Freitag, 27.Januar

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Heute haben
Achim von Arnim * 1781
Fulvio Tomizza * 1935
Jochen Missfeldt * 1941
Antonio Pennacchi * 1950
Geburtstag.
Heute ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
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Heinrich Heine
Die Jahre kommen und gehen

Die Jahre kommen und gehen,
Geschlechter steigen ins Grab,
Doch nimmer vergeht die Liebe,
Die ich im Herzen hab.

Nur einmal noch möcht ich dich sehen,
Und sinken vor dir aufs Knie,
Und sterbend zu dir sprechen:
„Madame, ich liebe Sie!“
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Heute Abend:
Fr. 27. 01. | 20.00 Uhr | Ulmer Münster, Turmhalle
Candelabro – Aristides de Sousa Mendes
Eine Videoskulptur von Werner Klotz
Einführung und Eröffnung

Videoskulptur Candelabro, Foto: Sousa Mendes Foundation


Aristides de Sousa Mendes war im Juni 1940 portugie-
sischer Generalkonsul in Bordeaux. Damals trafen über
eine Millionen Menschen, darunter viele Jüdinnen und
Juden, auf der Flucht aus zahlreichen Ländern Europas
in der Stadt ein. Sie hofften, über Portugal fliehen zu
können, nachdem die deutsche Wehrmacht Belgien,
die Niederlande und Nordfrankreich besetzt hatte.
Die Flüchtenden benötigten dazu Visa, doch hatte der
portugiesische Diktator António de Oliviera Salazar
bereits im November 1939 seinen Diplomaten untersagt
diese auszustellen. Sousa Mendes geriet in ein Dilemma:
Der gläubige Katholik musste zwischen seinen Grundwer-
ten und dem Befehl Salazars entscheiden. Nach dreitägi-
gem Gewissenskampf entschied er sich, seinem Gewissen
zu folgen. Zwischen dem 17. und 23. Juni 1940 stellte
er unzählige Visa aus und rettete damit tausende Leben.
2019 beauftragte die New Yorker Sousa Mendes
Foundation den renommierten Künstler Werner Klotz
(Berlin/New York), eine Videoskulptur zu schaffen, die
diese drei Tage der Entscheidung von Aristides de Sousa
Mendes zum Thema hat. Es entstand ein nahezu vier
Meter hohes Werk aus Edelstahl mit 13 Monitoren, das
bereits in Portugal und Frankreich ausgestellt wurde
und nun durch das Engagement von Dr. Jennifer Hartog
(Toronto) in Ulm gezeigt wird. Sie wird in der Gedenk-
veranstaltung am 27. Januar die Geschichte von Sousa
Mendes und ihrer eigenen Familie vorstellen. Zehn ihrer
Familienmitglieder wurden durch Mendes‘ Visa gerettet.

In der Abendveranstaltung geht es um in der Geschichte
und in der Gegenwart brennende Fragen. Woher
kam dieser Mut? Welche Entscheidungsprozesse fanden
statt? Warum begeben sich auch heute Menschen
in Gefahr, um unmenschliche Regime und totalitäre
Strukturen zu bekämpfen oder Verfolgten und Ge-
flüchteten zu helfen?
Im Anschluss an diesen ersten Teil des Abends wird die
Skulptur mit musikalischer Umrahmung durch Almut
Kühne (Berlin), die die Sound-Spur des Kunstwerks
schuf, im Münster präsentiert.
Begrüßung: Oberbürgermeister Gunter Czisch

Familienfoto der Hartogs 1938, vor der Flucht aus den
Niederlanden. Von ihnen wurden fünf durch Sousa Mendes‘
Visa gerettet. Quelle: Sousa Mendes Foundation

Gerettete in einer Suppenküche in Lissabon, 1941.
Quelle: Benjamin Schlesinger, Sousa Mendes Foundation

Aristides de Sousa Mendes, 1940.
Quelle: Sousa Mendes Foundation
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Auch am Sonntag, den 29.Januar gilt:
Für alle Karten, die mit dem Zauberwort „Samy“ gekauft, vorbestellt, oder an der Abendkasse abgeholt werden, gilt: Halber Preis, also € 11,00.
Wichtig: Am Sonntag haben Sie die letzte Möglichkeit, die Ausstellung im Schuhhaussaal (dort wo auch gespielt wird) anzuschauen.


Dienstag, 13.Dezember

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13.Dezember mit den Küken von Anke Raum
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Heinrich Heine * 1797
Laurens van der Post * 1906
Ross Macdonald * 1915
Robert Gernhardt * 1937
Howard Brenton * 1942
haben heute Geburtstag
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Heinrich Heine
Es fällt ein Stern herunter

Es fällt ein Stern herunter
aus seiner funkelnden Höh,
das ist der Stern der Liebe,
den ich dort fallen seh.

Es fallen vom Apfelbaume,
der weißen Blätter so viel,
es kommen die neckenden Lüfte,
und treiben damit ihr Spiel.

Es singt der Schwan im Weiher,
und rudert auf und ab,
und immer leiser singend,
taucht er ins Flutengrab.

Es ist so still und dunkel,
verweht ist Blatt und Blüt‘,
der Stern ist knisternd zerstoben,
verklungen das Schwanenlied.
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Großartig:


Sabine Lemire und Rasmus Bregnhoi: „Mira-Reihe“
aus dem Dänischen von Franziska Gehm
Graphic Novel (nicht nur) für Mädchen
dtv € 15 / € 16,00

Dieser Comic, besser: Graphic Novel, über Mira ist einfach großartig und ich hoffe, dass Sabine Lemire noch einige Jahre weiterzeichnet.
Mira wohnt mit ihrer Mutter, deren Freund und ihrem kleinen Bruder auf einem Hausboot in Kopenhagen.
Wir erleben ihren Alltag mit, der genauso ist, wie bei vielen anderen Mädchen. Mira wird von Band zu Band älter und bewegt sich natürlich dann auch auf Instagram, verliebt sich und hat immer wieder mal eine extrem peinliche Mutter. Tja, manchmal halt.
Das ist witztig, cool, ganz schön schräg, aber auf jeden Fall sehr einfühlsam erzählt.
Die Geschichten machen riesig Spaß und werden sicher mehrfach gelesen und angeschaut.

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Heute, Dienstag, 13. Dezember 2022, 19:00 Uhr
Lesung und Gespräch im Haus der Begegnung:
Im Schatten des Kreml – Unterwegs in Putins Russland

In der Ukraine herrscht seit neun Monaten Krieg. Zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer wurden verletzt oder getötet, fast ein Drittel der Bevölkerung ist auf der Flucht vor Wladimir Putins Truppen. Doch was bewegt diesen autokratischen Herrscher im Kreml, wieso steht ein erheblicher Teil der russischen Bevölkerung hinter seinem brutalen Angriffskrieg?
Seit Wladimir Putin 1999 an die Macht kam, hat Udo Lielischkies als ARD-Korrespondent ihn und die Menschen in Russland hautnah erlebt, bei unzähligen Reisen durch dieses riesige Land. Wie leben sie, wie denken sie, in Moskau und auf dem Land, die an der Macht und die „im Schatten des Kreml“?

Udo Lielischkies, geboren 1953 in Köln, war im Moskau von 2014 bis 2018 ARD-Studioleiter. Seine Filme erhielten drei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, weitere für Festivals in New York, Moskau und Monte Carlo.

Die Veranstaltung im Haus der Begegnung findet statt in Kooperation Reinhold-Maier-Stiftung.
Veranstaltungsort: Haus der Begegnung, Grüner Hof 7, 89073 Ulm, www.hdbulm.de

Der Eintritt ist frei.

Dienstag, 16.August

Mit Blick aufs Meer
(Foto: Katja Rehbaum)

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Heute haben
Jean de La Bruyère * 1645
Georgette Heyer * 1902
Charles Bukowski * 1920
Reiner Kunze * 1933
Petra Oelker * 1947
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Heinrich Heine
Es schauen die Blumen alle

Es schauen die Blumen alle
Zur leuchtenden Sonne hinauf;
Es nehmen die Ströme alle
Zum leuchtenden Meere den Lauf.

Es flattern die Lieder alle
Zu meinem leuchtenden Lieb
Nehmt mit meine Tränen und Seufzer,
Ihr Lieder, wehmütig und trüb!
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Das Taschenbuch passt in jedes Fluggepäck:


Hervé Le Tellier: „Anomalie
Aus dem Französischen von Romy und Jürgen Ritte
Rowohlt Verlag € 13,00

Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt 2021

Und wieder hat es sich bewahrheitet, dass die Goncourt Preisträgerromane eine ausgezeichnete Lektüre sind. Diesmal allerdings sehr unfranzösisch. Eher schon wie ein us-amerikanischer Thriller. Wobei Tellier hier eine perfekte Mischung aus Thriller, Komödie und Roman gefunden hat.
Wenn ich jetzt mit der Inhaltsangabe beginne, denken Sie sich vielleicht: Ja geht’s noch?
Ja! und wie.
Im März 2021 fliegt eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York durch einen elektromagnetischen Wirbelsturm. Die Turbulenzen sind heftig, doch die Landung glückt. Allerdings: Im Juni landet dieselbe Boeing mit denselben Passagieren ein zweites Mal. Im Flieger sitzen der Architekt André und seine Geliebte Lucie, der Auftragskiller Blake, der nigerianische Afro-Pop-Sänger Slimboy, der französische Schriftsteller Victor Miesel, eine amerikanische Schauspielerin.
Natürlich ist so etwas nicht möglich und die zweite Maschine wird auch deshalb auf einen Militärstützpunkt umgeleitet und landet nicht in New York. Abgeschirmt von der Aussenwelt und mit Hilfe von hochkarätigen Wissenschaftlern versuchen alle hinter dieses Phänomen zu kommen.
Wie das Tellier aufbereitet und wie er seine Figuren aus dem ersten Flug und aus dem zweiten begleitet, ist ihm perfekt gelungen.
Lassen Sie sich überraschen. Es geht nicht um die Lösung des Phänomens, sondern: Was passiert mit den Menschen? Wie reagieren sie und wie reagiert die Aussenwelt auf sie?
Eine super Lektüre.

Leseprobe

Donnerstag, 28.Juli

Türstoppertigerente mit Tigerentenbuch

Heute haben
Beatrix Potter * 1866
Malcolm Lowry * 1909
John Ashbery * 1927
Remco Campert * 1929
Beat Brechbühl * 1939
Oleg Jurjew * 1959
Geburtstag
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Heinrich Heine
Sie liebten sich beide, doch keiner

Sie liebten sich beide, doch keiner
Wollt’ es dem andern gestehn;
Sie sahen sich an so feindlich,
Und wollten vor Liebe vergehn.

Sie trennten sich endlich und sahn sich
Nur noch zuweilen im Traum;
Sie waren längst gestorben,
Und wußten es selber kaum.
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Unser Taschenbuchtipp:

Gianrico Carofiglio: „Drei Uhr morgens
Aus dem Italienischen von Verena von Koskull
Unionsverlag € 13,00

Gianrico Carofiglio kennen wir als Autoren der Bari-Krimis. Das ist lange her. Krimis veröffentlicht er immer noch, aber auch Romane, wie diesen. Eine sehr intensive Vater-Sohn-Geschichte mit der Stadt Marseille als Fundament. Vielleicht ist Marseille auch die heimliche Hauptperson, um die sich die beiden Männer drängeln.
Antonio lebt bei seiner Mutter, sein Vater wohnt schon sehr lange nicht mehr mit den beiden zusammen. Bei Antonio wird eine bestimmte Art von Epilepsie festgestellt. Als Therapie schlagen die Ärzte vor: laute Orte meiden, kein Sport, früh ins Bett und zahlreiche Medikamente. Dieses hat natürlich auch Nebenwirkungen auf den jugendlichen Antonio und so verfällt er öfter in Depressionen. Als sein Vater einen Spezialisten für Epilepsie in Marseille auftut, treten die beiden, sich entfremdeten Männer, eine Reise dorthin an. In Marseille angekommen einigen sie sich zu dritt auf ein Experiment. Vater und Sohn dürfen 48 Stunden nicht schlafen. Danach gibt es wieder ein Treffen mit dem Arzt. Ab diesem Moment tauchen wir in Marseille ein. Dort unterhalten sich die beiden, erzählen aus ihrem Alltag. Der Vater versucht zu erklären, wie er seine Mutter getroffen hat und warum er nicht mehr bei Antonio wohnt. Dadurch kommen sie sich näher. Ihr Erzählen ist rückwärts gewandt, die Stadt nimmt sie jedoch mit in die intensive Gegenwart.
Carofiglios Roman hätte noch 200 Seiten mehr haben können und wäre nicht langweilig geworden. Er hat ein Zweipersonenstück geschrieben, bei dem wir gerne wissen wollen, ob es Vater und Sohn nach dem Zuschlagen des Buches heiterhin gut miteinander geht.
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Nach unserer Veranstaltung mit Helmut Gotschy und seinem dritten Ulm-Krimi, möchten wir Sie am kommenden Dienstag zu unserer „1.Seite“ einladen.

Wir stellen wieder vier neue Bücher.
Clemens Grote liest aus:
Milena Busquets: Meine verlorene Freundin
Ralf Rothmann: Die Nacht unterm Schnee
Amor Towles: Lincoln Highway

und
Ralf Grimminger stellt sein eigenes Buch „Kleinstadthelden“ vor.

Dienstag, 2.August ab 19 Uhr
bei uns in der Buchhandlung

Eintritt frei

Freitag, 25.März

Heute haben
Flannery O’Connor
Wieslaw Mysliwski * 1932
Geburtstag
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Heinrich Heine
Leise zieht durch mein Gemüt

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied.
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
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Einer der besten Romane, die ich gelesen habe, jetzt wieder neu in gebundender Form:


Irmgard Keun: „Nach Mitternacht
Claassen Verlag € 22,00

48 Stunden in Frankfurt im Jahr 1936.
Es ist eine Zeit des Umbruchs, der Veränderungen.
Mittendrin Sanne, eine junge Frau, die auf ihren Freund wartet. Aber die politische, brenzlige Lage lässt auf keinen harmonischen Abend hoffen.
Irmgard Keun ist hier auf dem literarischen Höhepunkt. Wie sie diese Situation erfasst, die politische Lage erkennt und trotzdem immer wieder eine ironische Spitze auspackt. Der Alltag in Deutschland hat sich durch die Machtergreifung komplett verändert. Menschen denuzieren ihre Nachbarn. Menschen verschwinden. Hoffnungen lösen sich in Luft auf und Widersprüchlichkeiten sind überall zu erkennen.
Wie soll hier ein Weiterleben gelingen?.
Der Roman erschien 1937 im Exilverlag Querido Verlag in Amsterdam und hat nichts von seiner damaligen Aktualität verloren.
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Heute ab 15 Uhr auf dem Münsterplatz.
Es ist Krieg in Europa und wir rufen zum Streik auf. Für den Frieden und für Klimagerechtigkeit.


Mittwoch, 19.Januar


Heute haben
Edgar Allan Poe * 1809
gustav Meyrink * 1868
Patricia Highsmith * 1921
Julian Barnes * 1946
Geburtstag
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Heinrich Heine

Und als ich euch meine Schmerzen geklagt,
Da habt ihr gegähnt und nichts gesagt;
Doch als ich sie zierlich in Verse gebracht,
Da habe ihr mir große Elogen gemacht.
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Der Orlanda Verlag, der 2021 mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet worden ist und mit ihrer Autorin Tsitsi Dangarembga, die den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat, auch einen tollen Bucherfolg erzielen konnte, hat ein engagiertes „Bilderbuch“ über junge Bootsgeflüchtete herausgebracht.


Mary Beth Leatherdale: „Stürmische Meere
Geschichten von jungen Bottsgeflüchteten
Mit Illustrationen und Collagen von Eleanor Shakespeare
Aus dem Englischen von Barbara Küper
Orlanda Verlag € 19,50

Bootsflüchtende gibt es nicht erst seit ein paar Jahren. Schon immer sind Menschen aus ihrer Heimat übers Meer in eine neue, ungewisse Zukunft geflohen. Und viele bezahlten und bezahlen (immer noch!!!) mit ihrem Leben dafür.
Dieses Buch (für Kinder ab 11 Jahren) stellt exemplarisch fünf Kinder vor, die im 20.Jahrhundert übers Meer geflohen sind, dabei alles zurückgelassen haben, was ihnen wichtig war, in der Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.
Da gibt es Ruth aus Breslau, die mit ihrer Familie an Bord der St. Louis geht, um dem Nationalsozialismus zu entkommen; Phu bricht allein aus dem kriegsgebeutelten Vietnam auf; José versucht, von Kuba aus die USA zu erreichen; Najeeba flieht aus Afghanistan und vor den Taliban und Mohamed verlässt nach dem Verlust seiner Familie sein Dorf an der Elfenbeinküste.
Diese persönlichen Geschichten vermitteln ein Gefühl für die verheerenden Auswirkungen von Krieg, Armut und Flucht auf Kinder und Jugendliche. Ein Buch, das zum Austausch und Nachdenken anregt.
Ohne die künstlerische Arbeit von Eleanor Shakespeare, die die Zitate der Kinder mit Informationen zur damaligen Zeit in Collagen verarbeitet, Originalfotos mit Zeichnungen verbindet, wäre dieses sehr besondere, engagierte Buch nicht so stark und gut geworden.

(Illustration Eleanor Shakespeare)

Samstag, 9.Oktober

Heute haben
Jakob Arjouni und
Helmut Qualtinger
Geburtstag
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Heinrich Heine

Ich halte ihr die Augen zu
Und küß sie auf den Mund;
Nun läßt sie mich nicht mehr in Ruh,
Sie fragt mich um den Grund.

Von Abend spät bis Morgens fruh,
Sie fragt zu jeder Stund:
Was hältst du mir die Augen zu,
Wenn du mir küßt den Mund?

Ich sag ihr nicht, weshalb ichs tu,
Weiß selber nicht den Grund.
Ich halte ihr die Augen zu
Und küß ihr auf den Mund.
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Passt nicht nur für dieses Wochenende:


Zeit zum Genießen
Fünfzig Verführungen
Ausgewählt von Gesine Dammel
Insel Taschenbuch € 11,00

Was macht einen geglückten Tag aus? Einfach im Bett bleiben, wie Fontane vorschlägt? Einen Einkaufsbummel machen wie Lily Brett oder einen Fallschirmsprung wie Ulrike Draesner? Oder doch lieber die Stille bei einem Glas Wein, einer Tasse Tee und einem guten Buch genießen?

Das Leben genießen … das kommt in der Hektik des Alltags oft zu kurz. Aber vielleicht hilft Brot backen, joggen, Fahrrad fahren, ins Termalbad gehen, oder bügeln? Wer hätte gedacht, dass diese Idee von Karlheinz Ott kommt. Da hätte ich eher auf Kochen und Rotwein getippt.

Diese genannten Tipps kommen von Lily Brett, Eva Demski, Ulrike Draesner, Rose Tremain, Rainer Maria Rilke, Robert Walser, Wilhelm Schmid, Herman Hesse, Lars Mytting, Hanns-Josef Ortheil, Karlheinz Ott u. v. a.

Leseprobe
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Morgen, Sonntag, 10.Oktober ab 11 Uhr in der vh Ulm.
Clemens Grote liest aus vier neuen Romanen.
Eintritt frei

Mittwoch, 6.Oktober


Heute haben
Horst Lange * 1904
Meret Oppenheim * 1913
Yasar Kemal * 1923
Louis Begley * 1933
Geburtstag
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Heinrich Heine
Sie liebten sich beide

Sie liebten sich beide, doch keiner
Wollt‘ es dem andern gesteh’n;
Sie sahen sich an so feindlich,
Und wollten vor Liebe vergeh’n.

Sie trennten sich endlich und sah’n sich
Nur noch zuweilen im Traum;
Sie waren längst gestorben,
Und wußten es selber kaum.
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Na endlich!


Ursus Wehrli: „Welt aufräumen
Kein&Aber Verlag € 18,00

Der könnte mal zu mir kommen und ordentlich aufräumen.
Auch die Gartenarbeit, gerade jetzt, wenn die bunten Blätter fallen, könnte er prima übernehmen, nachdem er sie so exakt zusammengerecht und nach Farben sortiert hat. Es erinnert fast an die farbigen Prognosendiagramme in der Wahlnacht.
Lehrer:innen werden sich wundern, wie schnell Chaos im Klassenzimmer zu perfekter Ordnung wird.
Milch verschüttet? Kein Problem! Ursus Wehrle macht zwar die Sauerei nicht weg, aber ein schönes Quadrat daraus.
Sogar die Sportseite der Tageszeitung ordnet er neu und so kommen beim Zielfoto alle Läufer gleichzeitig an und stehen in gleicher Höhe auf dem Treppchen.
Mit sehr viel Witz und bitterem Ernst, führt uns der Künstler unsere Umwelt vor Augen, wie sie ist und wie sein könnte.
Fünf Kinder, die im Wald spielen, stehen sich drei Kindern auf dem Sofa gegenüber, die in Handy und Tablets glotzen.
Neu: QR-Codes, hinter denen sich Filmchen verbergen, wie Ursus Wehrle arbeitet und wie er zum Beispiel eine Schafherde ordnet.
Viel Vergnügen.
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tagesschau.de vom 5.10.2021

Physik-Nobelpreis
Das Chaos verstehen

Für die Erforschung sogenannter komplexer Systeme haben Klaus Hasselmann, Syukuro Manabe und Giorgio Parisi den Physik-Nobelpreis bekommen. Ihre Arbeit hilft dabei, etwa das Klima besser zu verstehen.

Parisi, der telefonisch zur Bekanntgabe zugeschaltet wurde, sagte mit Bezug auf die Klimakonferenz COP26, die in wenigen Wochen in Glasgow beginnt, er halte den Kampf gegen die Klimakrise für äußerst dringend. „Es ist klar, dass wir für künftige Generationen jetzt sehr schnell handeln müssen„, sagte der Italiener nach Bekanntgabe des Physik-Nobelpreises. Es sei sehr wichtig, dass klare und sehr kraftvolle Entscheidungen getroffen würden.

Hier geht es zum Artikel.

Samstag, 8.Mai

An diesem schönen Samstag stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl von Neuerscheinungen vor.
Sie können ja wieder in die Buchhandlung kommen. Ohne Test und ohne Voranmeldung. Im Vorfeld schon mal durch die Bilder wischeln, hilft vielleicht bei der Auswahl und Ideenfindung.

Und denken Sie daran:
Wir knacken an diesem Wochenende locker die 120.000 km-Marke beim Stadtradeln.

Viel Vergnügen.
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Heinrich Heine
Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
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Neue Romane

Neue Sachbücher

Neue Kinder- & Jugendbücher

Neue Bilderbücher

Kleine Pappbilderbücher

Mittwoch, 10.Juni

Image-1

Heute haben
Saul Bellow * 1915
Maurice Sendak * 1928
und
Peter Kurzeck * 1943
Geburtstag
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Heinrich Heine
Sie saßen und tranken am Teetisch

Sie saßen und tranken am Teetisch
und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
die Damen von zartem Gefühl.

„Die Liebe muß sein platonisch“,
der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch.
Und dennoch seufzet sie: „Ach!“

Der Domherr öffnet den Mund weit:
„Die Liebe sei nicht zu roh,
sie schadet sonst der Gesundheit.“
Das Fräulein lispelt: „Wieso?“

Die Gräfin spricht wehmütig:
„Die Liebe ist eine Passion!“
Und präsentieret gütig
die Tasse dem Herren Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen;
mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
von deiner Liebe erzählt.
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Malia: „The Garden Of Eve“
CD € 19,99

Gestern war auf dem Münsterplatz eine Mahnwache für George Floyd, der zu diesem Zeitpunkt beerdigt worden ist.
Kurz vorher kam mir die neue CD von Malia in die Finger, auf  der im ersten Lied „Hope“ die Liedzeile „I can’t breathe“ zu hören ist.
Die Echo Jazz-Gewinnerin widmet sich diesem Mal dem Blues, einer Musik, in der sie ihre Wurzeln entdeckt hat.

„Blues lag mir schon immer sehr am Herzen. Es ist eine kathartische Erfahrung, kostbar und tiefgreifend, egal ob ich ihn spiele oder im Radio höre! Und im Lauf der Zeit finde ich immer mehr zu dieser Wahrheit, die in meiner Seele tief verwurzelt ist und ich fühle mich endlich reif genug, um diese wunderbare Musiktradition zu verstehen – denn Blues ist das Leben.“

Es gibt aber nicht nur den traurigen Blues, der zur gestrigen Trauerfeier passt, sondern auch rhythmisch starken, powervollen Blues, der einen durch den Tag trägt.
Malia hat eine CD eingespielt, die ohne (sichtbaren) Schnickschnack daherkommt. Eine ehrliche Musik, die aus diesem Herzen kommt und dem Blues eine moderne Note gibt.