ulm, zuletzt im Roxy. Sie hatte ja tatsächlich einen Bezug zu Ulm, da ihr Bruder hier arbeitete und sie sozusagen nach einem Nachmittag im Sandkasten mit ihrem Kind zur Lesung ins Museum kam.
Ja, ihre Figuren werden älter. Sie sind nicht mehr die kellernden jungen Menschen aus „Sommerhaus, später“ und auch nicht mehr die jungen Familien in „Aller Liebe Anfang“.
Dieses Mal lebt die Erzählerin schon seit einem Jahr alleine in einem kleinen Haus am Meer. Sie schreibt liebevolle Briefe an ihren Ex-Mann und weiß ihre erwachsene Tochter irgendwo auf der Welt. Sie beginnt ein neues Leben mit Fahrradtouren, Aushelfen in der Kneipe ihres Bruders, mit der Nachbarin Mimi und deren Bruder. Sie hat schon vieles erlebt und findet hier am Meer, in der Natur zu neuer Kraft. Einfach ist es nicht, aber in der Melancholie liegt auch ein gehöriges Stück Glück, Trost und Geborgenheit.
So ändern sich Biografien. Schon als junge Frau hatte sie kurzfristig ein Engagement bei einem Zauberer, der sie zersägte. Dieses Zweigeteiltsein, das Zerissene, Zersägte verfolgt die Erzählerin ihr Leben lang und Judith Hermann hat dies in ihrer ruhigen Art genial in Form gebracht.

Der Hessische Rundfunk strahlt vom 03. bis zum 20.05 in 13 Folgen das Hörbuch aus.
Jeweils Montag bis Freitag um 09:05 Uhr, Wiederholung um 14:30 Uhr.
Jede Folge nach Ausstrahlung für 7 Tage online auf hr2.de und 14 Tage in der ARD-Audiothek.

Am Mittwoch, 5.Mai ist Buchprämiere im Literaturhaus Frankfurt,
am Freitag, 7.Mai ist sie im Literaturhaus Freiburg.
Zu beiden Online-Veranstaltungen gibt es Karten ab € 5,00.

Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis (Durch Zufall steht heute ein Hölderlin-Gedicht auf dem Blog). Der neue Roman „Daheim“ ist jetzt in der Kategorie Belletristik für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 nominiert. Im Wintersemester 2021/22 übernimmt Judith Hermann die Poetikdozentur an der Goethe-Universität Frankfurt.

(Foto: Michael Witte)

Leseprobe

Freitag, 9.April

Heute haben
Charles Baudelaire * 1821
Ludwig Hohl * 1904
Lew Kopelew * 1912
Johannes Bobrowski * 1917
Carl Améry * 1922
Arnold Stadler * 1954
Geburtstag
______________________________________

Friedrich Hölderlin
Der Gang aufs Land

An Landauer

Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute
Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein.
Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes
Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange die Luft.
Trüb ists heut, es schlummern die Gäng‘ und die Gassen und fast will
Mir es scheinen, es sei, als in der bleiernen Zeit.
Dennoch gelinget der Wunsch, Rechtglaubige zweifeln an Einer
Stunde nicht und der Lust bleibe geweihet der Tag.
Denn nicht wenig erfreut, was wir vom Himmel gewonnen,
Wenn ers weigert und doch gönnet den Kindern zuletzt.
Nur daß solcher Reden und auch der Schritt’ und der Mühe
Wert der Gewinn und ganz wahr das Ergötzliche sei.
Darum hoff ich sogar, es werde, wenn das Gewünschte
Wir beginnen und erst unsere Zunge gelöst,
Und gefunden das Wort, und aufgegangen das Herz ist,
Und von trunkener Stirn‘ höher Besinnen entspringt,
Mit der unsern zugleich des Himmels Blüte beginnen,
Und dem offenen Blick offen der Leuchtende sein.

Denn nicht Mächtiges ists, zum Leben aber gehört es,
Was wir wollen, und scheint schicklich und freudig zugleich.
Aber kommen doch auch der segenbringenden Schwalben
Immer einige noch, ehe der Sommer, ins Land.
Nämlich droben zu weihn bei guter Rede den Boden,
Wo den Gästen das Haus baut der verständige Wirt;
Daß sie kosten und schaun das Schönste, die Fülle des Landes
Daß, wie das Herz es wünscht, offen, dem Geiste gemäß
Mahl und Tanz und Gesang und Stutgards Freude gekrönt sei,
Deshalb wollen wir heut wünschend den Hügel hinauf.
Mög‘ ein Besseres noch das menschenfreundliche Mailicht
Drüber sprechen, von selbst bildsamen Gästen erklärt,
Oder, wie sonst, wenns andern gefällt, denn alt ist die Sitte,
Und es schauen so oft lächelnd die Götter auf uns,
Möge der Zimmermann vom Gipfel des Daches den Spruch tun,
Wir, so gut es gelang, haben das Unsre getan.

Aber schön ist der Ort, wenn in Feiertagen des Frühlings
Aufgegangen das Tal, wenn mit dem Neckar herab
Weiden grünend und Wald und all die grünenden Bäume
Zahllos, blühend weiß, wallen in wiegender Luft,
Aber mit Wölkchen bedeckt an Bergen herunter der Weinstock
Dämmert und wächst und erwarmt unter dem sonnigen Duft.
____________________________________________

Emilia Wiltschek (15) empfiehlt:


Michelle Obama: „Becoming
Erzählt für die nächste Generation
Ausgabe für Jugendliche mit exklusivem Vorwort und bisher unveröffentlichtem Bildmaterial
cbj € 20,00
Ab 13 Jahren

In diesem Buch erzählt Michelle Obama ihr Leben für Jugendliche.
Das Buch nimmt einen zum Anfang in Michelles Lebensgeschichte mit. In ihre Kindheit, die sie in Chicago verbrachte, mit ihren Eltern, die nicht viel hatten, weswegen sie unter äußerst bescheidenen Umständen aufwuchs (was die Familie nicht davon abhielt extrem glücklich und zufrieden zu sein) und mit der Multible Sklerose Erkrankung ihres Vaters, der es sich trotz Einspruch der Familie nicht hat nehmen lassen sein Leben genau so weiter zu leben, wie er es die letzten Jahrzehnte getan hatte. Die Geschichte bezieht die Gedankengänge Michelles in ihrer Kindheit, der Zeit an der Uni bis zu dem Einzug und Auszug ins Weiße Haus mit ein. Sie erzählt welche Träume sie als Kind, als Teenager und Erwachsene hatte und welche davon schlussendlich in Erfüllung gingen. Sie beschreibt wie es für sie war, ihren geliebten Ehemann mit der Politik teilen zu müssen und wie sie es meisterte nicht in den Schatten ihres Mannes als First Lady zu rücken, sondern ihre eigenen Ziele mit Hilfe ihrer Position zu verwirklichen. Auch wie sie sich um ihre Kinder und deren Kindheit sorgte, erzählt sie. Und welchen Hass man ihr und ihrer ganzes Familie nur wegen ihrer Hautfarbe entgegenbrachte. Das Buch ist sehr inspirierend geschrieben und liest sich eher wie ein Roman als wie eine Biografie. Auch wie Michelle einen hinter die Kulissen des Lebens als First Family blicken lässt, ist wahnsinnig brutal und schön zur selben Zeit.
Ein Buch, das man nur empfehlen kann.

Freitag, 19.März

Heute haben
Ovid * 43 v.Chr.
Friedrich Hölderlin * 1770
Henrik Ibsen * 1828
Ralph Giordano * 1923
David Malouf * 1934
Geburtstag
______________________________

Friedrich Hölderlin
Der Frühling


Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag‘ entstehen.

Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

d. 24 April 1839.
mit Untertänigkeit
Scardanelli.
________________________________

Lana Bastašić: „Fang den Hasen
Aus dem´Bosnischen von Rebekka Zeinzinger
S.Fischer Verlag € 22,00

Eigentlich wollte ich hier schreiben, wie gut mir der Roman gefallen hat, wie er mich überrascht, überrollt und auf falsche Fährten gebracht hat. Auch noch erzählen, wie interessant die Buchpräsentation und das Gespräch mit der Autorin vor ein paar Wochen auf Zoom war.
Und dann fällt mir auf der Seite des S.Fischer Verlages dieses Interview auf. Na, besser kann ich es doch gar nicht schreiben. Nehmen Sie sich die Zeit. Es lohnt sich.

Roadtrip ins Identitätskuddelmuddel

Lana Bastašić steht ihrer Lektorin Teresa Pütz Rede und Antwort zu ihrem international gefeierten Debütroman „Fang den Hasen“, der Bedeutung weiblicher Solidarität und ihrem Verhältnis zur zersplitterten jugoslawischen Heimat.

Wovon handelt dein Roman, welcher Hase will da gefangen werden – oder eben nicht? Und ohne das Ende vorwegzunehmen, was hat Dürers berühmte Hasenradierung damit zu tun?

An der Oberfläche handelt mein Roman von Lejla und Sara, zwei Kindheitsfreundinnen, die sich nach zwölf Jahren plötzlich wiedersehen und gemeinsam auf einen ziemlich verrückten Roadtrip durch den Balkan bis nach Wien gehen – um Armin zu finden, Lejlas Bruder, der damals in den Kriegswirren verschwand.

Tiefergehend handelt er vom Geschichtenerzählen und Erinnerungen: inwiefern wir eine andere Person und ihr Leben jemals verstehen und beschreiben können, und wie unsere Erinnerungen von ihr anders oder irreführend sein können. Den Hasen zu fangen bedeutet für mich die Suche danach, den anderen zu verstehen. Dürers Hase in der Albertina war dafür eine nützlicher Erzählschluss – der symbolhafte Hase in meinem Roman entwickelt sich von etwas Lebendigem zu etwas Starrem, zur Kunst, und damit zum Unsterblichen.

Mit Lejla und Sara begegnen wir zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und die trotzdem eine ganz besondere Freundschaft verbindet. Was bedeutet Freundschaft für dich persönlich, insbesondere unter Frauen?

Ich empfinde Freundschaft als etwas sehr Schönes, Komplexes und schwer zu Definierendes. Manchmal sind die Grenzen fließend, so dass es schwierig zu sagen ist, was Freundschaft eigentlich ist. In meinem Buch wollte ich einen Blick auf die Beziehung zwischen zwei Frauen werfen, die manchmal wie eine Freundschaft aussieht und dann wiederum sehr toxisch und zerstörerisch sein kann.

Für mich persönlich sind Frauenfreundschaften in der stark patriarchalischen Gesellschaft, in der ich aufgewachsen bin, und die uns gelehrt hat, uns gegenseitig als Konkurrentinnen zu betrachten, immer besonders wichtig gewesen. Ich glaube an weibliche Solidarität und die Praxis der Integration im Gegensatz zum patriarchalischen und kapitalistischen Drang andere zu bekämpfen und auszuschließen.

Wie war es im Bosnien der 90er aufzuwachsen? Warum hast du dein Heimatland verlassen, schreibst aber jetzt darüber – und lässt deine Erzählerin harte Worte dafür finden? An einer Stelle in deinem Roman vergleicht Sara Bosnien mit einer Frau, die von einem Mann vergewaltigt und zurückgelassen wird.

Für uns war es völlig normal, einfach weil wir nichts anderes kannten. Ich darf auch behaupten, dass ich eine privilegierte Kindheit hatte – ich war ein serbisches Mädchen, das in einer Stadt lebte, in der Serben die Mehrheit stellten. Meine Eltern waren zudem Zahnärzte, ich konnte mir Dinge leisten, die manchen meiner Freunde verwehrt blieben. Diese Privilegien wollte ich unter anderem in meinem Roman verdeutlichen. Mir ging es wie Sara, die im Gegensatz zu ihrer Freundin Lejla damals den ›richtigen‹ Nachnamen und die ›richtige‹ Religion hatte. Doch im Unterschied zu meiner Protagonistin habe ich mein Land erst mit 25 Jahren verlassen, um in Barcelona zu leben. Ich ging, weil ich fühlte, dass wenn ich im Nachkriegsbosnien – zerrissen von Nationalismus, Korruption und Hass – bleiben würde, ich zu einer bitteren und zornigen Person werden würde. Und dann wäre ich nicht imstande gewesen zu schreiben. Der jugoslawische Literaturnobelpreisträger Ivo Andrić hat einmal gesagt: Ein Mann, der nicht hassen kann und sich entscheidet, nicht zu hassen, wird immer ein Fremder in Bosnien sein. Dennoch ist meine Beziehung zu Bosnien nicht so düster, nicht so bitter wie die meiner Erzählerin. Ich kehre immer wieder zurück in meine Heimat, schreibe in meiner Muttersprache. Aber ja, ich musste zuerst aus bosnischen Denkmustern ausbrechen. Ich brauchte die Distanz, um meinen Roman zu schreiben.

Dein Roman erschien zuerst in einer bosnischen und kroatischen Ausgabe. Von dir kursieren ganz unterschiedliche Biographieangaben, die alle versuchen, deine Nationalität und Muttersprache einzukreisen: Jugoslawisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Serbokroatisch? Würdest du für uns etwas Licht ins Dunkel bringen?

Meine Freundin und Schriftstellerin Dubravka Ugrešić sagte einmal zu mir, dass ich »die letzte jugoslawische Autorin« sei. Damit meinte sie, dass ich zu einer jüngeren Generation gehöre, aber mein Hintergrund so kompliziert ist, dass nur dieses allumfassende Adjektiv es festnageln kann: jugoslawisch. Meine Familie war serbisch, aber wie viele Serben lebten wir in Kroatien. Die Sprache ist die gleiche, nur die Religion eine andere.

Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre war der Nationalismus überall auf dem Vormarsch, auch in Kroatien. An Kiosken wurden Dosen verkauft, die »reine kroatische Luft« beinhalten (Ugrešić schreibt darüber in einer ihrer Essays). Mein Vater verlor seine Arbeit und auf uns wurde Druck ausgeübt, Zagreb zu verlassen. Das taten wir dann auch. Wir zogen nach Bosnien, und mein Bruder und ich blieben bei unseren Großeltern auf dem Land, bis unsere Eltern Arbeit fanden. Jeder glaubte, dass das Ganze schnell vorbei gehen würde. Dann aber begann der Krieg und wir blieben in Banja Luka. Nur hatte sich das Blatt jetzt gewendet: plötzlich waren wir die Mehrheit und die nicht-serbische Bevölkerung wurde niedergemetzelt, vergewaltigt und ins Exil geschickt.

Die Sprache, die in Bosnien, Kroatien, Serbien und Montenegro gesprochen wird, wurde ursprünglich einmal als Serbokroatisch bezeichnet. Serbokroatisch haben meine Eltern in der Schule gelernt. Nach dem Zerfall Jugoslawiens und durch den Krieg wollten diese Länder nichts miteinander zu tun haben. Plötzlich wurden Serbisch und Kroatisch zwei unterschiedliche Sprachen. Vielleicht kann man sich das wie Deutsch, Schweizerdeutsch und Österreichisch vorstellen, wenn diese Länder in den Krieg miteinander gezogen wären? Zur gleichen Zeit tauchten zwei neue Sprachen auf, die vorher nicht existiert hatten: Bosnisch und Montenegrinisch. Für einige von uns war das seltsam, wir waren an diese Namen nicht gewöhnt. Im Grunde passierte es also, dass Politik und Nationalismus wichtiger als Sprache und Verstand wurden. Die Wahrheit ist, niemand braucht einen Übersetzer, wenn Menschen aus diesen vier Ländern miteinander sprechen. Aus diesem Grund bevorzuge ich, meine Sprache Serbokroatisch zu nennen, auch wenn ich weiß, dass sie nicht mehr geführt wird – aber sie verdeutlicht mir einfach, dass Sprache keine nationalen Grenzen kennt.

Was bedeutet Heimat für dich als eine Autorin, die ständig unterwegs ist?

Ich habe nur ein Zuhause und das ist die Literatur. Das klingt schmalzig, ist aber wahr. Es ist meine Republik, die ich mit meinen Schriftstellerkolleg*innen teile. Ich sage das nicht, weil ich romantisch bin. Ich sage das, weil ich in einem Land geboren bin, das nicht länger existiert, ich eine Sprache gelernt habe, die nicht länger existiert, und nun habe ich drei verschiedene Nationalitäten. Ich habe also sehr früh verstanden, dass Nationen recht beliebig sind, und dass meine Heimat etwas Größeres sein muss als ein Reihe Koordinaten. Ich bin sehr oft umgezogen und ich reise viel, aber die eine Konstante in meinem Leben, die nie ihre Bedeutung verliert, ist die Literatur.

Welche Bedeutung hat der Literaturpreis der Europäischen Union für dich, mit dem du letztes Jahr ausgezeichnet wurdest? Welche Erfahrungen machst du generell als Autorin im Literaturbetrieb?

Dieser Preis hat mir sehr viel bedeutet, auch weil ich ihn mit zwölf anderen europäischen Preisträgern teile und das Gefühl hatte, zu einer Gemeinschaft zu gehören, die größer ist als die der serbischen und bosnischen Autor*innen. Frauen werden im Balkan kaum ausgezeichnet, oder überhaupt nominiert. Wir müssen dreimal so hart arbeiten und uns und unseren Platz in der Literaturwelt ständig rechtfertigen. Uns lässt man keine mittelmäßigen oder schlechten Bücher durchgehen – wir müssen Meisterwerke schreiben, um einen Platz an der Tafel zu ergattern. Das ist so ungerecht und leider immer noch allzu sehr Realität. Für mich persönlich bedeutete der Literaturpreis und alle Übersetzungen, die daraus folgten, dass ich woanders akzeptiert werden konnte, dass ich jetzt aufstehen kann und sagen: »Ich bin eine Schriftstellerin«. Ich verstehe heute, dass der sexistische Literaturbetrieb, aus dem ich komme, nur ein winziger Teil einer viel größeren, viel offeneren Gemeinschaft ist.

Was möchtest du Leser*innen zum Schluss mit auf dem Weg geben?

Ich wünsche mir, dass sie sich generell für Bosnien und die Literatur des Balkans interessieren. Mir ist bewusst, dass das, was sie bisher aus Bosnien bekommen, immer nur typische Kriegsgeschichten mit Helden, Bösewichten und Opfern sind. Daher hoffe ich, dass mein Roman sie einen Blick auf die Frauen und jungen Mädchen werfen lässt, die in meiner Heimat aufgewachsen sind und die sich von früh an mit diesem Identitätskuddelmuddel auseinandersetzen mussten. Schlussendlich hoffe ich, sie können sich mit dem ganz universellen Thema identifizieren, dass wir stets bemüht sind, unsere Leben in Geschichten zu verwandeln, dass wir alle versuchen, uns auf die eine oder andere Weise unsterblich zu machen.

Das Gespräch führte und übersetzte Teresa Pütz.

Leseprobe
_____________________________________________


Dienstag, 28.Juli

IMG_0512

Heute haben
Beatrix Potter *1866
Malcolm Lowry * 1909
John Asbery * 1927
Remco Campert * 1929
Beat Brechbühl * 1939
Geburtstag
_______________________________

Friedrich Hölderlin
An die Nachtigall

Dir flüsterts leise – Nachtigall! dir allein,
Dir, süße Tränenweckerin! sagt es nur
Die Saite. – Stellas wehmutsvoller
Seufzer – er raubte mein Herz – dein Kehlchen –

Es klagte – o! es klagte – wie Stella ists.
Starr sah ich hin beim Seufzer, wie, als dein Lied
Am liebevollsten schlug, am schönsten
Aus der melodischen Kehle strömte.

Dann sah ich auf, sah bebend, ob Stellas Blick
Mir lächle – ach! ich suche dich, Nachtigall!
Und du verbirgst dich. – Wem, o Stella!
Seufztest du? Sangest du mir, du süße?

Doch nein! doch nein! ich will es ja nicht, dein Lied,
Von ferne will ich lauschen – o! singe dann!
Die Seele schläft – und plötzlich schlägt die
Brust mir empor zum erhabnen Lorbeer.

O Stella! sag es! sag es! – ich bebe nicht! –
Es tötete die Wonne, geliebt zu sein,
Den Schwärmer. – Aber tränend will ich
Deinen beglückten Geliebten segnen.
_____________________

Jetzt als Taschenbuch:

csm_9783832183813_59bf161e56

Claudia Wiltschek empfiehlt:

Ewald Arenz: „Alte Sorten“
DuMont Verlag € 10,00

Liss lebt alleine auf einem Hof zwischen Feldern und Weinbergen. Sally, kurz vor dem Abitur, kommt nicht mehr mit der Welt und sich zurecht und ist aus einer Klinik abgehauen. Erschöpft und müde läuft sie durch die Felder und trifft auf Liss, deren Traktor feststeckt und die sie prompt bittet mitzuhelfen. Gemeinsam lösen sie das Problem und Liss bietet Sally an, die Nacht bei ihr zu verbringen. Aus einer Nacht werden Tage und Wochen. Leicht haben es die beiden nicht miteinander. Sally mit ihren wütenden Ausbrüchen und Liss mit ihrer Vergangenheit über die sie nicht sprechen will. Aber jede lässt die andere so sein wie sie ist und Sally findet ganz vorsichtig wieder Anschluss an das Leben. Es werden Kartoffel geerntet, Bienen gefüttert, Schnaps gebrannt, Trauben gelesen, Dinge die Sally so fremd und für Liss Alltag sind. Und Sally wird natürlich gesucht ….
Eine berührende Geschichte zweier Frauen, (jedoch nicht so lieblich wie das Cover vermuten lässt) die sich gegenseitig mehr geben können, als sie erwartet haben.

 

 

Samstag, 18.Juli

1718C52C-3CB5-45E4-B1DA-BC99CD992A0E

Heute haben
Iwan Gontscharow * 1812
Mirjam Pressler * 1940
Paul McCartney * 1942
Richard Powers * 1957
Geburtstag
__________________________________________

Friedrich Hölderlin
Der Sommer

Noch ist die Zeit des Jahrs zu sehn, und die Gefilde
Des Sommers stehn in ihrem Glanz, in ihrer Milde;
Des Feldes Grün ist prächtig ausgebreitet,
Allwo der Bach hinab mit Wellen gleitet.

So zieht der Tag hinaus durch Berg und Tale,
Mit seiner Unaufhaltsamkeit und seinem Strahle,
Und Wolken ziehn in Ruh`, in hohen Räumen,
Es scheint das Jahr mit Herrlichkeit zu säumen.

Mit Unterthänigkeit
Scardanelli

d.9ten Merz
1940

______________________________________________

Jetzt ist das neue Buch von Nadia Budde auch bei uns gelandet.

cover1

Nadia Budde: „Eine Woche drin“
in einer limitierten Auflage im Selbstverlag für € 13,00
Mit Kindermaske zusammen € 20,00

einewochedrin2

U4

In diesem Pappbilderbuch sind die bekannten Budde-Monsterchen für eine Woche drin. Sie dürfen nicht raus und hängen auf dem Sofa ab. Nur gut, dass es solche Kindermasken gibt, mit denen Mund und Nase verdeckt werden und wir die anderen nicht so schnell anstecken.

Zimmerzauser, Budenstoffel, Stubenschreck und Couchkartoffel,
Hüttenkoller, Sesselspin, heute sitzen alle drin.

Nadia Budde hat dieses neue Kinderbuch im Selbstverlag herausgebracht und wir freuen uns riesig, dass die lustigen Kerle wieder zwischen unseren Beinen herumwuseln. Obwohl wir sie meist gar nicht bemerken.
Ein großer Spaß für die Kleinen und eine Herausforderung für die Vorlesenden und ihre Zungen – bei den lustigen Namen.

Freitag, 17.Juli

IMG_0320
Eine tolle Ausstellung im Stadthaus Ulm. „Die Welt, ein Raum mit Flügeln“

Heute haben
Clara Viebig * 1860
Christiane Rochefort * 1917
Johannes Arnold * 1928
Rainer Kirsch * 1934
Geburtstag
__________________________________________

Friedrich Hölderlin
Der Sommer

Im Tale rinnt der Bach, die Berg an hoher Seite,
Sie grünen weit umher an dieses Tales Breite,
Und Bäume mit dem Laube stehn gebreitet,
Daß fast verborgen dort der Bach hinunter gleitet.

So glänzt darob des schönen Sommers Sonne,
Daß fast zu eilen scheint des hellen Tages Wonne,
Der Abend mit der Frische kommt zu Ende,
Und trachtet, wie er das dem Menschen noch vollende.

Mit Untertänigkeit

Scardanelli.

d. 24 Mai 1758.
________________________________________

zoom_berenberg_book_b713bc8992d4

Eliot Weinberger: „Neulich in Amerika“
Herausgegeben von Beatrice Faßbender
Aus dem Englischen von Beatrice Faßbender, Eike Schönfeld und Peter Torberg
Berenberg Verlag € 16,00

Eliot Weinberger ist nicht nur einer der origi­nellsten Essayisten, er ist auch einer der schärfsten politischen Kommentatoren der USA. In seinen Texten über die Politik unter den Regierungen Bush und Trump lässt er die beiden Präsidenten zu Wort kommen.
Ich habe gleich mit dem zweiten Teil des Buch angefangen und bin erschüttert, fassunglos und aufgewühlt, wenn ich diese Originalzitate lese.
Weinberger beginnt, dass er andere Republikaner, in höchsten Ämtern, zitiert. Das, was diese Menschen sagen, ist unterirdisch schlecht, rassistisch, sexistisch, homophob, glänzt mit enormen Unwissen. Gleichzeitig schreibt Weinberger auf, in welche Betrügereien diese Politiker verstrickt sind.
Trumps Art zu reden, seine Wortwahl, seine narzisstische Gehässigkeit, haut dann dem Fass den Boden aus. Ich hätte mir das nicht so abgrundtief böse vorgestellt, um eines seiner Lieblingsworte zu benutzen.
Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, ist, dass diese Männer gewählt worden sind. Was ist das für eine Gesellschaft? Wie muss es den Menschen gehen, die seit Jahren gegen diese Art von Menschenverachtung angehen und keinen Fuss auf den Boden bekommen? Wie muss es Obama und seinen Regierungsleute gehen, wenn sie sehen, wie all ihre Versuche, das Klima zu retten, die Bedingungen der Bevölkerung zu verbessern, wieder rückgängig und verschlechtert worden sind? Wenn das die Zukunft unserer Demokratie ist, wenn sich unsere Gesellschaften dort hin bewegen, ja dann Gute Nacht.

Schauen Sie bitte in die Leseprobe unter der Überschrift: „Zehn typische Tage in Trumps Amerika„.

Donnerstag, 16.Juli

IMG_0286

Heute haben
Samuel Agnon * 1888 (Nobelpreis 1966)
Christiane Rochefort * 1917
Raiuner Kirsch * 1934
Geburtstag
_______________________________

Friedrich Hölderlin
Der Sommer

Die Tage gehn vorbei mit sanfter Lüfte Rauschen,
Wenn mit der Wolke sie der Felder Pracht vertauschen,
Des Tales Ende trifft der Berge Dämmerungen,
Dort, wo des Stromes Wellen sich hinabgeschlungen.

Der Wälder Schatten sieht umhergebreitet,
Wo auch der Bach entfernt hinuntergleitet,
Und sichtbar ist der Ferne Bild in Stunden,
Wenn sich der Mensch zu diesem Sinn gefunden.

d. 24 Mai 1758. Scardanelli.
_______________________________

Susanne Link empfiehlt:

9783836953191

Gunnel Linde: „Mit Jasper im Gepäck“
Aus dem Schwedischen von Brigitta Kicherer
Mit Ilustrationen von Susanne Göhlich
Gerstenberg Verlag € 13,00
ab 7 Jahren

Endlich!: Eines meiner Lieblingsbücher ist wieder lieferbar.
Die Geschwister Annelie und Nicklas dürfen mit ihrer Tante nach Kopenhagen. Beim Zoobesuch gewinnen sie den 2.Preis: Ein Zwergpony namens Jasper. Natürlich weiß Tante Tinne nichts von Jasper und die beiden stehen vor der Herausforderung, Jasper heimlich nach Stockholm zu bringen. Turbulent und lustig und ideal zum Vorlesen.

Gunnel Linde, geb. 1924 in Stockholm, hat über 40 Bücher veröffentlicht, von denen viele zu Klassikern der schwedischen Kinderliteratur geworden sind. Für ihr Gesamtwerk ist sie mit dem Astrid-Lindgren-Preis geehrt worden.

Susanne Göhlich, geb. 1972 in Jena, lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie studierte Kunstgeschichte und arbeitet heute als freie Illustratorin.
_____________________________

Mittwoch, 1.Juli

IMG_9986

Heute haben
Georg Christoph Lichtenberg *1742
George Sand * 1804
Warlam Schalamow * 1907
Juan Carlos Onetti * 1909
Franca Magnani * 1925
Cat Stevens / Yusuf Islam * 1947
Prinzessin Diana * 1961 (Für unsere Royalisten)
Geburtstag
______________________________________

Friedrich Hölderlin
Der Sommer

Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet,
So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet.
Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet,
So ist der Berge Pracht darum verbreitet.
Daß sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget,
Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget;
Wie so das Jahr verweilt, so sind des Sommers Stunden
Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.

d. 24 Mai 1778.
Scardanelli.
___________________________

Claudia Wiltschek empfiehlt:

m

Leo Timmers: „Wo steckt der Drache?“
Aracari Verlag € 14,00
Bilderbuch ab 3 Jahren

Der König hat einen Drachen gesehen, ein riesengroßes Biest.
Jetzt traut er sich nicht mehr zu schlafen, bis der Drache geschlagen ist.

Drei mutige Ritter machen sich auf, um das vermeintlich gefährliche Tier zu suchen.
Nur, alles was zuerst aussieht wie ein Drache, entpuppt sich als eine witzige Überraschung.
Einmal sind es friedlich Möhren knabbernde Kaninchen, dann tief schlafende Bären oder schlummernde Vögel auf einem Baum. Aber wie kann das denn nur sein?
Ein großer Bilderbuchspaß – zum Schmunzeln und keine Angst haben!

Samstag, 18.April

IMG_20200416_143614
Wenn Kundinnen uns Eis vorbeibringen

Heute haben
Thomas Middleton * 1580
Udo Werner Steinberg * 1913
Geburtstag
____________________________

Friedrich Hölderlin
Sophokles

Viele versuchen umsonst das Freudigste freudig
zu sagen,
Hier spricht endlich es mir, hier in der Trauer sich aus.
____________________________

2703

Sandra Niebuhr-Siebert: „Mina entdeckt eine neue Welt“
Wunderbar illustriert von Lars Baus
Carlsen Verlag € 14,00
Bilderbuch ab 3 Jahren

Was für ein schönes Bilderbuch, das mit so vielen Überraschungen daherkommt und gleichzeitig realistisch und träumerisch verwunschen illustriert ist.
Mina kommt in die Kita. Alles ist neu für sie. Die Nacht zu vor träumt sie viel und bevor sie die Kita betritt schaut sie zuerst durchs Schlüsselloch. Was sie sieht, ist alles in einem blaugrau Ton gezeichnet. Umso öfter sie in die Kita geht, werden die Bilder immer bunter. Sie erzählt daheim, was sie alles dort macht, findet eine Freundin, kümmert sich um den kranken Teddy in der Kita. Nur manchmal wird sie nicht verstanden. Die Betreuerin wendet sich einfach ab, obwohl sie deren Frage mit „Ja“ beantwortet hat.
Minas Träume werden bunter und freundlicher, Mina fühlt sich von Tag zu Tag wohler. Als ihre Betreuerin der ganzen Gruppe ein Lied in Minas Sprache vorspielt, ist Mina überglücklich und wir wissen nun auch, dass sie nicht mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist.
Eines Tages klopft es an die Kita-Tür. Da steht Tarek.
Eine wunderbare, einfühlsame Geschichte vom doppelten Ankommen in einer neuen Welt.

ANS_9783551512703_IN01

ANS_9783551512703_IN02

ANS_9783551512703_U4
__________________________

9783641271039

Wenn ich das richtig verstanden habe, können Sie auf der Seite von randomhouse.de
Bas Kast: „Der Ernährungskompass kompakt“
So bleiben Sie gesund und fit
Mit Expertentipps von Prof. Dr. Frank Madeo: Wie Sie jetzt Ihre Abwehrkräfte mobilisieren
kostenlos auf Ihren eBook-Reader herunterladen.
978-3-641-27103-9
0,00 € (D), 0,00 € (A), CHF 0,00*
Erscheinungstermin 16.04.2020