Dienstag, 31.Januar


Heute haben
Marie Luise Kaschnitz * 1901
John O’Hara * 1905
Benoite Groult * 1920
Kurt Marti * 1921
Norman Mailer * 1923
Kenzaburo Oe * 1935
Geburtstag
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Christian Morgenstern
Morgensonne im Winter

Auf den eisbedeckten Scheiben
fängt im Morgensonnenlichte
Blum und Scholle an zu treiben…

Löst in diamantnen Tränen
ihren Frost und ihre Dichte,
rinnt herab in Perlensträhnen…

Herz, o Herz, nach langem Wähnen
laß auch deines Glücks Geschichte
diamantne Tränen schreiben!
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Morgen geht es los:

978-3-15-019112-5


“Februar”
Herusgegeben von Christine Schmidjell und Evelyne Polt-Heinzl
Reclam Verlag € 6,00

Wieder sind es fast 70 Gedichte, die hier in das Februar-Heftchen aufgenommen worden sind und wieder ist kein Goethe dabei. Die beiden Damen halten an ihrem Prinzip fest.

Dafür dichtet sich Ringelnatz schon in den Karneval:

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Berta, wir gehn zum Faschingsball,
Zu Karnevallerie Krawall,
Pot-Pickles, Mixed-Pourri und Drall.
Denn mancherlei im Leben
vielerlei!
Das man nicht sagt, läßt tanzen sich und gröhlen
Und köstlich ist ein unverbindlich Küssen.

In der Anthologie hat es Überschriften wie “Das wilde Treiben”, “Ballgeflüster”, “Frühlingserwartung” und “Vorfrühling”. Wir bleiben jedoch noch bei den Rubriken “Immer noch Winter” und “Stille Februartage”. Wer weiß, was noch alles vom Himmel fällt, oder wie lange der Winter noch andauert?


Christian Friedrich Hebbel
Winter-Landschaft

Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche,
bis auf den letzten Hauch von Leben leer;
die muntern Pulse stocken längst, die Bäche,
es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr.

Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise,
erstarrt und hungrig, gräbt sich tief hinab,
und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise,
so gräbt er, glaub’ ich, sich hinein ins Grab.

Die Sonne, einmal noch durch Wolken blitzend,
wirft einen letzten Blick auf’s öde Land,
doch, gähnend auf dem Thron des Lebens sitzend,
trotzt ihr der Tod im weißen Festgewand.


Joseph von Eichendorff
Winternacht

Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht
Und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seinen Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.

Er träumt von künft’ger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.


Richard Dehmel
Winterwärme

Mit brennenden Lippen,
unter eisblauem Himmel,
durch den glitzernden Morgen hin,
in meinem Garten,
hauch ich, kalte Sonne, dir ein Lied.

Alle Bäume scheinen zu blühen;
von den reifrauhen Zweigen
streift dein Frühwind
schimmernde Flöckchen nieder,
gleichsam Frühlingsblendwerk;
habe Dank!

An meiner Dachkante hängt
Eiszapfen neben Zapfen,
starr,
die fangen zu schmelzen an,
Tropfen auf Tropfen blitzt,
jeder dem andern unvergleichlich,
mir ins Herz.
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Das erste Konzert ist am Sonntag, 5. Februar 2023, 18 Uhr in der Wengenkirche Ulm.

Der Universitätschor Ulm singt als Hauptwerk von Wolfgang Amadeus Mozart das „d-moll Requiem“.
Die Solisten kommen aus den Reihen der beiden Unichöre. Begleiten werden ein Streichquintett mit Musiker:inen aus dem Ulmer Theater und an der Orgel Andreas Weil.
Die musikalische Leitung hat Manuel Sebastian Haupt.
Neben dem Requiem erklingt noch das „Nachtlied“ von Max Reger auf ein Gedicht von Petrus Herbert für fünfstimmigen Chor a cappella sowie das Andante non lento aus dem Streichquartett a-Moll von Felix Mendelssohn.

Sonntag, 5. Februar 2023, 18 Uhr in der Wengenkirche Ulm 
Eintritt 18,00 € / ermäßigt 9,00 €
Abendkasse ab 17:30 Uhr

Donnerstag, 2.September


Heute haben
Caroline Schelling * 1763
Joseph Roth * 1894
Geburtstag
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Gedichte sind Balsam auf Unstillbares im Leben
Caroline Schlegel
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September
Gedichte ausgewählt von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
Reclam Verlag € 5,00

Und schon ist wieder ein neuer Monat angebrochen und der Sommer, der keiner war, ist endgültig vorbei. Die Tage werden kürzer, morgens brauche ich Licht zum Arbeiten und abends zum Lesen ist es das Gleiche. Rote Tomaten, Zwetschgen in allen Farben gibt es zu kaufen und die Blättern beginnen, bunt zu werden.
Der Bahnstreik hat meinen Urlaub auf der Raketenstation verkürzt. Auch ein Grund, warum es gestern keinen Blogeintrag gab. Dafür aber ein Käferbild von der danebenliegenden Insel Hombroich.


Rainer Maria Rilke
Herbsttag

Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten reif zu sein
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Friedrich Hebbel
Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.

Theodor Fontane
Herbstmorgen

Die Wolken ziehn, wie Trauergäste,
Den Mond still – abwärts zu geleiten;
Der Wind durchfegt die starren Äste,
Und sucht ein Blatt aus bessren Zeiten.

Schon flattern in der Luft die Raben,
Des Winters unheilvolle Boten;
Bald wird er tief in Schnee begraben
Die Erde, seinen großen Toten.

Ein Bach läuft hastig mir zur Seite,
Es bangt ihn vor des Eises Ketten;
Drum stürzt er fort und sucht das Weite,
Als könnt‘ ihm Flucht das Leben retten.

Da mocht  ich länger nicht inmitten
So todesnaher Öde weilen;
Es trieb mich fort, mit hastgen Schritten
Dem flüchtgen Bache nachzueilen.
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1. Welches Buch lesen Sie gerade?
2. Welches Buch empfehlen Sie unbedingt?
3. Welches Buch wollen Sie schon immer mal (wieder) lesen?

Peter Stamm (Schriftsteller, u.a. „Das Archiv der Gefühle„) empfiehlt:

1.Dag Solstad, „Armand V.„, ein Buch, das aus Fussnoten zu einem nie geschriebenen Roman besteht, die sich aber lesen wie ein Roman. Wie immer bei Dag Solstad fast ereignislos und dennoch spannend zu lesen.
2.Die Kurzgeschichten von Katherine Mansfield, die ich kürzlich wiederentdeckt habe, sehr gut geschrieben, frisch, humorvoll, sehr wagemutig und ihrer Zeit weit voraus.
3.“Der grüne Heinrich“ von Gottfried Keller. Ich habe ihn jung gelesen und sehr gemocht, aber ich glaube, heute würde er mir noch viel besser gefallen.

Vielen Dank und Grüße über den Bodensee.
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Zwei Meldungen auf tagesschau.de:

Ausläufer von Hurrikan „Ida“
Notstand wegen Starkregen in New York

Vollgelaufene U-Bahn-Stationen, Autos, die durch Straßen treiben und ein neuer Regenrekord: Ein historisches Unwetter hat in New York zu Überflutungen geführt. Bürgermeister de Blasio rief den Notstand aus.

Waldbrände in Kalifornien
Tausende Einsatzkräfte kämpfen gegen Feuer

In den USA wüten weiterhin heftige Waldbrände. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Kalifornien. Mehr als 4100 Feuerwehrleute und Helfer versuchten am Lake Tahoe, ein Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Donnerstag, 18.März

Heute haben
Christian Friedrich Hebbel * 1813
Stéphane Mallarmé * 1842
Christa Wolf * 1929
John Updike * 1932
Sergio Pitol * 1933
Joy Fielding * 1945
Geburtstag
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Friedrich Hebbel
Blume und Duft

In Frühlings Heiligtume,
Wenn dir ein Duft an′s Tiefste rührt,
Da suche nicht die Blume,
Der ihn ein Hauch entführt.

Der Duft läßt Ew′ges ahnen,
Von unbegrenztem Leben voll;
Die Blume kann nur mahnen,
Wie schnell sie welken soll.
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Noch n Musiktipp:


Regener Pappik Busch: „Ask me now
Universal CD 19,99

Sven Regener: Trompete
Richard Pappik: Schlagzeug
Ekki Busch: Klavier

Jaaa, es sind sie wirklich, die Jungs von Element of Crime.
Dieses Mal aber mit einer astreinen Jazzplatte und Liedern aus den 40er und 50er Jahren.
Stücke von John Coltrane, Thelonious Monk, Dizzy Gillespie, Billie Holiday, Charlie Parker, und und und.
Das hat alles eine große Lässigkeit und Frische, sprüht vor Lust und Laune.
Der Sound ist nicht der von einer Till Brönner CD, eher eines Livekonzertes in einem Club.
Dies alles zusammen ergibt ein Hörvergnügen der besonderen Art.
Der Corona Blues, die grauen Märzwolken können uns nichts mehr anhaben.




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Morgen, Freitag, 19.3. ist weltweiter Klimastreik.
Auch in Ulm. U.a. Fahrraddemo um 15 Uhr ab Münsterplatz.

Mittwoch, 30.September

Heute haben
Ferdinand von Saar * 1833
Truman Capote * 1924
Élie Wiesel 1928
Jurek Becker * 1937
Werner Schmidli * 1939
Cecilia Ahern * 1981
Geburtstag
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Christian Friedrich Hebbel
Dies ist ein Herbsttag

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.
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Eine Entdeckung:

Grigory Sokolov. „Beethoven / Brahms / Mozart“
Deutsche Grammophon
Doppel-CD plus einer DVD € 29,99

Ich nehme mir die CD-Box zur Hand und bin erstaunt, dass neben den beiden CDs noch eine DVD mit einem Konzert aus Turin dabei ist.
Kurz nach den ersten Tönen, merke ich, dass dies etwas besonderes ist. Die Stücke kenne ich, aber irgendwie hat Sokolov einen besonderen Anschlag, oder Spieltechnik. Ich schaue über den Pianisten nach und bin erstaunt über die Informationen, die ich über ihn bekomme.
Er gilt als Antistar, gibt keine Interviews, tritt nicht mit Orchester auf und es gibt keine Studio-Aufnahmen von ihm. Die Deutsche Grammophon durfte Konzerte des vergangenen Jahres aufnehmen und hat nun einen Zusammenschnitt veröffentlicht.
Beethoven und Brahms steht auf dem Programm. Frühes und spätes, nicht die Hits der beiden Komponisten, sondern kurze Stücke, denen Sokolov jedes Mal einen eigenen Ton gibt. Und wenn es denn mal langsam und leise wird, ist es schon fast unwirklich schön.
Daniel Barenboim nennt ihn den derzeit besten Pianisten und wenn wir hören, wie locker er mit den Fingern über die Tasten gleitet und das am Ende eines Konzertes und mit siebzig Jahren, da hat der Meister wohl recht.
Schön auch die vielen Zugaben, für die Sokolov berühmt ist.

Mittwoch, 16.September

Heute haben
Hans Arp * 1887
Werner Bergengruen * 1892
Friedrich Torberg * 1908
Esther Vilar * 1935
Breyten Breytenbach * 1939
Geburtstag
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Friedrich Hebbel
Sommerbild

Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
Sie war, als ob sie bluten könne, rot;
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben, ist zu nah am Tod!

Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
Nur leise strich ein weißer Schmetterling;
Doch, ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag
Bewegte, sie empfand es und verging.
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Sechs Richtige! Sechs Richtige?
Auf jedenfall hat die Jury die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2020 veröffentlicht:

Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen, Januar 2020)

Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser, August 2020)

Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)

Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp, August 2020)

Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)

Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg, August 2020)

„Nominiert sind sechs Romane, die uns durch ihre sprachliche Ausdruckskraft und formale Innovation überzeugt haben, zugleich aber auch auf besonders kluge Weise politische Dringlichkeit dokumentieren“, so die Jurysprecherin Hanna Engelmeier vom Kulturwisseschaftlichen Institut Essen. „Einige schöpfen aus unerwarteten Quellen oder wenden sich historischen Stoffen zu, um darüber zu großen, allgemeingültigen Fragen zu gelangen. Die Shortlist trägt zugleich hervorragenden Titeln Rechnung, die sich biografischen und zeitgenössischen Themen auf überraschende Weise widmen.“

Neben Hanna Engelmeier besteht die Jury außerdem aus Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung) und Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Die Preisverleihung kann unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgt werden.

Alle Bücher finden Sie bei uns in der Buchhandlung (wenn sie nicht gerade ausverkauft sind)

Mittwoch, 18.März

Guten Tag,
jetzt ist es soweit. Die Läden bleiben geschlossen.
Unser Telefon ist erreichbar.
Neu:
Der Lebensmittelladen Feneberg, bei uns um die Ecke, hat spontan zugesagt, Platz zuschaffen, damit wir auch dort (wie in Söflingen im Erdapfel) Büchertüten mit Ihren Büchern zu deponieren.
Vielen Dank dafür!!!!!
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Jana Bürgers sickte mir einen „Irrläufer“ in ihrem Garten.

Heute haben
Christian Friedrich Hebbel * 1813
Stéphane Mallarmé * 1842
Christa Wolf * 1929
John Updike * 1932
Sergio Pitol * 1933
Joy Fielding * 1945
Geburtstag
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Friedrich Hebbel
Blume und Duft

In Frühlings Heiligtume,
Wenn dir ein Duft an′s Tiefste rührt,
Da suche nicht die Blume,
Der ihn ein Hauch entführt.

Der Duft läßt Ew′ges ahnen,
Von unbegrenztem Leben voll;
Die Blume kann nur mahnen,
Wie schnell sie welken soll.
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Ola Gjeilo: „Night“

Decca € 19,99

 

Ola Gjeilo wurde 1978 in Norwegen geboren, hat dort Musik und Komposition studiert. Später dann in London und New York. Bekannt geworden ist er durch seine kirchliche Chormusik mnit seiner besonderen Mehrstimmigkeit.
Die CD mit Nachtmusik (Firefly; Sleepless; Still; City Lights; Night Rain; Before Dawn; Aeon; Crystal Sky; Quiet Streets; Sundown; Moonrise; Shadows; Eclipse; Aurora; Dreaming; Polar; Skyline; Nocturnal) passt irgendwie zur gestrigen Stimmung in der Stadt.
Gjeilos Solo-Klavier-Stücke strahlen eine Ruhe aus, die gut tut und mich beruhigt.
Genießen Sie die Musik auf den Videos.

 

Donnerstag, 25.April

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Heute haben
Claude Mariac * 1914
Albert Uderzo * 1927
Elfriede Czurda * 1946
Geburtstag
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Christian Friedrich Hebbel
Ein Bild aus Reichenau

Auf einer Blume, rot und brennend, saß
Ein Schmetterling, der ihren Honig sog
Und sich in seiner Wollust so vergaß,
Daß er vor mir nicht einmal weiter flog.

Ich wollte sehn, wie süß die Blume war,
Und brach sie ab: er blieb an seinem Ort;
Ich flocht sie der Geliebten in das Haar:
Er sog, wie aufgelöst in Wonne, fort!
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Daniel Schreiber: „Zuhause“
Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen
Suhrkamp Verlag € 10,00

Ist Zuhause nun Heimat, oder Heimat immer ein Zuhause?
Wo sind wir daheim, wo wohnen wir, wo fühlen wir uns wohl und sind unsere Wurzeln?
Suchen wir nach dem perfekten Ort, oder gibt es den nur im Kopf?
Warum reisen wir um die Welt und hängen an vergangenen Momenten?

Daniel Schreiber berichtet über sich, sein Leben, seine Lieben, seine Reisen und seine Wohnorte. Einerseits sehr persönlich, andererseits läßt er uns in sein Bücherregal schauen, aus dem ihm Zitate von Philosophen, Soziologen, Psychologen entgegenfliegen. Mit leichter Hand nimmt er uns mit auf seine eigene Reise durch die letzten Jahre, durch letzte Wohnstätten und Urlaubsorte.
Er beginnt jedoch mit dem Leben seiner Urgroßmutter, von der nichts erhalten ist, außer einem Pflaumenmusrezept, die mehrfach vertrieben worden ist und als einzige aus ihrer Familie, aus ihrem Bekanntenkreis, diese verschiedenen Massaker überlebt hat. Ein glückliches Leben? Heimat? Zuhause?
Früher war Zuhause der Ort, von dem man kam – und heute?
Wo gehören wir hin? Was ist unser Zuhause in einer Zeit, in der sich immer weniger Menschen sinnstiftend dem Ort verbunden fühlen, an dem sie geboren wurden? In seinem persönlichen Essay beschreibt Daniel Schreiber den Umschwung eines kollektiven Gefühls: Zuhause ist nichts Gegebenes mehr, sondern ein Ort, nach dem wir uns sehnen, zu dem wir suchend aufbrechen.
Schreiber hängt an New York und London und hadert mit Berlin und weiß nicht warum. Er zitiert den Franzosen Didier Eribon und sein Buch „Rückkehr nach Reims“, um besser mit seiner Situation klar zukommen. Er erwähnt, im Zusammenhang mit seinen langen Spaziergängen durch die Städte, Roland Barthes und sein Buch „Das Reich der Zeichen“ und den chinesisch-amerikanischen Anthropologen Yi-Fu Tuan, der schreibt: „Sich zu Hause zu fühlen ist ein Prozeß, der in aller Regel Zeit brauche, sehr viel Zeit.“ Ein Ort sei erst einmal nur ein Ort, egal ob man dort hineingeboren wurde, oder dort hingezogen sei.
Und diese Zeit mit Schreiber können wir locker investieren, denn er unterhält uns auf 130 Seiten gekonnt und hinterläßt immer wieder kleine Pickser, über die wir nachdenken können.

Leseprobe

Dienstag, 18.September

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Heute haben
Truman Capote * 1924
Élie Wiesel * 1928
Dorothee Sölle * 1929
Jurek Becker * 1937
und Cecelia Ahern * 1981
Geburtstag.
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Friedrich Hebbel
Der heilige Wein

Es schlichen zwei schlimme Gesellen
sich in die Kapelle hinein:
in Kannen, in goldnen, geweihten,
stand dort der heilige Wein.

Da spricht der eine mit Lachen
zum andern in sündigem Mut:
„Komm, willst du dich mit mir berauschen
in Christi eigenem Blut?“

Der andere greift nach der Kanne
und setzt sie flugs an den Mund;
sie trinken und trinken und trinken,
doch kommen sie nicht auf den Grund.

Sie trinken und trinken und trinken
und treiben viel frostigen Scherz,
doch steigt keine Glut auf die Wangen,
doch flammt keine Lust durch das Herz.

Sie trinken und trinken und trinken,
die Kanne bleibt voll, wie sie war,
da packt sie ein innersten Grausen,
sie stürzen hin zum Altar.

Sie rufen: „Er blutet aufs neue,
wer stillt des Blutes Lauf!
Er zeigt uns die offenen Wunden,
o weh uns, wir rissen sie auf!“

Nun schauen sie ewig den Heiland,
ein blasses, blutendes Bild;
er blickt sie an, nicht finster,
ach, so unendlich mild“
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9783455003468

Mimi Beaven, Anja Dunk, Jen Goss:Einmachen
Tempo bei Hoffmann & Campe € 12,00

In der Taschenbuchreihe „Do“, in der schon Titel wie Anpflanzen, Imkern, Erzählen, Bestimmen, Design, … erschienen sind, können wir jetzt das Einmach-Buch dringend gebrauchen. Die Bäume hängen voll mit Zwetschgen, Birnen und kleinen Äpfeln. Wohin damit? Vor dem Laden haben wir immer wieder Tüten mit Zwetschgen verschenkt, zu Hause Marmelade gekocht, Mus im Backofen gebrutzelt und zum ersten Mal Birnen eingemacht. Da kommt mir das kleine Buch gerade recht. Die Rezepte sind einfach, vielfältig und ohne Firlefanz.
Hier lernen wir zuerst etwas über die Grundlagen und Methoden des Einmachens. Gerade auch über Handwerkzeug und Zutaten, die man zu Anfang braucht. Es folgt ein Kapitel über: Zucker Essig, Alkohol, Öl und Salz, die besten Haltbarmacher der Natur.
Und los geht’s. Über 100 Rezepte mit einer wunderbaren Bandbreite, von Rhabarberkompott mit Orange und Kardamom, Strudel mit Apfelfüllung, Grünem Tomaten Chutney bis Erdbeer Gin Fizz.
Das Buch passt in jedes Küchenregal und sieht wahrscheinlich nach kurzer Zeit komplett Zerlesen aus mit vielen Eselsohren und Einlegezettelchen. Gut so.
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index

Heute haben liest Clemens Grote aus den sechs Bücher der Shortlist zum Deutschen Buchpreis vor.
María Cecilia Barbetta: Nachtleuchten
Maxim Biller: Sechs Koffer
Nino Haratischwili: Die Katze und der General
Inger-Maria Mahlke: Archipel
Susanne Röckel: Der Vogelgott
Stephan Thome: Gott der Barbaren

Der Beginn ist pünktlich um 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Bitte viel gute Laune für die Abstimmung mitbringen.

Mittwoch, 13.September

Heute haben
Jaroslav Seifert * 1901 (Nobelpreis 1984)
Per Olov Enquist * 1934
Antonio Tabucchi * 1943
Geburtstag.
Aber auch Bruce Springsteen, Romy Schneider und Ray Charles.
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Friedrich Hebbel
Wenn die Rosen ewig blühten …

Wenn die Rosen ewig blühten,
Die man nicht vom Stock gebrochen,
Würden sich die Mädchen hüten,
Wenn die Burschen nächtlich pochen.

Aber, da der Sturm vernichtet,
Was die Finger übrigließen,
Fühlen sie sich nicht verpflichtet,
Ihre Kammern zu verschließen.
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Die Shortlist ist raus. Alle Zeitungen berichten, analysieren und stellen Vermutungen an.
Welches Buch bekommt den Buchpreis 2017?
Keine Bange: Am Mittwoch, den 4.Oktober findet bei uns in der Buchhandlung das legendäre Shortlistlesen statt. Marion Weidenfeld und Clemens Grote lesen aus den sechs Bücher und wir stimmen ab. Jastram sagt der Jury, wo es lang geht. Und das alles mit viel Spaß. Bitte jetzt schon Plätze reservieren, damit Sie nicht auf dem Boden sitzen müssen.

Hier können Sie sich schon einmal einstimmen auf die sechs Bücher:

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Gerhard Falkner:Romeo oder Julia
Berlin Verlag € 22,00

Auf einem Schriftstellertreffen in Innsbruck passiert Kurt Prinzhorn etwas Merkwürdiges: Jemand muss während seiner Abwesenheit ein ausgiebiges Schaumbad in der Wanne seines Hotelzimmers genommen und dort bewusst Spuren hinterlassen haben. Nichts deutet jedoch auf ein fremdes Eindringen hin. Wenig später in Madrid, wo der Autor einer früheren Geliebten wiederbegegnet, reißt die Kette seltsamer Geschehnisse nicht ab – bis die Puzzleteile seiner Erinnerung ein Bild ergeben, das ihn weit in seine Vergangenheit zurückführt. Doch dann wird unter dem Fenster von Prinzhorns Zimmer in Madrid eine tote Frau gefunden.

Kommentar der Jury:
„Romeo oder Julia“ besteht aus drei Teilen, und tatsächlich erinnert der Roman an ein Triptychon. Hier ist jedes Wort mit feinem Pinsel gemalt, jeder Satz aufs schärfste angespitzt. Vordergründig handelt der Roman ja von den Abenteuern eines Schriftstellers, im Grunde aber geht es um das Abenteuer der Sprache, um das Abenteuer des Schreibens, und darum, wie mit Sprache Welt erschaffen wird, wie mit jedem Wort Entscheidungen getroffen werden: „Romeo ODER Julia“ eben.

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Franzobel:Das Floß der Medusa
Paul Zsolnay Verlag € 26,00

18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Aus der Perspektive des Küchenjungen Victor wird erzählt, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte.

Kommentar der Jury:
„Wo es kein Brot gibt, gibt es kein Gesetz mehr.“ Wie einfach ist dieser Satz. Und wie bedrückend wahr ist er. Franzobel hat uns mit seinem Roman eine alte Geschichte aufgetischt, die sich vor 200 Jahren zugetragen hat. Warum sollen wir diese Geschichte heute noch lesen? Franzobel schreibt uns dies ins Gedächtnis: Wir alle fahren gemeinsam auf dieser Fregatte und kämpfen gemeinsam auf dem Floß der Medusa ums Überleben. Denn – wie gesagt – da, wo es kein Brot gibt, wird es auch kein Gesetz mehr geben. Das ist bis heute gültig. Der Roman ist also auch eine kleine, ungeheuerliche Menschheitsgeschichte auf gerade einmal knapp 600 spannenden Seiten.

Thomas Lehr:Schlafende Sonne
Hanser Verlag € 28,00

Ein Jahrhundert Deutschland – an einem Tag. Rudolf Zacharias reist nach Berlin. Dort will er die Vernissage seiner früheren Studentin Milena Sonntag besuchen. In ihrer Ausstellung „Schlafende Sonne“ zieht Milena nicht nur eine künstlerische Lebensbilanz, sondern die ihrer Zeit. Wie in Bildern einer Ausstellung erzählt dieser Roman von den historischen Katastrophen und von den privaten Verwicklungen dreier Menschen, führt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Berlin.

Kommentar der Jury:
Thomas Lehr verhandelt, ausgehend von einem einzigen Tag, ein ganzes Jahrhundert und entwirft ein Geschichtslabyrinth, in dem er die komplexen Ereignisse und Verwerfungen souverän platziert und – im Wortsinn – neu zur Sprache bringt. Mit einer Mischung aus spannender Erzählung, Reflexion und ästhetischem Wagemut bricht er mit unseren Wahrnehmungsmustern und macht die Literatur selbst zum Instrument der Erkenntnis. Seite um Seite neue Blicke auf scheinbar Vertrautes, ein Archiv der Sinne, des Bewusstseins und all der sich überlagernden Bereiche, aus denen sich das speist, was wir unser Wissen nennen.

Robert Menasse:Die Hauptstadt
Suhrkamp Verlag € 24,00

Beamtin Fenia Xenopoulou soll das Image der Europäischen Kommission aufpolieren. Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee weckt ein Gespenst aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. Kommissar Brunfaut muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen. Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank zur Zukunft Europas Worte sprechen, die seine letzten sein könnten. Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen – für das Schwein, das durch die Straßen läuft.

Kommentar der Jury:

Robert Menasse verwebt Zeiten, Nationen und Institutionen zu einer einzigartigen Panoramaaufnahme von Europa – kriminalistisch angetrieben, philosophisch durchdrungen und dabei immer grundironisch. Ganz in der Tradition von Balzacs Vorstellung kritischer Zeitgenossenschaft ist „Die Hauptstadt“ ein Roman, der alles über unsere Zeit enthält, ohne je zeitgeistig zu werden.

Marion Poschmann: „Die Kieferninseln
Suhrkamp Verlag € 20,00

Gilbert Silvester, Privatdozent und Bartforscher, steht unter Schock. Letzte Nacht hat er geträumt, dass seine Frau ihn betrügt. In einer absurden Kurzschlusshandlung verlässt er sie, steigt ins erstbeste Flugzeug und reist nach Japan, um Abstand zu gewinnen. Dort fallen ihm die Reisebeschreibungen des klassischen Dichters Bashō in die Hände, und plötzlich hat er ein Ziel: Wie die alten Wandermönche möchte auch er den Mond über den Kieferninseln sehen. Aber noch vor dem Start trifft er auf den Studenten Yosa, der mit einer ganz anderen Reiselektüre unterwegs ist, dem Complete Manual of Suicide.

Kommentar der Jury:
Mit der Intensität eines Haikus setzt Marion Poschmann ein unvergessliches Figurenpaar in die literarische Landschaft. Wie die beiden mit Matsuo Bashō und Selbstmordanleitung den Großstadttrubel und mythische Gefilde durchstreifen, ist pure Lesefreude! Der Roman ist eine Lebenswanderung, in der zwei konträre Charaktere mit gegensätzlichen Zielen ihr Selbst entfalten und ihrer Berufung entgegenlaufen. Jedes augenscheinlich noch so unbedeutende Detail wird Poesie. Poschmanns Perspektivwechsel zwischen Weitwinkel und Zoom, der inneren und der äußeren Welt erzeugen Tempo und subtile Spannung. Mit der Wanderung auf Bashōs Spuren schlägt sie eine Brücke über die Zeiten. Gekonnt, erfrischend locker, tiefenscharf.

Sasha Marianna Salzmann:Außer sich
Suhrkamp Verlag € 22,00

Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen. Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims. Und noch später verschwindet Anton spurlos. Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul – ohne Text, ohne Absender. Alissa macht sich auf die Suche – nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.

Kommentar der Jury:
Ein Debütroman mit großer sprachlicher und dramaturgischer Kraft: Vom postsowjetischen Moskau über ein Asylheim in der westdeutschen Provinz bis in ins heutige Istanbul, erzählt Sasha Marianna Salzmann von den Umbrüchen und der Verbundenheit der Flüchtlingsfamilie Tschepanow. Vor allem erzählt sie aber sicher, perspektivenreich, humorvoll und mit großer Unbedingtheit von der jungen Generation dieser Heimat-Wanderer, die um die eigene Identität kämpft: sprachlich, politisch und sexuell. Für die persönlichen Träume dieser weltumspannenden Generation dekliniert sie das Scheitern an der Realität mit einem faszinierend eigenen Ton wieder neu. Europa wird in diesem Buch größer, es wird aber noch keine Heimat.

Mittwoch, 24.Mai

Heute haben
Henri Michaux * 1899
George Tabori * 1914
Joseph Brodsky * 1940
Walter Moers * 1957
Michael Chabon * 1963
Geburtsag und Bob Dylan.

Vor einem Jahr schrieb ich hier:
„Wann bekommt der Kerl endlich den Literatur Nobelpreis?“
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Ein Maitag ist ein kategorischer Imperativ der Freude
Friedrich Hebbel
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Toni Morrison:Gott, hilf dem Kind
Übersetzt von: Thomas Piltz
Rowohlt Verlag € 19,95

Ich kann nichts dafür. Mir könnt ihr nicht die Schuld geben. Ich hab’s
nicht gemacht, und ich habe keine Ahnung, wie es passieren konnte.
Kaum eine Stunde hat es gebraucht, nachdem sie sie zwischen mei-
nen Schenkeln herausgezogen hatten, um zu merken, dass etwas nicht
stimmte. Ganz und gar nicht stimmte.

Dies sind die ersten Sätze aus dem neuen Buch von Toni Morrison. 86 Jahre alt ist die Literatur-Nobelpreisträgerin. Dieses Alter spürt man allerdings in keiner Sekunde. Schnell, frech, präzise, aktuell und nicht verkopft liegt der Text vor uns. Sie lässt ihre Personen sprechen. Erzählt später mit ihrer Stimme. Sie fordert, sie treibt an. Sie ist gadenlos, laut, derb, brutal. Gleichzeitig zeigt sie die Zerbrechlichkeit ihrer Peronen. Vorneweg natürlich Bride. Bride, die teerschwarz ist. Bride, die sich einen neuen Namen, eine neue exklusive Existenz aufgebaut hat. Bride, die kaum von ihrer Mutter berührt wurde. Bride, die kurzfristig die Nähe ihrer Mutter zu spüren bekam, als sie als Kind in einem Prozess gegen ihre Lehrerin aussagte und sie damit jahrelang hinter Gitter gebracht hat.
Immer wieder war ich fassungslos über die Wendungen in dem schmalen 200 Seiten Buch, habe mich auch mit dem Ende versöhnt.
Versöhnt hat sich allerdings Toni Morrison nicht mit dem täglichen, allgegenwärtigen Rassismus in den USA und ich weiß nicht, wie sie unter Trump zu leiden hat. Ein Mensch, der wohl diametral zu ihrem Wertegefühl steht.

Hier finden Sie viele Zitate, Besprechungen und Meinungen zum Buch.

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